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Anfängerfragen

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Anfängerfragen

Beitrag von angryscientist » Di 4. Dez 2018, 08:07

Hoi,

Ich bin gerade dabei meine neue Dillon 650 einzustellen und die ersten 9x19 Patronen selber zu laden und hätte dabei einige Fragen an die etwas erfahreneren Leute unter uns. :think:

  • .355/.356: Ich habe zum Einstellen der Presse auch eine Packung LOS .356 145gr verkupferte Geschosse erstanden. Der offizielle Durchmesser von 9x19 ist .355, aber hier im Forum hätte ich gelesen, dass .356 verkupfert auch ok ist. Ich frage lieber nochmal - stimmt das so?
  • Kalibrierung: Meine Patronen sehen tailliert aus. :-? Dort wo das Geschoss sitzt sind sie ein wenig dicker, dann werden sie schmäler, und dann unten ein paar mm vor der Rille werden sie wieder etwas dicker. Ich habe aber die Kalibriermatrize (Dillon Carbide Die) bis ganz unten geschraubt. Initial war da noch ein minimaler Spalt bis zum Shell Plate was mMn dazu geführt hat, dass (in etwa) alle 5-10 Patronen, eine Patrone nicht sauber in die Lehre hineingehe wollte (entweder leichter Widerstand bei den letzten 2-3mm, oder die Patrone fällt beim Umdrehen der Lehre nicht freiwillig wieder raus. Ist die Taillierung normal? Ich wüsste nicht, was ich anders machen kann.
  • Crimp: Ich habe an der Crimp-Matrize x mal hin- und hergedreht, mit dem abwechselnden Ergebnis, dass entweder die Patronen nicht in die Lehre passen (zu wenig) oder die Geschosse eine leichte Crimpt-Rille bekommen (zu viel?). Meine Frage ist nun, ist es normal, dass es sich eine leichte Crimp-Rille auf den verkupferten Geschossen bildet, oder müssen sie komplett glatt sein, wenn man sie wieder herausklopft?

Danke & Gruß

Edit sagt: Ladedaten: Für die Kombination N340 / LOS .356 145gr finde ich auf der Vihta Seite keine offiziellen Ladedaten. Ich konnte im Internet nur hinweise finden z.B. http://www.shooting.ee/ptfiles/reloadingdata.pdf: 145 9mm HP LOS 28,8 Vihtavuori N340 3,8 923 127 134. Ich kann es aber nicht einschätzen, ob die ok sind. Hat jemand schon Erfahrungen damit?
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Re: Anfängerfragen

Beitrag von hmg382 » Di 4. Dez 2018, 08:22

angryscientist hat geschrieben:Hoi,

Ich bin gerade dabei meine neue Dillon 650 einzustellen und die ersten 9x19 Patronen selber zu laden und hätte dabei einige Fragen an die etwas erfahreneren Leute unter uns. :think:

  • .355/.356: Ich habe zum Einstellen der Presse auch eine Packung LOS .356 145gr verkupferte Geschosse erstanden. Der offizielle Durchmesser von 9x19 ist .355, aber hier im Forum hätte ich gelesen, dass .356 verkupfert auch ok ist. Ich frage lieber nochmal - stimmt das so?
    Hängt von deiner Waffe ab, aus der du es verschießen möchtest. Einige laufen besser/sind präziser mit .355, einige mit .356. Kann man also pauschal nicht sagen. Durchmesser gibt's beide relativ häufig.
  • Kalibrierung: Meine Patronen sehen tailliert aus. :-? Dort wo das Geschoss sitzt sind sie ein wenig dicker, dann werden sie schmäler, und dann unten ein paar mm vor der Rille werden sie wieder etwas dicker. Ich habe aber die Kalibriermatrize (Dillon Carbide Die) bis ganz unten geschraubt. Initial war da noch ein minimaler Spalt bis zum Shell Plate was mMn dazu geführt hat, dass (in etwa) alle 5-10 Patronen, eine Patrone nicht sauber in die Lehre hineingehe wollte (entweder leichter Widerstand bei den letzten 2-3mm, oder die Patrone fällt beim Umdrehen der Lehre nicht freiwillig wieder raus. Ist die Taillierung normal? Ich wüsste nicht, was ich anders machen kann.
    Benutz mal die Forensuche und such nach "Cola Flasche Dillon" ... da dürftest du genug finden ;-)
  • Crimp: Ich habe an der Crimp-Matrize x mal hin- und hergedreht, mit dem abwechselnden Ergebnis, dass entweder die Patronen nicht in die Lehre passen (zu wenig) oder die Geschosse eine leichte Crimpt-Rille bekommen (zu viel?). Meine Frage ist nun, ist es normal, dass es sich eine leichte Crimp-Rille auf den verkupferten Geschossen bildet, oder müssen sie komplett glatt sein, wenn man sie wieder herausklopft?
Ja, ein Abdruck vom Crimpen kommt da relativ schnell zusammen. Du must bedenken, dass das ja nur hauchdünn verkupferte Bleigeschosse sind, welches ja bekanntlich deutlich weicher ist, als wenn du ein Kupfer oder Messing FMJ hast.
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Re: Anfängerfragen

