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Luxus 1911 - was macht sie teuer?

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Scaar
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Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von Scaar » Fr 12. Okt 2012, 16:45

Eine klassische Single Stack 1911 Pistole kann trotz des simplen (und bewährten) Designs mehrere tausend Euro und US-Dollar kosten. Da stellt sich mir die übliche (ignorante) Frage: Wie gut ist ein 1911er, der um 1000 bis 2000 Euro teurer als ein anderer ist?

*) Original Colt und Remington 1911 sind aufgrund der Importkosten ohnehin schon nicht günstig - Preise liegen etwa zwischen 800 und 1200 Euro (grob geschätzt)
*) Die nächste Preiskategorie sind Kimber, Smith & Wesson, Sigarms und die Single Stacker von STI. Preise zwischen 1200 und 1700 Euro
*) Les Baer, Wilson Combat, Nighthawk und Cabot Guns sind in der Preislage 2000 bis 5000+ Euro. Und es geht hier nach wie vor um Single Stack 1911 in Serienproduktion, keine Einzelanfertigungen.

Was macht die teuren 1911er aus, außer dass die Stahlteile aus dem vollen gefräst werden und die Rampen verchromt/poliert sind, Trigger Tuning gemacht wurde, etc?

Gibt es in Europa auch nur Ansatzweise etwas ähnliches, wie den High-Price-Hype bei den 1911ern in den USA? Spontan fällt mir hier nur SIG ein, die die eigenen 210er und 226er in teureren "Luxus"-Varianten anbieten.

Anmerkung: Das Topic gehört für mich ins Sportschießen, weil mich die Leistung der teuren 1911er interessiert und nicht der Sammlerwert, den sie irgendwann mal erzielen werden ;)

A.I. AW
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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von A.I. AW » Fr 12. Okt 2012, 17:28

Wenn wir uns ehrlich sind "kochen" Les Bear, Wilson, Nighthawke, etc. auch nur mit Wasser.
Wilson`s werden eben von Hand gebaut und fallen nicht zu tausenden, a`la Remington, vom Fließband! Somit ist diese Waffe schon etwas exklusiver - weil a) handgemacht und b) dadurch weniger weit verbreitet.

Wenn du eine Remington und eine Wilson beide in Einzelteilen nebeneinander legst ist der Unterschied klar, auch in punkto Wertigkeit/Haptik wirst du einen rießen Unterschied merken.
Legst du jetzt eine Wilson neben eine schöne Kimber wird`s schon enger im Karton.
Gerade die Kimber sind wunderschöne Waffen zu einem sehr guten Preis/Leistungsverhältnis.

Ein Schützenkollege von mit hat eine Kimber Tactical Custom HD II, ich muss sagen Respekt - echt.
Die Kimber ist so super verarbeitet da würde ich nie den Aufpreis für eine Wilson in kauf nehmen.

Mit einer 1911er im mittleren Preissegment kannst du gar nichts falsch machen, im Gegenteil - ich erinnere an den Artikel im Caliber wo sie die STI Spartan getestet haben auch die hat super abgeschnitten und kostet weniger als eine Remington.

Schlussendlich muss jeder selbst entscheiden was ihm die Exklusivität wert ist aber auch mit einer Kimber wirst bei uns schon beneidet. Es muss also keine Wilson, Les, etc. sein.
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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von A.I. AW » Fr 12. Okt 2012, 17:35

Edit: im 1911 Forum hab ich irgendwo mal ein Review gelesen wo die Springfield TRP Operator mit einer Sig Sauer 1911er verglichen wurde.
Der Typ hatte echt Ahnung ist ist zum Schluss gekommen dass die Sig Sauer definitiv die bessere Wahl ist :D

Hab schon mal mit der Sig Sauer Match Elite geschossen.....ein sehr feines Gerät, aber ich würde doch eine Kimber bevorzugen - weil 1911 ist einfach Made in USA :mrgreen:
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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von BigBen » Fr 12. Okt 2012, 17:43

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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von sandman » Fr 12. Okt 2012, 17:50

zu den hochpreisigen 1911er aus Europa:

Es gibt die Peters Stahl, die in einer ähnlichen Liga spielen. Leider ist diese Firma in Konkurs gegangen, Ersatzteile werden aber angeblich von PSW Wicke noch hergestellt.

Es sind wunderschöne Waffen mit sehr engen Passungen und manche Modelle neigen zum Zicken. Ich selber hatte aber noch nie ein Problem mit meiner Multicaliber in .45ACP


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Grüße

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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von Didensk » Fr 12. Okt 2012, 17:55

Spartan hab ich eine..

Super Teil, trotz arms gruffstück..
Ok ich hab Kohle in trigger Hammer und Federn gesteckt.
Aber ich hab nun eine perfekte 1911 unter 1000 Euro.

