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Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

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Hugh Thompson Jr.

Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von Hugh Thompson Jr. » Sa 15. Mai 2010, 02:27

Auch hier gilt, wie im Beretta thread:
Ich weiß nicht recht, ob mein persönlicher Erfahrungsbericht punkto Beretta 92 FS hier an der richtigen Stelle steht. (Sonst bitte verschieben!)

"News punkto Waffen" ist's ja weniger. Finde nur keine passende Kategorie (Test- und Erfahrungsberichte) dafür.

Woow! Jetzt ist es also nicht nur in mein Eigentum übergegangen, sondern auch in Besitz genommen!!

Natürlich kann ich noch keinen Bericht zum Schußverhalten beitragen (Wäre in der Stadtwohnung ein eher kurzfristiges Vergnügen ), aber dafür umso mehr zum Handling.

Ein übergeiles Ding! Wahnsinn! Superlative!

Das erste ist das Staunen immer wieder aufs Neue über die Kompaktheit. Ich transportierte das AUG auf dem Rücken auf Fahrrad heim (sv in der Tasche). Weder punkto Platz, noch punkto Gewicht glaubst du da, ein Gewehr zu transportieren. Die E-Gitarren meiner Musikerkollegen sind zigmal größer! (Und schwerer. Sitzend das AUG auf den Oberschenkel gestellt reicht es gerade knapp über den Kopf...

Dann liegt das Ding in der Hand... ein Traum. Der Schwerkpunkt liegt absolut exakt in Höhe des Handgriffes. Nichts Schaft-lastig, nichts Lauf-lastig... optimal. Mit der linken Hand (alleinig) am vorderen Klappgriff vertikal getragen, kann ich's per einfacher Drehung des Handgelenks superschnell auf Anschlag bringen, die Rechte wandern völlig automatisch an den Pistolengriff. (Letzteres pur theoretische Übung. Im Einsatzfall würde man es ohnehin mit der Rechten am Pistolengriff tragen und wäre mit der Drehbewegung im Schwerpunkt noch viel schneller.)

Den Abzugsfinger brav gestreckt gehalten ruht er bequem auf der Abschrägung oberhalb des Abzugs. Die Position des Safety ist ein ergonomischer Geniestreich für sich. Ruht der Abzugsfinger gestreckt am Gehäuse (mit aktiviertem Safety) und Schußabgabe ist gefragt, dann brauch' ich nur den (gestreckten) Abzugsfinger ein kleines Stück nach oben bewegen und kann bequem mit dem Grundglied des Zeigefingers (Abzugsfinger) den Safety nach links drücken (also deaktivieren). Umgekehrt genauso ergonomisch: Daumen der Abzugshand greift einen knappen Finger breit nach oben und drückt den Safety wieder nach rechts (= gesichert).

Der Durchladehebel braucht zum Repetieren relativ viel Kraft, aber dank des großen Griffstücks des Durchladehebels dennoch bequem und kein Problem.

Was ich SIG und OA Freunden aber gerne glaube: Der Mag Wechsel ist dort sicher bequemer. Zwar zeigte Steyr im A3 Video, wie der Mag Wechsel auch beim AUG superschnell geht. Aber der Mag-Löseknopf muß doch ziemlich weit eingedrückt werden, um auszulösen.

Field-Strip/Zerlegen ist ultra-einfach. Ich denke, da sind neue Geschwindigkeitsrekorde machbar .

Und noch was fiel mir positiv auf:
Vorderer Klappgriff, Pistolengriff und Unterkante des Schaftes liegen exakt in einer Höhe und bilden eine durchgehende waagrechte Linie. D.h. im Liegendanschlag auf glatten Boden aufgelegt hat man sofort eine ebene Ziellinie. (Wobei selbstverständlich das Ziel sich nicht in der Höhe befinden muß.)

Und auch selbstverständlich nicht mehr mit 30er oder 50er Mag (Die stehen dann vor). 9+1er und 20er Mag reichen unten nicht über die Griffe/den Schaft hinaus.

Selbst die Picatinny Schiene ist durchdacht! Die vordere Abschrägung (Dort, wo die vordere Riemenöse sitzt) befindet sich exakt dort, wo bei einem ZF (In korrektem Augenabstand montiert) der Tubus sich zum Objektiv öffnet (Durch Durchmesser also weiter wird.)

Punkto Platzbedarf könnte man daher sogar eine 56er Optik montieren.

