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G´spreizte Doubletten

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G´spreizte Doubletten

Beitrag von cas81 » Do 24. Aug 2017, 14:38

So ein blödes Thema, aber ich hab leider keine Vergleichsmöglichkeit und es kann gerne auf die Müllhalde verschoben werden. Aber ich brauch halt mehrere Antworten um eine Tendenz erkennen zu können, darum ist der KFKA- Thread ungeeignet.

Dubletten (keine kontrollierten Paare!), 6.5m, Streukreis im Schnitt 15cm (in jede Richtung) und dabei bleibts seit einiger Zeit.
Für einen durchschnittlich ambitionierten aber nicht sportlich allzu sehr ambitionierten Schützen, abseits der "get ready for the fight!"- oder Hardcore IPSC- Welt:

1) "Eh nicht schlecht"
2) "Naja, gerade noch ok"
3) "Reiss dich zsamm und übe!"
4) "Sorry, du bist wahrscheinlich einfach nur talentfrei. Freu dich über das, was du zusammenbringst"

Ich will einfach wissen, wie viel mit 2 bis 3 Standbesuchen pro Monat mit 50% Präziübung realistisch drin sein sollte, ob ich mich weiter pushen soll, ob die Zeit bei diesen Trainingsintervallen die Wunden heilt, oder unter diesen Voraussetzungen erwartungsgemäss nicht mehr drin ist und ich zu unrecht frustriert bin. Ein oder zwei Trainingstipps zum Verbessern wären das i- Tüpfelchen.

Danke :)
Zuletzt geändert von cas81 am Do 26. Apr 2018, 08:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von impact » Do 24. Aug 2017, 15:17

Wie gut oder wie schlecht würde ich gar nicht beurteilen wollen. Am meisten hilfts wenn man sich mit dem vergleicht, der man gesten war. Wenn man sich mit anderen vergleicht führt das ganz schnell zu Frust.

Wenn du sagst "und dabei bleibts seit einiger Zeit" wäre ich persönlich unzufrieden, und würde eventuell die Trainingsmethodik ändern. Für mich klingt das, als wäre ungenutztes Potential nach oben. Denn wozu mit der gleichen Methodik weiter trainieren, wenn kein Fortschritt mehr da ist?
(eine mögliche Falle ist schon, dass Weiterentwicklung selten linear ist, sondern meist in längeren Plateaus mit anschließendem steilen Ansnstieg und leichtem anschließenden Abfall, bevor man sich wieder auf eir Art Plateau findet. Doch wenn man sich länger auf einem Plateau wiederfindet, sollte man auf jeden Fall seine Trainingsmethodik in Frage stellen)

Eine geeignete Methodik wäre sicher Training mit einer Laserpatrone. Ziel mit Targetfocus anvisieren, die Waffe und deren Ausrichtung in der Hand versuchen zu erfühlen, und dann basierend auf der Einschätzung wo der Lauf hingerichtet ist dann einen "Schuss" abgeben, der dir dann sagt wo du wirklich warst.
Auch wenn du sagst "keine kontrollierten Paare" halte ich es für Unfug, die "Doubletten", oder wie man sie nennen will, ohne irgend eine Form von "Kontrolle" zu schießen. Nur weil du dich nicht auf das Visierbild verlässt, heißt das noch lange nicht dass es unkontrolliert sein muss.
In dem Fall spielt eben das Gefühl in den Händen eine wesentliche Rolle. Das ist sicher eine Fertigkeit, die man genauso trainieren kann.
Ein guter Griff ist dabei sicher auch wichtig, denn wenn die Waffe nach dem ersten Schuss in der Hand verrutscht, dann sind Folgeschüsse problematisch.
Genauso sauberes Abziehen. Wenn du zweimal schlampig durchreißt, dann wirst du nie dein volles Potential entfalten können.
Wichtig ist sicher auch ein Gefühl für den Repetierzyklus, ab wann die Waffe wieder bewegungsfrei in der Hand liegt oder in die Ausgangslage zurückgekommen ist. wie gesagt, hier ist es sicher vonnöten seine Sinne in die Hände zu bringen.

