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Ruger SR1911

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CCNIRVANA
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Ruger SR1911

Beitrag von CCNIRVANA » Sa 16. Jun 2012, 17:00

Hallo liebe Pulverdampf-Community!

Endlich wieder ein kleines, nettes Review über: Die Ruger SR1911.
Dabei handelt es sich um die erste 1911er Pistole aus dem Hause Sturm, Ruger & Co. Inc., hier wird also Geschichte geschrieben meine Damen und Herren :D
Nicht wirklich, denn die 1911er hatte ja kürzlich ihren 100. Geburtstag (Alles Gute nochmal an dieser Stelle).

Bevor es losgeht möchte ich mich an dieser Stelle für die Qualität der Bilder entschuldigen. Eine bessere Digicam besitze ich nunmal nicht und ebenso bin ich nicht der beste Fotograf. Ich arbeite daran....

Den Namen John Moses Browning (Entwickler der 1911er) möchte ich hier auch nicht unerwähnt lassen. Ein Genie, welches selbst heute noch nach seinesgleichen sucht. Viele Entwicklungen in der Waffengeschichte gehen auf seine Patente zurück (Der Verschluss mit beweglichem Kettenglied, MGs wie zB das M1917, M1919, oder Pistolen wie die Browning Hi-Power).

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Zur Ruger selbst:
Sie ist eine reine Single-Action Pistole, soll heißen dass der Hahn gespannt sein muss damit die Waffe feuern kann. Wer also nach einer Double-Action oder Single/Double-Action Pistole sucht, wird hiermit wohl nicht glücklich werden.
Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Pistole über keine Schlagbolzensicherung verfügt, benötigt wird jedoch keine sie über eine manuelle Sicherung, sowie über eine Handballensicherung (in Beavertailforum) verfügt.

Für alle Skeptiker, die meinen, dass wenn man die Pistole fallen lässt, könnte sich doch ein Schuss lösen:
Nein, kann nicht sein, da sie einen ultraleichten Schlagbolzen aus Titan hat und dieser somit nicht das Zündhütchen einer eventuell geladenen Patrone erreichen kann.

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Die Ruger verfügt 1911er typisch über einen innenliegenden Auszieher. Ich will hier nicht auf die Diskussion eingehen ob die Außenliegenden vielleicht doch besser sind oder nicht, who cares? Browning hat die 1911er so designt wie sie ist und sie funktioniert gut so.

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Weiters hat sie keine lange Federführungsstange. Ob die nun förderlich für die Präzision ist bezweifle ich stark. Vielleicht ist es ganz nett wenn man sie hätte, da sie für manche mehr Gewicht vorne bei der Mündung bedeutet und da sie so im Schuss schneller wieder im Ziel ist. Ich denke, da die 1911er ohnehin eine recht schwere Pistole ist, spielt die FF-Stange ob lang oder kurz, keine Rolle.

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Der Hammer der Pistole ist im Commander-Style gehalten. Sehr ergonomisch, wie ich finde. Die manuelle Sicherung, die Ruger der Waffe spendiert hat, ist eine etwas vergrößerte.

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Der Magazinhalteknopf ist ebenso etwas verlängert worden. Das hilft tatsächlich und er lässt sich so am Schießstand schneller finden und einfacher betätigen.

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Bei all der Güte nicht genug hat die Firma Ruger uns Käufern auch noch einen skelettierten Aluminiumabzug mit verstellbarem Triggerstop dazugeschenkt. Dankeschön.

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Die Visierung ist m.E. nach EXZELLENT. Das Visierbild ist sehr kontrastreich. Nicht zu groß und nicht zu klein. Es verdeckt genug vom Ziel, lässt aber noch genug davon erkennen.

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Kimme und Korn sind von der Firma Novak und aus Metall. Gibt Leute denen so etwas wichtig ist. Mir ist es generell egal, auf einer 1911er aber will ich überhaupt kein Plastik, da bin ich dann doch eher der Purist.

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Lieferumfang der Pistole
Mit dabei ist alles, was man auch von anderen Herstellern gewöhnt ist bzw. was dabei sein sollte. Ein Reservemagazin (auffällig hier ist es ein 8 Schüssiges, Standard bei 1911ern sind 7 Schuss), die Betriebsanleitung, das obligatorische Sicherungsschloss und die vom Werk abgeschossene Patronenhülse, damit der Kunde auch weiß wo am Zündhütchen sein Schlagbolzen auftrifft.

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Munition
Geladen wird, wie sollte es auch anders sein das uramerikanische Kaliber .45 ACP.

Hier schön auch zusehen die kleine Öffnung oben am Lauf. Die soll Auskunft darüber geben ob sich nun eine Patrone im Lauf befindet oder nicht.
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Auf Dauer enwickelt sich (zumindest bei mir) ein kleiner Schmerz dort, wo die Brieftasche sitzt, denn die .45er kostet i.d.R. das Doppelte der 9mm Para. Hier wäre es ratsam bei häufigen Trainigseinheite auf ein kostengünstigeres Kaliber wie zB. .22lr umzusteigen. Ruger selbst bietet hierfür schon mehrere Pistolen u.a. auch im 1911er Griffwinkel an. Für mich tut es die Mark III 22/45.

