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Wie viele Waffen kann man …

Rund um den Schiesssport: Technik, Erfahrungen, Tipps und Tricks
RAR
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Re: Wie viele Waffen kann man …

Beitrag von RAR » So 26. Feb 2023, 09:25

Herzlichen Dank für die erbaulichen Worte zum Sonntag.

Da waren viele neue und interessante Blickwinkel dabei von denen ich hoffentlich ein paar übernehmen kann … Dass Schießen prinzipiell ein sehr sozialer Sport ist, bekomme ich bei jedem Standbesuch mit. Dieser Teil ist auch der zeitaufwändigste im gesamten Ablauf. Ich werde den nun wohl als Teil des Sports betrachten und die Knallerei als lästige Pflicht, ohne die das Getratsche keine Themen hätte :)

Bei meinem letzten Standbesuch hat das System eine Stunde von meiner Karte gebucht, aber brutto war ich vier Stunden dort und habe nur nette Menschen getroffen, die gerne und ausführlich geredet haben -- mit einigen erstaunlichen Informationen und vielen guten Lachern 'on top'. Die haben allerdings die Löcher in den Scheiben nicht besser, nur etwas erträglicher gemacht :)
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McMonkey
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Re: Wie viele Waffen kann man …

Beitrag von McMonkey » So 26. Feb 2023, 11:47

@RAR
Jedes „Mehr“ an Sportgerät geht auf Kosten der Leistung/Erfolg. Ausgenommen sind Sportgeräte/Waffen die miteinander korrelieren.
Als Beispiel sei zu erwähnen:
Einhändig … Luftpistole - Freie Pistole 50m - Sportpistole 25m. Hier ist das unterschiedliche Abzugsgewicht nebensächlich. Der Profit ist der ähnliche Ablauf der Schussabgabe.
Mit sehr viel Arbeit ist es möglich das Beste aus jeder Disziplin herauszuholen.

Es ist die Vielfalt, die die meisten Schützen antreibt ihre WBK zu erweitern. Ich nehme mich da nicht aus. In den aller meisten Fällen bleibt der Erfolg unter den ersten drei zu sein, aus. Es ist nicht abwertend gemeint wenn ich erwähne, dass es allzu oft an Talent fehlt und vor allem am richtigen, intensiven Training. Auch wenn talentiert, ohne Training keine Chance auf ein ansprechendes Niveau. Die erwähnte Vielfalt an Sportgeräten macht den Umstand der „Erfolglosigkeit“ nicht einfacher.

Aber was ist Erfolg? Erfolg ist genau so ein dehnbarer Begriff wie Sport … Stichwort Sportschütze.
Viele Kollegen streben nicht nach den obersten Plätzen. Es reicht ihnen, mit ihrer Vielfalt umgehen zu können und an Bewerben, einfach teilzunehmen. Auch wenn die Ambition nach oben nicht hoch ist, sie ist insgeheim um ein vielfachen höher, wenn es darum geht nicht Letzter zu werden.
Jeder der das Schießen sportlich ausübt, ist ein Sportschütze. Es bedarf hier keiner Vereinszugehörigkeit odgl. Jemand der schmiedet, ist ein Schmied. Der Gesetzgeber sieht die Definition Sportschütze „naturgemäß“ anders. Aus meiner Erfahrung gesehen, ist Erfolg ein zutiefst individuelles, persönliches Ereignis. Die Messlatte hierzu setzt sich jeder selbst.

Man wächst mit der Herausforderung. Wer seine Messlatte hoch ansetzt sollte sich eher auf wenige Gerätschaften konzentrieren, die zu Bewerben getragen werden. Die Vielfalt muss ja dennoch nicht auf der Strecke bleiben. Es gibt „begnadete“ Kollegen, da ist es „Wurst“ was sie in die Hand nehmen, es wird immer ein tolles Ergebnis sein.

So oft schon geschrieben und du hast die Erkenntnis ja auch selbst erlangt … Treffen ist Arbeit. Und die Hauptarbeitszeit hierfür ist der Schiessstand, der Bewerb usw. Nur durch Bewerbe bekommt man die Nervosität oder den Druck ein gewisses Ergebnis erreichen zu wollen, unter Kontrolle. Es ist nicht jeder Tag gleich, das Auge nicht jeden Tag gleich durchblutet und zig andere Sachen, die Einfluss haben und trotz des hohen Trainingsaufwand, genau diesen Tag nicht „erfolgreich“ machen.

Es hat den Anschein du hättest verstanden, dass der Schießsport viel mehr ist, als „nur“ Trockentraining, dass es manchmal nicht förderlich ist „Erbsen zu zählen“ sondern Geld in die Hand zu nehmen und den Schiessstand auch einen Besuch abzustatten. Wenn du es möchtest, kommt alles auf dich zu und der Sport breitet seinen Teppich vor dir aus. Die Erkenntnis aus deinen Zeilen und die Erfahrungen anderer (in diesem Bereich) annehmen, ist bereits dein erster Erfolg. Aber Obacht! Es wird viel geredet, aber oft nichts gesagt. Du wirst die „Spreu vom Weizen“ sehr schnell trennen können.

