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Smith&Wesson Model 19 - 4

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cas81
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Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von cas81 » Fr 19. Feb 2016, 21:02

Dieses Rievew wäre vor einigen Jahren in etwa so aktuell gewesen, wie ein heutiges Review einer Glock 19. Bevor die Glock nämlich den Standard als Dienstpistole einnahm, erfüllte diese Rolle der Revolver Smith & Wesson Model 19.

Kurz und bündig, etwas oberflächlich:
Irgendewann in den 1950ern hatten die Exekutivbeamten der USA die Idee, dass eine Dienstwaffe her muss, die in Größe und Gewicht reduziert ist, dafür aber möglichst viel Power in das Ziel transferieren kann. Es sollte also ein handlicher Revolver in .357 Mag sein.

Gesagt - Getan, Model 19 war geboren, bald verfügbar in unterschiedlichen Lauflängen und das neue Werkzeug unzähliger Polizisten. Da der Revolver einem K- Frame zugrunde liegt wurden jedoch nicht ausschliesslich harte Magnum- Ladungen verschossen. Der Konus ist auf der Unterseite recht flach, eine Schwachstelle. Unter ständigem Gebrauch von .357 Magnum führte dies bei einigen Revolvern zu Rissen an dieser Stelle. Also wurde mit einem Mix aus .38 spl und .38 spl +p trainiert, nur selten mit .357 Magnum, geführt wurde dann die letztgenannte Munition. Dies löste das Problem. Alternativ wurde auch „die eine“ Ladung in .38 spl geführt, die „FBI Load“, oder „Chicago Load“, „Dallas Load“, etc, 158gr +p L(SWC)HP.

Das Model 19 feierte also viele „Erfolge“, sorgte für diesbezügliche Zufriedenheit bei allen möglichen Behörden, dies über Jahrzehnte und der Rufname dieses Revolvers war "The Combat Magnum" 8-) Sexy!
Die Produktion (Dash 6) ging bis 1999, wenn ich mich nicht täusche. Die direkte Schwester des Model 19 ist übrigens Model 66, same gun, but stainless.

Da ich bereits eine „taktische“ Pistole besitze wollte ich nun einen Klassiker, aus reinem Spass an der Freude, aber auch praktisch musste er sein. Ich hielt Ausschau danach und fand nichts, zum Glück aber auch keinen (Notlösungs-) 686. Eines Tages also erblickte ich einen frisch inserierten S&W Model 19 in tadellosem Zustand, Dash 4, in 4 Zoll. Ich habe ihn noch am selben Tag gekauft, kein Schneegestöber zu dicht, keine Bundesstrasse zu glatt, ca. 100km einfacher Weg am 23.01.2016... Ja, das war „der“ Tag an dem überall das Verkehrschaos aufgrund o.g. Umstände ausbrach. Juchei. Aber es hat sich gelohnt, ich habe ihn gesehen, gehalten und konnte es nicht erwarten ihn endlich zu schiessen.

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So schön der originale Griff auch ist, so unpraktisch empfand ich ihn. Es war mir nicht möglich, den Revolver fest im Griff zu halten, bei jedem Schuss verrutschte er etwas, bei .357 Magnum sogar deutlich. Bis ich meinen schönen neuen Griff bekomme, muss ein standarmäßiger Gummi- Hogue herhalten. Dieser fühlt sich in meiner Hand zwar nicht so gut an, aber er erfüllt seinen Zweck dafür umso besser. Ich lerne auch diesen Griff zu mögen, Aussehen ist nicht alles ;-)

