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Vollautomatische Teile?

Was ist erlaubt, was ist verboten und wie kommt man eigentlich zu einer WBK?
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rhodium
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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von rhodium » Mo 1. Dez 2025, 13:18

Hier übrigens das originale Patent zum Umschalter von Jorge Leon

https://patentimages.storage.googleapis ... 705763.pdf

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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von ebner33 » Mo 1. Dez 2025, 13:26

titan hat geschrieben: Mo 1. Dez 2025, 13:14 @Ebner. Man kann sehr wohl am Abzug (Blechteil etc) Sputen eines Teilekontakts durch Auslöser nachweisen. Jeder Schleifkontakt hinterlässt Spuren.
Das es technisch irgendwie möglich ist,habe ich natürlich nicht bestritten!
Eine solche Untersuchung wird halt in der Praxis maximal nach ner Schießerei oder anderer extremer Straftat erfolgen.

Ich behaupte in dem Zusammenhang auch mal ganz salopp,ein sehr großer Teil der Beamten/Polizisten hätte absolut keine Ahnung was für ein Teil das ist wenn es vor ihnen liegen würde.
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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von titan » Mo 1. Dez 2025, 13:29

Der besagte Fall soll in DE stattgefunden haben. Stand mal in irgend einem deutschen Forum. Es wurde ein Schalter vorgefunden, nachdem diese kurzzeitig irgendwo vertickt worden waren und festgestellt, dass er Gebrauchsspuren aufweist.

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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von ebner33 » Mo 1. Dez 2025, 13:51

Alles klar,Deutschland ist da sowieso ne ganz andere Liga und kaum vergleichbar mit Österreich.
Dort wird gerade beim Thema Legalwaffen gerne mal übertrieben.

Dort gabs ja schon Hausdurchsuchungen bei Leuten die vollkommen legal Exportfedern für Luftdruckgewehre erworben haben...
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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von Promo » Mo 1. Dez 2025, 15:16

.. dann hat halt mal wer sowas eingebaut, könnte ja auch beim Ausflug zum Schießstand in die Slowakei passiert sein. Sehe ich nicht so kritisch.
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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von Coolhand1980 » Mo 1. Dez 2025, 15:39

Die Spuren auf Glock Switches sind eindeutig.
Folglich Finger weg von dem Mist!

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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von FdH22 » Mo 1. Dez 2025, 19:24

Coolhand1980 hat geschrieben: Mo 1. Dez 2025, 15:39 Die Spuren auf Glock Switches sind eindeutig.
Folglich Finger weg von dem Mist!
Finger weg: volle ZUSTIMMUNG! :clap:

Spuren: Bledsinn!
Weil bestens talentierte Bastler die entsprechenden Stellen so bearbeiten kann das sie keine Spuren hinterlassen. Dazu brauchst nicht mal eine entsprechende Berufsausbildung. ;)

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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von titan » Mo 1. Dez 2025, 23:33

Woher willst denn du das wissen?

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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von Styrax » Di 2. Dez 2025, 05:38

titan hat geschrieben: Mo 1. Dez 2025, 23:33 Woher willst denn du das wissen?
Bei einer Glock ab Gen.5 sieht man zumindest am Griffstück sehr wohl das etwas fehlt sobald ein Switch verbaut war. Aber wie Promo schon anmerkte - in manchen Schießstände dort kein Problem.

In Tschechien ebenso - https://www.offroadaction.cz/de/panzer- ... en-platin/

;)
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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von HS911 » Di 2. Dez 2025, 08:24

balahu hat geschrieben: Fr 28. Nov 2025, 23:40 Das BMI steht am Standpunkt dass der wer alle nötigen Teile besitzt um (aus legal besessenen wesentlichen Teilen und aus alternativen freien Zusatzteilen) eine FA Waffe zusammenstellen zu können, diese FA Waffe auch besitzt.

Die wissen dass sich das im Gesetz nicht begründen lässt aber sie sagen das ist egal und sie werden dafür sorgen dass in so einem Fall die Staatsanwaltschaft NICHT einstellt und das Strafverfahren mit einer Verurteilung enden wird.

Quelle: BMI Roadshow 2020 in Salzburg
Im Extremfall würde damit so ziemlich jeder, der einen Halbautomaten mit starr mitlaufendem charging handle hat, ein Problem kriegen.

Vergleiche mit sogenannter shoestring machinegun:
Bild

Oder soll ma jetzt alle präventiv auf Klettverschlüsse oder Birkenstock wechseln?
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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von Promo » Di 2. Dez 2025, 09:58

titan hat geschrieben: Mo 1. Dez 2025, 23:33 Woher willst denn du das wissen?
Ich durfte schon mal eine gerichtlich sichergestellte Glock mit eingebautem Schalter begutachten. Die Umschalter, die meist aus China kommen, sind im Regelfall nicht sehr gut gearbeitet und bedürfen offenbar einiges an Anpassung, also ist entweder an der Waffe oder am Umschalter herumgefeilt.

