zelle12 hat geschrieben:@all: Weidmannsdank
Gestern Abend bezog ich um 17.00 Uhr eine geschlossene Kanzel. Ich bin ja eigentlich kein Fan von solchen "Totschiesskisten" und erlege die meisten Stücke nicht von einem Hochsitz sondern in dem ich mich irgendwo an einer günstigen Stelle an einer Geländekante in eine Wiese lege. Aber bei Rotwild und der Tatsache dass der Wind an diesem Abend bald im Minutentakt seine Richtung änderte blieb mir fast nix anderes übrig.
Die ersten zwei Stunden bewegte sich gar nichts. Um 19.00 Uhr konnte ich dann ganz kurz zwei Rotwildhäupter in 160 Metern hinter eine Geländekante sehen. Die Stücke zogen offenbar einen Halbkreis hinter dieser Kante und tauchten dann ein paar Minuten später 20 Meter oberhalb vom Sitz wieder auf. Wunderbar zwei Stück Rotwild - Kalb und Tier - bei bestem Tageslicht vor dem Sitz. Zunächst wartete ich noch für ca 10 Minuten zu um zu sehen ob die zwei Stücke alleine unterwegs sind oder ob noch mehr Rotwild austritt. Weil in eine grössere Gruppe wollte ich insbesondere am Abend nicht hineinschiessen. Die Stücke standen zwischenzeitig ca 80 Meter gerade vor dem Sitz im Hang und ästen. Ich richtete mein Gewehr zurecht um nach dem Schuss auf das Kalb möglichst flexibel in alle Richtungen zu sein um auch das dazugehörige Tier noch Strecken zu können. Vergrösserung des ZF noch auf 6-fach heruntergedreht da mit ich das Tier danach schnell ins Absehen bekomme.
Der erste Schuss krachte und das Kalb ging ohne zu zeichnen noch ca 20 Meter hangabwärst und kippte danach einfach um - typisch für einen Lungentreffer. Das Tier sprang darauf hin ca 50 Meter ab und verhoffte. Ich hatte bereits nachgeladen aber hätte das Tier nur "texanisch" erlegen können. Also zugewartet, das Tier setzte seine Flucht fort und verhoffte 160 Meter abermals und der zweite Schuss fiel und das Stück ging ebenfalls ohne zu zeichnen ab und war gleich darauf aus meinem Sichtfeld verschwunden. Nun beutelte mich das Jagdfieber ordentlich. Aber ich war mir sicher dass der Schuss gut gepasst hatte und es sicher keine Nachsuche gibt.
Ich packte meine 7 Sachen leise zusammen und ging nach einer Wartezeit von 15 Minuten vom Sitz. Das Tier war dann auch schnell gefunden, es lag hinter der Geländekante mitten in der Wiese, hatte aber erstaunlicherweise tatsächlich noch eine Totflucht von fast 70 Metern hangabwärts gemacht.
Das Bergen war dann im Vergleich zu anderen Plätzen im Revier ein Kinderspiel und ich musste die zwei erlegten Stücke nur 300 Meter hangabwärts zum nächsten Weg ziehen.
Noch ein Foto, für meine Verhältnisse leider von miserabler Qualität
@Zelle12:Ein Kräftiges Weidmannsheil !!!


Respekt, da hast du ja jede Menge jagdlicher Erfolge in letzter Zeit eingefahren

Würde auch gerne mehr zu deiner Jagd in Kirgisistan hören. Vielleicht findest ja mal die Zeit uns dazu was zu erzählen.
Besten Gruss!

birdofprey