Ich würde das ganze auch langsam un kontrolliert trainieren. Schuss für Schuss für Schuss... und das Gefühl in der Hand, welches versucht die Waffenausrichtung zu erfassen, zu trainieren.
Immer nur 2 Schuss mit vorprogrammiertem Rhythmus halte ich für kontraproduktiv.
Genau wie beim Schießen mit Visier. Da lässt man am besten auch das Visier die Kadenz diktieren, und schießt nicht einfach einen vorprogrammierten Rythmus und hofft dass das Visier bei allen folgeschüssen dort ist wo man es sich wünschen würde...
Du kannst dann hin und wieder anfangen das Tempo zu steigern, um zu sehen, wo dann deine Fertigkeit anfängt zu zerbröseln, um quasi dein Limit kennenzulernen. Aber effizientes Training ist kontrolliert.

Und ich würde dabei auch immer darauf achten, dass du dir wirklich einen spezifischen, kleinen Punkt am Ziel herauspickst, denn du anvisierst (anstarrst), und nicht einfach nur das Ziel als Ganzes wahrnimmst.
Mit ist es beim IPSC schießen auf kurze Distanzen mit Targetfocus schon öfter passiert, dass ich einen Schuss angebracht habe, und der zweite dann den ersten berührt hat, weil ich auf einmal ein markantes Loch zum anstarren hatte.
Und genauso ists mir auch schon passiert, dass beide Schüsse komplett über die Scheibe verteilt waren, wenn ich nicht genau die Alpha Mitte angestarrt habe. Und die normalen IPSC Target aus ein paar Metern Entfernung sind eigentlich riiichtig groß...


also ich wäre für 3) zamreißen und weiterüben ;-)

Vielleicht hilft dir ja etwas davon...
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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von cas81 » Do 24. Aug 2017, 17:12

Schon mal danke für den Input, ich gehe mal drauf ein:
impact hat geschrieben:Wenn du sagst "und dabei bleibts seit einiger Zeit" wäre ich persönlich unzufrieden, und würde eventuell die Trainingsmethodik ändern. Für mich klingt das, als wäre ungenutztes Potential nach oben. Denn wozu mit der gleichen Methodik weiter trainieren, wenn kein Fortschritt mehr da ist?

Ich hab mich anfangs auf die Details versteift, Körperhaltung, Waffenhaltung, usw. Erfolglos. Schlussendlich hab ich mich bei dem eingependelt, was sich für mich natürlich anfühlt. An den Basics aufgebaut. Von da an waren die Schüsse ziemlich genau da, wo ich sie haben wollte, die Pistole zeigte automatisch da hin, wo ich den Treffer setzen wollte, ohne weiteres Zutun meinerseits. Dafür waren viele Anschlagsübungen nötig. Eine gewisse Konstante bildete sich also. Das hat sich durch Pointshooting bestätigt. Die Waffe als verlängerter Arm funktioniert mittlerweile ziemlich konstant. Demnach war ich von der Methode ("natürliches Schiessen") eine Zeit lang überzeugt. Andere Methoden abseits für mich völlig verkrampfter und unnatürlicher Haltungen kenne ich nicht. Zum Tempo kommen wir eh noch weiter unten...

impact hat geschrieben:eine mögliche Falle ist schon, dass Weiterentwicklung selten linear ist, sondern meist in längeren Plateaus mit anschließendem steilen Ansnstieg und leichtem anschließenden Abfall, bevor man sich wieder auf eir Art Plateau findet.

Exakt das ist der Fall. Doch seit ca 2 Monaten und demnach ca 5 Standbesuchen tut sich eben nichts mehr. Davor hab ich zumindest jedes zweite oder dritte mal oder so ein kleines Erfolgserlebnis gehabt.

impact hat geschrieben:Eine geeignete Methodik wäre sicher Training mit einer Laserpatrone. Ziel mit Targetfocus anvisieren, die Waffe und deren Ausrichtung in der Hand versuchen zu erfühlen, und dann basierend auf der Einschätzung wo der Lauf hingerichtet ist dann einen "Schuss" abgeben, der dir dann sagt wo du wirklich warst.

