Du sprichst hier aus meiner Sicht drei verschiedene Themen an, die imho nichts miteinander zu tun haben (kann mich aber auch täuschen).
Hülsenlängsrisse, ja?
Bei 3 Stück von wievielen?
Eigentlich ein Zeichen dafür, dass die Hülsen nichts taugten.
Ich kenne jetzt beide Waffen nicht, weiß aber, dass die S kürzer ist, nicht?
Etwas abwegig, aber theoretisch denkbar, wäre ein größeres Patronenlager bei der S, sodass die Hülse sich zu arg dehnen kann / nicht ausreichend vom Patronenlager abgestützt wird.
Eher abwegig, aber bei Pistolen gibt es schon mal auch Ausschuss, wie auch bei Hülsen.
Hast a gute Schieblehre, die mind. 100stel anzeigt?
Bau mal beide Läufe aus und miss.
Hülsenrisse und Pulverreste müssen hier nichts gemeinsam haben.
Die Pulverreste deuten auf einen unsauberen Abbrand hin, was im kürzeren Lauf logisch erscheint.
Vlt. solltest Du für die "S" ein schnelleres Pulver verwenden.
Wie lang sind denn die beiden Läufe?
Andere Ansätze wären ein anderes ZH zu verwenden, aber das müsstest ausprobieren.
Stärker crimpen lass ma bei der 9er schön bleiben, da wir hier einen Hülsenmundanlieger haben und das dann schön ins Auge gehen kann.
Wie crimpst Du denn? Wäre auch eine mögliche Fehlerquelle.
Und vor Allem: Wie sehen denn die ZH der gerissenen Hülsen aus?
Weil Deine OAL von 29,2 ist schon weit recht draußen (hängt ganz stark von der Geschossform, genauer der Form der Ogive ab).
Angenommen das Patronenlager der S wäre kürzer als das der L, dann würde das Einiges erklären.
Stünden z.B. die Geschosse bei der S bereits in den Zügen an, bei der L aber nicht, dann hättest vlt. bei der S nen Überdruck, was wiederum vlt. die Hülsen platzen lässt?
Nochmals, wie sehen die ZH aus?
Und das ist dann der Übergang zu Thema Nr. 3:
Setztiefe oder OAL ist bei Magazinwaffen zuallererst durch das Magazin selbst begrenzt.
Max. Magazinlänge - 0,1mm (je nach Spiel im Mag a bisserl mehr) ist max. OAL.
Wennst das gecheckt hast, kannst damit im Hinterkopf - für jedes Geschoss extra - die max. OAL des Patronenlagers ermitteln.
Das geht folgendermaßen:
1. Länge von Vorderkante Mündung bis zum Stoßboden (Waffe geschlossen!) genau messen (so genau wie Du es kannst).
2. Lauf ausbauen, Geschoss von hinten ins Patronenlager stecken bis es an den Zügen ansteht und fixieren (darf sich nicht bewegen, aber auch nicht zu stark eingepresst werden).
Ich nehm dazu immer nen runden und kurzen Holzstab den ich von hinten reinsteck, dann stell ich das Ganze (Lauf mit Geschoss drin und Stäbchen) senkrecht vor mir auf die Tischplatte, mit einer Hand halt ich, mit der andern mess ich.
Diesmal wieder von Vorderkante Mündung bis Geschosspitze messen.
ACHTUNG! Nicht alle Geschosse sind Wadcutter mit grader "Spitze"!
Bei allen anderen Geschossen (Rundkopf, Hohlspitz, Kegelstumpf, usw.) mehrfach messen!
Erwischt Ihr nicht genau die Geschosspitze wird das Maß länger und Ihr habt Mist gemacht.
Solange messen bis Ihr sicher seid, das kürzeste Maß ist das richtige.
3. Länge 1. und Länge 2. voneinander Abziehen = die in dieser Waffe maximal machbare OAL.
4. GILT NUR FÜR PISTOLEN! Von 3. werden 0,1mm abgezogen. Das ist die für diese Waffe ideale OAL mit dem jeweiligen Geschoss.
5. Ist 3. länger als die ermittelte max. Magazinlänge, gilt Letztere!
6. Wem das zuviel Arbeit ist, der soll´s lassen oder sich untermaßige Fabrikmun kaufen.
7. Selbstverständlich alle Angaben ohne Gewähr und Bischdole, Versuch macht kluch!
Grüße von den Piefkes.
