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Kimber und Mark 23

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Alaskan454
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Kimber und Mark 23

Beitrag von Alaskan454 » Sa 13. Jul 2019, 16:57

Liebe Foren Gemeinde.
Ich hätte aus Interesse mal eine Frage an euch und wüsste gerne was ihr dazu sagt oder glaubt und mit der Suche habe ich nichts wirklich dazu gefunden.

1) Es wird ja oft behauptet das System der 1911er nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Weiss aber jemand warum zb das LAPD Swat sich für die Kimber Tle/Rl2 entschieden hat obwohl genug ausgereifte und gute Waffen wie zb Glock 21 oder HK USP etc am Markt sind bzw waren?

2) Woran ist letztendlich das Modell Mark23 wirklich "gescheitert"?War wirklich nur die Größe ausschlaggebend oder war es der Preis???Aus welchem Grund würde dieses Modell nicht der "große Renner".Weil wenn man als Behörde offen führen kann in einem vernünftigen Holster wäre es theoretisch ja egal wie groß sie ist und nach den ganzen Testberichten müsste man ja die Mark 23 ja als Synonym für Verlässlichkeit und Haltbarkeit ansehen oder etwa nicht?

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cas81
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Re: Kimber und Mark 23

Beitrag von cas81 » Sa 13. Jul 2019, 19:03

Mk23 zu groß und schwer. Mk23 ist definitiv die Messlatte an Unzerstörbarkeit und Verlässlichkeit, aber halt erstens ist eine Kurzwaffe nie eine richtige Primärwaffe (dahingehend wurde sie konzipiert) und zweitens ist sie schwer manövrierbar, der Griff besonders im Hinblick auf die Verwendung mit Handschuhen extrem groß und all das ohne einen wirklichen Gain. Wofür also, wenn man doch eine leichtere USP, HK45ct, P226 oder sonst etwas als Sekundärwaffe, die nicht wie ein Ziegelstein am Bein hängt und in der Hand liegt und gleichzeitig eine effektivere Primärwaffe führen kann? Viele gepflegte Waffen sind verlässlich, es gibt keinen Grund, in real life tausende Schuss unter Bedingungen xy machen zu können, währenddessen nie ein Teil tauschen zu müssen, o. ä. Das wird erst bei der Apokalypse oder wennst einen auf lone survivor im Kriegsgebiet machst interessant.

Der Kerl war ein Armorer bei der Army (oder Navy, hab ich vergessen), hat seine Hausaufgaben gemacht und plaudert nicht bloß Dampf. Ab ca 19:45
https://youtu.be/a5ZbFh3jW8g

Da sich spec ops aber idR ihre Sidearms sowieso individuell aussuchen können, relativiert sich die Praxisrelevanz des Ganzen.

SWAT hat nmW Springfield TRP? Dachte eigentlich, das ist einheitlich bei denen. Ok, wieder was gelernt. Aber die nutzen (oder zumindest nutzten bis vor kurzem) auch noch Golden Saber, von Fortschrittlichkeit sind die Jungs nicht so wirklich getragen. Wozu auch, ist erstens bloß ein Sidearm und zweitens scheints zu genügen, denn auch die verschießen nicht tausende Schuss +p Ladungen am Stück im tosenden Salzwassersturm und ballern währenddessen auch noch Quibs aus dem Lauf. Da sind andere Eigenschaften relevanter. Kimber finde ich jetzt aber dennoch etwas "seltsam", irgendwo muss man doch eine Grenze ziehen ^^
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Re: Kimber und Mark 23

Beitrag von Alaskan454 » Sa 13. Jul 2019, 19:33

Ja cas81 laut der Kimber Homepage ist die TLE/RL2 beim Lapd Swat eingeführt worden und steht auch auf der Liste der Dienstpistolen beim deutschen Schuetzenverband. Wie du schreibst ist das ja die Zweitbewaffnung neben diversen Mp's etc,darum wundert es mich ja auch das sich die dazu eine 1911er dazu heften obwohl es genug Polymer Pistolen in 45.Acp gibt die zum Teil fast die doppelte Kapazität haben die das Swat bei ihrem "Kundenkreis" vielleicht durchaus brauchen könnte,vom Gewicht mal ganz abgesehen.

Danke für den Link werd ich mir gleich ansehen.
Ich glaube auch das die Mark23 aus den von dir genannten Gründen nicht die weite Verbreitung erreicht hat wobei ich wie oben geschrieben habe die Geschichte der Waffe recht interessant finde und auch das Konzept das dahinter steckte in ihrer Entwicklung.

