Abzugsfehler oder was auch immer

[Physio-Alex]

Servus zusammen,

eine sehr interessante Entwicklung möchte ich hier teilen:

Vorerst, ich bin Linkshänder, überall und absolut, dominantes Auge aber rechts, Kreuzdominanz also. Kurzwaffen schieße ich links, Langwaffen und Bogen rechts. Alles ganz normal für mich.

Schon vor Corona hat sich mein Tefferbild bei der Kurzwaffe (SigSauer x-six) nach rechts verlagert, besonders auf 25m. Mache ich den linken Lichtspalt der Visierung zu, passt der Schuss. Höchst interessanterweise auch, wenn ich die Pistole auflege. Also habe ich einfach mal mit rechts geschossen, (für meine Verhältnisse) super Trefferbild, besser als jemals zuvor mit links. Skurril. Mit der laser-ammo zuhause, Ziel mit I-Target passt alles, wobei natürlich anzumerken ist, die Zielscheibe ist natürlich viel kleiner, aber die Entfernung beträgt so ca 10-12m. Der Fehler muss also gering sein, sich auf die kurze Distanz nicht auszuwirken, groß genug aber, auf 25m klar ersichtlich zu sein.

Mein Gedanke hierzu ist, da hat sich im Muskelgedächtnis irgendwas eingeschlichen, das halt beim Schießen mit rechts natürlich keine Auswirkung hat. Ich hab links alles mögliche versucht, den Griff verändert, zu stark und zu locker mit allen Zwischenstufen, Haltung des Abzugsfingers bis hin zur gesamten Körperposition. Als Physio ist meine Körperwahrnehmung ganz gut.

Ich finde die Sache echt hochinteressant und werde weiter experimentieren. Falls es links nicht bisser wird, na schön, dann bleibe ich halt bei der rechten Hand, auch egal in Wirklichkeit. Ich arbeite daran und halte, falls es jemanden interessiert, Euch auf dem Laufenden.

Mit buntem Gruß,

Alexander

[burner]

Um das Problem ein wenig besser einzugrenzen, probier mal folgendes:

Lass dir von einem Schützenkameraden ein Magazin mit scharfer Munition laden. Irgendwo dazwischen schummelt er dir dann Pufferpatronen hinein. Anzahl und Position der Pufferpatronen dürfen dir NICHT bekannt sein.

Der Kamerad soll sich wenn du mit links schießt, rechts hinter dir positionieren und primär auf die Mündung und die Abzugshand schauen, wenn du abziehst. Wenn du mit rechts schießst, links hinter dir.

Nach Möglichkeit sollt sich der Kamerad die Position der Pufferpatronen merken. Wenn nach seiner Zahlung eine Pufferpatrone im Lager ist, soll er sich auch mal direkt hinter dich stellen und auf die komplette Körperhaltung und Muskelbewegung vor allem im Oberkörper achten.

Vielleicht fällt da etwas auf...?

Und, hast du schon mal versucht die Füße anders zu positionieren? Stell dich mal ohne Waffe so hin, wie du dich gut fühlst, schließ die Augen, spring kurz hoch und nachdem du wieder aufgekommen bist, schau dir die Position deiner Füße nochmal an ohne sie zu verändern. Dann schieß mal eine Runde.

[Nagantino]

Um das Problem ein wenig besser einzugrenzen, probier mal folgendes:

Lass dir von einem Schützenkameraden ein Magazin mit scharfer Munition laden. Irgendwo dazwischen schummelt er dir dann Pufferpatronen hinein. Anzahl und Position der Pufferpatronen dürfen dir NICHT bekannt sein.

Der Kamerad soll sich wenn du mit links schießt, rechts hinter dir positionieren und primär auf die Mündung und die Abzugshand schauen, wenn du abziehst. Wenn du mit rechts schießst, links hinter dir.

Nach Möglichkeit sollt sich der Kamerad die Position der Pufferpatronen merken. Wenn nach seiner Zahlung eine Pufferpatrone im Lager ist, soll er sich auch mal direkt hinter dich stellen und auf die komplette Körperhaltung und Muskelbewegung vor allem im Oberkörper achten.