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Anfangs hatte ich in DA gelegentliche light- strikes, die Feder wurde angezogen, seither keine Probleme mehr. Bevor ich ihn ergattern konnte hat der Vorbesitzer (=Zweitbesitzer) 100 Schuss .357 158gr durchgelassen. Der Erstbesitzer war ein Polizist, welcher den Revolver nur gelegentlich geführt und ebenfalls etwa 100 Schuss dieser Munition abgegeben hatte. Ich selbst habe seither ungefähr 200 Schuss .38 spl (ein paar 148gr und sonst 158gr), 50 Schuss .38 spl +p (125gr) und 200 Schuss .357 Magnum 158gr verschossen. Zustand unverändert, keinerlei Abnutzung erkennbar. Hoffentlich bleibt er weiterhin so tapfer, ein paar Gurken waren nämlich im Umlauf (ich glaub, das waren no dashes, bzw early- dashes), ich hab aber ein gutes Gefühl :-)

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Der Abzug ist minimal strenger als an den beiden mir bekannten 586er und 686er (ich weiss nicht sicher ob der 686 getuned war, glaube aber nicht), aber er ist revolvertypisch geschmeidig, SA bricht glasklar. Aufgrund der geringeren Masse kickt er etwas stärker als die beiden allseits beliebten Boliden unter den .357 Magnums, aber er ist sehr gut beherrschbar und sehr schnell zurück am Ziel. Die Visierung ist... naja. Alles schwarz, was allzu oft von Sportschützen propagiert wird. Blöd nur, wenn ich ausschliesslich auf schwarze Scheiben schiesse, ich sehe zwar die Kimme noch, das Korn ist fast unsichtbar. Also habe ich eine Greueltat begangen und schlicht einen hauchdünnen Strich mit Tipp Ex (jaja, ich weiss) am Korn aufgetragen. Jetzt passts einwandfrei.

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Nun habe ich meinen Klassiker, sogar mehr als das, der 19er hat eine eigene lange Geschichte, street records en masse und prägte international eine ganze Ära im Polizeidienst. Hätte ich noch mehr Plätze frei, dann käme mir noch ein Model 19 in 3 Zoll oder kürzer ins Haus, mich hat dieses Schmuckstück mit dem Revolver- Fieber infiziert. Naja, "nur" noch 4 Jahre... :dance:

Hoff euch hat´s gefallen, vielleicht liest´s ja auch wer, dem der Revo noch kein Begriff ist :-)
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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von helmutk » Sa 20. Feb 2016, 11:25

Danke für das Review, ein schöner Revolver!

Gewöhn dich nicht zu sehr an den Hogue-Griff, der geht gar nicht, der muss weg!
Die Nill-homepage ist da einen Besuch wert (auch wenns kostet!)
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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von gunlove » Sa 20. Feb 2016, 12:18

Gratulation zum tollen Revolver. Ein schönes Stück. Ich finde, gerade auf so einen Revolver passt der originale Holzgriff am besten. Aber Geschmäcker und Hände sind halt verschieden.
Solltest du dich eventuell eines Tages vom Revolver (nur mit Originalgriff) trennen wollen und der S&W noch annähernd in dem Zustand wie auf den Bildern sein, dann lass es mich wissen!
Weil eventuell habe ich ja dann gerade ein paar Euro übrig.
Zuletzt geändert von gunlove am Sa 20. Feb 2016, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von McMonkey » Sa 20. Feb 2016, 12:35

Bravo :clap:

Ich habe einen 19-3 in 4" aus 1970igern. Den Pachmayer Gummigriff habe ich durch einen von NILL ersetzt. Jetzt ist er ein echtes Schmuckstück. Falls du Bilder vom Griff brauchst, mach ich gerne welche.

Viel Freude mit deinem Arbeitstier.
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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von DocD » Sa 20. Feb 2016, 13:30

:D Nettes Teil - hab auch so einen, in 6". Für "Stangenware" treffen die Dinger super genau.

Beim Griff bin ich beim Pachmayr Gripper gelandet. Gegen das Original-Holzteil natürlich optisch ein deutlicher Abstieg, aber der Gripper erhöht die Trefferwahrscheinlichkeit deutlich ;) Wichtig für mich ist ein Griff der den metallenen Griffrahmen hinten abdeckt. Und er verlängert den Griff etwas nach hinten und vermindert zudem die Schläge etwaiger Magnumladungen. Vorteil des Grippers wäre natürlich der Preis gegenüber einem Nill.

