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Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

raptor
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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von raptor » Di 17. Sep 2013, 15:55

Es stellt sich dann halt die Frage der Angemessenheit und der Notwendigkeit. Bei 100 Euro Diebsgut wird die Angemessenheit eines Nachschießens wohl kaum gegeben sein. Weiters ist in konkreten Fällen festzustellen, ob die Schussabgabe notwendig war und ob das Ziel nicht auf anderem minder gewalttätigem Weg erreicht hätte werden können (z. B. durch Nacheilen und Standordurchgabe an die Exekutive).

Varminter

Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Varminter » Di 17. Sep 2013, 16:10

raptor hat geschrieben:Es stellt sich dann halt die Frage der Angemessenheit und der Notwendigkeit. Bei 100 Euro Diebsgut wird die Angemessenheit eines Nachschießens wohl kaum gegeben sein. Weiters ist in konkreten Fällen festzustellen, ob die Schussabgabe notwendig war und ob das Ziel nicht auf anderem minder gewalttätigem Weg erreicht hätte werden können (z. B. durch Nacheilen und Standordurchgabe an die Exekutive).

Was ich als wesentlichen Punkt ansehe, unabhängig von einer Rechtsprechung: ob das Verbrechen mit Waffengewalt verübt wurde und ob der Verbrecher mit einer Waffe flieht.

Tut er das, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Wiederholung des Verbrechens zu rechnen.

raptor
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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von raptor » Di 17. Sep 2013, 16:13

Das spielt sich dann ausschließlich im Waffengebrauchsrecht der Exekutive ab. Als Zivilist geht einen das nichts an. Unmittelbare Bedrohung weg = gerechtfertige Notwehr/hilfe zu Ende

Der Täter müsste schon auf der Flucht jemanden Dritten unmittelbar bedrohen bzw. bereits attackieren.

Varminter

Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Varminter » Di 17. Sep 2013, 16:21

raptor hat geschrieben:Das spielt sich dann ausschließlich im Waffengebrauchsrecht der Exekutive ab. Als Zivilist geht einen das nichts an. Unmittelbare Bedrohung weg = gerechtfertige Notwehr/hilfe zu Ende

Der Täter müsste schon auf der Flucht jemanden Dritten unmittelbar bedrohen bzw. bereits attackieren.

Dass es bei unserer Rechtslage - leider - so ist, ist mir auch klar.

Ein sinnvolles Gesetz, dass Leben und Eigentum schützt, sollte aber den von mir erwähnten Punkt berücksichtigen.

Wir gleiten aber eh in die Theorie ab, weil ich selber nicht mit einer positiven Gesetzänderung in diese Richtung rechne.

Bin nur neugierig, wie die Franzosen entscheiden. Wäre ich Franzose, würde ich für die Anwaltskosten des Juweliers sammeln.

Bei 1,5 Millionen Unterstützern müsste ja genug zusammenkommen... ;)

Elmo12
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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Elmo12 » Di 17. Sep 2013, 16:30

woolf hat geschrieben:
raptor hat geschrieben:Als Zivilist geht einen das nichts an. Unmittelbare Bedrohung weg = gerechtfertige Notwehr/hilfe zu Ende
Die unmittelbare Bedrohung ist zwar weg, aber der rechtswidrige Angriff auf ein Notwehrfähiges Gut (Vermögen) dauert immer noch an, wenn der Täter mit der Beute flüchtet. Damit ist Notwehr (in AT) immer noch zulässig.
Gibt's, kennt zu so einer Situation wer Fälle in AT und hat vielleicht einen link? Würde mich interessieren wie Gerichte hier die Gesetze auslegen.

Noldi
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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Noldi » Di 17. Sep 2013, 17:30

Hat nicht der Juwelier dem flüchtenden in den Rücken geschossen?

In Deutschland gabs die letzten paar Jahre ein paar solcher Fälle wo dem flüchtenden in den Rücken geschossen wurde. Wurde jedesmal als Notwehr anerkannt.

martin01
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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von martin01 » Di 17. Sep 2013, 19:08

So, ich melde mich nach längerer Funkstille mal wieder zu Wort...

Einige von euch wissen ja das ich Unternehmer bin.
Alleine in 2013 wurde bei mir 11 mal (in Worten ELF mal) Diesel gestohlen!
Von 2006 bis heute wurden weitere Delikte an meinem Betrieb verübt (mehrere Einbrüche, Vandalismus durch Alkoholisierte, Diebstähle... usw)

Ich habe zu zählen aufgehört, insgesammt dürften es jetzt aber gut 20 Delikte sein die ich angezeigt habe...
Bezahlen durfte ich das meiste selber!

Ich zahle mehr Steuern als die meisten "Durchschnittsbürger" (bitte nicht abwertend verstehen!), arbeite Wöchentlich ca. 60 Stunden, und musste dafür in den letzten sechs Jahren 4 Steuerprüfungen über mich ergehen lassen... (voll geil wie man als Arbeitgeber behandelt wird)

Genau, ich habe derzeit ca. 20 Beschäftigte in meinem Betrieb... (20 Arbeitsplätze also)

Was hat der Staat / die Polizei / Behörden bisher für mich getan:

NIX - ok, der Dieseldieb wurde in Ungarn ausgeforscht! Dort kann man ihn allerdings nicht "Strafen"...
Einen Waffenpass bekomme ich nicht - "keine Gefährdung gegeben für einen WP" Aussage der BH.

