Sehr gute Frage! Mises und Hayek gehörten zu einer Denkschule der Ökonomie (die Österreichische Schule für Nationalökonomie), die sich in den Grundsätzen fundamental von der heutigen Mainstream-Ökonomie unterscheidet. In aller Kürze: die Österreicher stellen das handelnde Individuum mit all seiner Unvorhersehbarkeit und "Unberechenbarkeit" in den Mittelpunkt, während die Mainstream-Ökonomie versucht, ebendieses menschliche Handeln durch zusammengeschusterte mathematische Formeln "berechenbar" zu machen. Nur: was in der Physik funktioniert, kann in der menschlichen Realität nicht funktionieren. Das Verhalten von Atomen ist berechenbar, das von handelnden Individuen nicht. Und darum besteht die Haupttätigkeit der heutigen Ökonomen darin, ihre sich ständig als offensichtlich falsch herausstellenden Formeln wieder zu korrigieren, ohne das Basisproblem zu erkennen. Und das nenne ich unwissenschaftlich. Ein Mainstream-Ökonomen erinnert an einen Alchemisten, der versucht, durch Mischen von irgendwelchen chemischen Substanzen Gold herzustellen. Das ist, wie wir wissen, kompletter Unsinn, weil Gold eben ein eigenes Element darstellt.BigBen hat geschrieben:Ich dachte du bist ein Fan von Mises, Hayek etc...sind das jetzt auf einmal doch nur mehr Halbwissenschaftler?
Diese offensichtliche Unwissenschaftlichkeit der Mainstream-Ökonomen wäre noch nicht das Hauptproblem; selbiges liegt darin, dass diese Ökonomen eifrig die Politiker beraten und diese die Ratschläge zum Anlass nehmen, in das autonomen Handeln von Menschen einzugreifen. Wenn (was unvermeidlich ist) dann unbeabsichtigte Nebenwirkungen aufteten, nehmen besagte Politiker das zum Anlass, wieder neue Regeln zu erfinden, um diese Nebenwirkungen zu beseitigen. Was wiederum neue Nebenwirkungen mit sich bringt, was wiederum ...
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