Das verstehe ich nicht. Bzw lese ich hier nur das heraus, was ich oben geschrieben habe (verlängerter Arm und Trefferlage). Der erste Schuss passt eh und sitzt da, wo ich ihn haben will. Der zweite Schuss landet dann die ca 15cm abseits. Kannst du das bitte konkretisieren?

impact hat geschrieben:Auch wenn du sagst "keine kontrollierten Paare" halte ich es für Unfug, die "Doubletten", oder wie man sie nennen will, ohne irgend eine Form von "Kontrolle" zu schießen. Nur weil du dich nicht auf das Visierbild verlässt, heißt das noch lange nicht dass es unkontrolliert sein muss.

Es fühlt sich zumindest nicht unkontrolliert an. Der zweite Schuss ist halt sehr schnell, das stimmt schon. Beim ersten Schuss springt das Korn aus der Linie und der zweite Schuss erfolgt dann ohne exakte Ausrichtung. Meinst du das mit unkontrolliert? Naja, es sind halt Doubletten, bis mein Auge bewusst wieder auf dem Korn landet, dauert es und es wird zum controlled pair. Ich hab versucht das Korn mal ganz wegzulassen, damit ich nicht unbewusst versuche, es in "Nullstellung" zu bringen und dadurch herumwackle. Also reiner Targetfokus, ich wollte es quasi erfühlen. Das Ergebnis war besser und so bin ich bei den 15cm gelandet. Jetzt gehts auch mit initialem Kornfokus, nur bremse ich dann automatisch ein wenig ab und es wird fast zum controlled pair. Also ein bisschen besser als die "echte" Doublette, aber schlechter als Kornfokus bei jedem Schuss.

impact hat geschrieben:Genauso sauberes Abziehen. Wenn du zweimal schlampig durchreißt, dann wirst du nie dein volles Potential entfalten können...
Wichtig ist sicher auch ein Gefühl für den Repetierzyklus, ab wann die Waffe wieder bewegungsfrei in der Hand liegt oder in die Ausgangslage zurückgekommen ist.

Es kann sehr gut sein, dass hier auch ein Hund begraben liegt. Ich ziehe zwei mal ganz schnell ab. Gerade so, dass ich nicht verkrampfe. Sauber ist da sicherlich nichts. Der erste Schuss aber landet schon da, wo ich will. Mit hart geladener Muni bin ich auch konstanter, vielleicht ist dies also nicht nur gefühlt sondern auch tatsächlich der bessere Rythmus. Hiesse also, ich ziehe zu schnell ab, bin übermütig, will mehr als ich kann (das sowieso).

impact hat geschrieben:Ich würde das ganze auch langsam un kontrolliert trainieren. Schuss für Schuss für Schuss... und das Gefühl in der Hand, welches versucht die Waffenausrichtung zu erfassen, zu trainieren. Genau wie beim Schießen mit Visier. Da lässt man am besten auch das Visier die Kadenz diktieren, und schießt nicht einfach einen vorprogrammierten Rythmus und hofft dass das Visier bei allen folgeschüssen dort ist wo man es sich wünschen würde...
Du kannst dann hin und wieder anfangen das Tempo zu steigern, um zu sehen, wo dann deine Fertigkeit anfängt zu zerbröseln, um quasi dein Limit kennenzulernen. Aber effizientes Training ist kontrolliert.

Ich habe befürchtet, dass du das sagst. So hab ich meine Mucken abgelegt und bin überhaupt erst in Richtung controlled pair und anschliessend Doubletten gekommen. Also back to the roots. Argh.

impact hat geschrieben:Und ich würde dabei auch immer darauf achten, dass du dir wirklich einen spezifischen, kleinen Punkt am Ziel herauspickst, denn du anvisierst (anstarrst), und nicht einfach nur das Ziel als Ganzes wahrnimmst.