Vielleicht fällt da etwas auf...?

Und, hast du schon mal versucht die Füße anders zu positionieren? Stell dich mal ohne Waffe so hin, wie du dich gut fühlst, schließ die Augen, spring kurz hoch und nachdem du wieder aufgekommen bist, schau dir die Position deiner Füße nochmal an ohne sie zu verändern. Dann schieß mal eine Runde.

das hast du von Paul Harrel, oder? Ist aber ein super Tipp, das probier auch mal aus

[Nuss_95]

das hast du von Paul Harrel, oder? Ist aber ein super Tipp, das probier auch mal aus

Die Methode ist älter als Paul Harrel selbst...

[Physio-Alex]

Vorerst vielen Dank für das Interesse und die Antworten.
Pufferpatronen hab ich vom Anfang an und lade sie selbst immer wieder mal. Ich werde wie vorgeschlagen den Kollegen die mal reinschummeln und mich beobachten lassen, evtl vielleicht auch mit einer Camera meine Bewegungen aufnehmen. Sicher eine tolle Sache.

Meine Körperposition kontrolliere ich immer wieder mal mit verschiedenen Methoden. Sehr interessant und hilfreich waren da Videos auf YT, ua von Chris Sajnog. Er meint, stell dich entspannt hin, schließ die Augen, nimm die Waffe hoch vors dom. Auge, nimm Deine Position ein, öffne die Augen und schau, in welche Richtung die Visierung zeigt. Bei mir ist es schon sehr lange so, dass mein rechter Fuß etwas weiter vorne steht als der linke, wenn ich gerade nach vorne ausgerichtet steh. Ist meine natürliche Position.

Danke nochmals für Eure Zeit und ich bleib' dran.

Mit buntem Gruß,

Alexander

[McMonkey]

Meine Körperposition kontrolliere ich immer wieder mal

Die Kopfhaltung gehört hier auch dazu. Eine maßgebliche Fehlerquelle bei „wandernden Treffern“.

[burner]

Um das Problem ein wenig besser einzugrenzen, probier mal folgendes:

Lass dir von einem Schützenkameraden ein Magazin mit scharfer Munition laden. Irgendwo dazwischen schummelt er dir dann Pufferpatronen hinein. Anzahl und Position der Pufferpatronen dürfen dir NICHT bekannt sein.

Der Kamerad soll sich wenn du mit links schießt, rechts hinter dir positionieren und primär auf die Mündung und die Abzugshand schauen, wenn du abziehst. Wenn du mit rechts schießst, links hinter dir.

Nach Möglichkeit sollt sich der Kamerad die Position der Pufferpatronen merken. Wenn nach seiner Zahlung eine Pufferpatrone im Lager ist, soll er sich auch mal direkt hinter dich stellen und auf die komplette Körperhaltung und Muskelbewegung vor allem im Oberkörper achten.

Vielleicht fällt da etwas auf...?

Und, hast du schon mal versucht die Füße anders zu positionieren? Stell dich mal ohne Waffe so hin, wie du dich gut fühlst, schließ die Augen, spring kurz hoch und nachdem du wieder aufgekommen bist, schau dir die Position deiner Füße nochmal an ohne sie zu verändern. Dann schieß mal eine Runde.

das hast du von Paul Harrel, oder? Ist aber ein super Tipp, das probier auch mal aus

Wer ist Paul Harrel???

Das oben geschriebene wird dir jeder halbwegs erfahrene Trainer mit auf den Weg geben...

[burner]

Vorerst vielen Dank für das Interesse und die Antworten.
Pufferpatronen hab ich vom Anfang an und lade sie selbst immer wieder mal. Ich werde wie vorgeschlagen den Kollegen die mal reinschummeln und mich beobachten lassen, evtl vielleicht auch mit einer Camera meine Bewegungen aufnehmen. Sicher eine tolle Sache.

