Gold? Baumaterial? Werkzeug? Brennmaterial?
Wohl alles möglich, achja außer Nahrung natürlich.

Da liegt ein Mißverständnis vor:Gw10 hat geschrieben: deflation ... ist nicht von edelmetallen abfederbar.
Nein und nein...Armin hat geschrieben:Inflation = Ausweitung der (ungedeckten) Geldmenge
Deflation = Verringerung der durch Inflation ausgeweiteten Geldmenge (also Wiederherstellung der "gesunden" Ausgangssituation).
...und nein.Deflation kann nur eintreten, wenn zuvor inflationiert wurde, unter keinen anderen Umständen.
Sollte es nicht heissen: weil (verfügbare) Warenmenge schneller ansteigt als Geldmenge?Failboy hat geschrieben:
Deflation = Allgemeines Absinken von Preisen, weil Warenmenge schneller schrumpft als Geldmenge
Das hätte besser funktioniert, wenn ich Österreicher wäre. Oder in Österreich leben würde. Oder vielleicht irgendwo anders leben würde, wo ich Profil und Standard zumindest theoretisch kaufen könnte. Mehr Glück beim nächsten Mal.Armin hat geschrieben:Verehrter Failboy, ich schlage submissest vor, ein bisserl Geld in die Hand zu nehmen, ein paar gute Bücher zu kaufen und das aus "Profil" und "Standard" gewonnene "Wissen" zu vergessen.
Ihr Problem ist, dass es ein idealtypisches Warengeldsystem, genau so wie etwa einen idealtypisch rationalen Marktteilnehmer oder einen idealtypisch effizienten Markt, nur in abstrakten Modellen gibt. In der Praxis hat ein Gegenstand entweder überwiegend Warencharakter oder überwiegend Geldcharakter, niemals beides im gleichen Ausmaß. Getreide kann man zu Nahrung verarbeiten, Eisen zu Werkzeug und Kaliumnitrat zu Schießpulver. Gold kann man... naja, umtauschen halt.Ein "Allgemeines Ansteigen der Warenpreise" ist in einem Warengeldsystem unmöglich, weil das Warengeld - anders als das beliebig zu schöpfende "Fiat-Money" unserer Tage - nicht beliebig vermehrbar ist. Würden wir etwa mit Naturperlen bezahlen, könnten sich zwar die Preise der Güter relativ zuweinander ändern (Präferenzändeurngsabhängig), nicht aber "kollektiv" steigen oder fallen. Wie sollte das denn auch funktionieren?
Altes Ammenmärchen. Die Hauptursachen der allgemeinen Inflation waren erstens die gesteigerte Silberförderung in Deutschland und zweitens die Ausbreitung des Osmanischen Reichs, die den (Venezianischen und sonstigen) Import von Waren aus Asien erschwert haben. Die Silberförderung in Amerika war ein Faktor, aber kein sehr Wesentlicher. Der Großteil des fraglichen Silbers hat Spanien nie verlassen.Historisch gab es (das war richtig bemerkt) zu Zeiten des Warengeldes nur eine "Inflation" - bedingt durch die spanischen Silberfunde in Übersee und die Beraubung der dort ansässigen Ureinwohner.
Auch falsch. Der erste dokumentierte Fall katastrophaler überregionaler Inflation war die erzwungene Drachmenentwertung unter Dyonisius 400 v. Chr. Die ersten zwei dokumentierten Fälle katastrophaler transkontinentaler Inflation waren der Verfall des Denarius unter Aurelius unter der Verfall des Solidus unter Diocletian. Die Behauptung, dass Gold-, Silber- oder Kaurimuschelstandards eine langfristige Schwankung des Verhältnisses von Geldmenge zu Warenmenge auf magische Weise ausschließen würden, ist einfach nicht haltbar, ob das mit Ihren Propheten jetzt vereinbar ist oder nicht.Die "Geschichte der inflation" beginnt (von dem spanischen Sonderfall abgesehen) mit der Erfindung des Teilreservesystems Mitte des 19 Jahrhunderts. Richtig losgegangen ist es mit der Gründung der FED (1913) und dem Ende des Goldstandards mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
...und ich dachte, mein Avatar wäre eindeutig genug.BigBen hat geschrieben:Mir kommt gerad vor als ob die Zeugen Jehovas mit den Mormonen diskutieren