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Schüsse auf Nachtwächter

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Armin
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Re: Schüsse auf Nachtwächter

Beitrag von Armin » Sa 26. Nov 2011, 11:17

BigBen hat geschrieben:...kann der Dialog gerne weiter öffentlich geführt werden :-)

Wenn das so ist, gebe ich halt auch meinen Senf dazu ab: Da ich während des Studiums die dringende Notwendigkeit sah, einen Waffenpaß zu erwerben, verfiel ich auf die mir damals glorreich erscheinende Idee, bei einem Bewachungsunternehmen als Teilzeitkraft anzuheuern. Zunächst als "Standposten" (im ORF-Zentrum auf dem Küniglberg) eingeteilt, hätte das natürlich nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Also betrieb ich erfolgreich eine Einteilung als "Revierfahrer". Ausgerüstet mit einem VW-Käfer, der zuvor u. a. vermutlich schon von der SA benutzt wurde (bin öfter als einmal damit in der Pampa liegengeblieben) und selbstverständlich ohne Funk oder Telefon (liegt immerhin fast 35 Jahre zurück) habe ich mich in diesen Stunden mehr gefürchtet als jemals sonst in meinem Leben :oops: . Zu kontrollieren war u. A. eine Tankanlage im Ölhafen (stockfinster und weitläufig – hinter jeder Ecke lauerten Werwölfe und Zombies auf mich :shock: ).

Um die Sache kurz zu machen: Mein Ziel (Erwerb eines WP) habe ich nicht erreicht (die Umstände sind mir zu peinlich, um sie hier auszubreiten). Fürs Leben aber habe ich einiges gelernt: Z. B., daß es Jobs gibt, die wirklich hart und absolut mies bezahlt sind. Soweit mir erinnerlich, lag die Normalarbeitszeit für die Sicherheitsleute damals bei 60 Stunden (5 Schichten á 12 Stunden) und der Stundenlohn war absolut jämmerlich. Meine als Profis im Gewerbe arbeitenden Kollegen habe ich damals (über die Situation heute kann ich natürlich nichts sagen und ich will daher niemandem nahetreten) Großteils als das erlebt, was man „gescheiterte Existenzen“ nennt.
Außerdem wurde ich jäh mit der Logik des Wohlfahrtsstaates konfrontiert, als die Zahlung der Familienbeihilfe schlagartig eingestellt wurde, kaum daß ich ein paar Groschen (viel mehr waren´s ja nicht!) mit harter Arbeit dazuverdiente…
Gruß,
Armin
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Schlesi
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Re: Schüsse auf Nachtwächter

Beitrag von Schlesi » Sa 26. Nov 2011, 11:33

die gescheiterten Existenzen gibts nach wie vor zur Genüge, mitunter auch ein Grund warum das ansehen der Branche nie ein besonders gutes sein wird.

Und ja, im Wachdienst gibts immer noch die 5x12 Stunden und die Leute sind froh darüber sonst würden sie nicht mal 1100 Euro im Monat verdienen.. "Normal" sind eigentlich 40-48 Stunden denn mit 38,5 Stunden könnte in der Branche echt niemand überleben. Darum find ich es umso schlimmer jeden Tag den Schädl dafür hinzuhalten, liegt aber auch daran dass wenige Auftraggeber entsprechend bezahlen wollen und dadurch schliesst sich der Kreis.

Ich habe nicht vor hier Firmen zu nennen, zumindest nicht öffentlich. Ich kenne (mit ziemlicher Sicherheit) auch die Firma die Chester hier angesprochen hat, alleine von den erzählungen her würde es passen.
Es grüßt der Schlesi!

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johnny 2face
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Re: Schüsse auf Nachtwächter

Beitrag von johnny 2face » Fr 27. Jan 2012, 01:40

Schlesi hat geschrieben:
Lama12 hat geschrieben:Hallo!

Ein paar Fragen an die SDerfahrenen
Da ich derzeit ohne Job bin habe ich mir überlegt, mich bei einem der gängigen SD Anbieter zu bewerben. Einen WP habe ich, war allerdings Zivildiener. Wo bewirbt man sich da am Besten und wofür genau (Revierfahrer,..) und vor Allem wieviel (bzw. wie wenig) verdient man?