Das mache ich sowieso. Funktioniert auch idR. Beim Pointshooting ists halt meist ein einge cm daneben, etwa im Radius einer Handfläche. Ich klebe ein weisses Schusspflaster auf eine schwarze Scheibe, oder nehme eine Scheibe mit mehreren kleinen Zielen. Am Besten gehts lustigerweise mit der Mannscheibe, da landet meist ein Schuss irgendwo in der 12 (center of mass, das geht recht automatisch) und einer in der 10. Der zweite auch in der 12 wäre halt mein Ziel.


impact hat geschrieben:also ich wäre für 3) zamreißen und weiterüben ;-)

Also wieder langsamer, eine "Endlosschleife" an Schuss und gefühlsmässig das Tempo anpassen. Kleine Ziele. Lieber langsamer und dafür sauber abziehen. Nicht übermütig werden. Ich werde morgen gleich (wieder) damit beginnen. Weiterhin Anschlagsübungen sowieso. Weil das Gefühl für die Waffe, den Schuss & Co die Basis für einen zweiten unkontrollierteren Schuss bildet und das nur so antrainiert werden kann. Habe ich das richtig verstanden?

Trainierst du für deine IPSC- Matches auch diese Basics? Oder hast du spezielles "Schnellfeuertraining"? (Ich brauch nicht wissen, wie das genau ausschaut, ich will ja nicht übermütig werden. Mich interessiert nur, ob ausser den genannten Tipps eigentlich andere Übungen schlussendlich zum Ziel führen und die bisherigen Tipps nur den Weg dorthin darstellen. So wie die "Grundschule" im Karate, bspw)

Dass Andere deutlich besser sind, ist mir übrigens bewusst, das stört und frustriert mich gar nicht. Du kannst mir auch erzählen, dass du auf 25m Streukreise von 10cm bei 4 Schuss pro Sekunde schaffst, das führt nicht zu Frust bei mir. Ich will nicht besser oder gleich gut sein, ich möchte mich nicht messen. Ich will nur wissen, ob ich für die gegeneben Umstände (keine wirklich sportlichen Ambitionen, unregelmässige und zu wenige Trainingseinheiten) zu viel erwarte. Sollte ich ein absolutes Antitalent sein, dann will ich das auch wissen, dann werde ich das akzeptieren müssen und werde dafür ohne grosse Erwartungshaltung trotzdem weiterüben. Is ja nix dabei, ich muss nicht alles können... safety first, das muss unbedingt sitzen. Der Rest ist Luxus. Aber wenn 3) der Fall ist, dann besteht zumindest Hoffnung. Bei 1) und 2) würde ich meine Intervalle deutlich steigern müssen um besser zu werden und das kann ich mir derzeit nicht leisten. Um Antwort 4) hab ich das erste Posting erweitert...
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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von cas81 » Do 24. Aug 2017, 17:13

Doppelt, sorry
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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von bino71 » Do 24. Aug 2017, 18:30

Bin auch für 3) "Reiss dich zsamm und übe!"

Warum das so ist, wirst nur Vorort feststellen können, indem Dich Einer per Video aufnimmt.
Es bleiben ja nicht viele Möglichkeiten nach der 1ten Schussabgabe: Abzug, Waffenhaltung, Zielen.
Erst wenn Du dann im Video siehst, woran es liegt, kannst daran arbeiten.

Bei mir ist es meistens, daß die Waffe etwas aus der Hand rutscht und ich nicht korrigiere, sondern "sofort" wieder abdrücke.

