HS911 hat geschrieben:Die Frage bleibt: Gibt es eine 'Obergrenze' und wo liegt sie? Was ist ok? 12.7 MG, 20mm Kanone, 30mm Kanone etc.?
Ich glaube nicht, daß es viel Sinn hat, das weiter zu erörtern. Praktisch wird die überwiegende Zahl der Bürger erstens keinerlei Interesse am Besitz einer 15,5cm-Haubitze haben und andererseits auch nicht den Platz, das Ding unterzuringen. Deshalb ist das eine Debatte um des Kaisers Bart.
HS911 hat geschrieben: Die Behauptung, dass niemand solche Waffen haben würde ist wieder komplett daneben...
Diese Behauptung habe ich allerdings auch nicht aufgestellt. Die Bösen werden immer alles haben was sie zu brauchen glauben - und zwar unabhängig davon, ob sie Uniform tragen oder nicht.
HS911 hat geschrieben:gibt es trotzdem Unmengen von Waffen, die sich hervorragend eignen, andere zu unterdrücken, erpressen oder zu töten.
Kein Einwand.
HS911 hat geschrieben:Aber nur, wenn sich alle schön brav an die Regeln des von Ihnen heiß geliebten 'Nichtaggressionsprinzips' halten und schön brav 'Fair Play' betreiben.
Verstehe ich nicht. Ihr Bäcker, Schuster oder Autohändler wird mit 99,9%iger Wahrscheinlichkeit noch nie vom, NAP gehört haben. Trotzdem machen Sie Geschäfte mit diesen Leuten - ohne bedroht, ausgebeutet oder sonstwie planmäßig geschädigt zu werden. Ich habe viel Erfahrung mit Großkonzernen. Keiner davon beschäftigt bewaffnete Brigaden, die Kaufunwillige dazu nötigen, ihnen ihren Kram abzunehmen. Und sagen sie mir jetzt bitte nicht, daß die nur deshalb davon abstehen, weil sie sich vorm Herrn Wachtmeister fürchten. Handwerker und Kaufleute hat es bereits Jahrtausendelang gegeben, ehe ein Mensch wußte, was ein Staat überhaupt ist. Arbeitsteiliges Wirtschaften funktioniert nämlich tatsächlich ohne (staatliche) Gewalt.
HS911 hat geschrieben:Wenn Ich der einzige Anbieter bin...
Ich wäre für die Nennung von nur einem einzigen Beispiel eines privaten Mopnopols dankbar. Ich kenne nämlich keines. Das ist auch einigermaßen schwer denkbar, da es im Wesen wirtschaftlichen Verhaltens liegt, das anzubieten, wonach große Nachfrage besteht. ich wüßte nicht, auf welche Weise etwa die amerikanische, die japanische und die europäische Automobilindustire verhindern sollten, daß demnächst chinesische Konkurrenz auf den Plan tritt.
Monopole können dauerhaft
ausschließlich unter staatlicher Patronanz bestehen - wenn nämlich allfällige Wettbewerber mit Zwangsgewalt daran gehindert werden, in den Markt einzutreten. Private - denen es schlicht an den Mitteln zur Ausübung von Zwangsgewalt fehlt, können da einfach nicht mit. Sie brauchen sich ja nur umzusehen: Tabak, Branntwein, Briefbeförderung, Bildung, Sicherheit....Monopole wohin das Auge blickt. Allesamt
staatlicher Natur.
HS911 hat geschrieben:Die Unternehmen würden genau das tun, was Sie jetzt bei jeder Gelegenheit dem Staat anlasten: Schutzgeld (Steuern) erpressen, extrem auf den eigenen Machterhalt fixiert sein, alle anderen in ihren EFFEKTIVEN Freiheiten stark einschränken ...
Das ist der klassische Fall einer plausibel klingenden Theorie, die halt leider durch häßliche Fakten widerlegt ist: Es gibt kein Unternehmen (zumindest ist mir davon noch nichts bekannt geworden) das gegenleistungsfrei Abgaben einhebt. Keines. Nirgendwo. Unternehmen stehen - mangels Monopols (siehe oben) - naturgemäß miteinander im Wettbewerb. Staatliche Monopole dagegen brauchen keinerlei (legale) Konkurrenz zu fürchten, da der Bürger - notfalls unter Androhung von Gewalt - gezwungen wird, ihr Angebot - und sei es noch so mangelhaft - entgegenzunehmen.
HS911 hat geschrieben:Sie haben soeben durch ideologische Verblendung Ihre zugegebenermaßen eingeschränkte Freiheit in einem demokratischen System mit Verfassung gegen absolut rechtlose Leibeigenschaft in einem feudalistischen System eingetauscht.
Also wenn ein eigentumsbasiertes Privatrechtssystem, in dem Gleichheit vor dem Gesetz gilt (was im herrschenden System keinswegs der Fall ist!), ein
Feudalsystem sein soll, dann muß ich passen. Lesen Sie nach, was K. Popper zum Thema "Ablösung der
Statusgesellschaft durch die
Vertragsgesellschaft" (die natürlich mit der Abkehr vom Feudalsystem einhergeht) geschrieben hat. Ihre Behauptung ist absolut unhaltbar.
HS911 hat geschrieben:Oder Sie glauben selbst in der herrschenden Riege zu landen und argumentieren deshalb so vehement für diesen Wandel.
Das war allerdings tief. Dazu fällt mir nichts mehr ein

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