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[Anleitung] Nagant Pu Umbau

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Salem
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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von Salem » Mi 4. Apr 2012, 09:28

@ Heimwerker: Jup, die ham zuerst die schadhaften Teile geflickt/ersetzt, dann die blanken/rostigen Metallteile
mit billigem LKW-Lack grosszügig nachgeschwärzt und zum Schluss den "Schellack" auf die Wumme geschmiert, wenn das
Zeug irgendwo druberschwappte o. reinlief: Wurscht.
Wie entgegnete mal ein Russe dem Sammler aus Amiland der sich über die Verarbeitung monierte:
"Diese Waffen wurden nicht gebaut um das Auge eines Sammlers zu erfreuen sondern um einen Krieg zu gewinnen."
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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von heimwerker » Mi 4. Apr 2012, 18:35

@Salem,

noch was ist mir aufgefallen. Wenn die Informationen aus dem Link, den mir @Michel gesetzt hat, simmen, dann muß der Schaft irgenwann mal ausgetauscht worden sein.
Denn die Einfassung der Riemendurchbrüche mit ovalen Metallösen wurde angeblich erst im späten Verlauf des Krieges üblich. Das Verschlußsystem ist aber mit 1940 gestempelt und zu dieser Zeit herrschte noch Frieden mit der Sowjetunion.

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von Salem » Mi 4. Apr 2012, 22:40

Das ist kein Beinbruch: Wennst meinen Nagi siehst kriegst Kopfweh, 39er Low Wall Tula mit Kleinteilen aus Ishewsk, Verschluss von
ebenda, dieser Nummerngleich gemacht mit Teilen auch aus Sestroyetsk, mit der Orig. Schaftkappe in einen Ishewsker
Sniper-Schaft gesetzt der seitlich wieder zugeflickt und nach Kriegsende im Arsenal nochmal "Schellack-und-LKW-Lack-vergenotwuzelt" wurde
und schiesst derwegen alleweil immer noch, und gar nicht mal schlecht.
Und seit dieses Cosmoline-Zeug runter ist sieht er fast schon proper aus, für an Nagi halt... ;)
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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von heimwerker » Mi 4. Apr 2012, 23:47

@Salem,

is' nich Ohne. Auf meinem Krachmacher sind derart viele Nummern und Buchstaben eingeschlagen, daß man schwindlig wird. Mir ist es eigentlich egal. Wollte nur, weil so viele Leute vom Nagant schwärmen, so ein Ding haben, um mir selbt ein Urteil bilden zu können.
Sowohl vom technischen als auch sicherheitsmäßigen Stand überzeugt er mich eigentlich nicht, das muß ich ehrlich zugeben.
Ich werde ihn auf halbwegs ansehbar herrichten und wahrscheinlich wird er dann nur ein Schauobjekt im Waffenschrank.

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von Salem » Do 5. Apr 2012, 01:00

Bei jedem Um-, Neu-, An- oder Sonstwas- Bau, Arsenalein- u. Ausgang wurde bei den Sozis gestempelt:
Kannst Dir vorstellen wie der meinige Nagi aussieht.... :mrgreen:
Das Buch "Drei Linien" Band 2 hilft Dir sicher weiter was die Stempel betrifft.
Technisch find ich den Nagi eh geil, das System mit dem Unterbrecher verhindert ein Verkanten des Randes in der unteren Patrone -
top Lösung, und was die Sicherheit angeht sehe ich jetzt auch kein Problem, eher im Gegenteil, selten hat sich eine Waffe als derart
robust und zuverlässig erwiesen, gerade bei arktischen Temperaturen kommt auch der hochgelobte K98k nicht mehr mit.
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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von eXistenZ » Do 5. Apr 2012, 21:11

…………………………..
Zuletzt geändert von eXistenZ am Mi 12. Jun 2019, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von heimwerker » Do 5. Apr 2012, 21:25

Na ja.
Keine dritte Sicherheitsverschlußwarze!
Keine Gasentlastungsbohrungen im Verschluß!
Kein Feuerschirm am Schlößchen!
Ausrepetieren einer Patrone aus dem Lauf nur im ungesicherten Zustand möglich!
Sicherheit stelle ich mir anders vor.

Beim militärischen Einsatz wird's wohl öfter nur Klick gemacht haben wenn der Soldat nicht seine Schüsse mitgezählt hat und
außerdem wird er des Öfteren erfolglos den Abzug betätigt haben, da die Kugelspritze gesichert war.
Beim Mauser konnte er nach der letzten Patrone den Verschluß gar nicht mehr schließen und durch den hochstehenden Sicherungsflügel war der Blick auf Kimme und Korn nicht möglich, so daß er sofort Bescheid wußte.
Originalabzug unter jeder Kritik!

Wie dem auch sei, das Gewehr mag Spaß machen, aber aus den oben genannten Gründen würde ich niemals eine Jagdwaffe aus dem Zeug's machen. Wäre mir für den zivilen Bereich zu riskant.

Außerdem sieht die ganze Verarbeitung aus, als hätten es die Mäuse herausgebissen. Der Zeitaufwand, die Teile durch Polieren halbwegs gut aussehen zu lassen lohnt meiner Meinung nach nicht.