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cas81
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Re: Kimber und Mark 23

Beitrag von cas81 » Sa 13. Jul 2019, 19:37

Hast du die Mk23 mal in der Hand gehabt? Ich würde sie mir auch nicht nehmen, wenn ich stattdessen eine USP, P226, M9, HK45, G17, uvm haben könnte. Sicher ein tolles Stück Technik, aber auch amS viel zu klobig und schwer und als Angriffswaffe wäre mir sowieso jede MP5 u. dgl. lieber, wenn es denn schon Pistolenkaliber sein muss.
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Re: Kimber und Mark 23

Beitrag von Alaskan454 » Sa 13. Jul 2019, 19:45

Nein bin leider noch nicht in den Genuss gekommen so eine mal zu befingern. Ich bin nur so beim "gustieren" im Web darüber gestossen wo die Geschichte halt kurz angeschnitten wurde und das hat mich dann ein bisschen neugierig gemacht.
Ich hab ja die beiden Super Redhawks mit 1,3 bzw 1,5 kg und klar mit dem Auto gemütlich zum Stand ist kein Problem aber mit so einem "Gerät" oder eben der Mark23 km weit zu marschieren bzw zu laufen ist bestimmt nicht lustig und das unter Einsatzbedingungen.Das ist dann der sprichwörtliche Klotz am Bein.

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Re: Kimber und Mark 23

Beitrag von 9x19 » Sa 13. Jul 2019, 21:10

Was ein beliebiges SWAT- Team an Waffen verwendet auch wenn es sich insbesonders um das LAPD SWAT handelt,
sollte nicht stellvertretend für eine eigene Waffenwahl sein.
Denn, überraschenderweise, schießen die sehr wenig tatsächlich im Einsatz mit ihrer Sekundärwaffe.
Tatsächlich ist es so, daß das System basierend auf 1911 auch veraltet ist.
Und es eben natürlich zahlreiche Waffen gibt, die weitaus sinnvoller sind für Spezialeinheiten.
Da gehts aber um viel mehr. Nicht zuletzt Idealisierungen und Symbolcharakter.
Es werden gerade in SWAT- Einheiten durchwegs Waffen zur Einschüchterung benutzt,
die schießen nicht gleich in Wild- Westmanier, wie man es uns gerne weißmachen möchte. (Wie schon oben angeführt.)
Im Übrigen hat jeder zwei der Kimber. Eine mit Taschenlampe, eine ohne.

Zur Mark23 ist eh bereits ausreichend gesagt worden.
Sollte man sich als Einsatzkraft (ständig tragend) nicht antun.

Abschließend möchte ich nochmals betonen sich bitte nicht an Spezialeinheiten orientieren, was die eigene Waffenwahl betrifft.
:at1:

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Re: Kimber und Mark 23

Beitrag von Alaskan454 » Sa 13. Jul 2019, 22:10

9x19 hat geschrieben:
Sa 13. Jul 2019, 21:10

Tatsächlich ist es so, daß das System basierend auf 1911 auch veraltet ist.
Und es eben natürlich zahlreiche Waffen gibt, die weitaus sinnvoller sind für Spezialeinheiten.
Da gehts aber um viel mehr. Nicht zuletzt Idealisierungen und Symbolcharakter.
Von diesem Standpunkt betracht ergibt das natürlich Sinn weil den Symbolcharakter hat die 1911 in den USA definitiv.

Das was zb die Kimber TLE oder die TLE/RL2 für die eigene Waffenwahl interessant machen könnte ist das man mit einer 1911 bei die Bewerbe Grosskaliber,Dienstpistole und mit dem Kimber Wechselsystem Kleinkaliber mit machen könnte und das bei nur einem WBK Platz das wäre zb für mich der eher auf Revolver und 1911er steht nach einer Erweiterung eine Überlegung wert.

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Re: Kimber und Mark 23

Beitrag von Musashi » So 14. Jul 2019, 08:47

Kimber hatte am alten Fertigungsstandort eine gute Qualitätskontrolle, mit kompetentem Custom-Shop, der sowohl bei Wartung wie auch bei Modifikationen zur Verfügung stand. Und darum gings dem LAPD SWAT, eben weil 1911er so wartungsaufwendig sind, wenn man sie als Gebrauchswaffen nutzt. Außerdem herrscht in punkto Dienstwaffen bei denen ein ganz anderer Geist. Wenn mal ein Modelltyp- eben 1911- genehmigt ist, gilt: das, womit Du "Expert" schießen kannst, kannst Du tragen. Aber die 45er stirbt sowieso aus- und die meisten wählen Glock.
Currently, LAPD authorizes almost all models offered by Colt, Springfield and Kimber. Soon, STI 1911 and 2011, as well as Wilson Combat, Les Baer and Nighthawk Custom will be approved. Originally, anyone wanting to carry a 1911 used to have to shoot "Expert" (380+ out of 400 points) in the Dept's bonus course. Now, a score of 365 or better will suffice. Then, you have to go to their 3-day 1911 school. Upon completion of the school, you are then authorized to deploy a Dept-approved 1911 for duty. ... While 1911s are authorized by LAPD, my understanding is that the vast majority of LAPD personnel running a .45 ACP chambered pistol are choosing the Glock G21.
Das Buch vom Scotty Reitz ist da ganz interessant zu lesen:
http://scottreitz.com/Scott_s_Book_.html

Und 1911er BüMa Tim Lau hat völlig Recht, wenn er meint 1911er sind für den Polizeidienst kaum zu gebrauchen:
https://modernserviceweapons.com/?p=3250
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