Tauch einfach ein in diese Welt, geh raus und tu es. Deine persönliche, erfolgreiche Richtung folgt nach vielen Kurven, wenn du die lange Gerade erreicht hast. Mach den Rucksack nicht so voll. Auf deinem Weg gibt es genug Stellen, ihn wieder aufzufüllen.

Und ja, ich rede auch viel und ja ich habe auch was zu sagen. Ich tue das gerne und freue mich, wenn der Eine oder Andere sich das zu Nutze machen kann.

Es bleibt die Frage, ob du einen teuren Spass hast oder eine teure Arbeit annimmst. :lol:
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Re: Wie viele Waffen kann man …

Beitrag von RAR » So 26. Feb 2023, 13:19

Sehr schön zusammengefasst, herzlichen Dank dafür. Ganz besonders war es dieser kleine Satz, der den ersten Absatz einleitete. Also darf meine BH weiterhin ruhig schlafen, mehr als den einen freien Platz werde ich in der nächsten Zeit -- wenn überhaupt -- wohl nicht brauchen :) Und am Nachmittag stehe ich wieder mit Lupi im Gewölbe, wegen des vorletzten Satzes im zweiten Absatz.

Und zur Klarstellung des ersten Satzes des sechsten Absatzes: Mir war immer schon klar und das ist jederzeit nachzulesen, dass the proof of the shooting the target ist. Nur halte ich aufgrund sportwissenschaftlicher Erkenntnisse nix davon, ein paar Kilo Blei in eine Richtung zu ballern um dann nachzudenken, wieso nichts angekommen ist. Meine Bewegung Richtung Bewerb ist eine langsame und bedächtige. Ich habe auch keine Ziele, außer an mir zu wachsen. Ich habe schon mit einer geschlosseneren Gruppe und einem Ringlein mehr meine Freude und wenn ich das Gefühl habe, dass ich im stillen Kämmerlein gut genug schieße, um einem Bewerb dabei zu sein, dann werde ich mir auch diese Erfahrung nicht ersparen. Wer weiß, vielleicht ist das ja so sexy, dass dann meine gereifte Tschechin eine knackfrische Begleitung bekommt um die WBK voll zu kriegen? Prima inter pares, sozusagen, wegen McMonkey I/1 ;)

Herzlichen Dank für deine Mühe, deine Erfahrung auf den Punkt zu bringen.
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Re: Wie viele Waffen kann man …

Beitrag von Briareos » So 26. Feb 2023, 14:39

RAR hat geschrieben:
Sa 25. Feb 2023, 23:05
Briareos hat geschrieben:
Sa 25. Feb 2023, 22:12
Man ist auf alle Fälle immer mit einem halben bis ganzen Kofferraum unterwegs
Da sind wir schon bei einer anderen Frage: Und was, wenn man dann irgendwo auf der Autobahn mal muss? Mit dem Arsenal im Trolley in die Raststation, oder immer einen Wächter dabei?
Man organisiert sich.....
Zum Beispiel man nimmt ein Pelicase in der die Waffen sind und der Rest des Klimbim in einer oder zwei anderen Taschen.
Auf alle Fälle nicht immer den ganzen Ersatzteilschrank mitnehmen, weil im Zweifelsfalle hast eh das falsche dabei. (Außer ein Schlittenfanghebel der is bei CZ oder die Auszieherkralle bei den SIG X-en fast Pflicht)
Vor allem stehst irgendwann vor dem Problem, dass dein Hotelzimmer keinen Safe hat oder der Safe zu klein ist. Da bietet sich ein Pelicase mit Kette und Vorhangschloss an.

Trolley ist auch fast Pflicht sonst hebst dir einen Bruch.
Da hab ich schon coole Varianten gesehen. Wie zum Beispiel die Stanley-Werkzeugkästen mit Trolley oder Systemwerkzeugkästen.
Aber spätestens wennst auf einem Freiluftstand stehst und es ein wengerl zum Regnen anfängt, zeigen sich schon diverse Schwächen.

Abschliessend sag ich nur....
Ein wengerl den erfahrenen Schützen über die Schulter schauen und sich ein wenig vom Equipment abkupfern. Weil die ultimative Lösung gibts net.

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Re: Wie viele Waffen kann man …

Beitrag von RAR » So 26. Feb 2023, 17:16

Briareos hat geschrieben:
So 26. Feb 2023, 14:39
Ein wengerl den erfahrenen Schützen über die Schulter schauen und sich ein wenig vom Equipment abkupfern. Weil die ultimative Lösung gibts net.
Danke ja, abschauen ist meist zielführender als selbst erfinden … Die Warnung, dass man da eventuell schon körperlich an der Anreise scheitern könnte, habe ich gelesen. Das Reisen mit schwerem Gepäck, bis hin zur Stehleiter und stabilem Tisch, habe ich schon so oft absolviert, dass ich als Quintessenz bisher mitnehme, dass meine alte CZ und ein paar neue Federn im Wesentlichen für meine Leistungsklasse genug sein sollte. Es reicht, sich einmal zum Leo zu machen, jede weitere Waffe würde die Tragik nur unnötig in die Länge ziehen ;)

