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Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Vom Vorderlader bis zum Cowboy Action Shooting - Hauptsache es kracht und raucht!
The_Governor
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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von The_Governor » So 21. Okt 2018, 14:44

m_a_d hat geschrieben:ich hänge mir kurz zu dem Thema .357 dazu ... habe einen neuen Henry Big Boy Classic im Zulauf ... der sollte mit den 357ern aber kein Problem haben, oder? ich bin kein CAS-Schütze, sondern will meinem 586er einen kalibergleichen UHR als "Freund" gönnen


Ich habe auch einen Big Boy in .357 und da wird durch den Repetierhebel ein kleiner Block von unten in eine Ausnehmung im Verschluss gedrückt. Geführt im Messinggehäuse geht das bis .44 Magnum anscheinend ohne Probleme.

Es gibt sogar eine Uberti 1873 in .44 Magnum.

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von The_Governor » So 21. Okt 2018, 15:05

Hier mal ein paar Daten bei unterschiedlichen Kalibern:

.45 Colt, 1100 bar Maximaldruck, ca. 11kN
.38 Special, 1500 bar Maximaldruck, ca. 10kN
.357 Magnum, 3000 bar Maximaldruck, ca. 20kN
.44 Magnum, 3000 bar Maximaldruck, ca. 30kN

Nicht berücksichtigt ist der Verlust an Schubkraft durch Reibung der ausgedehnten Hülse an den Seitenwänden der Patronenkammer und Trägheit des Verschlusses, wobei die bei der geringen Masse unerheblich sein wird. Diese Reibung wird mit steigendem Druck ebenfalls steigen. Ich habe keine Richtwerte, wie viel diese ausmacht. Da die Hülsen der Revolverpatronen zylindrisch sind, vermutlich mehr als bei konischen Hülsen.

Heißt also, dass ein System mit .357 doppelt so stark belastet wird wie mit .38 Special oder .45 Colt trotz der größeren Grundfläche letzterer.

Ich habe gerade die Fläche der Verrieglung beim Big Boy nachgemessen: ca. 65mm²
Das ergibt eine Flächenpressung von ca. 300N/mm². Das ist ganz genau die erlaubte Flächenpressung der Aluminiumlegierung AlSi12 oder S235 Stahl. Das ist recht ordentlich und nicht besonders viel Reserve.

Hier die Verrieglung der Henry:
Bild

Und das Innenleben einer Miroku 1873 in .357:
Bild

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von mspaetauf » So 21. Okt 2018, 17:36

Hane hat geschrieben:Okay.
Andere Technik? Kein Kniegelenk?


Komme mit der 92 und der 94 immer durcheinander.

Eine davon ist der "kleine Bruder" der 1886. Und die hält alles aus :clap:

Und ja das System ist anders, kein Kniegelenk sondern so Verriegelungsbolzen.
Einfach googeln ;)

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von The_Governor » So 21. Okt 2018, 17:40

mspaetauf hat geschrieben:
Hane hat geschrieben:Okay.
Andere Technik? Kein Kniegelenk?


Komme mit der 92 und der 94 immer durcheinander.

Eine davon ist der "kleine Bruder" der 1886. Und die hält alles aus :clap:


Die 1892 ist der kleine Bruder der 1886. Die 1894 ist die, bei der der ganze Boden mit ausklappt beim Repetieren.

Ich werde meine 1873 dennoch mit .357 schießen. Dafür ist die Waffe gemacht und wird so verkauft. Den Bericht auf Waffen-Online lese ich mir noch durch, sobald meine Registrierung dort bestätigt wurde. In den Ami-Forum wird darüber ebenfalls seit Jahren diskutiert, Berichte gibt es aber nur vom Hörensagen, Fotos von kaputten Kniegelenken habe ich gar keine gefunden.

@Werner: Kannst du die Fotos hier verlinken oder kopieren? Interessiert vielleicht andere auch.
Zuletzt geändert von The_Governor am So 21. Okt 2018, 17:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von m_a_d » So 21. Okt 2018, 17:41

The_Governor hat geschrieben:Ich habe auch einen Big Boy in .357 und da wird durch den Repetierhebel ein kleiner Block von unten in eine Ausnehmung im Verschluss gedrückt. Geführt im Messinggehäuse geht das bis .44 Magnum anscheinend ohne Probleme.

Es gibt sogar eine Uberti 1873 in .44 Magnum.


Danke!
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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von Werner » So 21. Okt 2018, 17:54

Die 92er ist vom Prinzip her in etwa eine kleinere 1886.
Das Kniegelenk haben die 1860,66,73 und 1876. Wobei Letztere eine XXL-Version der 73er ist und entsprechend
stärkere Munition/ größere Patronen verkraftet.
Das geht hoch bis zur .50-95 Winchester Express.
Die .45-70 gab es aber nie in der 76er, da beim Kniegelenksystem (Carrier) keine starken Abweichungen in der Patronenlänge
gehen. Die .45-70 Gov gab es aber mit 405grains und 500grains Geschoss.
Das wurde dann mit der einheitlichen .45-75Winchester gelöst.
Zu dem Zeitpunkt war die Trapdoor aber schon Ordonnanzgewehr.

@ The_Governor :
Das gepostete Bild vom zerstörten Bolt ist von mir selbst mit Erlaubnis aufgenommen.
An den Bildern auf WO habe ich keine Rechte.
Wen es interessiert, der betrachtet sie dort.
Gruß
Werner

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von The_Governor » So 21. Okt 2018, 18:04

Das Bild sieht man nicht.

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von Werner » So 21. Okt 2018, 19:23

The_Governor hat geschrieben:Das Bild sieht man nicht.


