Fzr1000 hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 08:19
Trijikon hat geschrieben: Fr 5. Jun 2020, 08:08
Und wer macht einen FC bei der 44er? Noch dazu mit dem XTP? Mir graut.
LG Wolfgang
PS Bitte nur so wie Steelman es gesagt hat!
Ich mach da nen FC.
Was spricht denn dagegen?
Sehr viel.
Zuerst denk einmal darüber nach, warum den FC nicht andere Hersteller auch bauen wenn er so toll ist.
Was macht denn der FC wirklich?
Du kalibrierst auf ein bestimmtes Maß, weitest auf, füllst und setzt.
Beim Setzen wird die Hülse durch das Geschoss minimalst gedehnt. Jetzt hast du einen festen Geschoßsitz.
Beim anschließenden Crimpvorgang bügelt der HM-Ring der FC-Matrize aus völlig unerfindlichen Gründen noch einmal über die gesamte Hülsenlänge drüber. Wozu? Ist ja eh bereits kalibriert.
Und jetzt kommts, warum ich stets gegen den FC so wettere:
Wenn der HM ring die ganze Hülse samt Geschoß ca. 2/1000mm zusammenbügelt bekommt das ja auch das Geschoss mit.
Messing ist elastisch und Blei nicht.
Das Hülsenmessing springt danach 1/1000mm zurück, das Blei nicht.
Resultat: Der Geschoßsitz wurde verschlechtert, zumindest ist er schlechter als er vor dem Factorycrimp-Vorgang war.
Den Unterschied kann man im Trefferbild nicht feststellen, aber sehr wohl bei einer zuverlässigen Chrono-Messung.
Mit dem Labradar sind da die Unterschiede deutlich sichtbar, nämlich in der Konstanz der angezeigten Werte.
Voraussetzung um das festzustellen sind natürlich sortenreine und bearbeitete Hülsen, gemessene und aussortierte Geschosse und präzise Pulvermengen.
Wenn es jemand um das glattbügeln der Hülse geht, kann ich eine um Welten bessere Alternative empfehlen. Allerdings nur für die gängigsten KW-Kaliber mit zylindrischer Hülse.
Redding erzeugt die Dual Carbide Kalibriermatrize, die ich selbst verwende.
Die hat zwei dem jeweiligen Kaliber entsprechend unterschiedlich weit übereinander liegende HM Kalibrier-Ringe in unterschiedlichen Durchmessern.
Der erste Ring der auf die Hülse drauf fährt hat einen etwas grösseren DM, der zweite Ring der erst ansetzt wenn der erste Ring schon etwa bei der Hälfte der Hülsenlänge angelangt ist hat einen etwas geringeren DM.
Dadurch wird das Überkalibrieren bis zum Hülsenboden vermieden, bei gleichzeitig doch ausreichend strengen Kalibrieren im Bereich des Geschoßes.
Das wirkt auf die Hülse schonender, erfordert weniger Kraft beim Kalibrieren und garantiert trotzdem einen ausreichend festen Geschoßsitz.
Einziger Nachteil ist, dass diese Matrize relativ teuer ist, was aber alle anderen Vorteile langfristig ausgleichen.