Fazit:

Der Geschäftsinhaber hat VÖLLIG RICHTIG GEHANDELT!
Kriminelles Gesindel MUSS begreifen das sie mit Gegenwehr zu rechnen haben!

Es ist mir komplett egal ob das Dreckstück in den Rücken (auf der Flucht), oder von vorne (beim Hergang des Überfalls) getroffen wurde!

Es reicht langsam - wofür zahlen wir denn Steuern, wofür arbeiten wir täglich 12 Stunden?!
Und kommts mir jetzt nicht mit dem Verdienst - jeder Gewerbetreibende wird euch sagen das man nicht reich wird...

Edit:

Wär ich reich geworden bisher würd ich den Laden schon lange dicht machen!

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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Twister » Di 17. Sep 2013, 19:23

martin01 hat geschrieben: Einen Waffenpass bekomme ich nicht - "keine Gefährdung gegeben für einen WP" Aussage der BH.

Es ist ja deine Tankstelle, da brauchst ja keinen WP, da reicht ja die WBK um in deinem Geschäft eine Waffe zu führen.

Bud Spencer

Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Bud Spencer » Di 17. Sep 2013, 19:24

WP kriegst aber nur wennst eine Gefährdung deiner Person od jagdl. Bedarf nachweisen kannst. Zur Selbstverteidigung daheim und in den Betriebsräumen reicht die WBK. Der Gesetzgeber will halt einfach nicht, dass Leute in der Nacht Polizei spielen und selber mit der Krochen amtshandlungen durchführen.

Weiters finde ich deine Äusserungen schon bedenklich und grenzwertig. :think: Aber gut, deine Meinung... mir geht sie a bisserl zu weit.
Zuletzt geändert von Bud Spencer am Di 17. Sep 2013, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von martin01 » Di 17. Sep 2013, 19:25

wer hat gesagt das ich eine Tankstelle betreibe?
Ich bin Transportunternehmer...

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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von martin01 » Di 17. Sep 2013, 19:30

Bud Spencer hat geschrieben: Weiters finde ich deine Äusserungen schon bedenklich und grenzwertig. :think: Aber gut, deine Meinung... mir geht sie a bisserl zu weit.

Versetz dich mal in die Lage eines Unternehmers...
Sorry, ich find es einfach nicht mehr lustig wenn um halb drei Uhr nachts der Alarm losgeht!

Vondaher - ich habe VOLLES Verständnis für den oben genannten Unternehmer!
Der Staat Schei**t auf uns - zum Steuern zahlen sind wir gut genug, der Rest ist den Politikern doch egal!

Glaubst ich lass mich wegen so einem Ar***lo*** umbringen nur weil ich ihn ZUFÄLLIG beim Diesel oder Schrott fladern erwische?

Das ich keinen WP brauche um meine Waffe auf meinem Betriebsgelände zu führen ist mir mittlerweile auch klar...
Ohne gehe ich bei Dunkelheit auch nicht mehr raus in meinen Hof!

Es ist halt traurig - wenn ich mit meinem Schosshund scheissen gehe muss ich eine Waffe tragen!

Man möge mir jetzt Paranoia vorhalten, aber es ist nicht grade lustig 3 Rumänen beim Fenster aufbrechen zu begegnen...

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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Twister » Di 17. Sep 2013, 19:38

Das ist keine Paranoia, ich würde wahrscheinlich genau so handeln wenn ich diesen Leidensweg hinter mir hätte!

Da ich die Einzelheiten dieses Falles aus Frankreich nicht kenne sage ich nichts zu diesem Vorfall, aber wer wo einbricht oder einen Überfall begeht muss damit rechnen angeschossen/getötet zu werden, quasi Berufsrisiko! :D

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Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von martin01 » Di 17. Sep 2013, 19:39

Twister hat geschrieben:Das ist keine Paranoia, ich würde wahrscheinlich genau so handeln wenn ich diesen Leidensweg hinter mir hätte!

Da ich die Einzelheiten dieses Falles aus Frankreich nicht kenne sage ich nichts zu diesem Vorfall, aber wer wo einbricht oder einen Überfall begeht muss damit rechnen angeschossen/getötet zu werden, quasi Berufsrisiko! :D

Bingo!
Da bin ich ganz bei dir!

Bud Spencer

Re: Den Franzosen reicht es mit der Kriminalität

Beitrag von Bud Spencer » Di 17. Sep 2013, 19:42

Ja is eh schwer... :roll:

Wie gesagt ich hab da einen anderen Zugang.
Jemanden auf der Flucht in den Rücken schießen empfinde ich halt ein bisserl niederträchtig und feige. Man ist ja nicht Vollstrecker. Damit könnte ICH nie leben.

Aber gut wenn jemand zB meine Freundin vergewaltigen würde oder schlimmers würde ich vll. anders reagieren.

Aber wir sind wohl way off topic, und machen ben wohl schon graue Haare ;)

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