gewo hat geschrieben:vergiss des
verstoesst gegen alle journalistischen grundsaetze
ein journalist soll per definition berichten
und er darf sich dabei nicht einschraenken lassen
lieber laesst er die story
sicher
Bedingt. Reporter brauchen Stories über die sie berichten können.
Gibt es niemanden, der mit ihnen zu ihren Bedingungen darüber spricht, müssen sie wohl oder übel die Bedingungen, zu denen sie das Interview bekommen, akzeptieren.
gewo hat geschrieben:gesendet wird sicher weil das thema immer was hergibt
du verzichtest damit nur auf die moeglichkeit deinen standpunkt (so gut es geht) zu vertreten
Bedingt. Wenn jemand eine Straftat begeht, das bekommens eh von der Pressestelle der Polizei.
Aber Berichte zu unserem Sport, da schauts anders aus. Da brauchens die Sportschützen und Jäger.
gewo hat geschrieben:weil sich doch keiner einfach den mund verbieten laesst
auf was hinauf denn?
Hm. Das hat nichts mit "Mund verbieten" zu tun, sondern eher mit gesundem Menschenverstand.
Bevor man eben unwiedergutzumachenden Müll labert, gibt man an jemand ab, der dafür vorgesehen ist und mehr Verantwortung trägt, und besser vorbereitet ist.
Da sehe ich nichts schlechtes daran, und auch verbietet mir niemand den Mund. Sondern es dient auch zur eigenen Absicherung.
gewo hat geschrieben:aber wenn du garnicht an solchen dingen teilnimmst dann verzichtest du ueberhaupt auf oeffentlichkeit
damit ist dann bald tatsaechlich ruhe im busch
endgueltig ...
Brauchen wir die Öffentlichkeit, wenn eigentlich von Vorne herein klar ist, daß Tatsachen verdreht und Meldungen aus dem Zusammenhang gerissen und nach Belieben eingefärbt werden?
Je weniger Aufmerksamkeit etwas in der Öffentlichkeit hat, desto ruhiger und geruhsamer ist dessen Dasein.
raptor hat geschrieben:Ich erinnere an Bundeskanzler Schüssels Medienstrategie. Wenn die kein Rohmaterial haben, können sie auch nicht groß negativ berichten. Im schlimmsten Fall heißt es halt, die Gegenseite wäre zu keiner Stellungnahme bereit gewesen, im Idealfall entfällt mangels Sensation und Negativismus- bzw. Konfliktgehalt überhaupt der Beitrag.
Ein gewisser Grazer Waffenhändler hat sich auch weder abbilden noch interviewen lassen, als ihn die querulantische Nachbarin mit Hilfe der Volksanwaltschaft und des Staatsfernsehen vorführen wollte - und er hat die Sache wie bekannt gut überstanden.
So sehe ich das auch.
Und wie man gesehen hat, hat es gewirkt, und diejenigen, die diese "Medien-Stille" durchgehalten haben, haben im Endeffekt gewonnen, weils keine weitere mediale Angriffsfläche geboten haben.
raptor hat geschrieben:"Ich muss meine Sicht zumindest auch darstellen!" ist eine eher amateurhafte Haltung, das kann man z. B. aus den Verdrehungen eines Michael Moore lernen.
Exakt. "Bowling for Columbine" mit dem Interview von Charlsten Heston ist echt das beste Beispiel dafür, wie man etwas medial verdrehen kann, da ja im Nachhinein herausgekommen ist, daß der "liebe" Michael Moore da ordentlich geschnitten und verdreht hat, und das Interview so niemals gelaufen ist.
Äußert man sich aber nicht, gibts auch kein Material zum Verdrehen.
Und wenns schon unbedingt ein Statement geben soll, dann halt eben von den tatsächlich zuständigen Leuten. Denn der 08/15-Schützen-Seppl am Stand wird sicher keine Medienerfahrung haben, oder die Verantwortung übernehmen wollen, wenn er, bedingt durch "Medien-Shockstarre", Dummfug labert.
BigBen hat geschrieben:Ihr glaub doch nicht ernsthaft dass irgendein Reporter vor Ort irgendwas unterschreiben darf bzw. unterschreiben würde. Und die "Mitschützen" am Stand briefen und dann auf sinnvolle Aussagen hoffen ist ungefähr so realistisch wie eine österreichische Kolonie auf einem Jupitermond. Ein bisserl Hausverstand würde in 99% der Fälle schon reichen, aber leider ist gerade dieser heutzutage nicht mehr so häufig zu finden.
Die Chance ist leider sehr gering, aber es wäre möglich. (Nicht das mit dem Jupitermond
) Aber wie du schon sagst, reicht etwas Hausverstand schon aus. Und der würde besagen, den Reporter sofort an einen Verantwortlichen weiter zu verweisen, selbst nur höflich ein Interview ablehnen und bloß keinen auf "dicke Hose" machen und Dummfug von sich geben. Das wäre schon mal ein guter Grundgedanke.