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Führverbot für Multitools

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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Maddin » Do 21. Sep 2017, 09:24

Musashi hat geschrieben:
Maddin hat geschrieben:edit: Mir ergibt sich nur der Grund für dieses Verbot überhaupt nicht.


Der Grund:

"Es gab über 1.600 Messersttacken in den ersten fünf Monaten des Jahres 2017. Das sind 300 jeden Monat oder zehn jeden Tag."

http://www.achgut.com/artikel/und_taegl ... messer_auf


Bei über 80 Millionen Einwohner aber auch nicht die ganz verwunderlichen Zahlen.

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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Bdave » Do 21. Sep 2017, 10:09

Naja, alleine in Österreich sind die Stichwaffendelikte von knapp 2300 in 2010, auf knapp 3300 in 2015 angestiegen, während die Schusswaffendelikte von 1258 auf 1031 gesunken sind.
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Balistix » Do 21. Sep 2017, 10:16

Umgelegt auf Österreich (relativ zur Bevölkerung) wäre das knapp eine Messerattacke täglich. Im Jahr 2014 waren wir bei 2.944 pro Jahr, also 245 pro Monat oder 8 pro Tag. Mit den Daten von Bdave (Quelle?) wären wir sogar bei 9 Attacken pro Tag. Haben wir ein Messerproblem? :mrgreen:

Statistisch gesehen: vermutlich ja. Allerdings scheint sich das irgendwo zu konzentrieren, wo Otto Normalbürger selten vorbei kommt. Ich persönlich bin in meinem Leben noch keinem offenen Messer (mit bösen Absichten des Trägers) gegenübergestanden.

(Datenquelle: http://www.kleinezeitung.at/oesterreich ... Prozent-zu)
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Th3Z0ne » Do 21. Sep 2017, 10:23

Balistix hat geschrieben:Umgelegt auf Österreich (relativ zur Bevölkerung) wäre das knapp eine Messerattacke täglich. Im Jahr 2014 waren wir bei 2.944 pro Jahr, also 245 pro Monat oder 8 pro Tag. Mit den Daten von Bdave (Quelle?) wären wir sogar bei 9 Attacken pro Tag. Haben wir ein Messerproblem? :mrgreen:

Statistisch gesehen: vermutlich ja. Allerdings scheint sich das irgendwo zu konzentrieren, wo Otto Normalbürger selten vorbei kommt. Ich persönlich bin in meinem Leben noch keinem offenen Messer (mit bösen Absichten des Trägers) gegenübergestanden.

(Datenquelle: http://www.kleinezeitung.at/oesterreich ... Prozent-zu)


Statistisch gesehen - ist oder kann - alles ein Problem sein. Alleine schon was als messerattacke gewertet wird muss hinterfrag werden, aber das traurige ist, dass sich jene Gruppe(n) welche wohl den Hauptanteil an diesen Statistiken haben sich genau 0 davon beeindrucken lassen werden ob das was sie illegal verwenden als solches jetzt auch illegal ist.
Einzig gibt man der Behörde ein mittel gegen - Alle - präventiv eingreifen zu können; Ist's das wert - IMHO nicht, aber unsere Gesellschaft der "Savespaces" und "Triggerwarnings" will das wohl so - und es wird noch viel viel schlimmer fürchte ich.
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Balistix » Do 21. Sep 2017, 10:33

Zur Definition: wenn man dem Link von Musashi nachgeht und den dort verlinkten Artikel des Gatestone Institute anschaut, wird deutlich, dass die Definition "Messerattacke" nicht ganz passt, es wird dort auch von "Straftaten mit Messern" gesprochen, also relativ nah an der Definition, mit der die Kleine Zeitung arbeitet ("Stichwaffen").

Umfasst sind also sämtliche Delikte, wer jetzt also "Messerattacke" liest und "Terrorismus" denkt, der befindet sich zunächst einmal auf dem Holzweg, weil da häusliche Gewalt, Raub, Körperverletzung im Zusammenhang mit Streitigkeiten, etc auch dabei sind. Terrorismus ist da sicher nicht der Hauptanteil. Fragen darf man sich allerdings schon, wo der starke Anstieg herkommt.