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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von impact » Do 24. Aug 2017, 19:39

Was die Erwartungshaltung angeht... mit der verbrenne ich mich auch immer wieder. Am besten wäre überhaupt nichts erwarten, sondern "einfach das schießen selbst genießen".
Der Fokus muss auf deine Seite der Waffe sein, nicht auf dem Ergebnis auf der Scheibe. Wenn du alles richtig machst, dann stimmt das Ergebnis von ganz alleine. Der Fokus muss am Prozess der (perfekten) Schussabgabe liegen, und nicht dabei wo der letzte Schuss hingegangen ist, oder wo man sich erwarten würde, dass der nächste Schuss hingeht... oder bei den 3 perfekten Mouchen, die man letzte Woche hintereinander geschossen hat...
Und hier ist eben die Kunst, dass man eine Sache nach der anderen konzentriert und so isoliert wie möglich trainiert, bis die Dinge nach und nach ins Unterbewusstsein ("Muskelgedächtnis")... und dann kommt man irgendwann an einen Punkt, wo man seiner Performance sogar im Weg steht, wenn man sich aktiv auf irgend eine der Fundamentals konzentriert (Griff, Abzug, Visier, Atmung, Stand, was auch immer...) und damit das Unterbewusstsein aus dem konzept bringt, welches schon längst in der Lage wäre perfekte Schüsse abzugeben, wenn man es doch einfach nur eine entspannte, gegenwärtige, gedankenlose Haltung einnehmen würde, und es einfach nur lassen würde.
Ich weiß, sagt sich alles so leicht...

Mit der Laserpatrone meinte ich ein Gefühl dafür zu entwickeln, wo die Waffe bei Schießen mit Targetfokus hinzeigt.

Mit kontrolliert meine ich, dass ich Doubletten-Schießen nach Rhythmus für eine schlechte idee halte. Der zweite Schuss sollte aufgrund irgend einer Art von Referenz geschehen. Ob das jetzt ein Korn ist, dass wieder in den Kimmenspalt eintaucht bei Schießen mit Frontsight Fokus, oder ein Gefühl in den Händen, dass die Waffe wieder auf den anvisierten Punkt ausgerichtet ist bei Target-Fokus, ist egal. Aber irgend eine Bedigung für den 2ten Schuss muss da sein, die mit der Ausrichtung der Waffe zusammenhängt. Und nicht damit wie schnell man den Abzug ziehen kann. Oder nicht mit irgend einem Rhytmus den man im Kopf hat.
Im Prinzip wird dann aus der unkontrollierten Doublette 2 schnelle, kontrollierte Einzelschüsse. Aber genau das ist der Punkt, wenn du die Präzision verbessern willst. Je präziser du werden willst, desto kontrollierter muss das ganze werden.
Und wenn du dann einmal das notwendige Gefühl dafür entwickelt hast, dann wirst du von alleine wieder schneller. Dann kannst du, wie gesagt, wieder anfangen schneller zu werden, und sehen, wo dann die Treffer wieder schlechter werden, weil du über dem momentanen Limit schießt.
Und das Geheimnis zu schnellem, kontrolliertem Schießen ist sicher eine perfekte Abzugsmanipulation, gepaart mit der Fähigkeit dem Korn zu folgen. Das fängt bei Präzisionschießen mit perfektem Nachhalten an (so dass man das Korn scharf aus dem Kimmenspalt abheben sieht) und geht dann weiter mit Schussfolgen bei denen man versucht dem Korn zu folgen, bis es wieder im Spalt auf der richtigen Höhe sitzt, während dem Repetierzyklus den Abzug resetted und wieder an den Druckpunkt bringt und in dem Moment wo das Visierbild wieder sauber genug ist der nächste Schuss bricht.
Wenn dabei natürlich das Nachhalten nicht ausreichend traniert wurde, oder man muckt oder blinzelt, passierts natürlich, dass man das Korn verliert und länger braucht, bis wieder ein gutes Visierbild da ist.

Und was das Abziehen angeht, lade mal jede zweite Patrone als Dummy, und schau was beim 2ten Schuss passiert. oder überhaupt einen Dummy-scharf Mix. Dann weißt eh gleich was Sache ist, zumindest bei Korn-Fokus. Sonst hilft vermutlich ein Lasermodul, um bei Targetfokus Abzugsfehler auszumachen.
Oder achte mal bewusst darauf, dass die linke hand die Waffenkontrolle übernimmt, und die rechte entspannter ist damit der Abzugsfinger nicht verkrampft und verreißt.


