ich würd mal ein paar munitionssorten verschiedener Hersteller durchtesten und schauen wie oft das problem auftritt. Ich gehe nicht davon aus, dass das Ganze risikoreich ist, würde aber vorerst das Tragen einer Schutzbrille empfehlen. (wegen den Entweichenden Gasen u partikel, nicht wegen Schrapnellen...) Eventuell filtert sich ja heraus, dass das Ganze nur bei 1, 2 Chargen vorgekommen ist (wie Daniel schon geschrieben hat, die Messingbleche aus denen die Zündhütchen geformt werden können auch mal dünner und/oder weicher ausfallen).
Auch aufpassen, dass du das Ausgestanzte stück Messing findest sollte es dir das Zündhütchen nochmal durchstanzen. Im schlimmsten Fall könnte es den Schlagbolzen blockieren.
Unabhängig davon würde ich mir aber den Verschluss/schlagbolzen mal näher ansehen. Ich kann für die Daten meine Hand nicht ins feuer Legen, aber normal solten Schlagbolzen an der Spitze so um die 0.001 bis 0.004 zoll spiel haben, sind also ~0.025 bis 0.1mm. Wobei 2.5 hunderstel schon eher Benchrest Niveau ist. Ist ohne entsprechendem Messwerkzeug natürlich schwer zu beurteilen, aber wennst den Schlagbolzen raus nimmst, und die Spitze auf der Stoßbodenseite in das Schlagbolzenloch einführst, sollte man das Spiel fühlen können. Ob du natürlich die Augen oder das Gefühl dazu hast zu beurteilen ob das nun 10 hunderstel, 5 hunderstel oder 50 hunderstel Spiel sind ist natürlich ne andere Frage, ohne das Ganze in irgend einer Weise abwertend darstellen zu wollen.
Ich hab meinen gerade zerlegt, da spürt man eigentlich fast kein Spiel, man sieht höchstens nen Lichtspalt durch, wenn von hinten beleuchtet. (Ist aber die .308er Version, die hat nen dickeren Schlagbolzen, wenn ich mich nicht irre. Das Spiel sollte aber praktisch das geliche sein)
Zum demontieren des Howa Verschlusses nimm am besten eine scharfe Tischkante eines (Holz)Tisches bei dem dich Kratzer und Dellen nicht stören, damit kannst du den Schlagbolzen an der Abzugsrast spannen und das "Heck" ("bolt sleeve", zu deutsch ka...) des Verschlusses verdrehen. (geht bajonettverschlussartig auf)
Falls das ganze sehr daneben ist gibts 2 1/2 Möglichkeiten
- Umtauschen (falls möglich)
- Den Verschluss mit einer Buchse versehen lassen (siehe link unten)
(- weitermachen, falls nur Munition mit harten Zündhütchen verschossen werden soll)
link zu einer Beschreibung vom "firing pin bushing" ->
http://www.bordenrifles.com/firing_pin_bush.pdfIch hab in nem Fachbuch was darüber gelesen, kann mich aber nicht gut genug erinnern um hier mehr hinzufügen zu wollen. Falls ich das Ganze finde editier ichs hier noch rein...
edit: scheint im Großen und Ganzen so zu stimmen. Was ich aber noch hinzufügen sollte ist, dass der Effekt von ausgestanzten Zündhütchen bzw Zündhütchen die etwas in das Schlagbolzenloch hineinfließen auch Überdruckzeichen sein können, jedoch ist das im wesentlich auf hand/wiedergeladene Munition zu beschränken, da man bei Fabriksmunition eigentlich davon ausgehen kann, dass der Druck passt. Exzessiven Verschlussabstand mal ausgenommen. Auch treten Überdruckzeichen meist nicht allein auf, bzw andersrum: sich nur auf einzelne Überdruckzeichen zu verlassen (zB nur das Zündhütchenbild überwachen, aber schwer zu öffnende Verschlüsse, Weitungen an der Basis der Hülse etc zu ignorieren etc) ist fahrlässig.
Konkrete Zahlen zum Schlagbolzenspiel hab ich auf die Schnelle leider nicht gefunden, aber gefühlsmäßig würde ich alles was mehr als 0.1mm Spiel hat kritisch betrachten.