Beitrag von McMonkey » Di 4. Dez 2018, 08:50

angryscientist hat geschrieben:...eine Patrone nicht sauber in die Lehre hineingehe wollte
Die Lehre brauchst du nicht. Die Patronen müssen ins Patronenlager und dort von alleine wieder raus fallen. Also Lauf ausbauen und beim Einstellen der Crimpmatrize immer wieder den "Patronenlager-Test". Wenn du mal alles eingestellt hast, dann erübrigt sich auch der Test.

Die Lehre - weil du sie schon gekauft hast - kannst du als Bleistiftständer verwenden. Oder du redest sie einem Neuling ein der meint dieses Teil unbedingt haben zu müssen.

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Re: Anfängerfragen

Beitrag von doc steel » Di 4. Dez 2018, 09:55

angryscientist hat geschrieben:Hoi,

Ich bin gerade dabei meine neue Dillon 650 einzustellen und die ersten 9x19 Patronen selber zu laden und hätte dabei einige Fragen an die etwas erfahreneren Leute unter uns. :think:

  • .355/.356: Ich habe zum Einstellen der Presse auch eine Packung LOS .356 145gr verkupferte Geschosse erstanden. Der offizielle Durchmesser von 9x19 ist .355, aber hier im Forum hätte ich gelesen, dass .356 verkupfert auch ok ist. Ich frage lieber nochmal - stimmt das so?
    .355 ist Standard bei Mantelgeschossen, .356 eher bei verkupferten und reinen bleigeschossen, in besonderen fällen auch.357
    deine Wahl passt also.
  • Kalibrierung: Meine Patronen sehen tailliert aus. :-? Dort wo das Geschoss sitzt sind sie ein wenig dicker, dann werden sie schmäler, und dann unten ein paar mm vor der Rille werden sie wieder etwas dicker. bei Verwendung der dillon kalibriermatrize ist das ganz normal
    Ich habe aber die Kalibriermatrize (Dillon Carbide Die) bis ganz unten geschraubt.
    Stempel hoch, Matrize einschrauben bis sie leicht ansteht, eine viertel Umdrehung retour und fertig. das wäre die Standardeinstellung wie sie von fast allen Wiederladern verwendet wird.
    Initial war da noch ein minimaler Spalt bis zum Shell Plate was mMn dazu geführt hat, dass (in etwa) alle 5-10 Patronen, eine Patrone nicht sauber in die Lehre hineingehe wollte (entweder leichter Widerstand bei den letzten 2-3mm, oder die Patrone fällt beim Umdrehen der Lehre nicht freiwillig wieder raus. Ist die Taillierung normal? Ich wüsste nicht, was ich anders machen kann.
    Nix. Pfeif auf die Lehre. der monkey hats eh schon geschrieben, nimm den lauf deiner Gun. Die Lehre nimmst als Schnurgewicht zum Angeln.
  • Crimp: Ich habe an der Crimp-Matrize x mal hin- und hergedreht, mit dem abwechselnden Ergebnis, dass entweder die Patronen nicht in die Lehre passen (zu wenig) oder die Geschosse eine leichte Crimpt-Rille bekommen (zu viel?). Meine Frage ist nun, ist es normal, dass es sich eine leichte Crimp-Rille auf den verkupferten Geschossen bildet, oder müssen sie komplett glatt sein, wenn man sie wieder herausklopft?
Ein gscheiter Crimp schafft eine dichte Patrone und bewahrt dich vor unregelmäßiger Pulververbrennung, verschmauchten Hülsen und einer übermäßig verdreckten Gun.
Bei den von dir verwendeten LOS Geschossen wirst nach an gscheiten Crimp den Abdruck des Hülsenmundes unvermeidlich feststellen können.
Lass dich von den Spezialisten, die einen gaaaanz sachten Crimp empfehlen, weil sonst die Patrone in die Züge rutschen könnte nicht beirren. das ist Bullshit! Ideal ist wenn du mit dem Messschieber am Hülsenmund ein maß von 9,55 mm bis 9,60 mm feststellen kannst.