Wenn das dein einziger Beweggrund ist zum SD zu gehen würd ichs lassen. Schlechte Bezahlung, Schichtdienste, schlechter Kollektivvertrag und schlechtes Ansehen in der Bevölkerung (in der Regel). Gibt sicher bessere "Überbrückungs-Jobs".

Ansonsten probiers halt: g4s.at, oewd.at, securitas.at, helwacht.at, simguard.at, siwacht.at,...

Ist jedenfalls ein sehr familien-, beziehungs- und Freundschafts-unfreundlicher Beruf. 80% der Aufträge und Dienste sind Nachts und an Wochenenden, Feiertagen etc..

Kann sicher das eine oder andere Lied davon singen wie in der Branche gearbeitet wird (Nichteinhaltung des KV, Qualität, Arbeitsweisen,..)

Sorry, kommt zwar ein bisschen spät,
aber wenn ich du wäre würde ichs lieber bei einem kleineren Sicherheitsunternehmen versuchen
Hab die Erfahrung gemacht, dass die kleinen SD viel besser zahlen

Öwd, group4, securitas, wisag, helwacht, usw.... kannst du vergessen.
Die bezahlen nur nach Kollektiv und das ist das Mindestentgelt.
Hab Jahre lang bei der Group gearbeitet und könnte da einiges erzählen. :doh:

Keine Ahnung wo du wohnst, aber da wirst sich was finden.
Gibt ja an die 400 Detekteien und Sicherheitsunternehmen in Ö.

kurtk
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Re: Schüsse auf Nachtwächter

Beitrag von kurtk » Mo 30. Jan 2012, 21:43

Ich habe meinen WP auch aus der Sicherheitsbranche Nie wieder sag ich nur.
Ich hätte Anspruch auf eine Schussweste gehabt, bekommen habe ich keine
weil keine lagernd war. Schulungen Kurse Bibabo hats alles nicht gegeben.
Mir ist es Vorgekommen als würden viele sich der Gefahren nicht bewusst
oder ich bin ein Hosenscheißer.

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Schüsse auf Nachtwächter

Beitrag von quildor82 » Mo 30. Jan 2012, 22:12

kurtk hat geschrieben:Ich habe meinen WP auch aus der Sicherheitsbranche Nie wieder sag ich nur.
Ich hätte Anspruch auf eine Schussweste gehabt, bekommen habe ich keine
weil keine lagernd war. Schulungen Kurse Bibabo hats alles nicht gegeben.
Mir ist es Vorgekommen als würden viele sich der Gefahren nicht bewusst
oder ich bin ein Hosenscheißer.


Aber zumindest ein gesunder Hosenscheißer !



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Re: Schüsse auf Nachtwächter

Beitrag von Scarface » Di 23. Jun 2015, 13:38

Chester hat geschrieben:Servus!

Naja samma sich ehrlich:
In den meisten Fällen ist ja gar nicht erwünscht, dass der Mitarbeiter bewaffnet ist.

Und das mit dem Begleitschreiben ist durchaus in Ordnung, weil ohne dem wird die Behörde wahrscheinlich keinen WP ausstellen.
Bezahlen hin oder her ;)


Sorry, dass ich dieses alte Thema wieder aufwärm, aber wollte nur mal kurz was dazu sagen:

Geändert hat sich nicht wirklich viel.. Es gibt aber auch Fälle, da WILL der Kunde einen bewaffneten Posten, kriegt ihn aber nicht. Ich war letzten Sommer ca. nen Monat bei einer kurz dafür mit Revolver überfallen Trafik, die auch der örtl. Postpartner ist. Bezahlt wurde das Ganze von der Post selbst, weil die Stelle mehrere Tausend Pakete am Tag abwickelt, und die Dame gedroht hat sonst die Partnerschaft zu kündigen. Hingestellt wurde ich trotz WP mit dem Verbot eine Waffe zu tragen (hab dann aber verdeckt getragen), weil der Kunde ja ned dafür zahlt. Die Dame hat protestiert, ihr wurde nur gesagt "zahlen sie oder die Post", und die Post wollte es ned pecken. Hab ihr dann versichert, dass ich eh bewaffnet bin, was sie dann etwas beruhigt hat, aber die Abschreckung fehlt einfach.