Man muss sich leider damit abfinden, dass mit dem heutigen Wissensstand und der Technik es leider sehr leicht möglich ist eine halbautomatische Waffe in eine vollautomatische Waffe umzubauen. Eine wirkliche Regelung das zu verhindern wird es nie geben. Ich bin grundsätzlich aber froh, dass das in Österreich offenbar kein allzu großes Problem darzustellen scheint und die Waffenbesitzer in großer Mehrheit vernünftig sind.

In diesem Zusammenhang verweise ich etwa auch auf den SVT40 respektive den daraus hervorgegangenem AVT40 (russische Halbautomaten bzw. Vollautomaten aus dem 2. Weltkrieg), wo - ganz vereinfacht ausgedrückt - am Sicherungsflügel gefräst (kann man mit einer Feile selbst auch in 15min erreichen) wurde, sodass der Abzug einfach ein Stück weiter gezogen werden kann, und die Fangrast dann nicht greift. Voila, schon hat man einen Vollautomaten. Führt im Übrigen dazu, dass SVT40 ab Produktion Mitte 1942 das Werk als Vollautomaten verlassen haben, und daher in Österreich jedenfalls Kriegsmaterial sind, auch wenn baugleich mit einem halbautomatischen SVT40 und auch dessen Abzugsgruppe verbaut haben.
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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von Mr. Danger » Di 2. Dez 2025, 12:18

Bezüglich Glock "fun-switch", auch wenn es Spuren am Griffstück gibt, Griffstücke sind frei und leicht zu tauschen. Wer mit einer Glock schon einmal Full-Auto geschossen hat wird zwar ein Grinsen im Gesicht haben aber auch die Erkenntnis, das die Lösung faktisch unbrauchbar ist.
In Tschechien werden auf Semi umgebaute Vollautomaten schon seit Jahren ganz normal an Zivilisten verkauft (als Kat A-I). Die STG77 der österreichischen Polizei sind nach der Ausmusterung nach CZ verkauft worden. Dort wird bei der Schlageinrichtung nur ein Rollpin eingesetzt, der den Weg über die Einzelschuss-Position blockiert. Kann mit Splinttreiber und Hammer in 10 Sekunden "rückgebaut" werden.
Frage: Wie viele Full-Auto Zwischenfälle sind aus Tschechien bekannt? Genau, keine. Es sind dort aber Tausende solcher Waffen im Umlauf. Ein WBK / WP Besitzer ist selten ein Sicherheitsproblem.

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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von Promo » Di 2. Dez 2025, 14:04

Mr. Danger hat geschrieben: Di 2. Dez 2025, 12:18 In Tschechien werden auf Semi umgebaute Vollautomaten schon seit Jahren ganz normal an Zivilisten verkauft (als Kat A-I). Die STG77 der österreichischen Polizei sind nach der Ausmusterung nach CZ verkauft worden. Dort wird bei der Schlageinrichtung nur ein Rollpin eingesetzt, der den Weg über die Einzelschuss-Position blockiert. Kann mit Splinttreiber und Hammer in 10 Sekunden "rückgebaut" werden.
Bissl OT, aber ich glaub die StG77/AUG A1 in CZ kommen aus Malaysien. Die Polizei hat ihre Waffen in die Vernichtung geschickt.
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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von Mr. Danger » Di 2. Dez 2025, 14:18

Promo hat geschrieben: Di 2. Dez 2025, 14:04 ...
Bissl OT, aber ich glaub die StG77/AUG A1 in CZ kommen aus Malaysien. Die Polizei hat ihre Waffen in die Vernichtung geschickt.
Hallo Promo,
in CZ werden beide Varianten verkauft. Die Malaysien-Variante hat eine andere Stempelung am Schaft und ist nicht so gefragt wie die AT-Steyr AUG Variante. Die AT Variante in CZ hat auch die typische 3 Stellungs-Sicherung (Safe-Semi-Full), im Gegensatz zur ÖBH Variante mit Safe-Full (Semi nur wenn man nicht durchzieht).
Die Aussage, das es AT-Polizei-STG77 sind, habe ich von 2 unabhängigen CZ-Waffenhändlern.

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Re: Vollautomatische Teile?

Beitrag von rhodium » Di 2. Dez 2025, 17:28

Woher kommt eigentlich das Verbot von Vollautomaten, also historisch gesehen? Ging das mit dem "Kriegsmaterialgesetz" einher? In einem Schweizer Waffenforum ist mir letztens ein Österreicher begegnet der offenbar aus Österreich einen legalen Vollautomaten in die Schweiz überführt hat, also mit kantonaler Ausnahmebewilligung. Ich kenne wirklich viele Leute und auch einige Waffenbesitzer, mir wäre aber nicht einer bekannt der in Österreich auf der WBK einen Vollautomaten eingetragen hat.

Nebenbei: in der Schweiz ist das Schießen auf den Schießständen mit den Vollautomaten verboten, es gab deshalb zumindest in der Vergangenheit immer wieder spezielle Veranstaltungen dafür.

Irgendwie erschliesst sich mir die "Furcht" der Behörden vor Vollautomaten nicht ganz, zumindest nicht wenn es um Handfeuerwaffen a la M16 oder AUG geht. Das ein schweres MG eine andere Liga ist, ist natürlich klar.

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