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Selbstbau einer Replika - was beachten?

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
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Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von Undertaker » Fr 9. Nov 2012, 07:53

Als Projekt für lange Winterabende möchte ich mir die schussfähige Replika einer Obrez basteln.
Zum Verständniss: Die Obrez war eine auf handliche Größe gebrachte Büchse (vornehmlich Mosin Nagant) in der Verwendung bei Partisanen am Balkan und in der Sowjetunion aber auch bei Schäfern und Hirten beliebt. Das historische Vorbild existiert also:

Bild
Beispielfoto aus dem Netz

Entstehen soll die Obrez aus einem sammlerisch weitgehend uninteressanten 91/30 aus 1943er Izhevsk-Fertigung mit schlechten Schaft der bei mir so herumkugelt.
Selbstverständlich soll die Untergrenze für Langwaffen von 61cm eingehalten werden, aber was ist waffenrechtlich sonst noch zu beachten? Ist eigentlich ein Neubeschuss erforderlich und wäre das Ding überhaupt so "offiziell" ohne Gutachten und andere kostspielige Mätzchen?
Zuletzt geändert von Undertaker am Fr 9. Nov 2012, 08:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von BigBen » Fr 9. Nov 2012, 08:05

Für mich persönlich bedeutet "Replika" im Waffenbereich eigentlich "schussunfähig", aber das mag Interpretationssache sein, doch ob das mit 60cm immer noch eine Obrez ist....
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von Capulus » Fr 9. Nov 2012, 08:15

Replika ist der Nachbau eines Originals

sonst wären ja alle Vorderlader oder Perkussionsreplikas kein Waffenrechtsthema, wenns nicht schießen täten ;)

die Obrez ist ein Esel und haut nur aus - bei 60cm wirds eher eine kurze Scoutvariante werden - viel Spaß beim Schießen, der 38er bockt schon genug
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von Undertaker » Fr 9. Nov 2012, 08:32

Capulus hat geschrieben: .........die Obrez ist ein Esel und haut nur aus - bei 60cm wirds eher eine kurze Scoutvariante werden - viel Spaß beim Schießen, der 38er bockt schon genug

Geht ja leider net kürzer um nicht in die Illegalität abzurutschen. Ich wüsst spontan auch keinen Stand, wo sie dich mit dem Ding nicht mit einem nassen Fetzen vertreiben würden :violence-smack:


Anmerkung zum Rückstoß: Ist er zu hart, bist du zu weich :mrgreen:

Bitte trotzdem um waffenrechtliche Ansichten und Tipps ......
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von impact » Fr 9. Nov 2012, 09:06

Also technisch gesehen wird nur der Schaft und Lauf gekürzt? Glaub nicht dass das einen Neubeschuss verlangt. Der lauf am beispielbild schaut aber auch zusätzlich abgedreht aus, oder ist der so dünn nach der kammer? Bei Abdrehen der außenkontur, vor allem in lagernähe, wird ein Neubeschuss vermutlich erforderlich bzw sinnvoll sein. Wenns bei der Gelegenheit draufkommen dass der Verschlussabstand auch schon jenseits von gut und böse ist wars das dann eh....
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von Counterstriker » Fr 9. Nov 2012, 09:16

Könnte man das Ding nicht auf "Originallänge" kürzen und auf FFW umstufen?
Wenn alle das täten was sie mich können, dann käme ich gar nicht mehr zum sitzen.

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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von Undertaker » Fr 9. Nov 2012, 09:39

Counterstriker hat geschrieben:Könnte man das Ding nicht auf "Originallänge" kürzen und auf FFW umstufen?

Uiuiui, da gibts keine "Originallänge" weil diese Umbauten nie industriell oder gewerblich sondern in der Regel am Küchentisch erfolgten und entsprechend individuell sind. Bin überzeugt, dass in den "Schluchten des Balkans und Urals" noch immer welche in Verwendung sind.
Damit ist beim Erstellen einer Replika m.E. eine weitgehende Gestaltunsfreiheit gegeben. Das heisst in meiner Planung eigentlich lediglich a) Lauf kürzen b) Schaft kürzen und überarbeiten c) Kimmenblatt entfernen d) Finish noch offen
Also ausser Laufkürzung kein Eingriff in die grundlegende Waffentechnik und ob es da überhaupt waffenrechtliche Wickel geben könnte?

