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Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 10:54
von BigBen
Philosoph hat geschrieben:Eine recht seltsame Argumentation von failboy. Es ist schon ein Unterschied ob man durch unrechte Ernährung Schaden erleidet oder durch einen Verbrecher.
Seine Familie zu beschützen ist auch nicht eine Folge rationaler Überlegung sondern einfach menschliche Pflicht. Ist schließlich auch im Gesetz verankert.
Schließlich: die Bezeichnung einer Verteidigungswaffe als "dummes Spielzeug" schein mir nicht in dieses Forum zu passen
Es geht um Verhältnissmäßigkeit und Wahrscheinlichkeiten. Ich kenn genug Leute die zwar eine Pistole zuhause haben, aber keine Haushalts- oder eine brauchbare Unfallversicherung besitzen. Das sind dann halt schon interessante Prioritäten und zeugt von einer leicht verzerrten Wahrnehmung der Realität - da die Wahrscheinlichkeit durch einen Unfall zu schaden zu kommen halt doch um ein vielfaches höher ist, als in den eigenen 4 Wänden Opfer eines Verbrechens zu werden. Das heisst ja nicht, dass man jemandem das Recht abspricht sich zu verteidigen, das Recht hat jeder - aber es gibt vielleicht ein paar andere Dinge um die man sich eventuell vorher Gedanken machen sollte.

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 10:57
von kemira
In der Wahrnehmungswelt mancher Mitmenschen scheint Einbruch incl. versuchtem Mord am Hausherrn und Vergewaltigung von Frau, Kind und Katze 3 x täglich in jedem österreichischen Haushalt vorzukommen, Blitzschlag, Kurzschluß, Wasserschaden, Brand etc. jedoch so gut wie nie.
Wär interessant, was die Versicherungsstatistiken dazu sagen.

Ach so ja, hab ich vergessen - die lügen ja sowieso alle...

Nix gegen ne .45er, aber Feuerlöscher, Verbandspackl und ein gutes Versicherungspaket werden mit hoher Wahrscheinlichkeit öfter gebraucht.
Zumindest in meinem Umfeld geht der Versicherungsvertreter wegen diversen Schadensfällen (nein, keine von Ostbanden ausgeräumten Wohnungen!) deutlich öfters ein und aus als die Polizei wegen einem umgenotwehrten Gewaltverbrecher im Schlafzimmer.

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:04
von gewo
hmmm

wir sind ja hier mal wieder leider ned representativ

aber wenn man sagen wir mal die jeweils 15 personen im allerpersoenlichsten umfeld als "testgruppe" rannehmen darf dann kommt bei mir schon einiges zusammen

in den letzten 10 jahren:
erlittene autodiebstaehle 1
erlittene autoeinbrueche 8 (davon 1 x taeter anwesend)
erlittene wohnungseinbrueche 5 (davon 1 x bei anwesenden wohnungsbesitzern)
raubueberfall inkl. koerperverletzung 1
"einfacher" raubueberfall ohne verletzungen 2
wasserschaeden 4
feuer 0
blitzschlag 1


*gruebel*

was sagt uns das jetzt ...?

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:17
von kemira
gewo hat geschrieben:was sagt uns das jetzt ...?
daß es da offenbar gewaltige regionale Unterschiede gibt, würde ich mal vermuten...
und daß bei den Fällen ohne "Feindkontakt" die beste Wumme nix genützt hätte, ne vernünftige Versicherung hingegen schon, wie ich mal frech vermute.

Edith: bevor jetzt wüste Spekulationen losgehen, ob der Kemira die SV-Knarren pfuiböse findet - nö tut er nicht, im Gegenteil.
Allheilmittel sind sie allerdings mitnichten.

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:23
von pointi2009
wenn in der Nachbarschaft in den letzten 2 Jahren + im Bekanntenkrei in den letzten 3 Jahren mehrere Einbrüche statt gefunden haben, dabei auch heisse, dann find ich es ok, wenn man sich über dieses Thema gedanken macht und auch darüber, was man tun könnte/würde und welche Konsequenzen man dadurch dann zu tragen hat.

- die meisten haben eine Haushaltsversicherung - die wenigsten werden sie je brauchen - und wenn mans braucht, dann hoffentlich zahlen diese Versicherungen auch alles und ohne Komplikationen (ist halt kaum bis gar nicht so)

- die meisten haben einen Feuerlöscher zu Hause, auch hier, die wenigsten werden ihn brauchen, aber man sollte sich dennoch mit dem Ding auskennen ;) und genau das ist vergleichbar.

- die meisten haben eine Unfallversicherung, die zahlen so und so erst bei rel. grossem Schaden.

- viele habe eine Berufsunfähigkeitsversicherung die aber auch erst zahlen, wennst aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten kannst.

und ich denke, wer sich über den $3 StGB Gedanken macht, der macht sich vermutlich auch über andere Dinge im Leben Gedanken.

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:23
von evo86
Versicherungsmeldungen seit Jänner 2011 in unserem Unternehmen.
Also in einem Zeitraum von 6 Monaten
Brand 0
Wasserschaden durch Rohrbruch 0
Schäden durch Blitzschlag 0
Schäden durch Brand 0

Einbruch in Container 6
Diebstahl auf Baustellen 2
Diesel abgezapft 1
Einbruch am Firmengelände 1
Einbruch in Fahrzeuge 1
Mutwillige Zerstörung 1PKW, 1 LKW, 1 Schubraupe

Ich kann das ganze jetzt auch noch weiterführen.
Anzahl der durch die Polizei aufgeklärten Diebstähle/Einbrüche im gleichen Zeitraum: 0
Anzahl der zugestellten Strafmandate wegen überhöhter Geschwindigkeit / Überladung etc.: Unbezahlbar

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:24
von gewo
kemira hat geschrieben:
gewo hat geschrieben:was sagt uns das jetzt ...?
daß es da offenbar gewaltige regionale Unterschiede gibt, würde ich mal vermuten...
hi

so isses
man kann da nur sagen "wien ist anders"

wobei ich bisher ned wirklich den eindruck hatte dass ich hier lokal bei uns mitten in einem problemgebiet wohne

am konkreten wohnort sollte es also ned liegen ...

wobei, wenn ich drueber nachdenke ....

wir hatten in den genannten letzten 10 jahren auch hier im haus in summe 3 einbrueche
war aber niemand aus dem engsten familienkreis betrioffen, und ich auch ned, daher habe ich die oben natuerlich ned mitgerechnet ..