Was mir schleierhaft ist: Warum in alles in der Welt gibt Steyr in der Bedienungsanleitung an, man soll das Mag entladen, indem man mit einer losen Patrone die geladenen herausschiebt???? Völlig unnötig. Ich kann die im Sekundentakt mit dem Daumen herausschieben!

Kurzzusammenfassung: Steyr AUG rocks!!!

Erscheinungsjahr 1977? Ein Geniestreich ersten Ranges!

PS: Wie ich auch in meinem thread zur Beretta 92 FS schrieb: Für Trockentraining mit der neuen Waffe kann ich nur allerwärmstens den Kauf von Snap-Caps/Pufferpatronen empfehlen! Ich probierte jetzt alle Handgriffe mit extremen Spaß den ganzen Abend. Das hätte ich nicht mit "live rounds" machen wollen! Wenn die Pufferpatrone in hohem Bogen vom Hülsenauswurffenster durch die halbe Küche segelt, ist's kein Problem

In dem Fall auch mal ein klarer Vorteil, derzeit Single zu sein ;-). Ich kann in meiner Phantasie nur allzu lebhaft meine Ex entsetzt schreien hören, wenn die Snap-Caps durch die Küche sausen und ein AUG-Z auf der Couch liegt! ;-)

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Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von <BigM> » Sa 15. Mai 2010, 09:11

Schöner Bericht, Danke!
"Gefällt Euch der Euro :D :D :D , Ihr schafft das!"

Hugh Thompson Jr.

Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von Hugh Thompson Jr. » Sa 15. Mai 2010, 14:57

<BigM> hat geschrieben:Schöner Bericht, Danke!

Danke für deine positive Rückmeldung! ;-)

Ein Wort noch zum Field-Strip des AUG:
Der Zerlegen in die Hauptgruppen (Abzugsgruppe, Schaft, Verschlußgruppe, Laufgruppe) halte ich für geradezu intuitiv. Ein Kinderspiel!

Das Zerlegen der Verschlußgruppe selbst in Verschluß, Verschlußschiebebühne, Spannstück, Schlagbolzen usw. ist einen Hauch kniffliger. Geht aber auch sehr schnell, wenn man den Dreh mal heraußen hat. (Und dazu reicht: einmal gezeigt bekommen. Oder, wie in meinem Fall: einmal zerlegen und sich die Teile exakt ansehen, was wie wo eingreift.)

Sind aber feinere Teile, die man beschädigen könnte, wenn man da mit Gewalt versucht, sie falsch zusammenzusetzen.

Nur ein Tip, damit ja niemand auf die (fatale) Idee kommt:
(Ich kam gsd nicht auf die Idee ;-) )
Nach Zerlegen der Verschlußgruppe hat man einen Teil vor sich liegen, der geradezu in drei Einzelteile "zu zerfallen scheint", daher sehr zum weiteren Zerlegen einlädt. Nämlich die Verschlußschiebebühne an der die Feder montiert ist und an deren hinterem Ende ein Polymerteil, dass das Federgegenlager bildet.

Auf keinen Fall versuchen, diese drei Teile zu zerlegen!!! Das muß unzerlegt eine Einheit bleiben. (Sonst beschädigt man die Feder und die Verschlußschiebebühne!)

Edit: Nachdem ein Bild mehr als 1000 Worte sagt, so sieht das aus:
Bild
Ganz oben im Bild der Schlagbolzen.
Links unten der Verschluß selbst.
Und unterhalb des Schlagbolzens, das ist die erwähnte dreiteilige Einheit. Rechts die Schaltkulisse/Schiebebühne für den Verschluß, darin eingehängt (und nicht abnehmbar) die Feder und an deren Ende das Gegenlager.

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Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von cobaltbomb » Sa 15. Mai 2010, 16:30

Pics or it didnt happen !

danke für deinen bericht
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Hugh Thompson Jr.

Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von Hugh Thompson Jr. » Sa 15. Mai 2010, 16:54

cobaltbomb hat geschrieben:Pics or it didnt happen !

Yep! Meine konkrete Hürde: Ich besitze noch keine Digitalkamera, sondern fotografiere noch auf klassischem Filmmaterial. Das bedeutet natürlich enorme Zeitverzögerung, wenn's um eigene Bilder geht. Film einschicken, Filmentwicklung, Film einscannen...

Daher kann ich euch auch noch keine Bilder meines AUG-Z liefern. (Kommt aber nach)

Aber einen Eindruck des AUG-Z mit einer Optik der Größe, wie ich sie habe, liefern folgende zwei Bilder:
(Wobei das auf den Bildern sogar eine 56er Optik ist. Meine ist eine 50er.)
Bild
Bild

Hugh Thompson Jr.

Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von Hugh Thompson Jr. » Sa 15. Mai 2010, 17:01

Eine Bemerkung noch zur "Wertigkeit" des AUG-Z:
Ich denke, es war snake, der meinte dass das SIG550 der "Mercedes unter den Sturmgewehren ist".

Punkto Materialgüte stimmt das sicher. Punkto Wertigkeit der Materialien verhält sich das AUG-Z natürlich sehr diametral zu meiner Beretta 92 FS. Da gibt's schon sehr viele Polymerteile für Komponenten, für die SIG Stahl verwendet. (Z.Bsp. in der Abzugsgruppe)

Ich zweifle also nicht daran, dass punkto Langlebigkeit und Materialgüte das SIG ungeschlagen ist.

Aber irgendwie schafft es Steyr mit dem AUG eine Waffe zu bauen, die für den Anteil an Polymer ziemlich langlebig und sehr zäh ist. Und es trägt natürlich zum geringen Gewicht bei. Und an den äußerst entscheidenden Stellen verwendet auch Steyr hartverchromten Stahl.

Bei einem gepflegten SIG habe ich keine Bedenken, dass es vierzig Jahre funktioniert. Metall kann kleine Ewigkeiten überleben! Jede Art von Kunststoff/Polymer altert dagegen. Durch den UV-Anteil des Lichts und durch langsames Entweichen der Weichmacher. Würde mich daher nicht wundern, wenn bei einem gepflegten und selten verwendeten AUG-Z nach 20 Jahren Schaft und Abzugsgruppe erneuert werden muß, weil der Kunststoff spröde wurde.

Aber solange es Ersatzteilversorgung gibt, wäre es keine Katastrophe, nach zig Jahren Schaft und Abzugsgruppe erneuern zu müssen. Das sind 4 oder 5 Handgriffe.

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Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von Charles » So 16. Mai 2010, 23:01

Vielen Dank für Deinen Bericht, und ja, sind die analogen Bilder schon fertig? :)

Hugh Thompson Jr.

Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von Hugh Thompson Jr. » So 16. Mai 2010, 23:30

Charles hat geschrieben:Vielen Dank für Deinen Bericht, und ja, sind die analogen Bilder schon fertig? :)

Nope! Damit warte ich noch, bis die Optik montiert ist. Macht sich doch besser mit Optik. Und für die Montage der Optik muß ich darauf warten, dass mir Midway die Ringe liefert. (Angeblich bis spätestens 31. Mai.)

Dafür werde ich dann richtig schöne Bilder machen... Mit ausgewähltem Hintergrund, gutem Licht...

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Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von cobaltbomb » Mo 17. Mai 2010, 00:30

gunporn ftw

:drool:
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Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von cowroper » Mo 17. Mai 2010, 10:26

off Topic:

sondern fotografiere noch auf klassischem Filmmaterial


Bruder im Geist!

Ich auch, ich will auch keine Digi. Wenn schnell gehen soll reicht das Handy!

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The old gunfighter stood on the porch and stared into the sun,
and relived all the old days back when he was livin` by the gun;
And the thought of the smell of the black powder smoke
And the stand in the street at the turn of a joke.

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Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von doc steel » Mo 17. Mai 2010, 13:12

cowroper hat geschrieben:off Topic:

sondern fotografiere noch auf klassischem Filmmaterial


Bruder im Geist!

Ich auch, ich will auch keine Digi. Wenn schnell gehen soll reicht das Handy!

cowroper


du ketzer!
kommen wir beide nicht aus der selben schule?? :-D

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Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von snakedocter » Mo 17. Mai 2010, 18:08

einzige was ich in erinnerung habe ist das manchmal die abdeckplatte für linksversion abgeflogen ist
und 1x der schaft oben auf der gußnaht sich geöffnet hat

abzugsmäßig gibt es da glaube ich fast nix
Bild
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Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von <BigM> » Mo 17. Mai 2010, 20:31

Über die Weichmacherwanderung im PA12GF/GK sollte man sich nicht soviele Gedanken machen. Wäre der Kunststoff nicht verstärkt (eben die Fasern), ists mehr Problem.
"Gefällt Euch der Euro :D :D :D , Ihr schafft das!"

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Re: Persönlicher Erfahrungsbericht zum AUG Handling

Beitrag von Warnschuss » Di 18. Mai 2010, 21:38

einzige was ich in erinnerung habe ist das manchmal die abdeckplatte für linksversion abgeflogen ist


Die Abdeckplatte gibt's eh nimmer bei den neueren Versionen.

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