Hallo
Folgende Informationen zu Waagen, bzw Wägeprinzipien habe ich für mich mal recherchiert.
Da bin ich zum Schluss gekommen, das für das trickeln von Pulver ein DMS nicht besonders gut geeignet ist. Dafür am besten geeignet erscheint mir das Wägeprinzip "Stimmgabel" bzw "Schwingende Saite". Da bei diesem Prinzip keine analog-digital Wandlung benötigt wird und eine A/D Wandlung bei kleinsten Änderungen ein grundsätzliches Problem ist (nach meinem Verständnis). (ich glaube - wenn ich mich richtig erinnere hat das mal "derdaniel" in einem anderen Thread ausführlich erklärt)
Die PCB 100 mit dem DMS Meßprinzip (wenn ich es richtig in Erinnerung habe) ist für den Preis sicherlich eine gute Waage, aber für das trickeln, bzw das kontinouierliche einwiegen von kleinen Mengen erscheint sie mir nicht besonders gut geeignet. Unabhängig von der Fehlerkorrektur per Software die ggf dafür auch noch nicht so richtig gut geeignet ist (für das trickeln)
Aus einem Kamel macht man eben kein Rennpferd, und ein Rennpferd kommt dann in der Wüste eher ans Limit als das Kamel. Ob man ein Rennpferd oder ein Kamel wählt hängt daher von der Aufgabe und den Umständen ab. Beides sind "gute" und wertvolle Tiere, jedes auf seine Weise.
Also ja, ich würde die PCB 100 nicht für das trickeln von Pulver verwenden, sondern eine Waage wählen die ein dafür besser geeignetes Wägeprinzip verwendet. Aber deswegen ist die PCB-100 oder Kern keine "schlechte" Waage oder Firma, sondern nicht die richtige Wahl für den Einsatzzweck: Kontinuierliches Einwiegen von kleinsten Mengen (egal ob nun kleine Körnchen oder Flüssigkeitstropfen)
Wobei das nicht erklärt, warum die Waage nach längere oder kurzer Zeit nicht mehr den Null Wert anzeigt. Ich habe eine andere Kern Waage und am besten fahre ich mit dieser, wenn ich sie eine halbe Stunde bevor ich sie nutzen will einschalte (am Strom hängt sie immer), kalibriere und dann eine halbe Stunde später nochmal kalibriere, damit fahre ich am besten.
Viele Grüße
dingolino
https://waagen-kurz.com/praezisionswaagen_info.htmhttps://www.pescale.de/wissenswertes/messprinzipien/DMS Technologie (Dehnungsmessstreifen)
Bei der DMS Technologie werden durch den erzeugten Druck des zu messenden Gewichts, (Masse) die Kristalle im Wiegebalken verändert. Durch die Erfassung der hervorgerufenen Stromschwankungen können diese von der Elektronik ausgewertet werden.
Elektromagnetische Kraftkompensation
Bei der kraftkompensierten Messzelle wird das zu messende Gewicht wieder gegen Null kompensiert. Die anfallenden Ströme werden gemessen und von der Elektronik zur Auswertung gegeben. Dieses Messprinzip bringt bis heute die genauesten Messresultate und wird bei sehr hochauflösenden Waagen wie Mikro-, Halbmikro-, Analysen, und Präzisionswaagen eingesetzt.
Schwingende Saite
Bei der schwingenden Saite werden Saiten in Schwingungen gebracht. Durch die Einleitung der zu messenden Kraft wird die Frequenz der Saite verändert. Die Elektronik zählt diese Frequenzen und bringt sie zur Anzeige. Dieses Messprinzip ist von Hause aus ein rein digitales Prinzip. Die Kraftkompensation, sowie die DMS Technologie, sind analoge Systeme. Hier muss eine aufwendige Analog-Digitale Wandlung vorgenommen werden.
Single-Cell-Messtechnik: Die Präzisionswaagen verfügen über eine "Single-Cell"-Wägzelle, die im Produktionsprozess vollautomatisch aus einem Stück hergestellt wird. Vorteile von Präzisionswaagen mit "Single-Cell" sind stabiles Temperaturverhalten, vergleichsweise kurze Einschwingzeiten (auch bei Halbmikrowaagen), hohe mechanische Robustheit sowie eine hohe Eckenlast-Sicherheit. Die Präzisionswaage KERN PBS / PBJ (mit einer Einschwingzeit von nur ca. 1,5 Sekunden) ist mit dieser Spitzentechnologie ausgestattet.Kraftkompensations-Messtechnik: Die Präzisionswaagen sind mit einer elektromagnetischen Kraftkompensation ausgestattet. Dieses Messverfahren beruht darauf, dass die Kraft, die durch eine Last auf einer Präzisionswaage entsteht, durch eine andere gleich große (beispielsweise elektromagnetische) Kraft kompensiert wird, so dass sich das Wägesystem im Gleichgewicht befindet. Dieses Messprinzip wird meist in allen hochwertigen Präzisionswaagen, Feuchtebestimmern sowie Analysenwaagen und Feinwaagen angewendet und erlaubt höchste Präzision bei der Gewichtsmessung. Auch die Temperaturabhängigkeit der Präzisionswaagen während der Messung kann kompensiert werden und hat auf das Gewicht nahezu keinen Einfluss.Stimmgabel-Messtechnik: Die Präzisionswaagen arbeiten nach dem "Stimmgabelprinzip". Eine Stimmgabel-Wägezelle ist hierbei in ein Wägesystem eingespannt. Bei Belastung der Präzisionswaage ändert sich die Spannkraft und somit die Eigenfrequenz der Stimmgabel, wodurch das Gewicht ermittelt werden kann. Präzisionswaagen mit diesem Messprinzip besitzen meist sehr kurze Einschwingzeiten und sind daher besonders zum Dosieren geeignet, wie etwa die Präzisionswaage KERN EWB oder die Präzisionswaage KERN EW-N / EG-N.DMS-Wägetechnik: Die Präzisionswaagen verwenden eine herkömmliche Wägezelle, auf der ein Dehnungsmessstreifen (= DMS) aufgeklebt ist, der sich bei Belastung der Präzisionswaage verformt. Aus der Änderung des elektrischen Widerstands bei der Verformung wird die Belastungsänderung gemessen und dadurch das Gewicht berechnet. Dieses Messverfahren wird in günstigen (meist nicht-eichfähigen) Präzisionswaagen oder in praktisch allen Industriewaagen (wie Tischwaagen und Bodenwaagen) eingesetzt.
DMS-Wägezellen sind sehr preiswert in der Herstellung, erreichen aber in der Regel nie die Genauigkeit von Präzisionswaagen mit "Stimmgabel-Prinzip", "elektromagnetischer Kraftkompensation" oder gar "Single-Cell". Gerade beim feinen Dosieren oder bei Differenzwägungen sollten Sie Präzisionwaagen mit diesen Messverfahren wählen.