https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe? ... 0040401X00In den in der Vorjudikatur entschiedenen Fällen, in denen die Verwahrung der Waffe gegenüber dem Ehepartner als unzureichend erachtet wurde, war jeweils - im Sinne des erwähnten Fehlens eines Hindernisses für den jederzeitigen Zugriff - das Behältnis unversperrt, der Schlüssel angesteckt oder der Aufbewahrungsort des Schlüssels (oder die Nummernkombination des Tresors) dem Ehepartner bekannt (vgl. dazu die Judikaturdarstellung bei Gaisbauer, a.a.O., und die zuvor erwähnten, neueren Erkenntnisse).
Bei Kindern siehts anders aus, das steht da auch drin und ist logisch, weil die einfach beharrlich suchen und viel Zeit dafür und Interesse daran haben.
2000/20/0374 greift nicht:
Die Ehegattin des Beschwerdeführers kenne den Aufbewahrungsort des Schlüssels und habe "freien Zugriff zum Tresor, obwohl sie nicht im Besitze von waffenrechtlichen Dokumenten ist". Der 1992 geborene Sohn des Beschwerdeführers könne durchaus den Tresorschlüssel finden und (gleichfalls) zur Waffe gelangen.
99/20/0400 greift nicht, das fällt wohl unter Zufallszugriff, weilst in ein Küchenkästchen nunmal im Alltag reinschaust:
Der Schlüssel für diesen Safe sei in einem unversperrten Küchenkästchen gelegen, somit für den Gatten und auch für die älteren beiden Kinder jederzeit erreichbar gewesen.
2011/03/0225 ebenfalls nicht, da auch hier der Aufbewahrungsort wohl offensichtlich war, einen Schlüsselbund in einer Handtasche vermuten und den rausholen ist eine Sache von 3 Sekunden:
Den Schlüssel für die Tresore in der gemeinsamen Wohnung im zweiten Stock hätte die Beschwerdeführerin auf ihrem Schlüsselbund in ihrer Handtasche gehabt
84/01/0156 hat erstens nicht mit dem Schlüssel zu tun und zweitens auch hier: Zur Wäsche greifst täglich, die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass einem Ehepartner o.ä. die Waffe früher oder später auffällt wenn er / sie z.B. aufräumt:
Die Verwahrung einer geladenen Faustfeuerwaffe unter einem Wäschestoß
Es gibt offenbar schlicht und ergreifend kein Urteil, welches sich mit der Situation eines gut versteckten Schlüssels in einem Haushalt ohne Kinder befasst. Eine solche Situation kam also entweder in Österreich noch nicht vor, oder sie landete aus irgendwelchen Gründen nicht vor Gericht.
Wenn jemand eine Lösung kennt, welche keinen Schlüssel erfordert UND verlässlich ist, d.h. wo die Elektronik nicht ausfallen wird oder kaputt gemacht werden kann, welche im Stress leicht zu öffnen ist und gleichzeitig einen Schutz auf lange Zeit bieten wird, bitte um einen Link zum Produkt. Ein Schlüsselsafe mit 4 Stellen kommt überhaupt nicht in Frage, weil der innerhalb weniger Stunden durch einfaches Durchprobieren offen ist. Für ein 3-stelliges Fahrradschloss (habs damals mal am eigenen probiert) brauchst vielleicht eine halbe Stunde bis Stunde, bis du von 000 - 999 durch bist, je nachdem wie schnell und ausdauernd du bist. Für 4 Stellen kann man also die etwa 10-fache Zeit rechnen. Mit anderen Worten: Wenn du an 2 Werktagen arbeiten bist und ich in der Wohnung bin, bin ich spätestens am zweiten Tag in deinem Waffenschrank. Absolut inakzeptabel bei Mitbewohnern.