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Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 00:14
von Philosoph
Den Handel fragen.

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 07:40
von chris_ooe
Ist aber lächerlich, oder gehts nur mir so...

Für und Wieder sind bereits diskutiert worden, aber bei manchen Äußerungen wird einer doch zum Hugo.

- Der Waffenhandel hat dadurch eine Monopolstellung, schließlich MUSS man beim Kauf registrieren.

- Da wird globalisiert gejammert das die Kundschaft lästig ist - kann es daran liegen, das der Waffenhandel unverschämte Preise offeriert...
Bsp: Für ein Werkzeug (respektive Messer) gesehen bei einem Waffenhändler um 179 teuros - im Netz der erste Treffer bei der Werbetante Google um 129,--. Mit etwas suchen um 89,-- teuros (von dem Billigstanbieter gehe ich mal nicht aus). Ich lasse mir ja einreden, wenn der Händler vorort die Ware um 150,-- verkauft (würd ich auch gerade noch gerne kaufen) - allerdings bei einem Aufschlag von 50 teuros (fast 700 in echtem Geld) komme ich mir als Konsument im höstem Maße gefrotzelt vor. Da darf sich dann der Einzelhändler nicht wundern, wenn er bei jeder Gelegenheit gedrückt wird...
Und es braucht keiner kommen und sagen, das das Inet daran Schuld ist.
Bei einem Waffenhändler vor einem Monat erlebt, dessen Motivation beim Verkaufsgespräch von gekaufter Ware an eine Einschlafsuggestion erinnerte:
Ich: Stellst du auch neue Sachen ins Inet
Er: Nein, wir sind ein 2Mann-Betrieb, haben dafür keine Zeit
Abgesehen von div. Händlern die die Ware als *verkauft* über Monate hinweg im Netz stehen haben... Innovativ :doh:

- Nach diversen Aussagen hier müsste sich der Fachbereich von der WKO lösen, und in die Landwirtschaftskammer eingliedern; die wissen schon wie man sudert und sich als doch so arm hinstellt

- Die ganze Art wie die Postings aufgebaut sind, lässt den Schluß nahe bringen, das die lästigen Kundschaften eine massive Mitschuld an der bevorstehenden Misere des Waffenhandels haben.
Warum wir nicht ein Schild an die Tür gehängt: "Kunden nicht erwünscht, bitte nur Geld hier einwerfen"

- Wenn das den Betreibern div. Waffenläden so gewaltig aufstößt, warum verscherbelts dann nicht euren maroden Laden, und gehts in die Unselbstständigkeit - keine Sorgen mehr. Bewerbt euch beim Verkauf gleich als die "Registrierer".

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 08:02
von Armin
Da muß ich jetzt für den Herrn Mayerl in die Bresche werfen ;) :
In diesem Zusammenhang von "Monopolstellung" zu sprechen ist ein Witz. Erstens gibts für den Meldewilligen auch Alternativen, zweitens gibts derweil noch mehr als einen Händler und drittens ist das Ausfüllen von Zetteln nicht die vornehmste Aufgabe von Büchsenmachern und Waffenhändlern.

Was den Wettbwerb durchs Internet angeht: Damit muß jeder Händler in jeder Branche fertigwerden. Wer ausschließlich Waren über den Ladentisch schiebt und dazu keinerlei "Mehrwert" offeriert, wirds schwer haben. Herr Mayerl hat ja seine Konsequenzen aus dieser Einsicht bereits beschrieben.

Wer als Kunde einen gewissen Service wünscht, wird um Lieferanten aus Fleisch und But nicht herumkommen. Alles geht eben nicht via www. Allerdings muß klar sein, daß am Ende nur noch sehr wenige Fachbetriebe übrigbleiben, wenn die Konsumenten sich angewöhnen, die umsatztächtigen Geschäfte grundsätzlich via Internet abzuwickeln, die lästigen Gröscherlangelegenheiten aber vom Fachmann vor Ort erledigt haben wollen (nehme mich selbst nicht aus). Davon wird am Ende kaum mehr einer leben können. Das ist keine Wertung, nur eine Feststellung. Man denke etwa an die Greissler von anno dazumal, den kleinen Spielzeughändler um die Ecke oder das CD-Geschäft. Alle weg. Warum wohl?