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:26
von thisdan
gewo hat geschrieben: was sagt uns das jetzt ...?
Leider nichts, denn wie du schon sagst ist das kaum repräsentiv mit 15 Menschen Stichprobe (noch dazu aus dem selben Freundeskreis) auf ca. 8 Mio Menschen zu schliessen. Ich gebe denen, die hier von Wahrscheinlichkeiten sprechen schon recht, es ist unwahrscheinlich einen heißen Einbruch zu erleben.

Aber es geht hier ja nicht um Wahrscheinlichkeiten, sondern um eine umfassende Vorbereitung und Absicherung auf ALLE Risken so weit das problemlos möglich ist. Natürlich sollte man ZUERST die wahrscheinlichsten Risken abdecken. D.h. Haftpflichtversicherung, Unfallversicherung, Brandschutz, Arbeitslosigkeit, usw.

Aber wenn man soweit ist, dass man diese Bereiche abgedeckt hat, dann kann man doch wohl einen Schritt weitergehen und sich eine 12/70 zur Heimverteidigung zulegen. Es muss ja nicht so bleiben, dass eine Einbruch eine Seltenheit ist. Wohlstand ist eben NICHT garantiert und sozialer Frieden schon gar nicht. Ein paar Lebensmittelreserven, vielleicht ein paar Goldmünzen auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass der EUR crasht ist sicher auch gut zuhause zu haben.

Der Hauptvorteil von einer Bewaffnung für schlechte Zeiten ist, dass es in guten Zeiten verdammt viel Spaß macht damit zu ballern... ;)

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:29
von jpdavid
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Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:30
von kemira
thisdan hat geschrieben:Der Hauptvorteil von einer Bewaffnung für schlechte Zeiten ist, dass es in guten Zeiten verdammt viel Spaß macht damit zu ballern... ;)
WORD!

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:32
von jpdavid
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x

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:33
von pointi2009
dass es regionale Unterschiede gibt sieht man nicht nur in AT, sondern auch in DE - in Regionen näher an den Grenzen zum Osten ist die Rate an Einbruchs/Diebstahldelikten einfach höher als in anderen, abgelegenen Regionen. Genaue Zahlen hab ich nicht, nur sah ich eine Doku auf einem Discovery mal, wo aufgezeigt wurde, wie eine Autobahn Einfluss auf die Einbruchskriminalität hat.

Ich sehe das bei meinen Eltern - tiefstes OÖ, dort ist dieses Thema eigentlich nicht vorhanden. Wenn es zu Einrbrüchen kommt, meist kleine Delikte wie Gartenhütte aufgebrochen oder ähnliches. Von heissen Einbrüchen haben die dort bis dato nur von TV/Zeitungen erfahren. Bei mir wars nebenan.

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:40
von evo86
jpdavid hat geschrieben:
evo86 hat geschrieben:Versicherungsmeldungen seit Jänner 2011 in unserem Unternehmen.


Einbruch in Container 6
Diebstahl auf Baustellen 2
Diesel abgezapft 1
Einbruch am Firmengelände 1
Einbruch in Fahrzeuge 1
Mutwillige Zerstörung 1PKW, 1 LKW, 1 Schubraupe

Unbezahlbar
Mitarbeiter und deren Haberer befragen;-)

lg

JPD
+

Mach das mal bei 250 Mann ohne Haberer ;)
Ich bin mir aber sehrwohl bewusst, dass ein kleiner Teil von Diebstählen von Firmeninternen Personen
verübt werden. (Mal eine Kabelrolle mitgehen lassen, etc.)
Die oben erwähnten Einbrüche in Container etc. sind vermutlich aber doch eher Ostblockbanden und anderes Gesindel.

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:46
von rubylaser694
Deutschland 2010:
http://www.bka.de/pks/pks2010/download/ ... ericht.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
Gewaltkriminalität insgesamt 201243
darunter:
Mord und Totschlag 2218
Vergewaltigung und sexuelle Nötigung 7724
Raubdelikte 48166
gefährliche und schwere Körperverletzung 142903

Vorsätzliche leichte Körperverletzung 372950


Diebstahlskriminalität insgesamt 2301786
darunter:
von Kraftwagen 42002
von Fahrrädern 306559
von unbaren Zahlungsmitteln 129550
in/aus Kraftfahrzeugen 237320
Ladendiebstahl 387662
in/aus Dienst-, Büro-, Lagerräumen pp. 146979
Wohnungseinbruchdiebstahl 121347
darunter:
Tageswohnungseinbruch 51065
Österreich 2010
http://www.bmi.gv.at/cms/BK/publikation ... r_2011.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;
Rückgang der Raubüberfälle in Trafiken um 62,7 Prozent.
Hier gibts mehr
http://www.statistik.at/web_de/statisti ... index.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Re: Notwehrüberschreitung(en)

Verfasst: Do 16. Jun 2011, 11:55
von pointi2009
na klar in Trafiken wirst erschossen :) :lol: