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Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
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Auslandsoester
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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Auslandsoester » Mi 9. Jul 2025, 11:36

Erstmal danke @AR-15, für das konkrete Beantworten von meinen Fragen.
AR-15 hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 10:41 Was ich noch weiß sind es halt die 0815 Standardinfos wie:

- Name, Geburtsdatum, Adresse
- Familienstand und Anzahl der Kinder
- Ausbildung und aktueller Beruf
- Wohnsituation

Das mit dem Lebenslauf wäre mir neu.
Habe nachgeschaut, das mit "Lebenslauf" kam von @nerd:
Er schrieb:
"Explorations Gespräch ca. 30 min:
- Lebenslauf, Beruf, familiäre Situation"

Deswegen eben also meine Annahme, man müßte irgendwo stickpunktartig seinen "Lebenslauf" auf ein Papier schreiben, und anschließend wird das im Gespräch thematisiert. Oder man müßte ihn gar nicht aufschreiben, aber mal mündlich vortragen.
Jetzt schreibst Du, das mit dem Lebenslauf wäre Dir neu.
Ist also dieser Teil des Tests nicht "normiert" und manchmal soll/muss man seinen "Lebenslauf" aufschreiben bzw. mündlich vortragen und mal nicht?
Ich wüßte halt schon gerne, wie es in der (bisherigen) Praxis denn nun ist... Oder ob das nicht einheitlich ist.. (wobei der Test insgesamt doch "normiert" sein soll)...?
AR-15 hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 10:41 Normalerweise wird dir gesagt, dass du nicht verpflichtet bist, jede einzelne Frage zu beantworten. Dass nicht beantwortete oder verweigerte Fragen Einfluss auf das Ergebnis haben können, weil sie dann kein vollständiges Bild von dir bekommen, ist natürlich logisch.
Die Belehrung wird einem "gesagt" (also rein mündlich mitgeteilt?) oder steht das irgendwo auf einem Papier, den man im Rahmen des Tests bekommt?

Und bei diesen Tests am Computer, gibt es da zu jeder Frage auch die Möglichkeit anzukreuzen: "Diese Frage muss ich meiner Ansicht nach nicht beantworten" oder "Ich lehne die Beantwortung dieser Frage ab". Oder gibts "Weiß nicht" oder "Frage überspringen/auslassen"?

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von AR-15 » Mi 9. Jul 2025, 11:48

Promo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 10:46 Theoretisch könnte eine Person natürlich missbräuchlich alle Tests erwerben und diese zuvor zuhause absolvieren; der Kostenaufwand dafür ist allerdings sehr hoch (da eben diese Tests käuflich erworben werden müssten; vermutlich im vierstelligen Bereich), zudem die Auswertung und Interpretation jedenfalls aber einer psychologischen Ausbildung bedarf (nicht umsonst brauchen Psychologen, die diese Gutachten durchführen wollen, zuvor vom Bundesministerium für Inneres eine Freigabe dafür) und daher dies ausdrücklich eben nicht das ein positives Gutachten garantieren würde sondern weiterhin offen wäre. Abseits davon bezweifle ich, dass man ohne monatelange tagtägliche Vorbereitung in der Lage wäre, sämtliche (gemäß eigener Auffassung) "richtige" Antworten für alle zuvor genannten Tests zu erlernen.
Hab aus Neugier mal im Internet rumgesucht – und wenn man weiß, wie man sucht, stößt man tatsächlich auf Fragen und auch das Bewertungssystem von manchen Tests.

Mag Dump
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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Mag Dump » Mi 9. Jul 2025, 11:49

Auslandsoester hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 10:28
Mag Dump hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:58 Jein.

Der Punkt ist: Testungen sind nicht einfach zusammengeschusterte Fragebögen, die sich der Psychologe bei einem Häferlkaffee aus dem Allerwertesten zieht. Es sind normierte Instrumente, die entworfen und validiert sind. Sie kosten (viel) Geld in der Anschaffung, und man muss qualifiziert sein, sie auszuwerten - ja, das muss man lernen, das geht nicht nach Lust und Laune oder nach Bauchgefühl. Üblicherweise erhalten Psychologen Lizenzen für gewisse Tests.