Außerdem muß jeder wissen, daß das Jammern der Gruß der Kaufleute ist :whistle: .
Gruß,
Armin

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 10:12
von Ing. Michael Mayerl
Armin hat geschrieben:Alles geht eben nicht via www.
Das stimmt aber nur teilweise: die österreichische Gewerbeordnung verbietet beispielsweise dem österr Händler den Versandhandel von Waffen und Munition.
Der deutsche Mitbewerber, mit deutlich größerem Markt im eigenen Land und entsprechen günstigerer Preisgestaltung, muss sich aber nicht daran halten. Der österr Kunde sendet Ihm die gestempelte Verbringungserlaubniss und der Händler sendet ihm die Waffe / Munition retour.
Und so verschafft die österr Gewerbeordnung den ausländischen Waffendiscountern einen Wettbewerbsvorteil - was für mich unvorstellbar ist :tipphead:

Und zu Gewinnmargen (besonders Beispiel Messer): die Preise macht der Händler. Normalerweise richtet er sich beim Verkaufspreis an den Empfohlenen Verkaufspreis des Herstellers. Manche Hersteller verbieten auch diese Preise "deutlich" zu unterschreiten, machen Testkäufe und sperren Händler mit Belieferung.
In manchen Fällen ist es für den Händler aber auch unmöglich die EVP zu halten weil die Versandkostenanteile zu hoch sind - besonders wenn die Ware aus dem Ausland kommt oder wie Pulver / Munition als Gefahrengut versendet werden muss (Beispiel: bestellt man 1 Dose Pulver kostet der Versand mehr als das Pulver !!!).
Auch darf man nicht vergessen, dass ein Händler mit Ladengeschäft und ggf sogar Personal deutlich höhere Kosten hat als ein privater mit Gewerbeschein und Internetshop der am Abend in seinem Wohnzimmer Pakete einpackt und versendet.

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 10:27
von BigBen
Ing. Michael Mayerl hat geschrieben:
Und zu Gewinnmargen (besonders Beispiel Messer): die Preise macht der Händler. Normalerweise richtet er sich beim Verkaufspreis an den Empfohlenen Verkaufspreis des Herstellers. Manche Hersteller verbieten auch diese Preise "deutlich" zu unterschreiten, machen Testkäufe und sperren Händler mit Belieferung.
In manchen Fällen ist es für den Händler aber auch unmöglich die EVP zu halten weil die Versandkostenanteile zu hoch sind - besonders wenn die Ware aus dem Ausland kommt oder wie Pulver / Munition als Gefahrengut versendet werden muss (Beispiel: bestellt man 1 Dose Pulver kostet der Versand mehr als das Pulver !!!).
Auch darf man nicht vergessen, dass ein Händler mit Ladengeschäft und ggf sogar Personal deutlich höhere Kosten hat als ein privater mit Gewerbeschein und Internetshop der am Abend in seinem Wohnzimmer Pakete einpackt und versendet.
Das sind aber Dinge, die mir als Kunde egal sind...insbesondere bei sehr standardisierten Artikeln wie Pulver, Geschossen, Munition etc. - da kauf ich wo ich es am billigsten kriege und die Händlerseite ist mir relativ egal.

Was ich allerdings wirklich eine Frechheit finde und selbst nicht mache, ist der sogenannte Beratungsdiebstahl: in ein Ladengeschäft gehen, sich ausführlich zu einer Waffe beraten lassen...und dann das Teil beim günstigsten Anbieter im Internet bestellen.

Aber wir schweifen schon wieder vom ursprünglichen Thema ab... ;-)

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 10:52
von kemira
BigBen hat geschrieben:Was ich allerdings wirklich eine Frechheit finde und selbst nicht mache, ist der sogenannte Beratungsdiebstahl: in ein Ladengeschäft gehen, sich ausführlich zu einer Waffe beraten lassen...und dann das Teil beim günstigsten Anbieter im Internet bestellen.
Stimmt. Wobei bei diversen niedergelassenen "Waffen-, Jagd- und Angelsportfachgeschäften" deutlich mehr über Gummistiefel und Campingstühle erfahren kannst als über Schußwaffen und Munition, selbst mit konkreten Fragen zu einer konkreten Waffe hat man - zumindest hier unten - in der Regel (mit Ausnahmen!) nicht so viel Glück und kriegt die benötigten Infos schneller und besser aus dem www, sofern sichs nicht grade um ne Steyr-Jagdbüchse handelt.