Mein IPSC Training besteht zur Zeit zu
40% aus den Präzisionsschießen Basics, mit dem momentanen Hauptziel das Mucken wegzubekommen (kommt leider immer noch vor. Manchmal ein hefitges Verreißen, manchmal ist es ein Hauch von einem Blinzeln, manchmal nur ein dezenter Fokuswechsel des Auges), zu 40% aus Trockentraining und Mini-stages daheim im Keller und Zimmer, bei denen isoliert bestimmte Fertigkeiten traniert werden (Ziehen, Reloads, Zielaufnahme, Zielwechsel, Schießen in der Bewegung, Reloads in der Bewegung, Ziehen in der Bewegung, strong hand - weak hand only, etc etc ) ,
10% waren IPSC Trainings mit einem Trainer (Kneringer Mario) und
10% waren "Schnellfeuerübungen" am statischen schießplatz (wie zB ein volles Magazin auf die Scheibe mit dem Ziel, dem Korn zu folgen, und den jeweiligen Folgeschuss erst dann auszulösen, wenn wieder ein sauberes Visierbild da ist... langsam anfangen und dann schneller werden. Und dann sieht man eh recht schnell wo die Treffer hingehen, wenn man anfängt schneller zu schießen als man sieht/das Visierbild wahrnimmt).

Ab demnächst bin ich auch bei einem IPSC Verein Mitglied, und kann auch dynamisch trainieren, aber der Plan ist es das ganze so bewusst und effizient wie möglich zu veranstalten, da man sonst schnell sehr viel Geld (Muni) verbrennt...
Und dann noch ein paar Matches und einen Haufen Onlinrecherchen, Bücher lesen, und sonstiges Kopfzerbrechen zu dem Thema und wie ich mein Training effizienter machen kann und versuche meine Trefferbilder zu deuten und Problemchen zu lokalisieren und auszumerzen.
Hin und wieder ists ziemlich frustrierend. Insgesamt machts aber Spaß und es scheint bergauf zu gehen, auch wenn ich immer wieder der Zeit nachhänge an der ich angefangen habe (Pistole) zu schießen, und ich wöchentlich über Monate konstante Verbesserungen in den Ringzahlen die ich geschosse habe verzeichnen konnte. Ich weiß nicht obs ein mentales Problem (Erwartungshaltungen etc) ist, oder ob das die natürliche, anfangs sehr steile, Lernkurve eines Anfänger ist.
Jedenfalls hab ich oft nicht das Gefühl dass ich Schießen lerne, sondern dass ich mich selbst beherrschen, kontrollieren und besser kennen lerne.
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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von cas81 » Do 24. Aug 2017, 20:27

Danke euch für die Tipps und Einblicke!

Das mit den Dummy Patronen mache ich immer wieder mal. Mal geht's gut aus, mal nicht so gut. Extremes Verreissen ist mittlerweile die eiserne Ausnahme.

Ich konzentriere mich dann mal wieder auf die genannten Übungen und bleibe weiterhin für Meinungen und Tipps offen :-)

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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von sauersigi » Do 24. Aug 2017, 22:57

Wenn auf 6,5 m Distanz bei zwei rasch aufeinander abgegeben Schüssen 15 cm Abstand sind, bleibt, falls die Waffe einwandfrei ist, nur üben übrig....
Versuche auf diese kurze Entfernung auf einem A4 Blatt mehrere Schusspflaster auf Ansage zu treffen. Ohne Hektik, links oben, baaamm. Dann rechts unten, baaamm..etc.