Wenn sich Teile der Testfragen rumsprechen, dann funktioniert der Test nicht mehr. Das ist natürlich ein Problem, weil dann die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Menschen durch den Test kommen, die besser keine Waffen haben sollten.

Persönliche Erfahrung: Ich hatte damit insofern kein Problem, als ich unwichtige Dinge ohnehin schnell vergesse (leider manchmal auch wichtige Dinge, aber das ist ein anderes Thema) - ich wusste am Ende des Tests die Fragen nicht mehr, die ich am Anfang beantwortet hatte. Und wenn man mich jetzt fragen würde, was da gefragt wurde, könnte ich nur sagen: "Ich hab wirklich und ehrlich NULL Erinnerung."

Und das ist GUT so.

;)

Ach ja, und um noch eins draufzusetze:

Ich wäre für eine Psychologische Testung für JEDEN Schusswaffenbesitz, und für JEDEN Schusswaffenbesitzer (Waidmannsgruß an die Jäger hier).
Auch hier wieder: Eine Menge Text aber keine Antwort auf die konkreten Fragen danach, welche "Stammdaten" denn nun konkret abgefragt werden.

Es erschließt sich nicht, wieso darüber nicht gesprochen werden düfte, selbst unter dem von Dir aufgebrachten Aspekt, dass wenn die Testfragen zu publik würden, WBK-Trickser Erleichterung hätten.
Dir erschließt sich das meiste nicht. Von mir bekommst Du jedenfalls keinen input mehr.

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Mag Dump » Mi 9. Jul 2025, 11:52

AR-15 hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 11:48
Promo hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 10:46 Theoretisch könnte eine Person natürlich missbräuchlich alle Tests erwerben und diese zuvor zuhause absolvieren; der Kostenaufwand dafür ist allerdings sehr hoch (da eben diese Tests käuflich erworben werden müssten; vermutlich im vierstelligen Bereich), zudem die Auswertung und Interpretation jedenfalls aber einer psychologischen Ausbildung bedarf (nicht umsonst brauchen Psychologen, die diese Gutachten durchführen wollen, zuvor vom Bundesministerium für Inneres eine Freigabe dafür) und daher dies ausdrücklich eben nicht das ein positives Gutachten garantieren würde sondern weiterhin offen wäre. Abseits davon bezweifle ich, dass man ohne monatelange tagtägliche Vorbereitung in der Lage wäre, sämtliche (gemäß eigener Auffassung) "richtige" Antworten für alle zuvor genannten Tests zu erlernen.
Hab aus Neugier mal im Internet rumgesucht – und wenn man weiß, wie man sucht, stößt man tatsächlich auf Fragen und auch das Bewertungssystem von manchen Tests.
Bringt aber nichts. Warum? Das haben ich und andere lang und breit erklärt.

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von AR-15 » Mi 9. Jul 2025, 11:57

Auslandsoester hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 11:36 Ist also dieser Teil des Tests nicht "normiert" und manchmal soll/muss man seinen "Lebenslauf" aufschreiben bzw. mündlich vortragen und mal nicht?
Ich wüßte halt schon gerne, wie es in der (bisherigen) Praxis denn nun ist... Oder ob das nicht einheitlich ist.. (wobei der Test insgesamt doch "normiert" sein soll)...?
Ich schätze einfach mal, dass das vom Psychologen abhängt, ob er das haben will oder nicht.

