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Augenfrage - Knick in der Optik?

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The_Governor
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Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von The_Governor » Di 9. Mai 2017, 21:04

Hallo!

Da ich eigentlich schon immer zu weit rechts liege bei meinem Schussbild, habe ich mich mal genauer damit befasst.

Ich habe heute ein Blatt Papier mit nur einem dicken vertikalen Strich aufgehängt und darauf geschossen. Schieße ich mit der rechten Hand und ziele mit dem rechten Auge sind die Schüsse zu weit rechts. Linke Hand, rechtes Auge treffe ich beinahe die gleiche Stelle. Das schließt einen Abzugsfehler aus. Interessant wird es, wenn ich mit rechts schieße, aber mit dem linken Auge ziele. Dann sind die Treffer mittig (oder zu weit links, je nach dem wie viel ich schon am Visier verstellt habe, jedenfalls entspricht es genau dieser Differenz).

Mit Unterhebelrepetierern liege ich ebenfalls rechts. Also eigentlich mit allen offenen Visierungen. Wir reden hier von 5-10 cm auf ca. 20m. Meine Freundin hingegen schießt damit mittig und auch mit der Glock. Aimpoint und Zielfernrohre sind kein Problem.

Gibt es einen Augenfehler, der das Bild "verschiebt"? Ich achte auf den Luftspalt und fokusiere das Korn, aber natürlich verschwimmt dann der Hintergrund. Kann es sein, dass der hintergrund asymetrisch verschwimmt? :think:

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Robiwan
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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von Robiwan » Di 9. Mai 2017, 21:38

Ja, das Problem nennt sich Astigmatismus.

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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von falk » Di 9. Mai 2017, 21:47

Servus ,

aus Deiner Schilderung tippe ich auf eine Kreuzdominanz. D.h. dein "Führungsauge" ist das linke, aber Du bist offenbar Rechtshänder.
Du sagst, wenn Du mit dem li Auge zielst und rechts schießt liegen Deine Treffer richtig. Lass einmal jemanden hinter Dir die Waffenhaltung beobachten, ob Du unbewusst die Waffe nach li. verschiebst.
Hast Du beim Schießen beide Augen offen? Wenn ja, wirst Du unbewusst mit dem linken Auge zielen. Probier einmal das li. Auge abzudecken (ein Stück matte, aber lichtdurchlässige Folie auf das li. Schutzbrillenglas kleben), dann zielst Du mit rechts, kannst aber beide Augen offen lassen.
Wie gesagt, nur eine Vermutung, aber ich habe das gleiche Problem gehabt. Beim KW Schießen decke ich mit einer Haftfolie das li. Brillenglas ab und gut.
Beim Schießen mit dem ZF (ohne Brille) sehe ich manchmal mit dem li. Auge am ZF vorbei, nach eine kurzen Konzentrationsphase habe ich mich dann auf das rechte Auge konzentriert.

Aber, wie gesagt nur eine Vermutung basierend auf eigener Erfahrung.

Ich hoffe, ich konnte Dir behilflich sein.

Viele Grüße
falk

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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von impact » Di 9. Mai 2017, 22:10

Ist nichts hilfreiches zum Thema Fehlsichtigkeit, aber vielleicht hilfts dennoch die Ursache einzugrenzen:
Wenn ich Visier einstelle (bzw die Einstellung kontrolliere) arbeite ich sehr viel mit Ball'n'Dummy Drills, damit ich sehe ob Visierbild und Nachhalten wirklich passt, und ich meine Visiereinstellung nicht aufgrund irgend eines, vom Rückstoß kaschierten, Fehlers mache.
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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von The_Governor » Di 9. Mai 2017, 22:24

Danke für die Tipps! Es ist definitiv mein rechtes Auge dominant. Ich war auch nie Linkshänder. Wenn ich mit dem linken Auge ziele, fühlt es sich "falsch" an. Aber es könnte sein, dass ich beim linken kein oder nur geringen Asigmathismus habe. Kann man das mit einer Brille korrigieren? Ich werde ja wohl nicht der einzige sein, wie machen das die anderen? Visier verstellen? D.h. die meisten Waffen haben dann mit einem anderen Schützen einen anderen Trefferlage? Was ich nicht verstehe, ist wie sich das Bild anscheinend so verschieben kann. Ich sehe ja alles mittig, treffe aber dennoch immer zu weit rechts.

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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von impact » Di 9. Mai 2017, 22:32

Vielleicht schaffst du es eine Kamera auf einem stativ so aufzustellen, dass die Cam zwischen den ausgestreckten Armen steht, das Visierbild filmt, und du dich am Display orientierst. Da müsste jede Fehlsichtigkeit eliminiert werden... nur ob und wie so ein Setup funktioniert wäre vielleicht vorher daheim zu probieren ;)
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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von Bluefish » Mi 10. Mai 2017, 00:13

Robiwan hat geschrieben:Ja, das Problem nennt sich Astigmatismus.

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Ist das so? Astigmatismus ist eine Abweichung der Linse von der Kugelform, also ein ˋKnick in der Optik'. Der dadurch entstehende Effekt ist Unschärfe. Um die Ecke sehen kann man damit nicht, oder?

