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Jäger verkaufte Gammelfleisch

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Warnschuss
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Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von Warnschuss » Mo 3. Okt 2011, 20:41

http://kurier.at/nachrichten/oberoester ... 273446.php" onclick="window.open(this.href);return false;
Jäger verkaufte Gammelfleisch
Ein Ex-Jagdleiter musste sich in Linz wegen versuchten schweren Betruges verantworten. Urteil: Drei Monate bedingt.

Die wollten mir eins auswischen, weil sie selber auf den Jagdleiterposten gespitzt haben. Deshalb haben sie mich angezeigt, das ist eine reine Intrige", echauffiert sich Jäger Josef S. aus Kleinzell am Montag vor seiner Verhandlung im Landesgericht Linz.

Helmut S., der anhand von Beweisfotos den Fall ins Rollen gebracht hat, reagiert empört. Es fehlt nur wenig, dass die beiden Kontrahenten aufeinander losgehen.
Laut Staatsanwaltschaft soll Josef S. in mindestens zwei Fällen vergammeltes Wildfleisch vorsätzlich als genussfähig deklariert und verkauft haben. Er muss sich wegen versuchten schweren Betruges verantworten.

"Ich bin 100-prozentig überzeugt, dass kein Gammelfleisch in den Verkehr gekommen ist - das hätte der Händler nie genommen", behauptet der Ex-Jagdleiter der Jagdgesellschaft Kleinzell. Die Beweislast ist jedoch erdrückend. Richter Klaus-Peter Bittmann liegen Aufnahmen vor, die ein totes Reh zeigen, dessen Hinterläufe verstümmelt sind. Der Jagdsachverständige Christopher Böck diagnostiziert als mögliche Todesursache einen Unfall: "Der linke Lauf schaut zertrümmert aus - ein offener Bruch." Derartiges Fallwild sei für eine weitere Verwendung ungeeignet. "Außer, man konsumiert es selbst."

Die beiliegende Bescheinigung (Wildbret-Anhänger) weist den Kadaver jedoch als Jagdwild (von Jägern geschossen, Anm.) aus. Auf der Bestätigung prangt der Name des Bruders des Angeklagten, der offiziell Beschauungen durchführen darf. August S. hielt sich zu dem Zeitpunkt aber nachweislich zur Kur im Burgenland auf - er kann sie gar nicht ausgestellt haben.

Fälschung

Als Zeuge vor Gericht gibt er zu, dass Josef S. die Bescheinigung ausgefüllt und falsch unterschrieben hat. "Das hab' ich erst einen Monat später erfahren."
Oswald K., ein weiterer Zeuge, schildert die Ereignisse am 30. Oktober 2007. Er hat große Erinnerungslücken, die sich nach einer Ermahnung des Richters bessern. "Ich bin geholt worden, weil ein totes Reh auf dem Gleis der Mühlkreisbahn lag", sagt K.
Er habe das dem Jagdleiter gemeldet und den Kadaver ohne einen Wildbret-Anhänger in die Wildkammer zu den geschossenen Tieren gehängt.
Ein Vertreter der Wildhandelsfirma bestätigt den Kauf: "Ich gehe davon aus, dass das Reh in den Verkehr gelang ist." Richter Bittmann sieht den versuchten Betrug erwirkt. Er verurteilt den Jäger zu drei Monaten bedingter Haft. Der Angeklagte nimmt die Strafe an, der Staatsanwalt gibt keine Erklärung ab - nicht rechtskräftig.

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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von Steirer » Mo 3. Okt 2011, 20:47

Nja, Gammelfleisch kann es in dem Fall nur heißen, weil das Reh über die Gleise gammelte und nicht wie beim richtigem Gammelfleischskandal, schön tiefgefroren, aber steinalt war.
Wer vor Metall, Holz und Plastik Angst hat, der bräuchte wirklich einen Test für seine Psyche!
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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von sandman » Mo 3. Okt 2011, 20:50

Steirer hat geschrieben:Nja, Gammelfleisch kann es in dem Fall nur heißen, weil das Reh über die Gleise gammelte und nicht wie beim richtigem Gammelfleischskandal, schön tiefgefroren, aber steinalt war.
Aber genußfähig war es auch nicht. Bei den derzeitigen Wildbretpreisen wundert mich das schon ein wenig, weil echte Gewinnsucht kann es nicht gewesen sein.

Grüße

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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von BigBen » Mo 3. Okt 2011, 20:53

Idioten gibts halt wirklich überall!
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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von gipflzipfla » Mo 3. Okt 2011, 21:16

BigBen hat geschrieben:Idioten gibts halt wirklich überall!
siehe @Wildprethändler...
Der hätte das Stück erst gar nicht ankaufen dürfen. So viel Fachkenntnis sollte man einem versierten Wildprethändler schon zurtrauen.

Andrerseits schaut´s bereinigte Fleisch in der Theke für den Endverbraucher ja nicht nach Fallwild aus und ein dicker Rehrücken bringt immer noch Gewinn...

Einfach z.K. ! :evil: :evil:
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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von gipflzipfla » Mo 3. Okt 2011, 21:21

sandman hat geschrieben:...... Bei den derzeitigen Wildbretpreisen wundert mich das schon ein wenig, weil echte Gewinnsucht kann es nicht gewesen sein.