Immer vorher ansagen wo der Treffer sitzen soll und unmittelbar umsetzen. Nach einigen Durchgängen sollte es möglich sein, den Schuss, bzw. die Trefferlage, leise für sich anzusagen und sofort ohne Denken abzugeben und zu treffen..
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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von cas81 » Do 24. Aug 2017, 23:34

Ich soll also zwischen den einzelnen Schuss die Ziele wechseln? Das mach ich auf der Tier- und Mannscheibe (Mitte und Kopf, Hände links und rechts) manchmal. Funktioniert idR ganz gut. Ist aber natürlich langsamer als kontrollierte Paare. Das Problem ist immer nur der unmittelbar darauffolgende Schuss (Split wahrscheinlich so um die 0,3 sek) auf "dieselbe" Stelle. Das was du beschreibst werde ich aber auch verstärkt machen, macht ja auch ordentlich Spass. Danke!

Edit: Ich sehs grade, du sagst Schusspflaster. Die sind nur knapp grösser als das Projektil. Das treff ich nur mit ein paar Sekunden zielen und selbst dann nicht verlässlich. Ich bleib mal vorerst bei den Post- it. Zuerst grosse, dann keine. Und wenn ich das schaff, dann versuche ich mich am Schusspflaster. Das wird aber dauern.

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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von bino71 » Fr 25. Aug 2017, 09:38

Bei 6-7 m solltest schon den Schusspflaster treffen und das recht zügig.

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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von SIPR » Fr 25. Aug 2017, 11:35

Da gibt es so ein Buch eines Samurai, dabei erzählt er auch wie er mit Pfeil und Bogen so gut wurde.

Er fängt mit sehr kurzem Abstand zum Ziel an und geht dann immer so weit zurück, bis das Ergebnis nicht mehr passt.
Dann geht er wieder nach vorne, um den Trainingstag positiv abzuschliessen.
Und das täglich.

Nunja, du brauchst scheinbar nur von 3 auf 6m zurück gehen. :D

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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von cas81 » Mo 4. Sep 2017, 22:49

Feedback:

Alles so geübt, wie es geraten wurde. Drei Stunden an drei Tagen und dank impacts "bam bam bam"- Tipp 700 Schuss später:

Steukreis durchschnittlich 10cm, oft enger, manchmal grösser, selten die verhassten knappen 15 bis 20cm. Aus der gespreizten grossen Hand wurde also eine mittlere lockere Hand. Die Rede ist von kontrollieren Paaren, Doubletten und eben durchgehendem bam bam bam bis das Mag leer ist. 95% Kornfokus. Wobei ich nur ungefähr erahne, wo die Folgeschüsse landen, denn ich bleib ja mit dem Fokus so gut es geht am Korn, die Scheibe ist da sehr verschwommen.

Bam Bam Bam entsprechend des ohne grosse Anstrengung maximal möglichen und sich aus des Situation ergebenden Rythmus desensibilisiert ordentlich, das Gefühl für die Waffe wächst (wieder).

Alles, was ausserhalb des 12ers auf der Mannscheibe oder des weissen inneren Kreises auf dieser anderen Scheibe (deren Namen mir unbekannt ist) landet, wird abgeklebt und dann wieder von vorne. Abkleben ist aber wesentlich seltener nötig.

Die Kasterl auf der Scheibe, in die genau ein Schusspflaster reinpassen, treff ich ohne grosse Mühe, nur eben nicht im Sekundentakt. Der schnelle Zielwechsel auf so kleine Dinger funktioniert derzeit nicht. Bin meist ca 3 bis 4cm daneben oder darüber. Also mach ich's langsamer.

Dummyrounds hab ich weggelassen, aber wenn ich schneller schiesse, dann drücke ich nach dem letzten Schuss oft nochmal ab (der Verschluss springt mir wohl zu wenig ins Auge ;-)) und ich erkenne da keine Mucken. Wenn ich mal Mucke, dann spüre ich das meist. Ansonsten seh ich's auf der Scheibe. Die kleinen Helferlein kommen, jetzt, wo ich sie endlich wieder gefunden habe, trotzdem wieder zum Einsatz, sicher ist sicher.