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Besonderheiten
Ruger rühmt sich damit, dass die Waffe zu 100 % in den US und A gefertigt wird, genauer gesagt komplett in Prescott Arizona.

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Des weiteren ist man über dem großen Teich sehr stolz darauf, dass in der Lauf und das Laufbushing aus dem selben Stück Stahl herausgefräst wurden und dass diese beiden Teile die komplette Fertigungsstraße gemeinsam durchlaufen und nicht getrennt werden. Das ganze soll bewirken, dass die Harmonie des Repetierens nicht gestört wird, dass dadurch die Lebensdauer erhöht wird etc. Ich würde dem ganzen nicht soviel Gewicht beimessen, bin aber froh darüber, dass ich das als Kunde bekomme und nehme natürlich was ich kriegen kann.

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Eine weitere Besonderheit ist, dass die sogenannt Plunger Tube, also jene Röhre in der federbelastete Stifte für den Verschlussfanghebel und die Sicherung sind, bei der Ruger Teil des Rahmens ist.
Bei (fast) allen anderen Herstellern wird diese Röhre auf das Griffstück draufgesteckt, was mit der Zeit dazu führen kann, dass es herunter fällt. Das kann bei der Ruger nicht passieren.

Wie vorher schon erwähnt ist die Waffe ziemlich schwer. Vorteil darin sehe ich in der vorzüglichen Beherrschbarkeit der .45
Da hüpft z.B. die HK USP mehr im Schuss (zumindest bei mir). Weiteres Plus ist die dadurch resultierende ruhige Waffenhaltung bei Präzisionsbewerben. Eine eher schlechte Nachricht für alle diejenigen, die sich überlegen vielleicht eine 1911er zu führen.

Für mich zeigt sich dadurch, dass die 1911er ein überholtes Design ist. Für das gleiche Gewicht (Leere 1911er) kann ich eine Glock 17 voll geladen (17 Schuss) mit einer taktischen Lampe montiert haben. Nur zum Vergleich:

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Natürlich ist der Vergleich nicht ganz fair, da zwischen den beiden Waffen gut und gerne 70 Jahre liegen. Dennoch die Zeit bleibt nicht stehen, genausowenig die Weiterentwicklung.
Zum Überleben, SHTF-Szenarien oder was auch immer (bitte nur keine Zombie Apokalypse) würde ich jederzeit eine moderne Polymerpistole, sowohl in 9mm oder auch .45 (auch hier sind die heutigen Plastik Pistolen leichter zB HK USP 45, Springfield XD45, ...) der 1911er vorziehen, sorry.

Schußbilder, Präzision
Kurz gesagt: Die 1911er Pistolen, die ich bisher geschossen habe, waren allesamt sehr präzise und auch hier macht die Ruger keine Ausnahme. Sie kann jedenfalls mehr als ich damit zustande bringe:

Geschossen, stehend freihändig auf 15m.

5 Schuss
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3 Schuss
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Ich hatte in der Einlaufphase einen einzigen Double-Feed.
Wenn man sich ein wenig im Internet umsieht, dann merkt man schnell, dass man den 1911ern etwa 200-300 Schuss gewähren soll, die Federn noch sehr hart sind.

Konkurrenz
Als schärfste Konkurrenten zur Ruger würde ich die Remington R1 sowie die STI Spartan sehen, ebenso die unzähligen GI Modelle diverser anderer Hersteller. Welche davon letztlich wirklich besser ist? Keine Ahnung. Bei vielen gefällt mir nicht, wie schon erwähnt, dass die Herstelle Plastikteile verbauen. Ich denke, wenn ich mich recht entsinne, dass beispielsweise die STI einen Nylon Abzug hat. Andere haben wieder ein Mainspring Housing aus Plastik, oder Plastikvisierungen. Sowas gehört nicht auf eine 1911er (brrrrrr) :doh:
Ich hoffe das ganze wird nicht falsch verstanden, nichts leichteres als dass man Einzelteile bei dieser Waffe austauscht. Ich glaube es gibt weltweit keine Pistole, für die es mehr Tuning- oder Veredelungsteile gibt :clap:

Zu guter letzt bleibt nur noch zu sagen, dass Ruger bei der SR1911 seine Hausaufgaben gemacht hat. Ich lass dem ganzen noch ein paar Impressionen folgen:

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Typisch Ruger!
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Alles kommt einmal zum Ende, so auch diese kleine Präsentation. Ich hoffe es hat gefallen. Bin gerne offen für Fragen und Anregungen.

mfg
Chris
Zuletzt geändert von BigBen am So 17. Jun 2012, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Doppeltes Bild entfernt

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Teal'c
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Re: Ruger SR1911

Beitrag von Teal'c » Sa 16. Jun 2012, 17:46

Super Review!! :clap:

die SR1911 würd ich auch gern besitzen, mir gefällt sie am besten unter den 1911er Modellen.