Bild
Gruß
Werner

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von The_Governor » So 21. Okt 2018, 19:34

Danke. Jetzt bin ich ernsthaft am überlegen, die Bestellung auf .45 LC zu ändern. Passt halt gar nicht zu meinen restl. Waffen.

Gab es nach 2010 weiterhin diese gebrochenen Verschlüsse?

Wie sind die .357 Cowboy Loads von S&B bzw. Magtech geladen?

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von The_Governor » Mo 22. Okt 2018, 11:20

Bezüglich der gebrochenen Verschlüsse von 2010 habe ich direkt bei Kai Hauck nachgefragt und folgende Antwort bekommen:

Hallo Herr ...,
seit Beretta -Uberti- übernommen hat, sind mir solche Verschlüsse nicht mehr unter gekommen.
Diue Achsbolzen der Kniegelenke wurden verstärkt, auch die Achsbolzen im Systemgehäuse.
Weiter wurde eine Qualitätskontrolle unter Beretta eingeführt, was vorher nicht wirklich der Fall war.
Gerissene Verschlüsse, oder verbogene Gelenke der Waffen neueren Baujahres habe ich nicht mehr
gesehen.
Reklamationen bezüglich Verschlußabstand usw bei 357 Magnum hatte ich die letzten 10 Jahre nicht mehr.
Soviel von meiner Seite.
Gruß
Hauck


Somit kenne ich keinen einzigen aktuellen Bericht mehr, der auf Probleme mit den Gelenken/Verschlüssen schließen lässt, außer seitenweise Diskussionen über die Systeme 1873 und 1892 (das es damals übrigens auch nur in .44-40 gab). Meine Meinung ist abschließend, dass das 92er System zwar erwiesenermaßen stärker ist, das 73er System aber deshalb nicht zwangsläufig zu schwach ist.

Jetzt hätte ich am liebsten beide. :lol:
Zuletzt geändert von The_Governor am Mo 22. Okt 2018, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von mspaetauf » Mo 22. Okt 2018, 11:43

The_Governor hat geschrieben:Bezüglich der gebrochenen Verschlüsse von 2010 habe ich direkt bei Kai Hauck nachgefrqgt und folgende Antwort bekommen:

Hallo Herr ...,
seit Beretta -Uberti- übernommen hat, sind mir solche Verschlüsse nicht mehr unter gekommen.
Diue Achsbolzen der Kniegelenke wurden verstärkt, auch die Achsbolzen im Systemgehäuse.
Weiter wurde eine Qualitätskontrolle unter Beretta eingeführt, was vorher nicht wirklich der Fall war.
Gerissene Verschlüsse, oder verbogene Gelenke der Waffen neueren Baujahres habe ich nicht mehr
gesehen.
Reklamationen bezüglich Verschlußabstand usw bei 357 Magnum hatte ich die letzten 10 Jahre nicht mehr.
Soviel von meiner Seite.
Gruß
Hauck


Somit kenne ich keinen einzigen aktuellen Bericht mehr, der auf Probleme mit den Gelenken/Verschlüssen schließen lässt, außer seitenweise Diskussionen über die Systeme 1873 und 1892 (das es damals übrigens auch nur in .44-40 gab). Meine Meinung ist abschließend, dass das 92er System zwar erwiesenermaßen stärker ist, das 73er System aber deshalb nicht zwangsläufig zu schwach ist.

Jetzt hätte ich am liebsten beide. :lol:


Man braucht sowieso von jeder eine :D

Wenn du ganz sicher gehen willst kauf dir eine 1886 in 45 70 die hält alles aus und reicht auch "für alles" :dance:

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von The_Governor » Mo 22. Okt 2018, 12:47

Für mich kommt nur .357 in Frage, es gibt sowieso schon zu wenig Langwaffenstände bei uns. Mit dem Kaliber kann ich jeden Pistolenstand nutzen. Eine 1873, 1892 und mein Big Boy wären eine nette Sammmung verschiedener UHR.

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von Gunsmoke Joe » Sa 8. Dez 2018, 01:09

The_Governor hat geschrieben:Vielen Dank für die Infos!

..............................
Wird die Miroku 1873 auf Dauer eine .357 vertragen? Man liest über das Thema viel, aber einig ist man sich nirgendwo. Wenn ich mir die Verriegelung einer modernen Henry Big Boy ansehe, wirkt der Kniehebel geradezu stabil. Diese hat nur einen kleinen Block, der von unten in eine Kerbe im Verschluss fährt.


Seit Uberti die 1873 auch in .44 Mag. produziert, würde ich mir bei .357 Mag. keinen Kopf machen. Und ich würde auch nicht glauben wollen, daß Miroku Waffen produziert und verkauft, für die es keine Ersatzteile gibt. Die Versorgung wird sicher nicht 50 Jahre gewährleistet sein, aber zumindest über eine Schamfrist hinaus, wenn irgendwann die Produktion eingestellt wird.

Gruß
GSJ

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Re: Winchester 1873 & Colt Singe Action Army Repliken

Beitrag von Gunsmoke Joe » Sa 8. Dez 2018, 02:02

The_Governor hat geschrieben:
Wie sind die .357 Cowboy Loads von S&B bzw. Magtech geladen?


Magtech habe ich noch nicht probiert, aber S&B .357 Cowboy fühlt sich eher wie eine stramme .38 Special an (was auch in etwa den Ballistik-Tabellen des Herstellers entspricht).
Wenn also .38 Spec. als problemlos angesehen wird, dann sollte das mit solchen .357-Schlaffi's auch gehen.

Gruß
GSM

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