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SIG Sauer P320: Neue Pistole für die Schweizer Armee aus inländischer Produktion
Für die anschliessende vertiefte Prüfung wurden im Jahr 2024 die Pistolen von drei Herstellern ausgewählt: Glock G45 Gen 5, Heckler & Koch SFP9 und SIG Sauer P320.
Evaluation der Shortlist
Alle drei Waffen wurden einer intensiven und umfassenden technischen Erprobung, einem Truppenversuch sowie der Prüfung logistischer Aspekte unterzogen. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die sichere Handhabung der Pistolen gelegt.
Die Versuche zeigten, dass nur die Glock G45 alle Musskriterien erfüllte und als truppentauglich eingestuft wurde.
Eine gesamtheitlich rüstungspolitische und wirtschaftliche Beurteilung wies jedoch beim Modell SIG Sauer P320 in relevanten Bereichen substanzielle Vorteile auf. Darüber hinaus zeigte die Nutzwertanalyse, dass die evaluierten Waffensysteme zwar im Gesamtnutzen nahezu gleichwertig sind, sich jedoch hinsichtlich der Gesamtkosten erheblich unterscheiden.
SIG Sauer P320 als beste Lösung
Die wirtschaftliche Beurteilung aller Waffensysteme zeigte eindeutig, dass die SIG Sauer P320 über die geplante Nutzungsdauer von 30 Jahren die geringsten Gesamtkosten verursacht. Die vom Evaluationsbericht ausgewiesenen Lebenswegkosten belegen eine deutliche Kostenführerschaft gegenüber den beiden Konkurrenzsystemen.
SIG Sauer hat zugesichert wesentliche Elemente der Produktion in die Schweiz zu verlagern und so den Standort Schweiz auszubauen und zu stärken.
Die bei der SIG Sauer P320 festgestellten Verbesserungspotentiale, die zur Nichterfüllung einer technischen Anforderung und zur Nichterteilung der Truppentauglichkeit geführt haben, wurden einer vertieften Analyse unterzogen.
Dabei zeigte sich, dass es sich um nachqualifizierbare Anpassungen handelt, die auf konstruktiv lösbare Aspekte wie Ergonomie und Komponentenrobustheit zurückzuführen sind.
Die technischen Nachbesserungen liegen innerhalb realistischer Paramater und wurden von SIG Sauer verbindlich zugesichert. Im Rahmen des Aufbaus der Produktion in der Schweiz werden die festgestellten Verbesserungspotentiale umgesetzt und nachqualifiziert. Mit diesen Massnahmen gilt die P320 als beschaffungsreif im Materialverordnung.
Die Anforderungskonformität wird mittels einer Nachqualifikation überprüft und ist Voraussetzung für den Beschaffungsvertrag.
Bedarf und Beschaffung
Der Bedarf der Schweizer Armee für eine neue Dienstpistole liegt bei 140'000 Waffen. Mit der Armeebotschaft 26 soll eine erste Tranche von 50'000 Exemplaren zur Beschaffung beantragt werden. Für die Beschaffung ist gemäss aktuellem Budget ein mittlerer zweistelligen Millionenbetrag eingestellt. Neben den Dienstpistolen sind weiteres Einsatzmaterial wie zusätzliche Magazine oder Holster sowie Ausbildungsmaterial wie etwa Dokumentationen und nicht schiessfähige «Dummy»-Pistolen vorgesehen.
https://www.ar.admin.ch/de/newnsb/gc5jOOY5KgVDL5xKW_BlM