Grüße

Sandman
>40,- in der Jagdkasse ist auch Geld. Bei den Pachtpreisen für so manches Revier wundert mich so etwas überhaupt nicht mehr....

Die Gewinnsucht hat in jedem Fall der Aufkäufer in den Augen stehen. Als Wildprethändler ist man immerhin fachkundige Person und da muss man bei solchem, beschriebenem, Erschinungsbild eines Stückes alle Alarmglocken läuten lassen!
Ek hat mit Vk nichts zu tun... Die Spanne ist nicht gerade gering, würd ich mal meinen?
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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von sandman » Mo 3. Okt 2011, 21:23

Meine Aussage bezog sich auch auf die Preise, die der Jäger bekommt.

Aber wenn der Großhändler 14 Rehe vom Jagdleiter kauft und alle haben die Freigabe vom Tierarzt, wird er wohl kaum jedes Stück einzeln anschauen.

Grüße

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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von sponsi » Mo 3. Okt 2011, 21:23

Die Gier ist was grausliches.

Das Ganze war 2007 und jetzt ist es verhandelt worden, die lassen sich Zeit :violin:


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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von gipflzipfla » Mo 3. Okt 2011, 21:33

sandman hat geschrieben:Meine Aussage bezog sich auch auf die Preise, die der Jäger bekommt.
schon klar verstanden, @sandman.
Da zählt eben: "Kleinvieh macht auch Mist"
sandman hat geschrieben:Aber wenn der Großhändler 14 Rehe vom Jagdleiter kauft und alle haben die Freigabe vom Tierarzt, wird er wohl kaum jedes Stück einzeln anschauen.

Grüße

Sandman
Vom Großhändler erwartet der Endverbraucher aber zu gutem Recht eine abschließende Kontrolle!
Schließlich verdient er auch daran... oder etwa nicht?

Wie kommst Du denn darauf, dass ein Tierarzt jedes Stück Wild zu sehen bekommt?
Das sieht er nur dann, wenn der Erleger bzw eine fachkundige Person Auffälligkeiten bescheinigen, die eine Beschau durch einen Tierarzt verlangt.
Und dann wird´s dem Tierarzt nur dann vorgelegt, um noch zu retten was zu retten ist.
So eine Beschau kostet auch Geld, die am Ende der Kasse dann fehlt.

Bei uns läuft das z.B. so ab:
- Wild wird erlegt
- Wild wird beim Aufkäufer der Region abgeliefert, gewogen, der Erleger füllt den Begleitschein aus.
- fachkundige Person füllt die Rückseite des Begleischeines aus
- der Aufkäufer nimmt sich beim Wiegen sogar die Zeit, das Stück auf Temperatur zu prüfen.
Sollte das Stück zu warm sein, wird generell ein Kg abgezogen.
Sollte das Stück aussen nass sein: Abzug im Gewicht... usw, usw..

So viel dazu..... da muss man sich um den Rest wahrlich nicht mehr wundern, oder?
Zuletzt geändert von gipflzipfla am Di 4. Okt 2011, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von gipflzipfla » Mo 3. Okt 2011, 21:37

sponsi hat geschrieben:Die Gier ist was grausliches.
Das Ganze war 2007 und jetzt ist es verhandelt worden, die lassen sich Zeit :violin:
sponsi
@sponsi,
die Mühlen des Gesetzes mahlen langsam.. aber sie mahlen ;-)
Offensichtlich ist kein Verbraucher durch das Fleisch vergiftet worden, da hat man Spieraum beim Handlungsbedarf und kann "wichtigeres" vorziehen.
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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von sponsi » Mo 3. Okt 2011, 22:09

gipflzipfla hat geschrieben:
sponsi hat geschrieben:Die Gier ist was grausliches.
Das Ganze war 2007 und jetzt ist es verhandelt worden, die lassen sich Zeit :violin:
sponsi
@sponsi,
die Mühlen des Gesetzes mahlen langsam.. aber sie mahlen ;-)
Offensichtlich ist kein Verbraucher durch das Fleisch vergiftet worden, da hat man Spieraum beim Handlungsbedarf und kann "wichtigeres" vorziehen.


Vergiftet net, aber ein paar haben gscheit gekotzt!

Okay, war n Scherz :mrgreen:

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Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von Gumbar » Di 4. Okt 2011, 07:13

Der Kurier ist ja hinlänglich bekannt für das traurige Niveau seiner Journalisten. Leute die Fleisch von Fallwild gleich als Gammelfleisch bezeichnen sind dieselben bei denen sich Schüsse lösen und die den Unterschied zwischen Revolver und Pistole auch in Zukunft nicht raffen werden. Soviel zum Kurier - aber wer liest so ein Blattl schon ?

Tatsache ist dass Fleich von Fallwild nicht in Verkehr gebracht werden darf. Zum Verzehr ist es hingegen in den meisten Fällen trotzdem geeignet, -allerdings nur für den Eigenverbrauch.

Varminter

Re: Jäger verkaufte Gammelfleisch

Beitrag von Varminter » Di 4. Okt 2011, 10:45

sponsi hat geschrieben:Die Gier ist was grausliches.

Das Ganze war 2007 und jetzt ist es verhandelt worden, die lassen sich Zeit :violin:


sponsi

Kann auch sehr gut sein, dass die Gschichtn erst jetzt aufgewärmt wurde, um an ein Revier zu kommen... :whistle:

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