Danke & Gruß

Edit sagt: Ladedaten: Für die Kombination N340 / LOS .356 145gr finde ich auf der Vihta Seite keine offiziellen Ladedaten. Ich konnte im Internet nur hinweise finden z.B. http://www.shooting.ee/ptfiles/reloadingdata.pdf: 145 9mm HP LOS 28,8 Vihtavuori N340 3,8 923 127 134. Ich kann es aber nicht einschätzen, ob die ok sind. Hat jemand schon Erfahrungen damit?


Aber geh! Vihta hat Ladedaten für ein 145gr RN H&N Geschoss. LOS und H&N sind bauartgleich, also verkupfert. Die 2gr Unterschied san völlig Powidl, weilst dir eh eine Ladeleiter machen musst.
Alternativ kannst auch die Vihta-Angabe mit den 147gr Rainier geschossen nehmen. Das sind aber reine Bleimurmeln, d.h. du solltest für die Anfangsladung ca. 0,1gr mehr draufpacken.

Aus was für einer Spritzn sollen deine Patronen denn verschossen werden? Is ja ned unerheblich wegen der Lauflänge. Vihta verwendet für deren Daten eine 4"-Lauf.

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Re: Anfängerfragen

Beitrag von impact » Di 4. Dez 2018, 10:04

Zum einstellen: Der Ladedaten nach, die du weiter unten angegeben hast scheint es sich um Flatpoint geschosse zu handeln. Vergiss nicht, dabei den Setzstempel der Setzmatritze umzustellen, dann wird die Setztiefe regelmäßiger. Und solltest du mal auf andere Geschosse wechseln, muss die Setztiefe/OAL wieder neu ermittelt werden.

Blei- oder verkupferte Bleigeschosse in .356 sollten kein Problem sein, die sind oft das 1/1000" dicker weil sie weicher sind. Mantelgeschosse sind härter und siedeln sich bei .355 an.

Die Taillie ist bei der Verwendung von der Dillon Hartmetallmatrize normal.

Crimp: Du willst den angetrichterten Hülsenmund wieder anlegen und die scharfe Kante außen am Hülsenmund ein wenig wegbekommen, aber noch eine ringförmige Stirnfläche am Hülsenmund bestehen lassen, da sie an dieser im Patronenlager referenzieren. Wenn das Geschoss einen ringförmigen Abdruck hat ist das nicht weiter tragisch, man kann es aber sicher auch übertreiben. Zumindest bei Blei- und verkupferten Bleigeschossen ohne Crimprille wäre ich vorsichtig mit zu heftigem Crimpen, weil du damit am Ende das Geschoss runterkalibrierst, und Blei alleine ist unelastisch genug, dass es dann auch so bleibt.

Bei der Dillon habe ich auch keine einzige Matrize so eingestellt, dass sie an der Shellplate ansteht. Beim Kalibrieren ist's bei zylindrischen Hülsen auch nicht weiter tragisch, denke ich. Bei Flaschenhülsen für Präzisionsgewehre dagegen arbeite ich sehr gern mit dem Redding Competition Shellholder Set und der Matritze auf Anschlag mit dem Hülsenhalter (bevor die Pressenmechanik über den Totpunk tläuft).

Die Ladedaten mit N340 sind meiner Erfahrung nach etwas unpopulärer, aber haben bei mir früher mit den 145er RN von Los super funktioniert. OAL (bei RN!) war allerdings im Schnitt mehr um die 29.1mm und Pulver (N340) habe ich zwischen 3.8 und 3.9gr verwendet (du kannst das Pulver feiner justieren, wenn du statt einer Charge den Schnitt von 10 Chargen nimmst. Außer du hast eine Waage die zuverlässig mehr als eine grain nachkommastelle misst). Mittlerweile verwende ich Armaforce 147er RN Geschosse, die kaum feintuning beim Umstieg brauchten.
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Re: Anfängerfragen

Beitrag von angryscientist » Di 4. Dez 2018, 11:22

Besten Dank @ alle für die wertvollen Tipps! Jetzt bin ich (oder fühle mich zumindest) etwas g'scheiter. :mrgreen:

doc steel hat geschrieben:Aus was für einer Spritzn sollen deine Patronen denn verschossen werden? Is ja ned unerheblich wegen der Lauflänge. Vihta verwendet für deren Daten eine 4"-Lauf.[/b][/color]

Offen gestanden würde ich sie gerne sowohl in einer Glock 17 also auch in einer Tanfoglio Gold Match Xtreme verwenden.. Obwohl ich mache mir da nichts vor - wenn sie zumindest nicht schlechter gehen als die Factory Munition bin ich schon mal für den Anfang glücklich. Optimieren kann man im Nachhinein noch immer.

