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Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 11:26
von Saitzev
Da ich mir als nächstes einen SAA-Revolver in 45 Colt anschaffen werde und ich diesen stilgerecht mit selbst verladenen Bleigeschoßen füttern will, stellt sich mir auch nach Recherche folgende Frage:
Sind rein zum reduzieren der Bleiverdampfung hausgemachte Gaschecks aus Getränkedosen (=dünnes Alublech) ausreichend, oder provoziert das generell zu dünne Blech eher andere Nachteile, wenn eh nicht allzu heiß geladen wird?
Kann dieses als Abhilfe ggf. auch mehrlagig (mehrere Checks übereinander am Geschoß) verwendet werden, so lange der Außendurchmesser nachher ohnehin sauber rekalibriert wird?

Welche vorgefetteten Bleigeschoße mit RNFP können dafür empfohlen werden?
ARES scheinen am Heck nicht ab Werk für Checks ausgenommen zu sein.

Bitte habt Nachsicht mit einem Blei-Neuling :oops: :shifty:
DANKE.

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 12:27
von Hane
Ich hätte gesagt die .45Colt ist so langsam das du dir die Checks sparen kannst.
Bin aber kein Experte

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 13:01
von Alaskan454
Hane hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 12:27
Ich hätte gesagt die .45Colt ist so langsam das du dir die Checks sparen kannst.
Bin aber kein Experte
Das kommt drauf an. :think:

Ich habe die 45 colt zb mit dem magtech lfn und VV N32C geladen.

Nach ein paar Trommeln ist bei einer nicht so guten Absaugung die Luft vernebelt und den grauslichen Geschmack hast auch in Mund.

Lg

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 14:12
von doc steel
Saitzev hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 11:26
Welche vorgefetteten Bleigeschoße mit RNFP können dafür empfohlen werden?
Vergiss das mit dem Alu-Scheissdreck gleich wieder. Außen is lackiert, innen kunststoffbeschichtet, die Stärke des Alus passt auch nicht und obendrein verträgt sich das Alu auf Dauer mit dem Lauf nicht.
Beste Erfahrungen mit hin bis zu full house Ladungen hab ich mit geschossen von Cast Performance gemacht. Gibts beim Grauwolf
https://www.grauwolf.net/wiederladen/ge ... cturer=919
Hane hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 12:27
Ich hätte gesagt die .45 Colt ist so langsam das du dir die Checks sparen kannst.
Bin aber kein Experte
Rein um die Bleiverdampfung im Zaum zu halten passt das schon, is besser wie nix. Ansonsten hast recht, dringend notwendig sans ned.
Alaskan454 hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 13:01
Das kommt drauf an. :think:
Ich habe die 45 colt zb mit dem magtech lfn und VV N32C geladen.
Nach ein paar Trommeln ist bei einer nicht so guten Absaugung die Luft vernebelt und den grauslichen Geschmack hast auch in Mund.
Lg
Der Nebel von dem du redst kommt aber vom verbrannten Geschossfett und nur minimal vom verdampften Blei wobei sich der Hauptanteil der Verdampfung beim Aufprall im Geschossfang abspielt.

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 14:35
von lüftl
Hallo,

ich bin eigentlich auch der Meinung, dass man sich bei der .45 LC einen Gascheck sparen kann.

Weder von der VO von 315 m/s noch vom Gasdruck (max. 1100bar) ist das nötig. Der Nebel und der grausliche Geschmack in der Luft kommt bei der 45 LC eher nicht von geschmolzenem Blei, sondern davon dass das Geschossfett bzw. das darin gebundene Wasser verdunstet und so in "Rauch" aufgeht, der gern mal den Stand vernebelt.

Das kann man besser mit einer Geschossbeschichtung abstellen. Da bringt der Gascheck eher wenig bis nix, weil das Fett ja auch so verdunstet.

