Mindfreeq hat geschrieben:Dextera hat geschrieben:So ner Firma würd ich schon aus Prinzip ans Bein pissen

Jeder braucht ein Hobby

jop sehe ich genau so.
Vor allem im obigen Fall, mit einer Rechtsschutzversicherung, selbst ohne in dem Fall macht die Arbeiterkammer das für dich (aus meiner eigenen Erfahrung allerdings nicht die erste wahl) ist die Sache schon so gut wie gewonnen.
Alles Kündigungen aus verpönten Motiven sind also anfechtbar, und Mitarbeiter die bekanntgeben sich für den Betriebsrat zur Wahl oder Wahlkommision (Zeugen etc) aufstellen zu lassen sind ab dem Zeitpunkt sowieso unkündbar.
Wenn MICH obige Firma rausschmeissen würde aus so einem Grund wäre mein erster Weg sofort zum Anwalt, um auf wiederaufnahme zu klagen, gleichzeitig aber natürlich in einer anderen Firma anfangen. Der Prozess dauert sowieso sein Zeit, und nach dem du gewonnen hast bekommst für die Zeit das Gehalt nachbezahlt. Mit Rechtsschutzversicherung steigst zumindest schon mal nicht schlechter aus als vorher.
Schöne Theorie. Mehr aber auch nicht. Zwei Berichte aus meinem direkten Arbeitsumfeld:
1)
Verkaufsleiter verlangt Verstärkung seines Teams. Eine Frau wird eingestellt. Er will sie aber nicht, weil Frauen können das lt seiner Aussage nicht so gut wie Männer, außerdem ist sie nicht hübsch genug und menschlich hält er auch nix von ihr. Von Tag eins an bekommt sie von ihm nur die Fälle, an denen er sich selbst die Zähne erfolglos ausgebissen hat, also eigentlich fast aussichtslos. Sie schafft es schlussendlich zwar manchmal trotzdem, braucht aber entsprechend lange. Nach drei Jahren wird sie gekündigt, weil offiziell ihre Leistung nicht ihrem Gehalt angemessen ist. "Er war eh sehr geduldig mit dir". Jetzt darf sich der Kerl seine Unterstützung selbst aussuchen.
2)
"Chef" (mittlere Managementposition) wird chronisch krank. Er lässt sich zuruckstufen. Seinen Platz bekommt gerade einer, der seit Jahren an seinem Sessel gesägt hat. Seine Geschäftspraktiken beinhalten illegale Machenschaften. Er will diese Praktiken allen anordnen, der alte "Chef" weigert sich. Vieles davon wurde per Mail festgehalten, denn der neue Chef ist ein Volltrottel, aber halt ein guter Freund vom Big Boss. Vier Monate später wird der alte "Chef" gekündigt, weil er chronisch Anordnungen verweigert. Dienstwagen, Laptop etc muss er abgeben. Es geht vor Gericht. Die Mails sind plötzlich unauffindbar, auch am Backupserver. Na für den Fall hat er die ja ausgedruckt. Ausdrucke werden von der Richterin nicht als Beweis gewürdigt, denn das kann man fälschen. Schlussendlich tauchen die Mails - weils schon sehr auffällig war - doch noch auf. Aber in einem Firmennetzwerk kann man sich locker überall reinhacken, also können die Mails theoretisch auch von Kläger selbst stammen. Zeugen - andere Arbeitnehmer, die ebenfalls dabei und davon betroffen waren - wurden eingeschüchtert. Schlussendlich hat er nach über zwei Jahren den Prozess verloren. Jetzt geht's in die nächste Instanz, da greift der Rechtsschutz nicht mehr. Er ist knapp 60, zu alt für viele neue Arbeitgeber. In seiner Branche spricht sich so ein Prozess herum, auch deshalb no chance.
Ich habe beide Fälle live miterlebt, von Anfang bis Ende, das sind also Fakten. Wer an Gerechtigkeit glaubt, kann das gerne tun, doch mEn schlägt diese nicht verlässlich zu.