Man muss aber dazu sagen, ich habe derzeit ohnehin nur die 500 LOS Geschosse und noch keinen Pulver und Zünder - d.h. es muss auch nicht der N340 sein. Wenn es bessere Empfehlungen für Geschoss/Pulver/Zünder gibt, bin ich offen für Vorschläge.

impact hat geschrieben:Zum einstellen: Der Ladedaten nach, die du weiter unten angegeben hast scheint es sich um Flatpoint geschosse zu handeln. Vergiss nicht, dabei den Setzstempel der Setzmatritze umzustellen, dann wird die Setztiefe regelmäßiger. Und solltest du mal auf andere Geschosse wechseln, muss die Setztiefe/OAL wieder neu ermittelt werden.

Jep, das sind kupfer-beschichtete HP Geschosse. Den Tipp mit dem Umdrehen der Matrize habe ich vorher zufällig wo aufgeschnappt. :mrgreen:

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Re: Anfängerfragen

Beitrag von McMonkey » Di 4. Dez 2018, 12:08

angryscientist hat geschrieben:Man muss aber dazu sagen, ich habe derzeit ohnehin nur die 500 LOS Geschosse und noch keinen Pulver und Zünder - d.h. es muss auch nicht der N340 sein. Wenn es bessere Empfehlungen für Geschoss/Pulver/Zünder gibt, bin ich offen für Vorschläge.
Nun Rezepte gibt es viele und das wahre gibt es eben nicht. Ich z.B. verwende nur N330 Pulver. Es brennt sauber ab und passt zu meinem Rezept. Aber, es gibt dies eben nur in 0,5kg Gebinde und nicht im 2kg Gebinde. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man günstig eine größere Menge Pulver einkaufen will. Ich verwende auch nur CCI Zünder. Bis zum heutigen Tag noch keine Zündversager und das sind schon einige Tage. Selbstverständlich gibt es auch günstigere Marken, bei ZH und auch beim Pulver und die machen mit Sicherheit - nebst dem Schützen - ihre Arbeit gut. Für mich ist aber die Preiskomponente eher zweitrangig, da ich aufgrund meines "Präzi-Ticks" eine überschaubare Menge auf die Scheibe werfe.

Was für mich gilt, ist auch nicht Maß aller Dinge. Du wirst schon das Richtige für dich finden. ;)
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Re: Anfängerfragen

Beitrag von doc steel » Di 4. Dez 2018, 12:14

angryscientist hat geschrieben:Offen gestanden würde ich sie gerne sowohl in einer Glock 17 also auch in einer Tanfoglio Gold Match Xtreme verwenden..

hmm... da würd ich zuerst einmal schauen dass die Muni aus der Glock zuverlässig läuft. Weil wenn sie das tut, rennts auch aus der Tanfo.
Hintergrund ist der: bei der Tanfo kannst schwächere Verschlussfedern installieren, was schwächere Ladungen ermöglicht (die aber immer noch präzise sind), die bei einer Glock in Originalkonfiguration nimmer repetieren würden. Einer Glock eine schwächere Verschlussfeder zu spendieren gestaltet sich eher unmöglich, soweit mir bekannt ist.

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Re: Anfängerfragen

Beitrag von hmg382 » Di 4. Dez 2018, 12:20

angryscientist hat geschrieben:Man muss aber dazu sagen, ich habe derzeit ohnehin nur die 500 LOS Geschosse und noch keinen Pulver und Zünder - d.h. es muss auch nicht der N340 sein. Wenn es bessere Empfehlungen für Geschoss/Pulver/Zünder gibt, bin ich offen für Vorschläge.


Da gibt's Tausende Kombis ... und jeder hat für seine eigene Laborierung.

Ich denke, mit VV N340 und deinen Murmeln bist erstmal gut aufgehoben. Zündis sind erstmal egal. Besorg dir mal ne Dose von dem Pulver und leg los, teste deine Laborieren und schau, ob du damit (bzw. mit dem Trefferbild) glücklich wirst.