1. bin ich leider keine 1,90m 100kg, was vielleicht MANCHE abhalten würde.
2. wenn ich ein bewaffneter Räuber bin, ist mir das wurscht ob da so ein Security Hansel steht, ohne Waffe. Vor Allem da man ja weiß wie Großteils deren Ausbildungsstand ist...


Dann hab ich natürlich mitbekommen wie sich die Leute alle echauffiert haben, warum ich denn keine Waffe tragen würde, was das bringen soll. Als dann die Dame selbst für sich und ihre MAs WBKs bezahlt hat und sie dann eine Schrotflinte unter der Theke + Pistole am Gürtel trug, haben sich die selben Leute und Andere widerrum echauffiert "mir san do jo ned in Tschikago".. Österreicher halt..


Und irgendwer sagte dieser ganze "Missbrauch" bezüglich Arbeitsrecht usw wird auch noch von der Dienstführung toleriert.. war zwar selbst nur für ein paar Monate in der Dienstführung, und kann auch NUR für das Unternehmen sprechen wo ich war, aber als Dienstführer kannst ja selber auch ned wirklich was dagegen tun... die im Verkauf machen Sachen aus, da greift man sich nur an den Kopf... Das, gepaart mit generellem Unverständnis seitens der Leute über einem Dienstführer, führt dann dazu das bei Filialmeetings es keinen interessiert WIE es gemacht wird, sondern nur DAS es gemacht wird. Ich gebe jetzt nur ein Beispiel: Verkäuferin D. verkauft Revierrunde. Objekt ist ein leer stehendes Hotel, das oft von 10-20 (teilw. auch mehr) Obdachlosen zum Schlafen benützt wird. Vereinbart wurde ein unbew. EINZELNER Revierfahrer, der dann das Objekt kontrollieren und bei Bedarf räumen soll. Natürlich hat sie argumentiert "Wenns Probleme gibt, kann er/sie ja die Polizei rufen". Okay, das funktioniert vl. 1-2 Mal. Und beim 3. Mal hauens dem Revierfahrer eine übern Schädel, und der bleibt liegen.

Es ist weiterhin auch normal, dass Leute 13+ Stunden arbeiten, die mindest Ruhezeit zwischen Diensten unterschritten wird, usw. Man darf ja 13+ Stunden arbeiten, wenn dann danach doppelt bezahlt wird und der MA sich ausdrückilch freiwillig bereit dazu erklärt.. hinter dem freiwillig steht natürlich oft jede Menge Druck, die auf den DF ausgeübt wird, der den dementsprechend an die MA weitergibt. Wie sollst denn auch, wenn die Devise "jeder Auftrag wird angenommen, egal was/wie/wo/wie kurzfristig", und manche Kunden für 3 Objekte 3 Stunden später ab dann 24h bis zB 6 Tage später brauchen?! Theoretisch müsste dir keiner den Dienst annehmen, weil man das Recht hat auf 14 Tage Dienstplan im Vorhinein, bzw. zumindest die Ruhetage zu wissen, in der Praxis interessiert das keine Sau, weil du die Dienste disponieren musst.

Gibt auch immer wieder noch das komplett Branchen-fremde Leute durch Kontakte direkt in die Dienstaufsicht kommen und solche Späße.

Kurz gesagt außer man erwischt ein Unternehmen wo nicht so gearbeitet wird, ist es weder leiwand MA zu sein (außer man hat eine gemütliche Fix-Dienststelle wo man für 1-2 Monate im Vorhinein den Dienstplan kriegt), noch ein Dienstführer zu sein, es sei dann man ist schon ewig dabei und hat mehr Netto als die neueren DFs Brutto. Ich hätte nie wechseln, sollen, hatte vorher bei gleichen Stunden (weil Über- und Mehrstunden bezahlt) wesentlich mehr Geld, bei wesentlich weniger Streß und Verantwortung.

Persönlich würde ich nicht Revier- oder Alarmfahren ohne Waffe. Mein Kollege, der die Revier- und Alarmführer über hatte (und sich auch SEHR für diese eingesetzt hat, was er aber konnte weil schon jahrelang dabei + per du mit'n Chef), hat mir viel zu viel erzählt was da oft abrennt, als das ich mir das unbewaffnet antun würde.
Zu verkaufen
Glock19 Gen4 kaum gebraucht
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