LG DocD

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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von cas81 » Sa 20. Feb 2016, 16:54

Ich werde mir einen schönen Hogue aus Holz dranmachen, Gummi geht gar nicht, nicht mal der Pachmayr Presentation mMn, aber dazu gibt's ja einen eigenen Thread von mir.

Aber Bilder immer gerne, davon gibt's nie genug, könnt diesen Thread gerne dafür kapern :)

Ich bin zwar kein Masochist, aber wenn ich Magnum schiesse, dann steh ich auf die Schläge ;) Mir macht das gar nichts, mein Abzugsfinger jedoch beschwert sich nach einigen Schuss pochenderweise, der bekommt nämlich den ganzen Hochschlag ab und ist schon etwas sensibler :( Pfeif drauf, Magnum darf rauchen, stinken, blitzen und ein bisschen weh tun!

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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von austriangunner » So 28. Feb 2016, 16:08

Ein sehr schönes Stück - und wenn man präzise schießen möchte, sind Gummigriff und eine Visierung mit Farbe halt unerläßlich... Ich mach mir rund um die Kimme eigentlich immer einen grünen Rand und das Korn mach ich orange, egal ob Pistolen oder Revolver. Kriegt man mit Aceton ja auch wieder ab ohne Beschädigungen...

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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von McMonkey » So 28. Feb 2016, 17:50

austriangunner hat geschrieben:...und wenn man präzise schießen möchte, sind Gummigriff und eine Visierung mit Farbe halt unerläßlich...
Entschuldige (also sei nicht gleich bös auf mich ;) )

Das ist ein Unsinn :idea:
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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von Mr-Zylinder » So 28. Feb 2016, 17:56

Stimmt. Da hat McMonkey recht. Ist genau umgekehrt ;)

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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von austriangunner » So 28. Feb 2016, 19:07

Mr-Zylinder hat geschrieben:Stimmt. Da hat McMonkey recht. Ist genau umgekehrt ;)

Naja genau umgekehrt würd ich jetzt so net sagen, is aber sicher auch Geschmackssache, und über diesen lässt sich ja bekanntlich streiten... Farbige oder selbstleuchtende oder Fibervisierungen sind ja gängig im Sportschießen, was die Griffe betrifft kommt es halt auch sehr auf den Schützen an - ich hab eher kleine Hände und da is mir (gerade ein 6" Revolver mit entsprechendem Gewicht etc.) mit dem glatten Holzgriff einfach zu instabil in der Hand. Da macht Gummi mit Fingerrillen für mich viel mehr Sinn... Allerdings schieße ich zu 95% Pistole also kann ich da auch net wirklich als Referenz dienen... ;-)

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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von cas81 » Fr 15. Apr 2016, 17:13

helmutk hat geschrieben:Gewöhn dich nicht zu sehr an den Hogue-Griff, der geht gar nicht, der muss weg!
Die Nill-homepage ist da einen Besuch wert (auch wenns kostet!)


Na gut, wenns sein muss :D :lol:

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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von helmutk » Fr 15. Apr 2016, 20:50

SO muss das ausschauen!
Daumen hoch! :clap:
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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von Chris77 » Fr 22. Apr 2016, 10:38

Danke fur die schöne review!

Ich liebäugle auch gerade mit einem 19-4.

Eine Frage hätte ich dazu allerdings:

Was bedeutet : "Dash" ?

Ist dies quasi die Fertigungsreihe?

Also ist ein 19-4 ein Dash4 oder liege ich da komplett daneben?

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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von bino71 » Fr 22. Apr 2016, 11:21

Sozusagen Generation.

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Re: Smith&Wesson Model 19 - 4

Beitrag von cas81 » Fr 22. Apr 2016, 11:58

Chris77 hat geschrieben:Also ist ein 19-4 ein Dash4 oder liege ich da komplett daneben?

Stimmt so. Ist wie beim 1er bis zum aktuellen VW Golf, immer ein paar Neuerungen (natürlich in sehr kleinem Rahmen).



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