Es macht keinen Unterschied ob man Kapsel- oder Stöpselgehörschutz nimmt, wie man rausfindet wenn man sich ein wenig mit der Thematik beschäftigt.
Der Mensch hört, wie bereits etabliert, über Luft- und Körperschall. Das äußere Ohr, kann bis max. ~40dB gedämmt werden wenn man es vom Trommelfell bis in die Ohrmuschen komplett dämmt. Alles was man dann hört ist der Bereich wo Luft- und Körperschall gleich wahrgenommen werden.
Körperschall ist z.b. bei Berufs-Blechbläsern ein Problem, da ein Groß des Schalls als Körperschall wahrgenommen wird durch den nahen Kontakt zu den Kieferknochen und das auf Dauer (Dosis macht das Gift) das Gehör überbeansprucht.
Deshalb gibt es auch keinen Gehörschutz der einen durchschnittlichen SNR (Dämmwert) von >40dB hat.
So gut wie alle namhaften Hersteller haben auch Stöpsel (angepasste) im Angebot und auch z.b. das US Militär fängt an vermehrt Stöpsel, mit Funkanbindung und Geräusch/Sprachverstärkung zu verwenden.
Wenn wir jetzt 3 SNR Tabellen ansehen:
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Frequenz | Neuroth InEar | M3 Peltor Bull's Eye 1 | M3 Peltor Bull's Eye 3
---------+---------------+------------------------+-----------------------
125 | 23,4 | 10.9 | 17.5
250 | 24,6 | 17.2 | 24.7
500 | 25,6 | 26.6 | 34.7
1000 | 27,5 | 28.3 | 41.4
2000 | 33,2 | 33.5 | 39.3
4000 | 25,2 | 37.8 | 47.5
8000 | 39,2 | 37.9 | 42.6
Hier sieht man schön, ganz objektiv und physikalisch fundiert, wer wie dämpft.
Nachdem der Filter für den InEar für den Schießsport/Jagdt entwickelt wurde kanns so falsch nit sein. Aber das kann jeder mit seinem HNO-Arzt ausmachen, aber es ist klar das ein BullsEye-3 besser dämpft.
Dann sei dazu noch gesagt, das ~10dB Schalldruck +/- einem verdoppeln/halbieren der empfundenen Lautstärke entsprechen. Ungefähr, dafür gibts dann dB(A) und dB(C), das sind Kurven die sind dem menschlichen Gehör angepasst, da dieses verschiedene Frequenzen bei gleichem Schalldruck (dB) unterschiedlich laut wahrnimmt.
Auch angemerkt sei, das wenn man einen Stöpsel- und darüber einen Kapselgehörschutz tragt, sich auf eben auf Grund des Körpserschalls und der logarthmischen Beschaffenheit der Schalldruckkurve der Dämmwert nicht verdoppelt. Angeblich schafft man dann nochmal 3-8dB Dämmung.
Auch gut zu wissen weil immer heißt großes Kaliber und speziell Gewehr is schlimmer - beim Schuß sind es bei einer:
9x19 ~160 dB
.223/5.56x44 ~158.9 dB
.308/7.62x51 ~159 dB
12 ga. Hunting ~ 161 dB
Für die Angostiker hier der
link zur Tabelle, sind die gemittelten Werte aus 5 offiziellen Studien zur Lautheit von Waffen/Kalibern.
Bleibt also das bei ~160dB und einer maximaldämmung von ~40dB in den schädlichen Frequenzen noch immer 120dB übrig bleiben.
Dies relativiert sich jedoch wieder, nachdem wir in der Regel von uns weg schießen und sich der Zündungs- und Mündungsknall im Idealfall Nierenförmig von der Mündung ausbreitet aber eben Reflexionen und ein Teil davon zurück kommt.
Aber nachdem die Akustik, als Teildisziplin der Physik ganze Bücher füllt kann man abschließend nur sagen das beim Gehörschutz viel auch viel hilft, nur irgendwann bringts nix mehr
Ich setz wenn ich am Indoor Kugelstand 300m mit .308 schieße auch die Kapseln über die Stöpsel auf.
Wenn ich draußen dynamisch auf Wurftauben oder mit .223 schieße, reichen die Stöpsel und sie kommen dem Kolben nicht in die Quere.
Muß am Ende eh jeder für sich wissen wie er sein Gehör schützt und ob er das will.

Wurde etwas länger, aber ich wollte mal nach meinem Besten wissen etwas dazu sagen, wenn wer wissenschaftliche Einsprüche hat, gerne, Fehler passieren immer