Meine Körperposition kontrolliere ich immer wieder mal mit verschiedenen Methoden. Sehr interessant und hilfreich waren da Videos auf YT, ua von Chris Sajnog. Er meint, stell dich entspannt hin, schließ die Augen, nimm die Waffe hoch vors dom. Auge, nimm Deine Position ein, öffne die Augen und schau, in welche Richtung die Visierung zeigt. Bei mir ist es schon sehr lange so, dass mein rechter Fuß etwas weiter vorne steht als der linke, wenn ich gerade nach vorne ausgerichtet steh. Ist meine natürliche Position.

Danke nochmals für Eure Zeit und ich bleib' dran.

Mit buntem Gruß,

Alexander

Dran bleiben ist das wichtigste. Geh mind. einmal die Woche mit wenig Mun (max. 50 Schuss - besser 20-30) scharf schießen. Besser zweimal, probier aus und reflektiere. Mit deinem Background (Physio) wird dir trotz schwieriger Ausgangssituation (Kreuzdominanz) sicher bald der Knopf aufgehen.

Wenn du mit Kamera anrückst (und du alleine am Stand bist - sonst ), zieh mal das Shirt aus und mach von verschiedenen Perspektiven (von hinten mitte/links/rechts) ein paar Slow Motion aufnahmen. Auch wenns vielleicht nicht hilft dein Problem zu lösen, ists doch sehr spannend im Hinblick auf den menschlichen Körper und wie er mit der Absorption der Rückstoßenergie umgeht. Nicht nur sondern auch aus der Sicht eines Physios

[impact]

Dafür braucht man nicht mal unbedingt einen zweiten oder eine kamera. Mit Fokus auf der Visierung wird meist sehr schnell klar was bei der Schussabgabe sonst von Knall und Rückstoß kaschiert wird.
Und wenn du eine gute Körperwahrnehmung hast dann merkst du mit der Zeit auch welche Muskelgruppen für ungewollte bewegungen verantwortlich sind.

Ich würde überhaupt auch mal Serien probieren, wo du nicht das Visierbild prioritisierst, sondern den großteil deines bewusstseins in die Aufrechterhaltung eines absolut stabilen griffes und die isolierung der Abzugsbewegung vom restlichen körper.
Auch vielleicht vor augen halten, dass Zielen und Abziehen ein vorgang ist, der parallel abläuft. Nicht zuerst zielen und dann abziehen.

[cas81]

Ich unterliege demselben Phänomen, aber als Rechtshänder links. Lustig ist nur, dass es dabei auf die Lichtverhältnisse ankommt. In Leobersdorf treffe ich meistens mittig, in Stetten indoor leicht links, beim Seidler detto und leicht hoch, in Stammersdorf schon etwas weiter links und auch höher. Konstant. Mein Lichtspalt ist sehr groß (Trijicon HD). In Leobersdorf kommt das Licht vom vorne, in Stetten von überall, beim Seidler von vorne und ggf links oben und hinten, in Stammersdorf von rechts (zumindest zu den Zeiten, zu denen ich dort bin). Da es mit links, was ich allerdings nur einmal versucht habe, nicht auftritt, muss es wohl an meiner Augen-Hand-Koordination liegen. Ich schau scheinbar nicht exakt von hinten drauf, sondern ganz leicht seitlich. Egal wie ich stehe und die Pistole halte. Esoterische Kopfhaltungen unterlasse ich hingegen, den Aufwand ist mir der Zentimeter nicht wert. Mit dem kleinen Lichtspalt meines Revolvers tritt dieses Phänomen nicht auf, weder in SA, noch in DA. "Hüpfen" half bei mir nichts. Pufferpatronen auch nicht, da meine Mucken quasi negativ wirken: leicht nach oben, als gäbe es einen Hochschlag und zwar erst nachdem der Schlagbolzen nach vorne stösst. Das Hirn ist manchmal ein Armleuchter. Ich hab mich bei der Pistole damit abgefunden Für mich kein Beinbruch