Leonardo hat geschrieben:Eines der wichtigsten Dinge ist die Abzugskontrolle. Es nützt das bester Zielfernrohr Laser ....nichts wenn man den Abzug nicht richtig betätigen kann.
Üben Üben Üben.

snakedocter hat geschrieben:doch bevor du dich an die sope fehler ran machst kommt
1. atmung
2. trigger control
...
Ist natürlich völlig richtig. Solange man kein wirklich guter Schütze ist (Im Sinne der Abzugskontrolle), ist das der weitaus stärkere Faktor als ZF-Fehler.
Nach der Abzugskontrolle käme an nächster Stelle das technische Verhalten des Abzugs selbst. Mit einem Abzug, der unsauber bricht und/oder 4,5 kg Abzugsgewicht hat, können keine präzise Serien gelingen.
Charles hat geschrieben:
Meine Frage richtet sich an die erfahrenen Benchrester/Topschützen/Meister.
Mit welchen Tipps, Tricks und Kniffe kann man die "Fehlerquelle Zielfernrohr" möglichst ausschalten bzw. minimieren?
Was ist zu tun bei Verkanten, Parallaxe,...
Bin jetzt zwar weder Benchrester, noch Topschütze, aber ich versuche mal meine paar Cent beizutragen.
Punkto "Parallaxe" bin ich mir nicht sicher, ob du meinst, wie man sie korrekt justiert, wenn das ZF eine Parallaxenverstellung bietet oder ob du meinst, wie man Parallaxenfehler vermeidet, wenn das ZF gar keine Verstellung bietet.
Im letzteren Fall hilft wohl nur so zentral wie irgend möglich in der Achse des ZF mit dem Auge zu liegen und jeden seitlichen Einblick (vertikal wie horizontal) vermeiden.
Wenn du Tips zur Justierung der Parallaxe bei ZF mit Einstellungsmöglichkeit benötigst, dann nur laut "hier" schreien und ich stelle es hier rein.
Punkto Verkanten denke ich auch an eine praktische Schießsituation, in der man nicht die Hilfsmittel der Benchrester (Wasserwaage...) zur Verfügung hat. Ich denke, da hilft, sich mit freiem Auge mal in Zielrichtung eine exakt horizontale oder vertikale Linie zu suchen und dann per Fadenkreuz zu kontrollieren, ob diese Linie und das Fadenkreuz wirklich parallel sind.
Das mit dem Verkanten ist übrigens der Grund, warum Trijicon fürs ACOG eine Variante mit langer horizontaler Markierung (Ähnlich einem ballistischen Fadenkreuz) herausbrachte. Bei den Versionen mit lediglich vertikaler Markierung ist die Gefahr des unbemerkten Verkantens größer.
Wenn man mal eine perfekte Abzugskontrolle hat und der limitierende Faktor wirklich in der Optik und im Zielpunkt liegt, dann wird's erst so richtig spannend. (Marksman, Sniper, Scharfschützen-Bereich)
Da geht's dann um Fragen, wie:
- Kompensiere ich den ballistischen Abfall in dem ich per Mil-Dot drüberhalte oder in dem ich das Absehen entsprechend neu justiere. Wieviele Mil-Dot Punkte muß ich drüberhalten bzw. wieviele Klicks verstellen? (Dazu muß man auch die ballistischen Daten der konkreten Muni Sorte kennen.)
- Wie weit muß ich nachjustieren bzw. vorhalten, um Seitenwind zu kompensieren?
- Wie weit muß ich bei einem sich bewegenden Objekt vorhalten?
Scharfschützen erkennen an der Bewegung der Vegetation (Bewegen sich Äste oder nur Blätter? Wieviel?) genau die Windstärke und Windrichtung.
Und auch der Wind ist viel mehr Faktor, als Optikfehler. Starker Seitenwind und trotz super Abszugskontrolle wandert das Geschoß weit daneben, weil's der Wind verblasen hat. (Vor allem auf große Distanzen.)
Ich entdeckte vor kurzem youtube Videos eines finnischen (Oder schwedischen oder norwegischen? Thomas Haugland mit Namen und Skandinavier jedenfalls.) Scharfschützen, die sehr informativ sind. Suche in youtube nach user "sierra645" oder Videos des Titels "Longrange blog".
In
http://www.youtube.com/watch?v=XUjiCokZ ... re=related
erklärt er z.Bsp. die Sache mit dem Wind.
Er schildert auch in einem anderen Video genau, wie man sich selbst eine praxistaugliche Markierung für die Türme macht. Der Mann weiß offenbar, wovon er spricht: Ein Scharfschütze ersten Ranges!