headhoncho hat geschrieben:- es wird ein linearer Verlauf angenommen. Tatsächlich ist der Wertverlust "pro Schuss" degressiv.
Und er beginnt von einem deutlich niedrigeren Niveau als der ursprüngliche Verkaufspreis. Erstens zahlt bei einer Waffe so gut wie niemand den Listenpreis, das wird bei Kostenaufstellungen der stolzen Besitzer, die sich ach so schweren Herzens von ihrem Schatz trennen, meist "vergessen". Und selbst wenn der ursprüngliche Besitzer seinerzeit den Listenpreis gezahlt hat: selbst schuld, jeder der sich auskennt, wird üblicherweise 10 - 15% Nachlass rausschlagen können.
Zweitens: sobald eine Waffe einmal einen Besitzer hatte, kann man vom (echten) Einkaufspreis locker 25-30% abziehen. Selbst wenn man damit keinen einzigen Schuss abgegeben hat (das glaubt einem sowieso keiner). Und schließlich: wenn ich beim Händler kaufe, habe ich Gewährleistung und Garantie. Bei einem gebrauchten Kauf von Privat kann man das großteils vergessen. Selbst wenn die Waffe noch in Gewährleistung ist, sitzt der Händler event. weit weg von einem. Außerdem: irgendwo im Hinterkopf ist beim potentiellen Käufer immer die Angst da, dass der Verkäufer nur gerade versucht, einen Blöden zu finden, dem er eine Montagswaffe andrehen kann, die schießt wie eine Gießkanne (überspitzt formuliert).
All diese Nachteile muss man gegenüber dem Interessenten durch einen kräftigen Preisnachlass kompensieren, sonst kauft er gleich eine neue Waffe beim Händler.
Das alles gilt nur für Standardwaffen, -montagen, -gläser. Bei Speziallösungen ist alles möglich: man findet einen, der genau diese Konfiguration will, dann kann man vielleicht fast den Einkaufspreis erzielen, weil die Waffe eben sofort verfügbar ist. Oder keine Sau teilt den Geschmack des Verkäufers, dann kann er 70% Nachlass bieten und bleibt trotzdem ewig drauf sitzen.
headhoncho hat geschrieben:Nicht falsch ist der Ansatz des Marktpreises, bei der Unternehmensbewertung ist das ja auch der bessere Ansatz als Werte aus der Buchhaltung zu nehmen.... Also Markt beobachten.
Richtig. Für Waffen in Standardkonfiguration wie auch für Sammlerwaffen das beste. Eine für diese Waffe und diesen Zustand übliche Preisrange bestimmen, sich dann unterhalb des Mittelwerts hinlegen. Oder in die Mitte und noch ein Goody anbieten: Munition, Matrizen, Bajonett bei Ordonnanzgewehr, etc.
Und, ganz wichtig: das Verkaufsinserat professionell gestalten: korrekte Bezeichnung, Kaliber, etc. in den entsprechenden Feldern eingeben, um mit der Suchfunktion auf jeden Fall gefunden zu werden. Aussagekräftiger Text ohne Rechtschreibfehler, aber auch ohne blöde Bemerkungen. Gute Fotos. Damit schlägt man z.B. auf waffengebraucht bereits mehr als 90% der anderen Anbieter.
Trenck
"Der einzige Ausweg aus der Krise führt über Kapitalismus, Ersparnisse und harte Arbeit."
Javier Milei