Alles andere kommt mit der Zeit.

Und wennst irgendwann ein anderes Pulver willst, suchst dir eins mit vergleichbarer Abbrandrate aus und teste dann weiter (natürlich erstmal wieder unter Beachtung der Herstellerangaben).

Z.B. https://www.reload-swiss.com/en/media/e ... art_dt.pdf
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Re: Anfängerfragen

Beitrag von doc steel » Di 4. Dez 2018, 13:03

Ich glaub wo mir alle zustimmen werden ist, wenn ich dir rate:
IMMER NUR EINEN PARAMETER VERÄNDERN
Deswegen bleib zu Beginn bei einem Geschoß (Form, Gewicht u. Hersteller) und einem Pulver (Type und Hersteller) und lerne das Handling mit der 650 und sammle Erfahrungen mit dem Wiederladen an sich.
Denn so tust dich bei der Fehlersuche leichter und erkennst Zusammenhänge und Ursachen deutlicher und vor allem schneller.
Wennst aber mehrere Parameter verändert hast und dann haut was nicht hin, hamma mit dir wieder an Haufen Arbeit weilst verzweifelt ins Forum weinst. :D

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Re: Anfängerfragen

Beitrag von impact » Mi 5. Dez 2018, 08:45

doc steel hat geschrieben:
angryscientist hat geschrieben:Einer Glock eine schwächere Verschlussfeder zu spendieren gestaltet sich eher unmöglich, soweit mir bekannt ist.


Warum? Gibt genug Hersteller die für Glocks alternative Verschlussfedersysteme anbieten. Besteht meistens aus einer Stahl oder Wolframstange, einer Buchse für den Verschluss (Gen4 u 5) und einer "normalen" Feder. Eventuell sogar 1911er federn. Genau hab ich mich nie damit befasst, weil ich Production/Optics schieße.
Zu schwach sollte die Feder natürlich nicht sein, vor allem weil einem ja die Schlagbolzenfeder dagegen arbeitet, aber einen gewissen Spielraum hat man schon.



Ich verwende die (ehemalig 145gr RN LOS) 147gr Armaforce RN bei 29.1mm OAL mit 3.9gr N340 aus einer Gen 4 G17 (ZH fast egal, Powerfaktor ~135). Die laufen für mich sehr zufriedenstellend. Gibt es bessere Rezepte? Vermutlich, ich hab mich nie viel damit befasst. Ich mag Effizienz. Perfektion dagegen nur, wenns Spaß macht und ich Zeit und Geld dazu habe.
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Re: Anfängerfragen

Beitrag von angryscientist » Mi 5. Dez 2018, 10:48

McMonkey hat geschrieben:Nun Rezepte gibt es viele und das wahre gibt es eben nicht. Ich z.B. verwende nur N330 Pulver. Es brennt sauber ab und passt zu meinem Rezept. Aber, es gibt dies eben nur in 0,5kg Gebinde und nicht im 2kg Gebinde. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man günstig eine größere Menge Pulver einkaufen will.

Ich verbrauche so im Schnitt ca. 250 Schuss / Woche, mal mehr (falls Bewerbe anstehen) mal weniger (falls keine Zeit zum Trainieren). Und ich habe es mir angetan den Preis pro 9mm Patrone zu rechnen. Herausgekommen ist, dass es ziemlich egal ist was man nimmt (solange man natürlich nicht irgendeine extrem teure Komponente nimmt). In etwa so: 8ct / Geschoss + 3ct / Primer + 2ct / Pulver = 13ct / Patrone. Ob 0.5kg oder 2.0kg pro Gebinde macht lustigerweise nur den Unterschied zwischen 2ct und 2.5ct für den Pulver pro Patrone. :mrgreen: Overall sind das dann 130€ pro 1000 Schuss. Ist immerhin um 50€ weniger als die S&B Schütte um 180€.

doc steel hat geschrieben:hmm... da würd ich zuerst einmal schauen dass die Muni aus der Glock zuverlässig läuft. Weil wenn sie das tut, rennts auch aus der Tanfo.

Ja sowieso. Wenn ich was falsche mache, bin ich vielleicht die Glock los. Für Anfangsexperimente ist mir die Tanfo zu teuer. :mrgreen:

hmg382 hat geschrieben:Da gibt's Tausende Kombis ... und jeder hat für seine eigene Laborierung.