PS: seit ich nen GP100 besitze, bin ich generell ein Fan von Ruger! :)
Magnum mag man eben! :violence-sniperprone:

Shephard

Re: Ruger SR1911

Beitrag von Shephard » Sa 16. Jun 2012, 18:35

Klasse Review über eine Klasse Gun von Ruger! :clap: :clap: :clap:
Habs mit Genuss verschlungen! :dance:

Über ein Update bzw. Langzeittest, wenn du einige (viele) Murmeln durch hast, würde ich mich auch freuen.

Darf ich fragen wie viel am Tisch gelegt und bei wem gekauft?

gertbley
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Re: Ruger SR1911

Beitrag von gertbley » Sa 16. Jun 2012, 19:33

Schönes Teil!

Wieviel und wo würde mich auch interessieren.
Gruß
gertbley

Armalito
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Re: Ruger SR1911

Beitrag von Armalito » Sa 16. Jun 2012, 20:48

gertbley hat geschrieben:Schönes Teil!

Wieviel und wo würde mich auch interessieren.


x2, sollte bei jedem guten review eigentlich erwähnt werden! ;)

die beiden letzten fotos sind gleich und beim letzen steht darüber "Typisch Ruger". was meinst du damit?

ein sehr schönes teil und eine 1911er gehört nach einer glock in jeden haushalt! 8-)

die mags selber sind auch von ruger gefertigt?
Geh bitte...

Von meinem iPhone 17 gesendet...

Chester
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Re: Ruger SR1911

Beitrag von Chester » Sa 16. Jun 2012, 23:05

Sehr feines Review :)
Eines wundert mich aber doch:
"Made in USA" ? Produzieren die nicht in Brasilien?

Edit: Ruger mit Taurus verwechselt :headslap:

Shephard

Re: Ruger SR1911

Beitrag von Shephard » So 17. Jun 2012, 10:18

Chester hat geschrieben:Sehr feines Review :)
Eines wundert mich aber doch:
"Made in USA" ? Produzieren die nicht in Brasilien?

Edit: Ruger mit Taurus verwechselt :headslap:


Jehova!! :twisted:

Made in USA ist denen sehr sehr wichtig, da könnte sich manch eine anderer Hersteller sicher was abschneiden!

Ein Kaufargument, das wirkt bei den Amis!

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Re: Ruger SR1911

Beitrag von CCNIRVANA » So 17. Jun 2012, 19:13

Preis und wo gekauft gibts gerne per PM wens interessiert. Im Allgemeinen möchte ich damit eher hinterm Haus halten, da gewöhnlich Preise um über 10 % variieren können und ich dann keine Aussagen lesen möchte wie: Ich habs für weniger gekriegt, oder waaaas sooo billig etc. Ich bitte das zu verstehen.

Mit "typisch Ruger" meinte ich eigentlich:
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mfg
Chris

Shephard

Re: Ruger SR1911

Beitrag von Shephard » So 17. Jun 2012, 19:51

edit

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Re: Ruger SR1911

Beitrag von Hasenfuss » Mo 18. Jun 2012, 22:08

Tolles Review! Gibt's was schöneres als eine 1911er?
Wenn sie ein Bild von der Zukunft haben wollen, so stellen sie sich einen Stiefel vor, der auf ein Gesicht tritt. Unaufhörlich.

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franky111
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Re: Ruger SR1911

Beitrag von franky111 » Mo 18. Jun 2012, 23:03

ja, zwei 1911er :lol: :lol:
Warum mit einem Six Pack zufrieden geben wenn man ein ganzes Fass haben kann.....

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Hausmasta
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Re: Ruger SR1911

Beitrag von Hausmasta » Fr 22. Jun 2012, 08:51

Dank an Chris für das Review!
Die Ruger SR1911 habe ich auch schon beim Hrn. Ing. F..... in der Hand gehabt:
Tolles Teil, hat mir sehr gut gefallen.
Preis war für eine 1911er auch absolut in Ordnung!

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Musashi
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Re: Ruger SR1911

Beitrag von Musashi » Fr 22. Jun 2012, 10:10

http://forums.1911forum.com/showthread.php?t=318234

da hat sich einer kritisch damit auseinandergesetzt.

Und wieder kann man sich nur über die Preise wundern- was drüben um ca. 650,- USD über den
Ladentisch geht, kostet hierzulande 950,- Euro (rohoff). :doh:
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Hausmasta
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Re: Ruger SR1911

Beitrag von Hausmasta » Fr 22. Jun 2012, 10:38

Zu den Preisen in Amerika kommen noch dazu:
Exportlizenz, Versand, Zoll, Beschuss, Einfuhr USt bzw. USt. und die Händlerspanne.
Grob kannst rechnen: USD-Preis in EUR + 100.- , ist je nach Waffe aber unterschiedlich.

Shephard

Re: Ruger SR1911

Beitrag von Shephard » Fr 22. Jun 2012, 13:07

11. Gebot beim Waffenkauf: Vergleiche nie europäische und US-amerikanische Preise. Schadet der Gesundheit! :evil: :roll:

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