Daraus die Konsequenz zu ziehen, das Messerrecht zu verschärfen (bzw für Österreich ein solches überhaupt zu schaffen), halte ich für fehlgeleitet.
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Th3Z0ne » Do 21. Sep 2017, 10:42

weil da häusliche Gewalt, Raub


Alleine diese Punkte werden einen sehr hohen Anteil am gesamten Datensatz haben und lassen sich durch verschärfte Gesetze nicht entschärfen - Küchenmesser nur noch aus Weichkunststoff und Gesetze nur noch für Kriminelle - das spielt es so in keiner Realität. :whistle:

Fragen darf man sich allerdings schon, wo der starke Anstieg herkommt.

Bessere - zentralere - Erfassung, oder angestiegene Anzeigefreudigkeit. :think:
Daraus die Konsequenz zu ziehen, das Messerrecht zu verschärfen (bzw für Österreich ein solches überhaupt zu schaffen), halte ich für fehlgeleitet.

+1000 - es verlagert maximal; Als nächstes sind im häuslichen Umfeld dann die Schnitzelklopfer dran und auf der Straße die Schraubendreher :tipphead:
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Maddin » Do 21. Sep 2017, 11:44

Balistix hat geschrieben:Zur Definition: wenn man dem Link von Musashi nachgeht und den dort verlinkten Artikel des Gatestone Institute anschaut, wird deutlich, dass die Definition "Messerattacke" nicht ganz passt, es wird dort auch von "Straftaten mit Messern" gesprochen, also relativ nah an der Definition, mit der die Kleine Zeitung arbeitet ("Stichwaffen").

Umfasst sind also sämtliche Delikte, wer jetzt also "Messerattacke" liest und "Terrorismus" denkt, der befindet sich zunächst einmal auf dem Holzweg, weil da häusliche Gewalt, Raub, Körperverletzung im Zusammenhang mit Streitigkeiten, etc auch dabei sind. Terrorismus ist da sicher nicht der Hauptanteil. Fragen darf man sich allerdings schon, wo der starke Anstieg herkommt.

Daraus die Konsequenz zu ziehen, das Messerrecht zu verschärfen (bzw für Österreich ein solches überhaupt zu schaffen), halte ich für fehlgeleitet.



"Am öftesten wurde im Vorjahr mit einer Stichwaffe eine gefährliche Drohung begangen (861 Mal)"

Auch eine gefährliche Drohung mit Messer zählt offenbar schon als eine Straftat mit der jeweils gebrauchten Waffe. Das ist zwar statistisch eine gute und wichtige Beurteilung, sagt aber über die Intensität einer Rechtsgutverletzung oder einem Gefährlichkeitsgrad nicht wirklich was aus. Ganz davon zu schweigen von einem tauglichen Anknüpfungspunkt für Gesetzesverschärfungen.

Ganz gleich wenn man bei Drohungen mit Schusswaffen nicht zwischen legal und illegal unterscheidet. Für die Politiker spielt das freilich oftmals keine Rolle.

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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Bdave » Do 21. Sep 2017, 12:04

Quelle ist der jeweilige Sicherheitsbericht des BMI. Natürlich sind da sämtliche Delikte mit Stichwaffen erfasst, also auch Drohung etc.

Man kann es also nicht auf Terrorismus usw. ummünzen, aber der Trend ist eindeutig.
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von BigBen » Do 21. Sep 2017, 12:34

Maddin hat geschrieben:
Auch eine gefährliche Drohung mit Messer zählt offenbar schon als eine Straftat mit der jeweils gebrauchten Waffe. Das ist zwar statistisch eine gute und wichtige Beurteilung,
.


Es ist auch eine rechtlich gute und wichtige Beurteilung, da gefährliche Drohung ein Straftatbestand ist, der mit bis zu 3 Jahren Freiheitsentzug (sofern eine Waffe im Spiel war) bestraft werden kann.

Maddin hat geschrieben: sagt aber über die Intensität einer Rechtsgutverletzung oder einem Gefährlichkeitsgrad nicht wirklich was aus. Ganz davon zu schweigen von


Warum nicht? Es ist ein Straftatbestand mit einer tötlichen Waffe als Tatwerkzeug. Das reicht mir eigentlich an Intesität und Gefährlichkeitsgrad.
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Maddin » Do 21. Sep 2017, 13:09

BigBen hat geschrieben:
Maddin hat geschrieben:
Auch eine gefährliche Drohung mit Messer zählt offenbar schon als eine Straftat mit der jeweils gebrauchten Waffe. Das ist zwar statistisch eine gute und wichtige Beurteilung,
.


