@ thomasa1000
zu deinen ladungen sind mehrere dinge anzumerken.
nämlich dass du das erstellen von testladungen verkehrt herum angehst.
zuerst bastelst du dir eine testpatrone mit der du die maximal mögliche länge der patrone mit dem jeweiligen geschoss deiner wahl feststellen kannst.
wie das geht kannst du hier lesen
viewtopic.php?f=16&t=20775&p=589174&hilit=dummypatrone#p589174das ermitteln der max. OAL wiederholst du mit der testpatrone 5x und errechnest dir den mittelwert.
sollte der mittelwert über 29,00 liegen, gehst du zurück auf 29,00 und verwendest diesen wert als dein maximum.
warum will ich jetzt nicht weiter begründen, denn das würde am thema vorbei führen, jedenfalls ist das aber ein erfahrungswert der guten erfolg verspricht.
in jedem fall bedeutet der ermittelte wert, dass das geschoss im übergangskonus bzw. in den zügen anliegt.
deshalb muss man den ermittelten wert um 0,3mm reduzieren.
0,3mm deshalb weil nicht alle gschosse gleich lang sind und produktionstechnisch einer gewissen schwankungsbreite unterliegen und es ja sein kann dass das verwendete gschoss von dir ein kurzes war. diese 0,3mm sind ein erfahrungswert.
hast du jetzt z.b. einen wert von 28,7mm so ist die max. OAL auf 28,4mm zu reduzieren.
hast du hingegen 29,5mm ermittelt, so gehst du hier aber auf 29,00 wie oben bereits erwähnt.
das ist jetzt dein ausgangswert mit dem du alle weiteren patronen machst.
jetzt wissen wir einmal die OAL mit der gearbeitet werden soll und wenden uns nun der pulvermenge zu.
wenn du offizielle ladedaten entweder vom pulverhersteller oder vom geschosshersteller hast verwendest du ohne wenn und aber diese, egal was für einen wert du bei der OAL ermittelt hast, soferne ihn deine waffe zulässt.
sollte der hersteller eine grössere OAL angegeben haben als dir möglich ist reduzierst du diese wie oben beschrieben.
als pulvermenge nimmst du trotzden die von ihm empfohlene minimalmenge.
anschliessend erzeugst du eine neue ladung, wieder mit der gleichen OAL aber mit 0,2gr mehr pulver.
du gehst also in 0,2gr schritten nach oben bis zur vom hersteller empfohlenen max. load.
schwankungen in der OAL sind bei kurzwaffenmunition weitaus unkritischer als bei gewehrmunition.
von jeder charge machst du dir nun 20 patronen wenn du einen chrono zur verfügung hast und verwendest 10stk nur zur geschwindigkeitsmessung. wenn du keinen chrono zur verfügung hast, reichen 10 stück. mit diesen 10 stück machst du 2 5-er serien auf präzision.
präzisionstests sollten in entspannter körperhaltung mit aufgelegter waffe gemacht werden.
die ersten tests würde ich nicht gleich auf 25m sondern nur auf 12,5m - 15m machen.
sollte die ladung tatsächlich streuen, siehst du das auch hier.
auf die scheibe schreibst du deine ladung, die distanz und alle weiteren für dich wichtigen daten und hebst sie dir für später auf.
zusammenfassung:
immer nur EINE länge aber MEHRERE ladungen testen.
ladungen immer mit der minimalen pulvermenge und der max. OAL beginnen.
zur groben ermittlung nie grössere ladungsschritte als 0,3gr machen.
zur feinermittlung sind schritte in 0,1gr notwendig.
ist mit keiner ladung ein zufriedenstellendes ergebnis möglich, kann die OAL um 0,2mm reduziert werden.
danach ist wieder wie oben beschrieben von vorne zu beginnen.
das wiederholt man bis die geringste streuung ermittelt ist.
Wichtiger Grundsatz bei allen Tests ist IMMER NUR EINEN PARAMETER zu verändern um schwankungen zu erkennen und richtig deuten zu können!
JA ICH WEISS, DAS IST EINE MENGE ARBEIT UND NICHT VON HEUTE AUF MORGEN ERLEDIGT, ABER NUR SO KOMMT MAN ANS ZIEL.