Die Tests sind normiert ja, beim Gespräch ist jeder Psychologe anders, zumindest ist das, was mir gesagt wurde.
Auslandsoester hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 11:36 Die Belehrung wird einem "gesagt" (also rein mündlich mitgeteilt?) oder steht das irgendwo auf einem Papier, den man im Rahmen des Tests bekommt?
Mündlich in den meisten Fällen.
Auslandsoester hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 11:36 Und bei diesen Tests am Computer, gibt es da zu jeder Frage auch die Möglichkeit anzukreuzen: "Diese Frage muss ich meiner Ansicht nach nicht beantworten" oder "Ich lehne die Beantwortung dieser Frage ab". Oder gibts "Weiß nicht" oder "Frage überspringen/auslassen"?
Ja, die gibt es.

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Auslandsoester » Mi 9. Jul 2025, 12:08

Mag Dump hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 11:49
Auslandsoester hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 10:28
Mag Dump hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 09:58 Jein.

Der Punkt ist: Testungen sind nicht einfach zusammengeschusterte Fragebögen, die sich der Psychologe bei einem Häferlkaffee aus dem Allerwertesten zieht. Es sind normierte Instrumente, die entworfen und validiert sind. Sie kosten (viel) Geld in der Anschaffung, und man muss qualifiziert sein, sie auszuwerten - ja, das muss man lernen, das geht nicht nach Lust und Laune oder nach Bauchgefühl. Üblicherweise erhalten Psychologen Lizenzen für gewisse Tests.

Wenn sich Teile der Testfragen rumsprechen, dann funktioniert der Test nicht mehr. Das ist natürlich ein Problem, weil dann die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Menschen durch den Test kommen, die besser keine Waffen haben sollten.

Persönliche Erfahrung: Ich hatte damit insofern kein Problem, als ich unwichtige Dinge ohnehin schnell vergesse (leider manchmal auch wichtige Dinge, aber das ist ein anderes Thema) - ich wusste am Ende des Tests die Fragen nicht mehr, die ich am Anfang beantwortet hatte. Und wenn man mich jetzt fragen würde, was da gefragt wurde, könnte ich nur sagen: "Ich hab wirklich und ehrlich NULL Erinnerung."

Und das ist GUT so.

;)

Ach ja, und um noch eins draufzusetze:

Ich wäre für eine Psychologische Testung für JEDEN Schusswaffenbesitz, und für JEDEN Schusswaffenbesitzer (Waidmannsgruß an die Jäger hier).
Auch hier wieder: Eine Menge Text aber keine Antwort auf die konkreten Fragen danach, welche "Stammdaten" denn nun konkret abgefragt werden.

Es erschließt sich nicht, wieso darüber nicht gesprochen werden düfte, selbst unter dem von Dir aufgebrachten Aspekt, dass wenn die Testfragen zu publik würden, WBK-Trickser Erleichterung hätten.
Dir erschließt sich das meiste nicht. Von mir bekommst Du jedenfalls keinen input mehr.
Ist für mich persönlich jetzt aber auch nicht weiter schlimm, denn irgendwie gehst Du ja auf ganz konkrete neutrale Fragen nicht ein (während Du gleichzeitig den Eindruck erzeugen willst, viel über diese Tests zu wissen) und stattdessen meine konkreten, neutralen Fragen zum Anlaß nimmst, das pro/Kontra Psychotests für WBK-Aspiranten allgemein diskutieren zu wollen.
Was in anderen Threads sicher schon x-mal gemacht wurde.

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Joewood » Mi 9. Jul 2025, 12:09

Vielleicht hilft ein konkretes Beispiel
Ich weiß nicht wie aktuell die Info ist, weil mein Test jetzt sowas um die 10 Jahre her ist.
Aber ich saß - abgesehen vom Gespräch - vor einem Bildschirm wo einige Ja/Nein Fragen aufgetaucht sind. Für jede Frage hast ein paar Sekunden Zeit gehabt. Neben dem Bildschirm waren eine rote und eine grüne Taste. Die rote stand für "(eher) nein" und die grüne für "(eher) ja".
Unter anderem - an die erinnere ich mich, weil ich einen persönlichen Bezug dazu hatte - waren dabei "würde sie mit einem Fallschirm springen" und "würden sie einen Tiger streicheln". Hab sinnigerweise beides mit "ja" beantwortet. Warum? Hab beides schon gemacht gehabt. ABER: das und noch einige weitere Frage die mehr oder weniger in die Richtung gingen deuten auf eine erhöhte Risikobereitschaft hin. Nona, ist mein Naturell - ich betreibe - bzw. habe - einen nicht ganz ungefährlichen Leistungssport einigermaßen erfolgreich betrieben.
Somit hat das aber für die Psychologin ins Gesamtbild gepasst. Und war ok. Bei einem anderen wäre das vielleicht ein auffälliger Ausschlag gewesen, der das Gesamtbild stört.