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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von karl255 » Mi 10. Mai 2017, 07:40

Hi,

da ich eine Kreuzdominanz habe, gebe ich hier mal meine Erfahrungen bekannt.
Ich bin Rechtshänder, schieße eigentlich nur rechts, aber mein linkes Auge ist dominant.
Bei FFWs schieße ich daher mit der rechten Hand und ziele mit dem linken Auge, beide Augen sind geöffnet, damit mir das Rechte aber
beim Zielen nicht in die Quere kommt, drehe ich den Kopf nach rechts, somit klares Visierbild mit dem linken Auge. Das mit den Abeckscheiben über das rechte Auge hab ich wieder aufgehört, weil da doch das rechte Auge immer wieder freie Sicht bekam, und es mich nur gestört hat.

Allerdings ist es bei mir so, dass wenn ich das linke Auge schließe und mit dem Rechte ziele ich keine Treffpunktverlagerung habe.
Detto mit linker Hand, linkes od rechtes Auge, keine Treffpunktverlagerung.

Bei LW ziele ich nur mit dem Rechten, das linke wird da zugekniffen (bei offener Visierung) bei ZF, lasse ich das Linke auch mal offen, wegen
Ermüdung und so.

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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von Robiwan » Mi 10. Mai 2017, 07:48

Bluefish hat geschrieben:Um die Ecke sehen kann man damit nicht, oder?


Um das geht es ja auch nicht. Es gibt so viele Arten von Astigmatismen. Bei einem axialen Astigmatismus "verschiebt" sich das Bild entlang einer Achse, kann aber noch als scharf wahrgenommen werden. Und wir wissen ja wie sich ein wenig Abweichung bei Kimme/Korn auf das Trefferbild auswirkt.

Wegen Kreuzdominanz (bin selber davon betroffen): das Problem lässt sich wie schon beschrieben lösen, indem man ein Auge abdeckt. Einäugiges Zielen voraussgesetzt: gerade bei FFW bringt man die Visierlinie, egal mit welcher Hand man schießt, auf eine Achse mit dem zielenden Auge (ich als Linkshänder halt die Waffe vor's rechte Auge). Und da sollte es dann keine Probleme geben.
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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von kuni » Mi 10. Mai 2017, 08:26

Wenn bei einer offenen Visierung Kimme und Korn mit dem Ziel flüchtig sind, solltest du immer treffen. Einzig wenn beide Augen offen sind, kann das Zielbild springen.
Ich bin z.b. Rechtshänder, schieße aber links aufgrund so einer Augenproblematik. Bei IPSC muss ich ein Auge offen haben, das Visierbild sprint immer "zwischen den Augen hin und her" (kannst net besser erklären)

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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von The_Governor » Mi 10. Mai 2017, 08:42

Eben, das war auch mein Gedanke. Wenn das Visierbild stimmt, egal ob verschwommen oder nicht, sollte auch das Schussbild stimmen. Ansonsten müsste man nach Kimme und Korn "um die Ecke sehen". Ich werde weiter probieren.

Ich habe auch während dem Zielen abwechselnd den vertikalen Strich auf der Scheibe fokussiert und dann wieder das Korn. Eine Verschiebung wäre mir dabei nicht aufgefallen bzw. musste ich nicht korrigieren beim Wechsel von Scheibe auf Korn und umgekehrt.

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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von gewo » Mi 10. Mai 2017, 09:20

ich kann dir aus der praxis sagen dass es immer wieder vorkommt dass wer bei gleich eingestelllter kimme weiter links oder rechts schiesst als andere
ich hab den fall manchmal auch mit red dot visieren und mit zieloptiken
ich habe dafuer keine erklaerung
es ist so
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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von Freischi » Mi 10. Mai 2017, 09:20

Ich habe auch Astigmatismus. Ich muss immer ein Auge geschlossen halten dann ist es kein Problem ob ich mit dem linken oder rechten Auge Ziele. Wenn ich jedoch beide offen habe verschiebt sich alles und ich Treffe auf 25 meter rein garnichts mehr
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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von Coolhand1980 » Mi 10. Mai 2017, 09:41

Stell das Visier so ein, dass es für dich passt.
Auch offene Visierungen passen nicht für jeden Schützen.
Es sollte von der Optik her aber keinen Unterscheid machen, ob du einhändig mit der rechten oder linken Hand schießt, weil du ja immer mit dem selben Auge zielst.
Wenn da eine Abweichung feststellbar ist, ist das Abzugsverhalten schuld daran.
Das ist auch nicht ungewöhnlich. Viele Schützen treffen mit der NSH am Anfang sogar besser, weil der Abzugsfehler noch nicht gelernt wurde.

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Re: Augenfrage - Knick in der Optik?

Beitrag von impact » Mi 10. Mai 2017, 10:34

gewo hat geschrieben:ich kann dir aus der praxis sagen dass es immer wieder vorkommt dass wer bei gleich eingestelllter kimme weiter links oder rechts schiesst als andere
ich hab den fall manchmal auch mit red dot visieren und mit zieloptiken
ich habe dafuer keine erklaerung
es ist so


...was die Vermutung nahe liegt, dass es (zum Teil) sicher auch an der Schießtechnik liegen müsste (Mucken, Abzugsverhalten, nachhalten, etc...).
Mir kommt nämlich schon vor, dass man Abzugsfehler etc z.t auch so regelmäßig macht, dass eine enge Gruppe versetzt zur Zielmitte entsteht. Kaschiert durch den Rückstoß merkt man das zT ja gar nicht, wenn man nicht hin und wieder Ball&Dummy Drills macht.
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