Ich denke, mit VV N340 und deinen Murmeln bist erstmal gut aufgehoben. Zündis sind erstmal egal. Besorg dir mal ne Dose von dem Pulver und leg los, teste deine Laborieren und schau, ob du damit (bzw. mit dem Trefferbild) glücklich wirst.

Jep. Genau das werde ich tun. Ich nehme mal die LOS 145gr mit N340 und Magtech Small Pistol 1 ½ und schaue dann wo die Reise hingeht.

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Re: Anfängerfragen

Beitrag von angryscientist » So 9. Dez 2018, 10:38

Hoi,

Ich bin gerade dabei die Pulvermenge einzustellen und hätte dabei noch zwei weitere Fragen:

1. Ich habe die Powder Measure soweit hinbekommen, dass sie (ziemlich? :think:) konsistent 0.246g = 3.8grn abgibt. Gelegentlich aber (so alle 10-15 Versuche, vielleicht) wirft sie jedoch bis 0.255 = ~3.9grn aus. Jetzt stellen sich für mich folgende Fragen:
  • Ist meine Waage schlecht? Es ist eine billigsdorfer Präzisionswaage von Amazon, aber sie scheint die selbe Menge (wenn ich sie immer wieder aus der Schale nehme und wieder drauf gebe) sehr genau wieder zu treffen.
  • Ist diese Abweichung normal für die Dillon 650?
  • Was bedeutet diese Abweichung für die heraus resultierende Munition? Laut Vihta Daten müssen 147grn RN Rainier Geschosse mit 3.8grn bis 4.1grn N340 bei 29mm OAL gefüllt werden. Bei 3.9grn wäre das noch OK, würde aber stärker krachen..
  • Achja, nowas - wird FMJ Munition generell stärker geladen als CP? Ich sehe gerade dass zB 145 RN H&N mit 4.1grn bis 4.7grn N340 geladen wird. Das wäre laut Vihta Daten weit über die max 4.1grn für die CP.

2. Wenn man fertig mit dem Laden ist, gibt es eine einfachere Möglichkeit den Restpulver aus der Maschine zu bekommen, als die Powder Measure von der Die abzumontieren? Scheint ein wenig overkill zu sein..

3. Wie genau reinigt ihr den Powder Measure Tube? Bei mir hängen noch immer statisch aufgeladene Körner drin.

Danke & Gruß

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Re: Anfängerfragen

Beitrag von McMonkey » So 9. Dez 2018, 11:06

Ein voluminöses Pulverabfüllen wird nie exakt, genau sein können. Eine Abweichung von 0,1grain ist in aller Regel normal. Es hängt auch sehr stark von der Pulversorte ab. Es gibt Gerätschaften die genauer als die anderen sind. Wer es ganz genau haben will, muss die Balkenwaage nehmen. Thema Waage, auch hier gibt es Unterschiede, eine billig Waage kann auch den Nachteil der Ungenauigkeit haben. Die Abweichung von 0,1grain sieht man auf der Scheibe, wenn du ein entsprechender Schütze bist und Präzision auch umsetzen kannst/willst. Ansonsten kannst du es als nicht nennenswert betrachten.
Was man nicht tut, geschieht auch nicht.

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Re: Anfängerfragen

Beitrag von hmg382 » So 9. Dez 2018, 11:10

Servus. Bzgl. Waage gibts hier mehrere Freds, die das Thema behandeln, daher will ich hier nicht drauf eingehen.
Ich würd mich jedenfalls nicht nur auf Einzelmessungen verlassen. Schmeiß dir zur Anfang der Ladesession z.B. 10 Ladungen aufs Schälchen und schau, ob du mit dem Durchschnittswert da bist, wo du hinwillst.

Zum Powder measure ... ich hab keine Dillon, schätze mal aber dass die Abmessung wie bei fast allen volumetrisch abläuft.
VV Pulver sind aber Stäbchenpulver, zumindest N320 und N340? Wenn dem so ist, können sich beim Reinrieseln die Pulverstäbchen eher doof verkeilen, so dass es zu den von dir oben beschriebenen Abweichungen kommen kann. Bei N320 hatte ich früher auch größere Schwankungen als jetzt mit D032 (Plättchenpulver).

Wenn du jede Murmel mit exakt gleicher Menge haben willst, müsstest theoretisch einzeln abmessen. Ne gewisse Unschärfe bei volumenbasierten Verfahren hast immer.

Aus dem Bauch heraus würd ich aber meinen, dass du diesen Schwankungsbereich vernachlässigen kannst.
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