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von titan » Mi 9. Jul 2025, 12:15

Wobei diese Fragen ohne Kontext eigentlich Müll sind. Fallschirmspringen ist rational betrachtet nicht gefährlicher als mit dem Fahrrad ohne Helm als Student schnell durch Wien über all die Straßenbahngleise auf die Uni zu strampeln.. Es gibt Risiken, die kalkulierbar sind (Gutes Wetter, Material, Checkliste), und jene, die es nicht sind (andere Verkehrsteilnehmer). Alles andere ist reine Statistik.

Und niemand würde einen wilden Tiger streicheln.

Angst ist ein irrationaler Überlebensmechanismus.

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Mag Dump » Mi 9. Jul 2025, 12:27

titan hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 12:15 Wobei diese Fragen ohne Kontext eigentlich Müll sind. Fallschirmspringen ist rational betrachtet nicht gefährlicher als mit dem Fahrrad ohne Helm als Student schnell durch Wien über all die Straßenbahngleise auf die Uni zu strampeln.. Es gibt Risiken, die kalkulierbar sind (Gutes Wetter, Material, Checkliste), und jene, die es nicht sind (andere Verkehrsteilnehmer). Alles andere ist reine Statistik.

Und niemand würde einen wilden Tiger streicheln.

Angst ist ein irrationaler Überlebensmechanismus.
Die Fragen sind ja nicht dazu da, das Verhalten in speziellen Situationen abzufragen - das kann man sich problemlos zurecht legen, aber der Test soll ja nicht ermitteln, ob man sich ein bestimmtes Verhaltensmuster basteln konnte, das man dann abspult.

Wie schon etliche Male hier gesagt: Die Zusammenschau der Fragen ergibt das Bild. Und man ist gezwungen, aus dem Gefühl heraus zu antworten. Einzelne Fragen müssten schon übelst beantwortet werden, um eine Auffälligkeit zu provozieren.

Irgendwie scheinen viele zu glauben, dass der Psychologe vor dem Test sitzt und plötzlich aufschreit: "Aaaah! Frage 137! Ganz klar! Ein ganz gefährlicher Kerl! Keinesfalls WBK!"

Leute, so funktioniert das nicht.

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Mag Dump » Mi 9. Jul 2025, 12:33

Joewood hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 12:09 Vielleicht hilft ein konkretes Beispiel
Ich weiß nicht wie aktuell die Info ist, weil mein Test jetzt sowas um die 10 Jahre her ist.
Aber ich saß - abgesehen vom Gespräch - vor einem Bildschirm wo einige Ja/Nein Fragen aufgetaucht sind. Für jede Frage hast ein paar Sekunden Zeit gehabt. Neben dem Bildschirm waren eine rote und eine grüne Taste. Die rote stand für "(eher) nein" und die grüne für "(eher) ja".
Unter anderem - an die erinnere ich mich, weil ich einen persönlichen Bezug dazu hatte - waren dabei "würde sie mit einem Fallschirm springen" und "würden sie einen Tiger streicheln". Hab sinnigerweise beides mit "ja" beantwortet. Warum? Hab beides schon gemacht gehabt. ABER: das und noch einige weitere Frage die mehr oder weniger in die Richtung gingen deuten auf eine erhöhte Risikobereitschaft hin. Nona, ist mein Naturell - ich betreibe - bzw. habe - einen nicht ganz ungefährlichen Leistungssport einigermaßen erfolgreich betrieben.
Somit hat das aber für die Psychologin ins Gesamtbild gepasst. Und war ok. Bei einem anderen wäre das vielleicht ein auffälliger Ausschlag gewesen, der das Gesamtbild stört.
Richtig.