Das gilt natürlich nicht für alle Fachhändler, aber beispielsweise Small-Pistol-Boxerzündhütchen steif und fest als Vorderladerzündhütchen verkaufen zu wollen, oder die Frage eines unwissenden Anfängers, ob man aus nem 7.62mm-Mosin-Nagant auch 7.62x51-Muni verballern kann mit "Ja, geht" zu beantworten (oder die schlichte Weigerung, 10.000 .38er Patronen zu bestellen, ohne auch nur ein Wort über den Preis verloren zu haben) kann ich nicht unbedingt als Vertrauensbildende Maßnahme werten.
Den Vogel abgeschossen hat allerdings ein Fachhändler, der auf meine Frage, ob man wohl den total verdreckten Lauf einer Gebrauchtwaffe mal eben durchwischen könnte, weil ich ungern die Katz im Sack kauf, mit einer wüsten Schimpftirade und persönlichen Beleidigungen beantwortet hat.

Um den Kreis zu schließen: o.g. Beispiele dürften mit der Registrierungspflicht wenigstens wieder mehr Nicht-Angler ins Geschäft kriegen... [/IRONIE]

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 11:24
von Philosoph
Samma wieder bei der Registrierung oder ist das schon uninteressant?

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 11:48
von BigBen
Philosoph hat geschrieben:Samma wieder bei der Registrierung oder ist das schon uninteressant?

Du hast doch selbst festgestellt, dass es mittlerweile eigentlich sinnlos ist darüber zu diskutieren.

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 12:13
von Warnschuss
kemira hat geschrieben:
...
Das gilt natürlich nicht für alle Fachhändler, aber beispielsweise Small-Pistol-Boxerzündhütchen steif und fest als Vorderladerzündhütchen verkaufen zu wollen, oder die Frage eines unwissenden Anfängers, ob man aus nem 7.62mm-Mosin-Nagant auch 7.62x51-Muni verballern kann mit "Ja, geht" zu beantworten (oder die schlichte Weigerung, 10.000 .38er Patronen zu bestellen, ohne auch nur ein Wort über den Preis verloren zu haben) kann ich nicht unbedingt als Vertrauensbildende Maßnahme werten.
Den Vogel abgeschossen hat allerdings ein Fachhändler, der auf meine Frage, ob man wohl den total verdreckten Lauf einer Gebrauchtwaffe mal eben durchwischen könnte, weil ich ungern die Katz im Sack kauf, mit einer wüsten Schimpftirade und persönlichen Beleidigungen beantwortet hat.
..
Na bist Du narrisch!! :shock: Wenn solche Händler, die keine Ahnung von ihrem Beruf haben und noch dazu unfreundlich sind, zusperren, dann habe ich wirklich kein Mitleid.
Aber zum Glück gibt es ja auch kompetente und freundliche Büchsenmacher, zu denen man gerne hingeht.

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 12:46
von Ing. Michael Mayerl
kemira hat geschrieben: Stimmt. Wobei bei diversen niedergelassenen "Waffen-, Jagd- und Angelsportfachgeschäften" deutlich mehr über Gummistiefel und Campingstühle erfahren kannst als über Schußwaffen und Munition, selbst mit konkreten Fragen zu einer konkreten Waffe hat man - zumindest hier unten - in der Regel (mit Ausnahmen!) nicht so viel Glück und kriegt die benötigten Infos schneller und besser aus dem www, sofern sichs nicht grade um ne Steyr-Jagdbüchse handelt.