Es ist auch eine rechtlich gute und wichtige Beurteilung, da gefährliche Drohung ein Straftatbestand ist, der mit bis zu 3 Jahren Freiheitsentzug (sofern eine Waffe im Spiel war) bestraft werden kann.

Maddin hat geschrieben: sagt aber über die Intensität einer Rechtsgutverletzung oder einem Gefährlichkeitsgrad nicht wirklich was aus. Ganz davon zu schweigen von


Warum nicht? Es ist ein Straftatbestand mit einer tötlichen Waffe als Tatwerkzeug. Das reicht mir eigentlich an Intesität und Gefährlichkeitsgrad.


Autos usw. sind auch gefährlich und können tödlich wirken. Will man aber daraus jetzt eine Deliktrelevanz ableiten, nur weil sie häufig bei Terrorattacken zum Einsatz kommen ? Wohl kaum, bei (teilweise viel minder gefährlichen) "Waffen" wird das aber sehrwohl sofort getan.

Wenn gefährliche Drohungen den größten Teil der Delikte bilden, dann ist das doch "besser" als tatsächliche Eingriffe in Leben oder Gesundheit (zB. Körperverletzung, Mord). Nur, verhindern kannst sowas mit keiner Gesetzgebung der Welt (außer dem Verbot von Küchenmessern vielleicht...)

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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Bdave » Do 21. Sep 2017, 15:19

Maddin hat geschrieben:
BigBen hat geschrieben:
Maddin hat geschrieben:Nur, verhindern kannst sowas mit keiner Gesetzgebung der Welt (außer dem Verbot von Küchenmessern vielleicht...)


Richtig, denn dann wirds halt der Baseballschläger, Putter, Gürtel oder der gute alte Würgegriff.
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Glock1768 » Do 21. Sep 2017, 20:30

Exakt ... Gemäß Hrn. Glock ... Waffen töten nicht, sondern Menschen.

Aber das verstehen leider nicht viele.

Eine Waffe (besser ein Gegenstand) ist immer nur so gefährlich, wie die Person, die sie in der Hand hält
9x19: 2x CZ 75 Shadow Mamba, 2x Glock 17 Gen4, Glock 19 Gen4, Glock 34 Gen4, Glock 43 Gen4, Tactical 17 TAC-9
.357: S&W 686-3
.22: TSG.22, CZ 75 Kadett II, CZ 455 Evolution
.223: Howa M 1500 Archangel, Troy PAR National

piefke
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von piefke » Fr 22. Sep 2017, 12:14

Noch ein kleines Highlight am Rande !

Nach 2008 haben dann viele Premium Messerhersteller aus Deutschland einfach den Daumen pin weggelassen bzw. Abschraubbar gemacht . Konstruktionsbedingt lassen sich diese Messer , wenn man die Schraube nicht fest anzieht auch ganz gut 1.5 händig öffnen , somit hat das BKA direkt einen Feststellung s bescheid nachgelegt , dass das dann trotzdem ein Einhandmesser ist .das gilt zwar nur für dieses eine Messer und nicht generell .
Aber grundsätzlich ist man in Deutschland abseits eines old school victorinox messers immer unsicher , mit jedem Klappmesser .

Sasan
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Sasan » Fr 29. Sep 2017, 20:20

Ich finde es in einer Hinsicht auch wirklich super, dass man diese Teile nicht mit sich tragen darf.
Ich für meinen Teil habe mir verschiedene Infos darüber geholt weil ich mir ja auch einen Dolch ( URL ) kaufen wollte. Aber im Endeffekt war es dann auch so, dass ich mir recht unsicher war und es auch gelassen habe..bzw vorerst gelassen habe.

Was denkt ihr, darf man nen Dolch vielleicht mit sich tragen ? Ich meine werde den nicht zur Schau stellen aber so beim wandern..

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Martin_Q
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Re: Führverbot für Multitools

Beitrag von Martin_Q » Fr 29. Sep 2017, 20:40

Sasan hat geschrieben:Was denkt ihr, darf man nen Dolch vielleicht mit sich tragen ? Ich meine werde den nicht zur Schau stellen aber so beim wandern..

Bei sich tragen: WO?
In Deutschland? Keine Ahnung, is mir wurscht. Aber in einem Land wo es sogar ein Teppichmesserführverbot gibt vermutlich nein.
Bei uns? Ja sicher, warum nicht? Ich finde im gesamten WaffG die Worte "Dolch" "Klinge" oder "Messer" nicht.
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