Genau deshalb gibt es ja in Ergänzung zum Test das Gespräch.

Ich würde niemals mit dem Fallschrim springen, aber einen Tiger würde ich streicheln. Wir würde man das deuten, ohne ergänzendes Gespräch?

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Auslandsoester » Mi 9. Jul 2025, 13:28

Nach bisherigem Stand der Diskussion entsteht mir der Eindruck, hier vertreten einige eine Auffassung so in etwa: Der Psycho-Test für WBK-Aspiranten soll für diese im Wesentlichen eine Blackbox sein und auch bleiben. Sie sollen sich möglichst völlig unvorbereitet und ohne vorher festgelegtem Rahmen dem Test stellen und dann wird man schon sehen. Die gestelten Fragen haben sie insofern zu beantworten. Es sind Profis am Werk mit Profi-Tools und das passt so schon alles. Vorab da irgendwas wissen zu wollen ist schon ungehörig".

Ich hingegen bin kritischer Geist und stelle mir da so allgemein die Frage: Und wie werden WBK-Aspiranten vor etwaigen übergriffigen Fragen geschützt bzw. was MUSS man da alles über sich preisgeben und beantworten und was MUSS man eben NICHT preisgeben und beantworten?

Bis jetzt hat sich herausgestellt, der Test umfasst diverse normierte Tests.
Ok, da wird wohl nichts Übergriffiges abgefragt werden. schätze ich mal.

Aber wie und durch was ist der Rahmen für das anschließende Gespräch abgesteckt?

Wie schon geschrieben auch mit dem Hintergrund, von der Umstellung auf ein geplanten Gremium (?).
Da könnten sich meiner unmaßgeblichen Meinung nach Fragestellungen nach dem, was man angeben oder beantworten MUSS und was man NICHT MUSS noch verschärfen, weil dann kommen ja innerhalb dieses Gremiums noch "gruppendynamische" Schwierigkeiten hinzu.
Zum Beispiel: Die Mitglieder des Gremiums könnten in bestimmten Aspekten grundsätzlich unterschiedliche Auffassungen haben (z.B.: Ist "Selbstverteidigung" eine legitime Begründung für Waffenbesitz?) und der WBK-Aspirant wird dann irgendwie zum Spielball in dieser "Experten"-Dynamik.

Zur Verdeutlichung fällt mir gerade folgendes Beispiel als Analogie ein:
In einer Gerichtsdoku über einen medienbegleiteten Prozess fragte die Richterin einen Zeugen: "Wo stehen Sie politisch?"
Die Befragungssituation des Zeugen vor Gericht ist meiner Ansicht nach ähnlich wie die Befragungssituation eines WBK-Aspiranten durch einen (oder zukünftig dann mehrere?) Psychologen:
Man wird sich wohl irgendwie verpflichtet sehen, die Frage beantworten zu müssen. Aber muss man es wirklich?
Ich bin kein Jurist, aber ich finde diese Frage an einen Zeugen sehr seltsam. Sie ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach irrelevant und übergriffig und darf gar nicht gestellt werden. Und demzufolge hätte der Zeuge das gar nicht beantworten müssen. Und aus der Nicht-Beantwortung hätte ihm auch kein Nachteil entstehen dürfen.

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Gadai » Mi 9. Jul 2025, 13:41

Die Fragen hab ich teilweise als etwas kompliziert gestellt in Erinnerung, z.B. doppelte Verneinung.
Für Neubürger sicher schwer richtig zu beantworten ohne Hilfe.
Auch wird manche Frage ein 2. Mal etwas anders formuliert als Gegenkontrolle.