Das gilt natürlich nicht für alle Fachhändler, aber beispielsweise Small-Pistol-Boxerzündhütchen steif und fest als Vorderladerzündhütchen verkaufen zu wollen, oder die Frage eines unwissenden Anfängers, ob man aus nem 7.62mm-Mosin-Nagant auch 7.62x51-Muni verballern kann mit "Ja, geht" zu beantworten (oder die schlichte Weigerung, 10.000 .38er Patronen zu bestellen, ohne auch nur ein Wort über den Preis verloren zu haben) kann ich nicht unbedingt als Vertrauensbildende Maßnahme werten.
Den Vogel abgeschossen hat allerdings ein Fachhändler, der auf meine Frage, ob man wohl den total verdreckten Lauf einer Gebrauchtwaffe mal eben durchwischen könnte, weil ich ungern die Katz im Sack kauf, mit einer wüsten Schimpftirade und persönlichen Beleidigungen beantwortet hat.

Um den Kreis zu schließen: o.g. Beispiele dürften mit der Registrierungspflicht wenigstens wieder mehr Nicht-Angler ins Geschäft kriegen... [/IRONIE]
Und jetzt frage ich mich, ob die oben genannten Gummistiefel und Waffenhändler wirklich die richtigen Behördenpartner sind für die verantwortungsvolle Einrichtung eines zentralen Waffenregisters :lol:

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 13:13
von Philosoph
Sag eh schon nix mehr zur Registrierung. Zur Händler-Beschimpfung aber auch nichts.

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 18:30
von HS911
Ich kann die Klagen vom Hr. Mayerl nicht ganz nachvollziehen.

In keiner anderen mir bekannten Branche sind die Zustände so katastrophal schlecht, wie hier im Waffenfachhandel. Auch wenn's dort oder da Ausnahmen geben mag, die fachlich kompetent sind oder eine Spur kundenfreundlicher oder ganz selten beides, im Durchschnitt ist Preis/Leistung, Kundenservice etc. einfach ein Witz.
Der Großteil der sogenannten "Fachhändler" braucht sich nicht über den Staat beschweren, ohne dessen Schutzzölle und anderen lächerlichen Import & Exportbestimmungen, könnten die bald zusperren, weil irgendwann hätt's selbst der langsamste Kunde kapiert, dass die Produkte anderswo zum halben Preis MIT besserer Beratung erhältlich sind.

Das die wenigen, kompetenteren Unternehmer der Branche unter der Registrierung eventuell leiden könnten, glaub ich nicht. Am Ende zahlt die Rechnung immer der Kunde und die Preise werden halt noch eine Spur höher. Zahlen muss es der Kunde trotzdem - Auswahl in dem Sinne gibt's eh keine.

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 19:43
von Ing. Michael Mayerl
Eigentlich wollte ich auf einen Missstand hinweisen aber am Schluss ists wie schon mehrere Male zum Anti Waffenfachhandel Sammelbeitrag geworden.
Irgendwie haftet der Berufsgruppe Waffenhändler / Büchsenmacher ein sehr schlechter Ruf an - Wucherer, Abzocker, Pfuscher, Inkompetenz etc sind noch die freundlichen Begriffe die damit in Verbindung gebracht werden.

Ich hätte doch Apotheker, Gewürzhändler, Anwalt, Kärnter Landeshauptmann oder sonst einem anderen ehrenwerten Beruf nachgehen sollen :(

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 19:49
von BigBen
Naja ich habe auch schon sehr negative Erfahrungen mit diversen Waffenhändlern gemacht...sie sind da für mich eine löbliche Ausnahme, auch darauf soll verwiesen werden. Es gibt auch Threads wo Waffenhändler gelobt und empfohlen werden!

Re: Der Todesstoß für den Waffenfachhandel ???

Verfasst: Mi 24. Aug 2011, 19:58
von Gumbar
Naja, die Kunden im Waffenfachhandel, speziell die Jäger, sind schon oft gnadenlos.
Setzen sich hin, erwarten einen Kaffe und sudern über den Bock vom Wochenende. (Als ob das wen interessieren würde !)

Warum geht niemand in die Apotheke, setzt sich hin, erwartet einen Kaffe und erzählt dem Apotheker was über seinen Darm oder die nässende Krätze die er grad auskuriert.

Da hat der Ing Mayerl schon recht !!!