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von heimwerker » Mi 18. Jan 2012, 20:00
@Incite,
wenn Du die Ladedaten in den diversen Handbüchern vergleichst, wirst Du sehen, daß meine Aussage stimmt.
Beispiel aus einem Sierra-Manual:
.38 Special, 158-grain-Geschoß, Maximalladung 1100 Fuß/Sekunde
.357 Manum, 158-grain-Geschoß, Maximalladung 1250 Fuß/Sekunde
Bei der Einführung der .357 gab's damals die wildesten, handelsüblichen Übertreibungen von der Leistungsfähigkeit dieses Kalibers.
Die Verkaufsstrategen haben die völlig blödsinnige Aussage gemacht, man könne einen Motorblock damit durchschießen.
War natürlich Quatsch, aber viele Leute haben's geglaubt.
@Musashi,
in einem Deutschen Waffenjournal gab's mal einen statistischen Bericht über Notwehrsituationen im Police Department von Los Angeles. Zur damaligen Zeit 375 Feuergefechte täglich!
Daraus ging hervor, daß in 99% der Fälle die Entfernung zum Angreifer unter 3 (in Worten: drei) Metern lag. Eine ähnliche Situation wird sich wohl in den eigenen 4 Wänden ergeben.
Bei dieser Entfernung ist es völlig egal, ob Du den Double Action-Schuß perfekt ausführen kannst. Die Wenigsten von uns "Normalbürgern" werden in einer Streßsittuation wirklich einen gezielten Schuß (z- B. auf Beine oder Schultern) abgeben können. Sie werden ganz einfach mittig d'raufhalten.
Mit meinen beiden S&W (.357 Mag, Modell 66, 4"-Lauf und .38 Chief Special, Modell 60, 2"-Lauf) habe ich sehr viele Schüsse abgegeben, aber keine einzige Fehlfunktion, egal welches Geschoß ich geladen hatte.
Es gab auch kein einziges Lockeres.
Wobei ich den Magnum immer im Revier dabeihatte, den kleinen 38-er immer in der Stadt, wenn ich mit Geld unterwegs war. Der ist von der Größe und dem Gewicht derart angenehm zu tragen, daß ich mehr als einmal fast darauf vergessen habe, wenn ich das Sakko ablegen wollte. Ich glaube nicht, daß eine 9-mm-Pistole derart unauffällig ist.
Zugegeben, bei der Glock kann ich nicht mitreden, da ich keine besitze. Aber allein schon die Tatsache, daß eine Pistole nach einer Schußabgabe schon wieder gespannt ist und damit (im Zustand einer sicher hohen Erregung) potentiell gefährlich ist, läßt für mich nur den Schluß zu, daß der Otto Normalverbraucher mit dem Revolver besser ausgerüstet ist.
Das gilt natürlich nicht für Leute, die erstens außergewöhnlich nervenstark sind und zweitens, den Umgang mit ihrer Pistole wirklich im Schlaf beherrschen.
heimwerker