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Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

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Reaper
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Reaper » Mo 26. Okt 2015, 21:01

Fluxen ist eh klar, oder?

Also, Du biegst eine Büroklammer auf, bis sie ein L bildet.
Den einen Bügel hältst jetzt mit den Fingern (Handschuhe eh klar) fest, den andern Bügel steckst von unten nach oben in des Bodenventil.
Nun öffnest das Ventil mit der andern Hand und stocherst ein bisserl mit der Klammer, jetzt sollte die Schmelze raus saußen wie Wasser.

Machst immer wenn Du merkst, dass der Fluss weniger wird.
Natürlich nur, wenn noch genug Blei im Topf ist, sonst wirds auch ein bisserl langsamer.

Ich guck immer, dass der Pot zu mindestens 3/4 voll ist und gebe das Blei schon flüssig nach, dann hab ich keine Unterbrechungen beim Gießen.

Für langsame Mumpeln (dicke Dinger in zahmen Kalibern), wie z.B. die 45 ACP, oder überhaupt Mumpeln die unter 280m/s fliegen, geht Reinblei meist noch gut.
Mit einem guten Fett auch noch bis 300m/s, aber dann fangens irgendwann das Schmieren an.

Wenn sie schneller fliegen sollen kommst ums Legieren nicht herum, ist aber eh auch kein Hexenwerk.
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von rhodium » Fr 30. Okt 2015, 22:03

Wo ist die Geschwindigkeitsgrenze für legiertes Blei ohne Tricks wie Gaschecks oder so?

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Reaper » Sa 31. Okt 2015, 14:05

Je härter, je weniger Probs.

Es soll mit gefetteten Büchsengeschosse ohne GC bis 500m/s möglich sein.
Aber warum auf den GC verzichten?

Ich muss meine echt mal messen.

Verschiesse 180gr. LEE-Klunker aus meiner 30-06 mit 20gr. N110.
Keine Ahnung wie schnell die fliegen, aber das Schussbild sieht echt klasse aus, 9er und 10er (aufgelegt)...
:whistle:
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Hog Hunter19 » Fr 10. Jun 2016, 10:45

Reaper hat geschrieben:Je härter, je weniger Probs.

Es soll mit gefetteten Büchsengeschosse ohne GC bis 500m/s möglich sein.
Aber warum auf den GC verzichten?

Ich muss meine mal messen


Verschiesse 180gr. LEE-Klunker aus meiner 30-06 mit 20gr. N110.
Keine Ahnung wie schnell die fliegen, aber das Schussbild sieht echt klasse aus, 9er und 10er (aufgelegt)...
:whistle:


Grüss Dich Reaper! !
Ich hätte ein paar Fragen bitte.
Ich bin noch ein Neuling mehr oder weniger was die Gießerei betrifft. 9mm 124gn.TLC hab ich erfolgreich gegossen geladen und verschossen. Jetzt würde ich gerne meine .30-06 auch mit Bleimumpeln testen . Ich weiss aber nicht welche Kokillen ich nehmen soll und auf welches Kaliber kalibriert du ?
Danke die im Voraus !!!
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Reaper » Fr 10. Jun 2016, 15:26

Servus,
ich war überrascht wie ungleichmäßig mein Lauf war.

Wenn ich von der Mündung eine Nylonbürste durch den Lauf schiebe, ist es vorne eng, in der Mitte fällt sie durch und am Ende ist es wieder eng.

Aber solange der Mündungsbereich noch eng sei, hab ich mir sagen lassen, sei alles noch gut.
Und die Schussbilder sind ja letztlich entscheidend, und die passen.

Was ich sagen will, Du wirst einen Laufdurchtrieb machen müssen.
Du hast nicht gesagt um welche Waffe es geht, aber bei den alten Militärgewehren ist von .308 bis .312 wohl alles drin.

Dem äußeren Durchmesser Deines Laufdurchtriebes gibst Du mindestens 1/1000 Zoll zu und alles sollte gut sein.
Beobachte ob Du Ablagerungen im Lauf hast.

Ich hab die da:
http://leeprecision.com/mold-dc-c309-180-r.html
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Charivari » Mi 16. Mai 2018, 09:31

Ich bin dabei meine Blei Geschosse mit Pulverlack zu beschichten.
Klappt schon ganz gut, aber mein Pulverlack geht nun zur Neige und ich weiss nicht mehr, wo ich bestellt habe!

Kann mir jemand Adressen von gutem Pulverlack Lieferanten geben?

Gruß
Charivari

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Fr4gg3l » Mi 16. Mai 2018, 10:03

Reaper hat geschrieben: .... durch den Lauf schiebe, ist es vorne eng, in der Mitte fällt sie durch und am Ende ist es wieder eng.

Aber solange der Mündungsbereich noch eng sei, hab ich mir sagen lassen, sei alles noch gut.
...


Das könnte man jetzt auch in einem anderen Kontext sehen :angelic-innocent: :D

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von McMonkey » Do 6. Sep 2018, 14:21

Reaper hat geschrieben:Für alle Interessierten, die vlt. mit dem Gießen anfangen wollen.

Stellt Eure Fragen.

