PULVERDAMPF

Noch was:

Die Tapferen sterben, damit die Feiglinge alt werden können.

WOW.

Ich glaube du hast da was falsch verstanden.

Philosoph hat geschrieben:Was ich gemacht hätte: Dem Kerl eine aufgelegt. Da man nicht bewaffnet in der U-Bahn fahren darf (ist ja verboten) hätte ich mich meiner sonstigen Fähigkeiten bedienen müssen. Die Konsequenzen sind natürlich meine Sache. Ich täts schon aushalten.

ich glaube das sind die antworten die zu den (berechtigten?) befürchtungen der breiten bevölkerung führen, dass eine liberalere vergabe von waffenpässen (oder gar ein generelles right to carry?) zu wildwestzuständen auf der straße führen würden. "eine auflegen" ist kurz vor abdrücken, das geht dann in der hitze gar schnell. und wenn keine waffe im spiel ist, dann ein jausenmesser. volle eskalationsstrategie, das kann zwangsläufig nur zu "bis einer weint" führen.

dazu kommt noch - wie sicher kannst du dir sein in wenigen sekunden die situation richtig eingeschätzt zu haben? woher weißt du dass es sich hier um ein unschuldiges opfer handelt und nicht zB um eine polizeiaktion in zivil oder um eine "interne besprechung" unter unterweltlern wo es um den einen ebensowenig schade ist wie um den anderen?

das einzig sinnvolle was du in der situation tun kannst (und was ich täte sofern ich es als echte bedrohung für das opfer und nicht nur als belästigung sehe) ist sich verbal vernünftig einzubringen. keine drohungen sondern einfach mal freundlich fragen ob es ein problem gibt. dezent drauf hinweisen dass hier zig leute sind. dass das doch alles nix bringt. dass er jetzt noch eine chance hat sich einfach zu verkrümeln, später muß er sich auf jeden fall mit dem gesetz und seinen hütern auseinandersetzen, nix wie ärger für alle. zugegeben, solche worte der vernunft wirken mit fortschreitendem alter auch glaubwürdiger.

Philosoph hat geschrieben:Die Zivilcourage besteht halt darin, daß man gewisse Konsequenzen (also das Messer zwischen den Rippen) in Kauf nimmt. Das heißt aber nicht, daß man nicht versucht es zu vermeiden.

Mein Alter sage ich nicht. Chuck Norris ist schon 70 und haut immer noch hin.

si tacuisses...

Expat hat geschrieben:Ich glaube du hast da was falsch verstanden.

wen meinst denn jetzt?

Schlechtes Timing meinerseits, ist an "Philosoph" gerichtet.

Philosoph hat geschrieben:Die Zivilcourage besteht halt darin, daß man gewisse Konsequenzen (also das Messer zwischen den Rippen) in Kauf nimmt.

Dümmster Satz des Jahres.
Ich wette, das wird in den nächsten Monaten noch getoppt - aber immerhin.

#

mgritsch hat geschrieben:ich glaube das sind die antworten die zu den (berechtigten?) befürchtungen der breiten bevölkerung führen, dass eine liberalere vergabe von waffenpässen (oder gar ein generelles right to carry?) zu wildwestzuständen auf der straße führen würden.

Der Befund ist richtig. Allerdings ist die Befürchtung "der breiten Bevölkerung" natürlich unsinnig. Der routinemäßige Gewalttäter zieht seinen doppelten Vorteil daraus, daß er es (im Gegensatz zu allen anderen) gewohnt ist, brutal zu sein und daß er wenig bis nichts zu verlieren hat. Beides trifft dagegen auf den bewaffneten Bourgeois gewöhnlich nicht zu. Hätte ich ein Waffe bei mir, würde ich nicht obligatorisch davon Gebrauch machen, nur weil einer schief schaut. Und das würden voraussichtlich 99,9% aller anderen nicht anders halten.

Die totale Bevormundung mündiger Bürger in Fragen des Auftretens gegen gewalttätige Bedrohungen beruht eben genau darauf, daß ganz bewußt und gezielt völlig falsche Vorstellungen von einer gewaltbereiten "Wild-West-Gesellschaft" gezeichnet werden. Im Wilden Westen war´s zu jeder Zei und an jedem Ort sicherer als heutzutage nach Sonnenuntergang in Washington. Heute akzeptiert man halt eine schwere Verletzung oder gar den Tod eines Unschuldigen von der Hand eines Kriminellen weit eher als den Tod eines Gangsters infolge erfolgreicher Gegenwehr eines angegriffenen Bürgers. "Wo kumm ma denn do hin, wenn a ondara ois a Kibara an ohschiassn deaffat...?!" Böderweis´ ist der Kieberer im Fall der Fälle halt nie da...

Ich hätte jemanden gesagt, dass mir das komisch vorkommt. Der Polizei, oder zumindest einem Stationsaufseher.

Ich handle niemals alleine, außer ich muss wirklich schnell handeln bzw. werde direkt attackiert.

Ähnliche Situation schon mal am Bahnhof Tulln erlebt. Ich war konfrontiert mit einem offensichtlich beeinträchtigten Individuum welches mich
und andere sehr direkt auf Geld ansprach, nicht ohne dabei laut und handgreiflich zu werden. Ich wusste nicht so recht was ich tun soll,
die restlichen Leute haben sich nix gschissen und haben das ignoriert, da ich alleine sicher nichts machen wollte, ging ich
zur Stationsaufsicht. Der Fahrdienstleiter war ein bissiger Kamerad der den Störefried mal ordentlich angeschrien hat
von wegen was er so rumplöbelt und ob er ein Problem hat, bis die Exe eintraf.

Dann ewiges Hin- und Her, schlußendlich ist mein Zug gekommen.

Philosoph hat geschrieben:
...

Da man nicht bewaffnet in der U-Bahn fahren darf (ist ja verboten)

...

Stimmt ja nicht. Du darfst eine Waffe nicht GELADEN FÜHREN.

Aber du darfst sie, genauso wie davon getrennt Munition, bei dir haben.

Und wenn du eine entsprechende Berechtigung hast ungeladen führen.

Gilt natürlich nicht für Beamten der Executive.

Zivilcourage ohne Risiko gibt es nicht, sonst wärs ja keine Courage (heißt ja Mut). Wer nichts riskieren will, soll es bleiben lassen, wer nichts unternehmen will -auch recht. Und wenn ich einem eine "auflege" und bereit bin, dafür das Risiko zu tragen, muß es auch denen recht sein, die nichts unternehmen wollen.

Irgendwie mein Verständnis von Freiheit. Hier ist ja gefragt worden, was man persönlich tun würde. Das habe ich beantwortet. Meine Entscheidung. Bekehrt werden will ich nicht.

Danke das du deine Einstellung mit uns teilst, ist interessanter als immer nur Provokationen zu lesen.
Mein persönliches Verständnis von Freiheit ist jedenfalls etwas weitläufiger, als unbedachte Gewaltanwendung als einziges Mittel der Konfliktlösung zu sehen.

zu KGR84:

Wenn ich ungeladen transportiere, bin ich nicht bewaffnet. Nützt sie mir dann etwas, wenn es zu einer Konfrontation kommt? Wohl nicht.