Und sie läuft und läuft und läuft
***3 Stimmen in meinem Kopf sagen, ich bin nicht verrückt. Doch die vierte summt die Melodie von Tetris***

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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von Lichtgestalt » Fr 12. Okt 2012, 18:31

Irgendwo muss doch der Unterschied liegen, sonst würden die teureren 1911er nicht gleich mehr als 1-2K mehr kosten.
Das natürlich auch ein bisschen Image und Name (z.b. SVI Infinity) mitgezahlt wird ist klar, spitze bzw. top verarbeitet sind die Teile allemal.
Interessant wäre allerding was unsere 1911er-Spezialisten hier im PD-Forum dazu sagen können.

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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von Geraldo » Fr 12. Okt 2012, 18:57

Wenn man seine Ware als absolut spitzenmäßig tituliert, darf man sie nicht zu billig verkaufen,
sonst glaubt einem niemand, dass sie auch wirklich so gut ist.

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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von roddin28 » Fr 12. Okt 2012, 19:11

unterschiede gibts fix!
ich hab jetzt schon mit ettlichen geschossen - und viele "ältere" s&w, colt usw streuen dass es einer sau graust (selbst aufgelegt!!) --ich hab die:
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is auch unteres preissegment, aber das merkst spätestens wennst in schlitten zurückziehst. für mich kein problem aber für meine frau is des a aufgabe. - dafür is aber das schussbild nicht sooo schlecht

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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von gunwitch » Fr 12. Okt 2012, 19:57

Also ich würde mich niemals mehr von meiner Infinity trennen!
Was sich für mich auch gut schiesst sind Peter Stahl und Les Baer.
Hat mit Snobismus für mich weniger zu tun, als mit sensationeller Trefferleistung.
Gibt's alle auch gebraucht (so wie meine Infinity), da wird der gefühlte Luxus auch erschwinglich.
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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von Mr. Danger » Fr 12. Okt 2012, 21:22

Also ich habe mir neben einer SVI Infinity (aber eine 2011er), die wirklich perfekt verarbeitet ist, auch einen 1911 Colt aus dem Jahr 1943 (Kriegsfertigung) geholt. Selbes Konzept aber halt ein paar Jahre dazwischen ;)
Abzug, Verarbeitung, Haptik, .... es gibt Gründe warum manche Sachen teurer sind als Andere.
Die Fertigungsmethoden haben sich natürlich die letzten 70 Jahre auch weiterentwickelt.
Eine Waffe zu bauen die funktioniert ist recht einfach.
Eine Waffe zu bauen bei der jede Komponente perfekt ist (keine Werkzeugspuren, keine Grate, ....) und wo alle Teile auch wunderbar zusammenspielen, das kostet. Wer freude an solchen Dingen hat soll sich eine "Luxus-1911" holen. Löcher machen billigere 1911 auch. Ergebnisse/Ringe kann man sich beim Pistolenschießen nicht kaufen. Ein guter Schütze wird mit der zusammengedengelten 1911 beim IPSC trotzdem besser sein als ein Anfänger mit einer SVI Infinity.
Ich bin ein Verarbeitungsfetischist und deshalb kaufe ich solche Waffen.

Gruß, Hans

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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von trenck » Fr 12. Okt 2012, 21:37

BigBen hat geschrieben:BWL 1x1 - "Snob-Effekt"


Stimmt. Die Herstellungskosten einer high-end-1911 liegen wohl nicht allzu weit über denen eines Standard-Modells. Vielleicht ein paar hochwertigere Teile verwendet oder Fertigungsmaschinen mit geringeren Toleranzen. Und beim Versand eine exklusivere Verpackung. Der Rest der Preisgestaltung ist eine reine Marketingentscheidung. Für eine Les Bear ca. € 5.000,- zu verlangen, würde wahrscheinlich in die Hose gehen, weil sie dann keiner mehr kauft. € 1.500,- wäre zu billig, weil schon ziemlich nahe an den Billigsdorfern. Also legt man sich preislich zwischen € 2.500,- und € 3.000,-. Und beobachtet natürlich aufmerksam den Verkaufserfolg, um gegebenenfalls nachjustieren zu können.

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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von Musashi » Fr 12. Okt 2012, 22:18

Dass sie funktionieren- was bei 1911ern eben vor allem dann stimmt wenn Handarbeit involviert ist. Und die kostet.
Beispiel Wilson: http://blog.wilsoncombat.com/calibers/4 ... kers-1911/

Das Mittelsegment tät ich vermeiden - Peters Stahl ist für seine "Handrepetierer" berüchtigt und auch
Kimber hat jede Menge troubles.
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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von sandman » Fr 12. Okt 2012, 22:25

Peters Stahl ist aber sicher nicht im Mittelsegment.

Einige Modelle sollen Probleme haben, allerdings berichten das immer nur Leute, die selber keine haben........

Grüße

Sandman
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Re: Luxus 1911 - was macht sie teuer?

Beitrag von A.I. AW » Sa 13. Okt 2012, 06:54

sandman hat geschrieben:Peters Stahl ist aber sicher nicht im Mittelsegment.

Einige Modelle sollen Probleme haben, allerdings berichten das immer nur Leute, die selber keine haben........

Grüße

Sandman


Exakt dasselbe Phänomen wie bei den Tanfoglio, niemalnd hat eine aber jeder berichtet von Problemen.
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