Satte 126cm lang, bei einer Lauflänge von 81cm und einem Gewicht von "zarten" 5,5kg! Auf der Höhe der Lager ist sie knappe 7cm breit und auch für den Vorderschaft sollte man keine all zu kleinen Hände haben.


Auf den Läufen findet sich folgende Gravur: "American Arms Inc NKC MO" und "Model Waterfowl Special 10/89". Nun habe ich ein wenig nachgeforscht und fand heraus, dass die Firma American Arm Inc North Kansas City, Missouri eine reine Importfirma für europäische Feuerwaffen war, die von 1985 bis ins Jahr 2000 bestand. Diese Firma importierte unter eigenem Namen Flinten aus Spanien von Grulla, Indesal, Lanber, Norica und Zabala Hermanos, aber auch italienische Flinten von F. Stefano und Franchi, sowie einige Revolver und Pistolen hauptsächlich aus italienischer Fertigung.

Diese Flinte nun hat an der Laufwurzel kleine Stempel der Firma Zabala Hermanos, sich in Elgueta, Provinz Guipuzcoa, in der Nachbarschaft von Eibar im Baskenland befindet. Die Gegend ist das spanische Flintenzentrum und die meisten spanischen Produzenten haben hier ihren Hauptsitz, vergleichbar mit Gardone in Italien.
Zabala Hermanos (Gebrüder Zabala) wurde 1932 gegründet und stellt etwas 10000 Flinten jährlich her, wobei der Großteil in die USA (teils als Remington) geht. Sie stellen meist einfache, aber sehr robuste Gebrauchswaffen her.
Auch diese hier ist einfach verarbeitet, ohne Gravuren und mit schlichtem Holz. Auffällig ist nur, dass die gesamte Waffe phosphatiert und nicht brüniert ist, dies verleiht ihr noch mehr einen sehr robusten Ausdruck. Der Schaft ist ziemlich lang (39 cm) ohne bemerkbare Schränkung und wird mit einer dicken Gummikappe abgeschlossen.
Die Laufschiene ist 7mm breit, nicht sonderlich hoch und doch habe ich mit dieser Waffe einen sehr angenehmen Anschlag, genau so, wie er sein sollte. Sie hat zwei fixe Choke Bohrungen, die beide voll sind und hat einen Doppelabzug, der wohl auch aus Sicherheitsgründen so konzipiert ist. Es finden sich vereinzelt Berichte darüber, dass durch den Rückstoß des einen Schusses, der andere Lauf auch auslöste.



Die Auswahl an Munition ist in Österreich leider nicht sehr groß. Die einzige Laborierung, die ich auftreiben konnte verschießt 64g 3,3mm großen Schrotes.
Nachdem ich in amerikanischen Foren Dinge wie:
I wouldn't shoot one of those shoulder shredders if you gave to me...
und
GOOOOOOOOOOd luck with that mule kicker...
gelesen habe, war ich sehr gespannt, wie sie sich schießt.
Nun, wenn man schon mit 12/76 54g gejagt hat, dann weiß man, wie der Rückstoß einer Flinte sein kann. Der der 10/89er liegt deutlich darüber, aber als "mule kicker" oder "shoulder shredder" würde ich sie nicht bezeichnen. Am ehesten würde ich es vergleichen mit einer straff geladenen Mittelpatrone aus dem Büchsenbereich aus einem eher leichten Gewehr ohne Mündungsbremse. Also zB einer 7,62x54r aus einem M44 oder eine 8x57IS aus einem normalen K98.
Ich möchte keinen Trap Bewerb mit 250 Tauben damit schießen, aber ein normaler Jagdtag sollte ohne Blessuren abzuhandeln sein. Einmal abgesehen davon, dass so ein Keramikgeflügel intensiver Tag sich sehr negativ auf die Geldbörse auswirken würde, da ein Schuss nur für stolze 2,50.-€ zu haben ist…..
Und hier noch die Patrone im Vergleich zu "normalen" Schrotpatronen:

Grüße
Sandman