Spass macht auch alles, nur ist es halt auf Dauer sehr teuer, darum weniger. Das Blöde ist nur, dass ich jedermal solange weitermachen muss, bis alle zehn Schuss da sind, wo ich sie haben will und das Gefühl während dem Schiessen auch genau das prognostiziert. Und das zwei mal hintereinander. Meist hüpft einer knapp heraus, oder es fühlte sich nicht immer richtig an und ich verbuche ein oder zwei Treffer (zurecht) als Glück. Und das natürlich nach der ersten "perfekten" Serie. Naja...

So far, thx all, ich übe weiter. Es wird nur weniger werden müssen, ich hoffe, dass ich dennoch weiterhin kleine Fortschritte verzeichnen können werde.



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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von cas81 » Do 7. Dez 2017, 11:25

Jetzt häng ich bei durchschnittlich 7cm- Doubletten. Die Übungen mach ich nach wie vor. Mein Ansporn sinkt allerdings. Aufhören werd ich natürlich nicht damit, aber es stellt sich langsam ein Gefühl der "Gleichgültigkeit" ein. Mir kommts halt auf combat accuracy an.

Frage:
Realistisch gesehen - und mir ist wurscht ob mich das jetzt theoretisch frustrieren könnte (was es praktisch nicht tun wird) - was bringt ihr mit einer Dienstpistole durchschnittlich zusammen? Stock Glock zB, PPQ, SFP9, M&P, whatever, nur halt kein Gaspedal oder 1kg- Abzug mit 3mm reset, etc. ISv wann ists genug... Ich spreche von Doubletten, nicht von controlled pairs. Und dafür muss ich wissen, was realistisch möglich ist, ohne 3x wöchentlich mit hochgezüchteten Waffen exzessiv zu trainieren. Ich brauch mich nicht jedesmal zwingen, wenn unter solchen Voraussetzungen nicht mehr zu erwarten ist. Und für mehr reicht die Kohle halt leider derzeit nicht.
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Re: G´spreizte Dubletten

Beitrag von cas81 » Do 26. Apr 2018, 08:15

ANGFRESSN! Das beschreibt mein Gemüt bezüglich dieser Thematik nach wie vor:

Sachlage: Ich habe die Tipps hier grösstenteils beherzigt, geübt und erkannt, dass ich ein Triggerslapper war (und gelegentlich noch bin). Abhilfe verschafft der Rückschritt von Doubletten auf kontrollierte Paare. Da löst sich der Schuss, Waffe schlägt aus und ich versuche mit dem Reset hinterherzukommen. Es bleibt aber meist beim Versuch, denn die Waffe ist ja sehr schnell wieder unten, was die Angelegenheit zum Glücksspiel für mich werden lässt. Wenn es nämlich scheinbar klappt, stehe ich manchmal vor einem anderen Problem: Mein Reset war zu kurz -> dead Trigger.

Momentane Trainingsmethode: 7 oder 8 Schuss laden und wie ein Metronom im Halbsekundentakt oder so rauslassen. Treffer sind meist eng beieinander, Streukreis ein paar wenige Zentimeter. Lustigerweise ändert sich das kaum wenn ich von 6,5m auf 10m gehe. Vielleicht werde ich da unbewusst langsamer, aber eine gewisse sture Metronommentalität stünde dem zumindest ein Stück weit entgegen. Und das wiederhole ich solange, bis ich merke, dass ich nachzulassen beginne. Wenn ich schneller werde, dann beginne ich wieder zu slappen und die Grupee geht auf (die übliche gespreizte Hand), mindestens ein gröberer Ausreisser und eben gelegentlich dead Trigger.

Problem: Sauteuer, da gehen bei jedem Besuch 200+ Schuss durch. Gibt es für mein Resetproblem irgendeine Trockenübung, die weiterhilft und sei sie auch nahezu esoterischer Natur? Irgendwelche Kniffe, Trick 17?
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bino71
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Re: G´spreizte Doubletten

Beitrag von bino71 » Do 26. Apr 2018, 09:53

Vielleicht nicht der Tipp schlechthin: eine andere Waffe mit kürzerem Reset bzw anderem Griffwinkel.

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