Der Aspekt, der mich jetzt ein bisserl überrascht hat, war wirklich das nötige technische Service. Aber wahrscheinlich hängt auch das von der Disziplin, in der man antritt, ab. Jedenfalls wieder Futter für eigene Überlegungen, danke dafür.
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Re: Wie viele Waffen kann man …

Beitrag von m_a_d » So 26. Feb 2023, 18:54

RAR hat geschrieben:
So 26. Feb 2023, 13:19
Also darf meine BH weiterhin ruhig schlafen, mehr als den einen freien Platz werde ich in der nächsten Zeit -- wenn überhaupt -- wohl nicht brauchen :)
Ich denke, dass die meisten +10 Plätze Sportschützen nicht alle ihre Schätzchen in gleichem Umfang bzw. Erfolg nutzen. Oftmals ist es sicher ein Wechsel des Fokus auf unterschiedliche Disziplinen (Vorlieben oder Bewerbsangebote ändern sich), dann mal Jahreszeitenabhängig (zB Rifle- oder Shotgun-Bewerbe indoor machen nur bedingt Spaß), dann hat man Bewerbs-/ Trainings-/ Ersatzwaffen, dann Waffen um spezifische Aspekte des Trainings abzudecken, dann welche um die Jugend an den Sport heranführen zu können (die dürfen ja noch keine haben und brauchen andere Waffen und Konfigs) und wahrscheinlich ist auch das eine oder andere Haben-Wollen dabei.
Zuletzt geändert von m_a_d am So 26. Feb 2023, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie viele Waffen kann man …

Beitrag von RAR » So 26. Feb 2023, 20:26

m_a_d hat geschrieben:
So 26. Feb 2023, 18:54
Ich denke, dass die meisten +10 Plätze Sportschützen nicht alle ihre Schätzchen in gleichem Umfang bzw. Erfolg nutzen.
Es kristallisiert sich so heraus, ja. Mir wäre ein solches Setting zu anstrengend, allein des Putzen und Verstauen und die diversen Teile, die sich so ansammeln, korrekt zugeordnet zu halten, aber ich freue mich für alle, die damit Freude haben.
m_a_d hat geschrieben:
So 26. Feb 2023, 18:54
… wahrscheinlich ist auch das eine oder andere Haben-Wollen dabei.
In Österreich dürfte bei Haben-Müssen ja nur ein AUG und/oder eine Glock auf Staatsleihe in Frage kommen ;)
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Re: Wie viele Waffen kann man …

Beitrag von thomers » Di 28. Feb 2023, 10:23

nicht zu vergessen - bei einem grossen cas/wb match brauchst mal ungeschaut mindestens 6 waffen, eher mehr:

cas mainmatch:
2x revolver single-action, 1x uhr .38, 1x schrot-querflinte

wb mainmatch:
1x 1911, 1x uhr .45, 1x pumpe/schrot-uhr

sidematches/long range:
1x rolling block rifle, 1x derringer, evtl. noch irgendwas mit schwarzpulver...

und vielleicht noch eine reserve. ist aber alles zu bewältigen, sowohl logistisch als auch vom training. da hat dann halt jeder ein entsprechendes guncart und die transportbehältnisse. spannend ist eher die (sichere) unterbringung in der unterkunft und die verwahrung der gerade nicht benötigten waffen.

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Re: Wie viele Waffen kann man …

Beitrag von RAR » Di 28. Feb 2023, 10:46

thomers hat geschrieben:
Di 28. Feb 2023, 10:23
nicht zu vergessen …
Mein lieber Schwan jetzt war schon alles so schön geordnet und übersichtlich ;)

Eine interessante Facette, die du da vorträgst, wobei jenseits aller Spezialfragen die nach der Lösung des Verwahrungsproblems wahrscheinlich allgemeines Interesse findet. Wie löst du diese Aufgabe?
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Re: Wie viele Waffen kann man …

Beitrag von thomers » Di 28. Feb 2023, 13:24

RAR hat geschrieben:
Di 28. Feb 2023, 10:46
Eine interessante Facette, die du da vorträgst, wobei jenseits aller Spezialfragen die nach der Lösung des Verwahrungsproblems wahrscheinlich allgemeines Interesse findet. Wie löst du diese Aufgabe?
wenn's vor ort nix zum einsperren gibt, bleibt dir nur, dein ganzes klumpert mitzukarren und abends mit in die unterkunft zu nehmen und drauf zu sitzen. mal schnell eine stadtrunde machen oder in einer bar versumpern ist halt eher schlecht...

aber nach einem ganzen tag match willst eigentlich eh nur mehr ein kaltes bier und die füsse auf den tisch. :-)

wobei die gesetzliche lage natürlich etwas vom veranstaltungsland abhängt. ich will unsere nordwestlichen freunde nicht beleidigen, aber dort fahr ich z.b. echt nur notfalls hin.

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