Gaschecks nehm ich nur bei der .44 Magnum, aber auch nur, weil ich keine andere Kokille hab. Nicht mal bei der .357 Magnum aus dem 27er brauch ich Gaschecks. 170 grains Lyman und knackig Speed. Keine, bzw nur ganz geringe Verbleiung im Übergangskegel, die nach ein paar Schuss nicht mehr wird und gute Schussbilder. Geschosse die wir aus dem Kugelfang geholt haben zeigen keinerlei Anschmelzungen am Boden. Also wozu der extra Arbeitsgang?
Gaschecks machen da Sinn, wo hohe Geschwindigkeiten und/oder hohe Drücke und Bleigeschosse im Spiel sind. Oder da, wo eventuell mal die Dralllänge nicht zu Blei passt, wie oft mal bei der 9 Para. Mit einem Gascheck hat man da eben weniger bis keine Verbleiung im Lauf zu fürchten.
Das Buch von Glen E. Fryxell, From Ingot to Target, kann man sich frei runterladen und beantwortet eine Menge Fragen zu Bleigeschossen, auch wenn man nicht selber giesst. Allerdings muss ich warnen, das Buch macht Geschmack aufs selber Giessen. Bin da selber so reingeschlittert.

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 16:35
von Saitzev
doc steel hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 14:12
Vergiss das mit dem Alu-Scheissdreck gleich wieder. Außen is lackiert, innen kunststoffbeschichtet, die Stärke des Alus passt auch nicht und obendrein verträgt sich das Alu auf Dauer mit dem Lauf nicht.
Dann nehme ich wohl besser gekaufte Checks (Hornady z.B.), wenn das Dosenalu so nachteilig ist - oder ich lass sie gleich weg und beschränke mich auf Outdoor-Sessions.
doc steel hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 14:12
Beste Erfahrungen mit hin bis zu full house Ladungen hab ich mit geschossen von Cast Performance gemacht. Gibts beim Grauwolf
https://www.grauwolf.net/wiederladen/ge ... cturer=919
Für Power-Ladungen sicher ein guter Tipp, aber ich möchte einfach den SAA stilgerecht schießen und dabei im günstigen Bereich bleiben.
Die oben verlinkten Geschoße kommen ja teurer als XTPs. :shock:
doc steel hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 14:12
Der Nebel von dem du redst kommt aber vom verbrannten Geschossfett und nur minimal vom verdampften Blei wobei sich der Hauptanteil der Verdampfung beim Aufprall im Geschossfang abspielt.
Von dem Anteil im Geschoßfang hab ich noch nie gelesen - interessant zu wissen. :handgestures-thumbsup:

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 21:30
von Norander
Wenn du den SAA stilgerecht schießen willst, musst du aber auf die Gaschecks verzichten und die Patronen mit Schwarzpulver laden. Das qualmt und stinkt auch. Nein ganz ehrlich, die Gaschecks sind unnötig bei der 45 Colt, außer du hast einen Blackhawk mit Ruger only Ladungen.

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 21:39
von AUG-andy
Norander hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 21:30
Wenn du den SAA stilgerecht schießen willst, musst du aber auf die Gaschecks verzichten und die Patronen mit Schwarzpulver laden. Das qualmt und stinkt auch. Nein ganz ehrlich, die Gaschecks sind unnötig bei der 45 Colt, außer du hast einen Blackhawk mit Ruger only Ladungen.
Schlechte Idee!
Einmal auf's putzen vergessen und die Rostleiche ist perfekt. :clap:
Würde ich nicht machen.

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 22:09
von Alaskan454
AUG-andy hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 21:39

Schlechte Idee!
Einmal auf's putzen vergessen und die Rostleiche ist perfekt. :clap:
Würde ich nicht machen.
Dafür kannst ihn dann auf WG als Original wild west
Revolver der seit Generationen in Familienbesitz ist und den der urstrumpfonkel von Billy the Kid geschenkt bekommen hat, um das fünffache verkaufen. :lol:

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 22:39
von Salem
Norander hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 21:30
Wenn du den SAA stilgerecht schießen willst, musst du aber auf die Gaschecks verzichten und die Patronen mit Schwarzpulver laden. Das qualmt und stinkt auch. Nein ganz ehrlich, die Gaschecks sind unnötig bei der 45 Colt, außer du hast einen Blackhawk mit Ruger only Ladungen.
Rrrrrrichtig!!
Der ursprüngliche Name der .45 LongColt war .45-40 Colt, beides wurde zu .45 Colt verkürzt. Das .45-40 gibt hier den Hinweis: Bei dünneren Hülsen gehen auch heute immer noch ca. 40grs feines Schwarzes rein, noch stilgerechter geht nit.
AUG-andy hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 21:39
Schlechte Idee!
Einmal auf's putzen vergessen und die Rostleiche ist perfekt. :clap:
Würde ich nicht machen.
Nach einem Schießen habe ich mal meinen VL-Rollator ordentlich mit Ballistol eingesprüht, in den Safe geworfen und dann 7 Tage lang "vergessen" (A Villacha am Kirchtog holt...), hat der Kanone nix ausgemacht. Alles halb so wild, auch der beschriebene Putz-Aufwand ist bei SP nix größer als bei Nitro - die Horrorberichte einiger Laien oder Putzfetischisten darüber sind nach meinen Erfahrungswerten maßlos übertrieben. Eine "Westernwaffe" wird halt mit jenem Treibmittel am authentischsten betrieben das damals eben Stand der Dinge war. Und vül geiler als Nitro isses auch, bsunders wenn man auf Bass steht!.

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 22:47
von Salem
Alaskan454 hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 22:09
AUG-andy hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 21:39

Schlechte Idee!
Einmal auf's putzen vergessen und die Rostleiche ist perfekt. :clap:
Würde ich nicht machen.
Dafür kannst ihn dann auf WG als Original wild west
Revolver der seit Generationen in Familienbesitz ist und den urstrumpfonkel von Billy the Kid geschenkt bekommen hat, um das fünffache verkaufen. :lol:
Ach, geh, dann müßte ich auch meine G17 als Westernwumme verchecken: Für die habe ich einen Federnsatz gebaut um sie mit SP-9Para zu betreiben (3 - 4 Serien gehen..) - und den Ruger GP100 auch, in die .357er geht schön was rein... die 7,5 Swiss Revolver, die 7,65.........Wenn ich es recht bedenke: Ich hab schon fast alles mal mit SP geladen - ausser .22LR. Geil, vor allem die Gsichter der Standnachbarn wennst den 1911er mit leeren, bezünderten Hülsen (von hinten) und Fetzenkugel (von vorne im VL-Pistolengestell) lädtst.

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Di 15. Sep 2020, 22:57
von Alaskan454
Salem hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 22:47

Ach, geh, dann müßte ich auch meine G17 als Westernwumme verchecken:
Das war ja das schöne im wilden Westen da gab's noch keine Tupperware Kanonen :lol:

Andererseits gabs Ruger und 1911er auch noch nicht
:crying-yellow:

Ein grausame Welt :mrgreen:

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Mi 16. Sep 2020, 22:33
von Norander
AUG-andy hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 21:39
Norander hat geschrieben:
Di 15. Sep 2020, 21:30
Wenn du den SAA stilgerecht schießen willst, musst du aber auf die Gaschecks verzichten und die Patronen mit Schwarzpulver laden. Das qualmt und stinkt auch. Nein ganz ehrlich, die Gaschecks sind unnötig bei der 45 Colt, außer du hast einen Blackhawk mit Ruger only Ladungen.
Schlechte Idee!
Einmal auf's putzen vergessen und die Rostleiche ist perfekt. :clap:
Würde ich nicht machen.
Schwarzpulver an sich ist nicht so korrosiv wie immer behauptet. Das Problem ist nur das die Pulverreste stark hydrophil sind. Der Rost kommt dann erst durch die Feuchtigkeit. Sofern die Lagerung stimmt, muss man nicht sofort putzen. Korrosive Munition/Zünder und vor allem die Schwarzpulverersatzstoffe wie sind viel korrosiver als Schwarzpulver.

Re: Gascheck Beratung

Verfasst: Do 17. Sep 2020, 13:10
von Fivegunner
Etwas zu Eigenbau GC aus Alu:

Vor etlichen Jahren bestellte ich eine 1911 von Wilson, Kaliber .45ACP mit 6" Lauf und Zweikammernkompensator komplett mit einem zweiten 5" Oberteil. Aus dem WWW eerwarb ich aus DE einen Werkzeugsatz für GCs aus Getränkedosenblech. Bei einem Schiessen in einem mir ungewohnten Stand, erlosch plötzlich die FL Röhre direkt über mir. Beim Wechsel des Beleuchtungskörpers fand sich auch die Ursache. Einer dieser GC verabschiedete sich im Kompensator durch einen der beiden Schlitze nach oben.
Seither verwende ich nur noch gekaufte GC,