jayman hat geschrieben:....und mindestens 1.000 Fragen dazu!
Wie Ihr ja selber wisst, ist das Geschoss in der Regel die teuerste Komponente beim Wiederladen.
Hätte man dies für "umme" könnte man z.B. die .45ACP für 6 ct. das Stück herstellen.
Bisher hab ich nur Einiges gelesen, hab also ein fundiertes Halbwissen.
Ich darf unsere Kugelfänge (Sand) leeren und nu geht der Zauber los.
Hat hier Jemand Erfahrungen mit der Geschossherstellung?
Wie fange ich es am Besten an?
Beginnen wir mal mit der Bleigewinnung aus dem Kugelfang?
Bitte um Hilfe.
Ich war einmal - unbescheiden bezeichnet - ein wahrer Gießer vor dem Herrn. Dies ist zwar schon etliche Jahre her, jedoch ist das Gefühl dafür aufgrund der Häufigkeit der Anwendung noch ganz frisch im Kopf abgespeichert!
Obwohl ich durch diverse Fehlkäufe über die Jahre sehr viel Lehrgeld bezahlte, kann ich gerne mal zur Ausrüstung ein paar Hinweise geben, die Dir gutes Geld ersparen könnten:
Die ALLERBESTE Kokille, die ich je hatte war eine Hensley & Gibbs (# 68 für .45 ACP, sechsfach, Stahl, .452", 203 grains Kegelstumpf mit Bevelbase), dieses Teil war einfach traumhaft im Gebrauch, die zweitbeste war eine SAECO Kokille (zweifach, nicht Stahl, aber auch kein Leichtmetall, so eine seltsame, eher bräunliche Legierung, .430", 305 grains + Gascheck, super zu arbeiten.
Danach kämen noch ein paar RCBS und Lyman Kokillen (.430"), die auch noch recht gut funktionierten, jedoch gegen die zwei vorgenannten (H&G, SAECO) deutlich abgestunken sind.
Am schwierigsten war die Arbeit mit Leichmetallkokillen (viel heikler bei der richtigen Gießtemperatur), wobei ich vier speziell für Freedom Arms gefertigte Doppelkokillen des Herstellers NEI (.452", Gewichte zwischen 295 und 375 grains) in Arbeit hatte. Die Qualität der Fertigung und die massive Ausführung konnten dennoch überzeugen, was ich leider von den beiden Kokillen der Firma LEE überhaupt nicht sagen kann (.458" mit 540 grains, .585" mit 480 grains und Hollow Base).
Nach einem LEE-Schmelzofen und danach einem (stark gebrauchten) Lyman Gießofen landete ich letztendlich bei einem RCBS-Ofen, der war dann schon eine Stufe darüber zu werten und die Arbeit ging flotter und effizienter voran.
Eine Unmenge kleiner utilities, die sich erst im Laufe der Jahre angesammelt haben, können das Unterfangen wirklich gewaltig komfortabler gestalten.
Am besten wäre es (neben substanzieller Literatur) sich an einen "alten Hasen", der diesbezüglich noch aktiv ist dranzuhängen, da spart man sich wirklich Jahre (ähnlich wie bei der Jagd)!
Ach ja, Bleigießen ist nicht ganz umsonst als gesundheitsgefährdend eingestuft - also, wirklich alle Hinweise ernst nehmen!