Fallschirm nein, aber zuerst Tiger gestreichelt und dann Python um den Hals war interessant. :handgestures-thumbupright:
Das Selfie eines Motorradfahrers mit einem Bären in Rumänien ging vor einigen Tagen noch online ............................

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Poirot » Mi 9. Jul 2025, 13:44

Auslandsoester hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 13:28 Aber wie und durch was ist der Rahmen für das anschließende Gespräch abgesteckt?
Ganz einfach: bereitest du dich auf den Test vor, wirst du Fragen z.B. nach Risikobereitschaft im Vorabtest so beantworten, dass du am Schluss Papst werden könntest. Beim Test gibt es dafür aber Negativpunkte die der Psychologe mit dir im Gespräch klären wird. Wenn du Pech hast lässt er dich dann sogar durchfallen weil der Verdacht der Vorbereitung besteht. Oder es kommt der Verdacht auf das du versuchst den Test gezielt zu manipulieren.
Der Ausgang des Tests ist also ziemlich ungewiss weshalb die Sinnhaftigkeit auch massiv angezweifelt werden muss.
Und natürlich kann ein Psychologe nicht alle positiv bewerten. Da wird es Statistiken geben oder sogar staatliche Empfehlungen wie hoch die Durchfallquote durchschnittlich ist oder sein soll. Und entsprechend wird man versuchen im Soll zu bleiben um nicht aufzufallen. Wie überall im Leben. Und irgendwer muss dann die Krot fressen.
Deshalb wäre ein einheitlicher Test mit einer KI finde ich sinnvoller (der dann auch auf alle Bürger ausgeweitet werden kann). So haben alle die gleichen Bedingungen und der Faktor Mensch wird eliminiert.

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von Gadai » Mi 9. Jul 2025, 14:13

Ein Freund meldete sich vor Jahren bei einer kostenpflichtigen Partnervermittlung an. Weil es besser war von meinem PC.
Zuerst mehrere Dutzend allgemeine Fragen. Smalltalk mit Fragen harmloser als von der Meinungsforschung.
Nach einigen Tagen kamen per E-Mail 2 A4 Seiten mit der Beschreibung seiner Person und seines Charakters.
Wir waren verblüfft.

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Re: Liste von Fragen des waffenrechtlichen psychologischen Tests online irgendwo abrufbar?

Beitrag von rider650 » Mi 9. Jul 2025, 14:15

Poirot hat geschrieben: Mi 9. Jul 2025, 13:44 ...
Der Ausgang des Tests ist also ziemlich ungewiss weshalb die Sinnhaftigkeit auch massiv angezweifelt werden muss.
Und natürlich kann ein Psychologe nicht alle positiv bewerten. Da wird es Statistiken geben oder sogar staatliche Empfehlungen wie hoch die Durchfallquote durchschnittlich ist oder sein soll. Und entsprechend wird man versuchen im Soll zu bleiben um nicht aufzufallen. Wie überall im Leben. Und irgendwer muss dann die Krot fressen.
...
Das hat es tatsächlich beim KfV gegeben, die haben intern eine Durchfallquote vorgeschrieben gekriegt was man so gelesen hat. Kam aber nicht von der Politik sondern weil der Laden von Waffenhassern geführt wird/wurde. Es hat auch nicht viel Recherche bedurft, das herauszufinden - k. A. wie die sich das vorgestellt haben, 'Kunden' zu kriegen. Bei guten Psychologen hat es das zumindest vor 10 Jahren sicher nicht gegeben. Bei dem wo ich war sind eine Menge Leute gewesen, weil er einen guten Ruf hatte und empfohlen wurde, und da ist kein einziger durchgefallen.

Und da gab es auch keinen 'Lebenslauf'. Das Gespräch hat sich für mich wie lockeres Geplauder über meine Person angefühlt. Es gab keine Fragen die ich als 'schwierig' oder Fangfragen oder so empfunden habe. OK, ein guter Verhörspezialist wird das wohl genau so machen, aber da alle bestanden haben hat es ja gepasst.

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