doc steel hat geschrieben: ↑Fr 11. Okt 2019, 10:25
Die .40 S&W wurde entwickelt weil u. a. vom FBI die Anregung nach einer im großen und ganzen zur 9mm vergleichbaren Muni jedoch mit mehr Dampf kam.
Es ging also in die umgekehrte Richtung.
Genau, weil die bereits vorhandene 10mm Auto zu stark für die Agents war und Tests ergaben, dass ausreichende Effektivität auch mit einer geringeren Geschossgeschwindigkeit bei gleicher Masse erreicht werden kann. Die 40 S&W ist einer 9mm in den meisten Hinsichten ballistisch immer noch überlegen, insb da, wo Masse bei gleicher, bzw adäquat äquivalenter Geschosskonstruktion erfolgversprechender ist (Knochen, schwere Kleidung, Glas, allgemein eher starre Barrieren). Das war auch in etwa die Geburtsstunde standardisierter Testverfahren, sowie der Erkenntnis, dass Geschwindigkeit bei üblichen Kurzwaffenkalibern bezüglich Effektivität der Masse nachgelagert ist. Gegen unsere hier erhältlichen 10mm Auto Fabriksptronen jedoch sehe ich keinen nennenswerten Nachteil der 40 S&W. Kost nur mehr, oder erfordert Wiederladetätigkeit mit allem zugehörigen Know How.
https://www.range365.com/40-sw/
https://en.m.wikipedia.org/wiki/.40_S%26W
Die Fortschritte der Geschoßkonstruktion sind nicht auf 9mm beschränkt. Nur weil 9mm nun allgemein besser wurde, wird die Physik nicht außer Kraft gesetzt. Bei gleicher Konstruktion steht also ein Projektil mit 147gr und 9mm Durchmesser einem Projektil mit 180gr und 10mm Durchmesser bei gleicher Geschwindigkeit gegenüber. Die 40 S&W hatte, hat und wird immer mehr Potential haben, sofern deren Vorteile auch genutzt werden und die Konstruktionen der jeweiligen Projektile auf gleichem Level liegen. Inwiefern sich dies in der Effektivität tatsächlich niederschlägt, steht auf einem anderen Blatt und eine Vielzahl anderer wesentlicher Faktoren geht dem theoretischen Potential sowieso vor. Aber ein nutzloser Bastard ist sie deshalb mEn keinesfalls. Eher die 357 Sig: Wenn schon Magnum, dann bitte auch mit entsprechem Impuls
Und weil immer wieder die Urban Legend aufkommt, dass die berüchtigten Gold Dot 180gr einen Zoll hinter dem Sternum steckenbleiben und deshalb die 40 S&W so schlecht sein soll:
(Achtung: explicit content:)
https://www.google.com/url?sa=t&source= ... kXrINlapyz
Niemand weiß, wo die Projektile vorher durchgehen mussten, bevor sie in den Active Shooter eindrangen. Das Röntgenbild vom "completely stattered Bone" des linken Armes zeigt kein Projektil. Wie kann das sein, wenn alle 180gr Gold Dots bloß weniger als 1 Zoll penetrierten? "All rounds expanded fully": Aber die Bilder zeigen etwas anderes. Nur mal so zum Nachdenken für die 40 S&W- Hater. Der (für mich partout nicht auffindbare vollständige) Bericht des Examiners hat damals nämlich die Debatte über die Ineffektivität, resp den Mangel an Vorteilen gegenüber der 9mm losgetreten und ist mehr als nur lückenhaft, damit zweifelhaft, wie sich auch aus den Schlussfolgerungen am Ende des Papers ergibt. Und selbst wenn es unzweifelhaft so wäre, wie es die Urban Legend erzählt: und, weiter? 9mm führt immer zum Erfolg?
Wenn also ein Jäger nach einer potenteren Patrone als 9mm fragt, dann ist 40 S&W jedenfalls ein Kandidat, wenn auch ggf nicht der ideale.