Keine Frage ist zu dumm, höchstens die Antwort, also raus damit.
:)

Aufgrund meines exotischen Kaliber 40-65Win, werde ich mir demnächst den Nagel der Gießer eintreten :lol:
Hab so gut wie alles da (nun die Kokille muss ich mir noch anfertigen lassen :P), der Vorgang usw. ist mir auch klar. Dennoch - zumindest jetzt - eine Frage:

Ich habe mir mehrer Barren Reines Hüttenweichblei mit 5% Zinn gekauft. Die sehen auch sauber aus. Wenn ich die jetzt einschmelze muss ich da noch "Fluxen" oder ein wenig Wachs vor dem Gießen hinzugeben. :think:
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Hellprayer » Do 6. Sep 2018, 15:09

Fluxen macht man um Unreinheiten aus dem Blei zu kriegen. Wenn es vorher sauber gegossen war dann musst du nicht nochmal fluxen, höchstens die aufschwimmende Oxidschicht hin und wieder entfernen (mitm löfferl abschöpfen)
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Steelman » Do 6. Sep 2018, 22:15

Hellprayer hat geschrieben:Fluxen macht man um Unreinheiten aus dem Blei zu kriegen. Wenn es vorher sauber gegossen war dann musst du nicht nochmal fluxen, höchstens die aufschwimmende Oxidschicht hin und wieder entfernen (mitm löfferl abschöpfen)



Damit schöpfst nicht nur den Drck ab sondern auch das Zinn

Da die Legierung zum entmischen neigt, steigt das Sn (spez. Gew. 7,2) gegenüber dem Pb (spez. Gew. 11,34) an die Oberfläche.

Daher lbenötigst du ein Flußmittel, ähnlich dem Borax beim Hartlöten od. Salzsäure, alternativ Kolophonium beim Weichlöten.

Der Ausdruck "fluxen" (dürfte aus dem US Sprachgebrauch stammen) bedeutet schlicht u. einfach Flußmittel zugeben.
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Steelman » Do 6. Sep 2018, 22:18

McMonkey hat geschrieben:Ich habe mir mehrer Barren Reines Hüttenweichblei mit 5% Zinn gekauft. Die sehen auch sauber aus. Wenn ich die jetzt einschmelze muss ich da noch "Fluxen" oder ein wenig Wachs vor dem Gießen hinzugeben. :think:


Die richtige Antwort steht ein posting darunter (bzw darüber, je nachdem von welcher Seite aus betrachtet)
Mangelnde Vorbereitung ist die Vorbereitung auf das Versagen

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von McMonkey » Fr 7. Sep 2018, 08:46

Steelman hat geschrieben:einfach Flußmittel zugeben.
Das wäre dann? Und Wie viel.

Öfter Umrühren reicht da nicht? Kann ich mir das wie "Essig und Öl vorstellen"?
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von the_law » Fr 7. Sep 2018, 13:05

ein stück bienenwachs, etwa daumennagel gross, reinschmeissen ,warten bis es brennt-vorsicht stichflamme!!! und ein paar mal bis zum boden umrühren solang es brennt reicht im regelfall.

wichtig ist die temperatur der schmelze, ist die zu "kalt" nutzt dir das ganze abfackeln nix, ich mach das bei 400-420°C

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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Hellprayer » Fr 7. Sep 2018, 13:22

Steelman hat geschrieben:
Hellprayer hat geschrieben:Fluxen macht man um Unreinheiten aus dem Blei zu kriegen. Wenn es vorher sauber gegossen war dann musst du nicht nochmal fluxen, höchstens die aufschwimmende Oxidschicht hin und wieder entfernen (mitm löfferl abschöpfen)



Damit schöpfst nicht nur den Drck ab sondern auch das Zinn

Da die Legierung zum entmischen neigt, steigt das Sn (spez. Gew. 7,2) gegenüber dem Pb (spez. Gew. 11,34) an die Oberfläche.

Daher lbenötigst du ein Flußmittel, ähnlich dem Borax beim Hartlöten od. Salzsäure, alternativ Kolophonium beim Weichlöten.

Der Ausdruck "fluxen" (dürfte aus dem US Sprachgebrauch stammen) bedeutet schlicht u. einfach Flußmittel zugeben.


Jop vollkommen richtig, darum auch das "hin und wieder abschöpfen". Ich hab mich schlecht ausgedrückt weil ich keine genauen Zeiten oder Intervalle kenne, mea culpa. Die Oxidschicht bleibt bei mir so lange bis sie anfängt sich an den Seiten niederzuschlagen, dann kommt ein neuer Barren rein und es wird einmal abgeschöpft bzw. gefluxt und geschöpft (immer nach Bedarf)
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Re: Der Thread für die Gießer vor dem Herrn...

Beitrag von Steelman » Fr 7. Sep 2018, 15:29

McMonkey hat geschrieben:
Steelman hat geschrieben:einfach Flußmittel zugeben.
Das wäre dann? Und Wie viel.

Öfter Umrühren reicht da nicht? Kann ich mir das wie "Essig und Öl vorstellen"?


Ja, der Vgl. ist durchaus treffend.

Das beste Flussmittel ist Fettsäure, enthalten in Stearin. Raucht u. stinkt mehr wie Wachs od. Parafin, wirkt aber besser.

Wegen Menge: Stearin in Flockenform kaufen (Neuber) u. lieber öfter kleine Menge (Kaffeelöfferl) als selten große Menge.

Beim Geschoßgießen kommt es viel auf die Erfahrung an (wie beim Schmieden), allgemein gültige Rezepte helfen da nur eingeschränkt.

LG
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