Naja und zur Umstufung auf FFW: Wer würde sich mit so einer Obrez schon einen Platz verseuchen wollen abgesehen von einem eventuellen Zulassungsverfahren? :doh:
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von Capulus » Fr 9. Nov 2012, 10:02

könntest dir noch diese Nagantrail für den Kimmenblock kaufen und dann ein Visier montieren
Bei Laufkürzung sollte kein neuer Beschuss nötig sein

Klappschaft wäre auch noch eine Variante - hätte ich zumindest mit einem AK Klappschaft einmal vorgehabt.
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von impact » Fr 9. Nov 2012, 10:12

Also so lange das ding über 60cm hat sollte es rechtlich keine probleme geben denke ich. Wenn du den lauf nicht irgendwo schwächst (wandstärke runterdrehst) wird auch kein neubeschuss erforderlich sein. Die ausführung wird eventuell nur nicht einfach wenn es gescheit gemacht werden soll, hauptproblem wird das nachsenken der mündung. dazu brauchst du entweder einen senker mit an den laufdurchmesser angepassten zentrierdorn oder eine massive drehmaschine mit "3D 8punkt spannhülse" (wie auch immer so ein trumm wirklich heißt) und passenden zentrierdorn zum einrichten mittels 2er messuhren... säge und standard 90° senker funmtionieren natürlich auch... sind sicher auch am angemessensten angesichts des umbaus... präzisionswunder wirds wohl sowieso keines...
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von Capulus » Fr 9. Nov 2012, 10:16

ich glaub kaum, dass bei einer Obrez den Kult mit Laufsenker und Zentrierdorn begangen haben und für die 1.000m Distanz wars ja ohnedies nicht gedacht. Mündung entgraten und ansenken reicht sicher auch, des is a Nagant und ka Tussigwehr :lol:
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von Maggo » Fr 9. Nov 2012, 10:38

60 cm Gesamtlänge für kat.C sind schon etwas groß für eine "Obrez Pistole". Auch zum Schießen ein kompletter schmarren,und meines erachtens auch für einen Nagant zu schade um ihn zu kürzen und zu verschandeln,der Markt für Nagants ist keineswegs mehr gesichert,bald wird es keine mehr geben.
Was mit eher einleuchten würde wäre ein Umbau mit einem schon umgebauter Dekowaffe,da kannst selbst Hand anlegen wie du willst ohne das du rechtliche Probleme bekommst,und als Wallhanger sollte auch eine Deko reichen,ich glaub kaum das du ernsthaft mit einem so kurzen Version in 60 Cm im Kaliber 7,62x54R schießen willst.

Wenn du was kürzeres suchst und es trotzdem ein Gewehrkaliber haben möchtest wäre vieleicht eine Silouettenpistole die bessere Wahl.
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von bandit31 » Fr 9. Nov 2012, 18:49

Undertaker hat geschrieben:Bild
Beispielfoto aus dem Netz

Bin aufs Mündungfeuer von dem Teil gaspannt. :twisted:

EDIT:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=WTpgSGXqZVM[/youtube]
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=rNFsUvh078I[/youtube]
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Re: Selbstbau einer Replika - was beachten?

Beitrag von Pelzgoschn » Di 13. Nov 2012, 09:00

in Prager Miltärmuseum gibt auch gekürzte 98iger zu sehen,und viel anderes auch, und das bei freiem Eintritt :clap:

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das letzte Bild stellt das Attentat auf Heydrich dar.
"Wenn du tot bist, dann weißt du nicht, dass du tot bist.
Es ist nur schwer für die anderen.
......genauso ist es, wenn du blöd bist " :-)

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