Aber eine Frage: Warum sollte der Mauser bei Kälte nicht funktionieren? Bei 40° unter Null habe ich es mangels Möglichkeiten noch nicht getestet. Aber bis minus 20° kann ich aus eigener Erfahrung sagen, daß es keine Probleme damit gibt.

heimwerker

Edit: Systemschrauben müssen ständig kontrolliert werden. Beim Mauser kann das nicht passieren, denn gibt eigene Sicherungsschrauben.

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von Sidekix » Fr 6. Apr 2012, 03:32

naja...


also technisch einen Mauser K98 mit nen Mosin Nagant zu vergleichen... :laughing-rolling:
gibt net umsonst den Spurch:
ein Nagant schiesst IMMER, ganz egal wohin! ;)

meine Meinung zu Naganten:
1. Sammlerwaffen, entsprechend zu behandeln (also die selteneren)
2. Funwaffe, die recht billig und zuhauf zu haben, is hin, holst dir nen neuen :mrgreen:
rest selber nachlesen:
http://www.mouseguns.com/compare.htm
:lol:
Es is wie´s is.....

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von Bud Spencer » Fr 6. Apr 2012, 10:21

-
Zuletzt geändert von Bud Spencer am Mo 9. Mai 2016, 21:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von Sidekix » Sa 7. Apr 2012, 00:30

Bud Spencer hat geschrieben:Da ist man beim repetieren sicher schneller.
Das wäre auch meine Antwort! :mrgreen:
Es is wie´s is.....

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von heimwerker » Mo 9. Apr 2012, 19:38

@eXistenZ,

den ersten Punkt meiner Kritik muß ich fairerweise zurücknehmen.
Das rückwärtige Ende der Führungsleiste an der Kammer ist im Prinzip als dritte Sicherheitsfangwarze anzusehen.

@Bud Spencer,

die Sicherung ist bei meinem Gewehr ebenfalls nur mit erheblichem Kraftaufwand zu betätigen.
Wird wohl bei allen Nagants so sein. Es sei denn, man hätte unterschiedliche Schlagbolzenfedern eingebaut.

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von yoda » Mo 9. Apr 2012, 19:51

Zum Sichern gehts relativ schwer, entsichern geht aber schnell und problemlos. Ist halt für die Hände eines sibirischen Holzfällers gebaut und nicht für die eines europäischen Büromenschen.

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von Bud Spencer » Mo 9. Apr 2012, 19:57

-
Zuletzt geändert von Bud Spencer am Mo 9. Mai 2016, 21:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von yoda » Mo 9. Apr 2012, 20:29

Mit Winterhandschuhen und/oder kalten Fingern wird die Sache schon schwierig, das stimmt. Die werden die Sicherung wohl selten benutzt haben.

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Re: [Anleitung] Nagant Pu Umbau

Beitrag von Das_Frettchen » Mo 9. Apr 2012, 23:53

heimwerker hat geschrieben:Na ja.
Keine dritte Sicherheitsverschlußwarze!
Keine Gasentlastungsbohrungen im Verschluß!
Kein Feuerschirm am Schlößchen!
Ausrepetieren einer Patrone aus dem Lauf nur im ungesicherten Zustand möglich!
Sicherheit stelle ich mir anders vor.
Also auf die 3. Warze braucht man sich meiner Meinung nach wirklich nicht verlassen, da die mehrere 1/10tel spiel hat und wenn das Werkl mal zu laufen beginnt wird das 3. Wärzchen auch nix mehr retten...

Zum Herausrepetieren brauch ich keine Sicherung da ich ja mit dem Kammerstängel arbeite und eigentlich am Abzug nix verloren habe.


heimwerker hat geschrieben: Beim militärischen Einsatz wird's wohl öfter nur Klick gemacht haben wenn der Soldat nicht seine Schüsse mitgezählt hat und
außerdem wird er des Öfteren erfolglos den Abzug betätigt haben, da die Kugelspritze gesichert war.
Beim Mauser konnte er nach der letzten Patrone den Verschluß gar nicht mehr schließen und durch den hochstehenden Sicherungsflügel war der Blick auf Kimme und Korn nicht möglich, so daß er sofort Bescheid wußte.
Originalabzug unter jeder Kritik!


Wird hin und wieder sicher vorgekommen sein das es nur "klick" gemacht hat aber dafür musste man einen Versager nicht herausrepetieren sondern konnte das ganze wieder schnell spannen und noch einmal versuchen.

heimwerker hat geschrieben: Wie dem auch sei, das Gewehr mag Spaß machen, aber aus den oben genannten Gründen würde ich niemals eine Jagdwaffe aus dem Zeug's machen. Wäre mir für den zivilen Bereich zu riskant.

Da hast wohl recht, so Jägersicher ist das Gerät leider nicht.



heimwerker hat geschrieben: Außerdem sieht die ganze Verarbeitung aus, als hätten es die Mäuse herausgebissen. Der Zeitaufwand, die Teile durch Polieren halbwegs gut aussehen zu lassen lohnt meiner Meinung nach nicht.
Und zur Verarbeitung, die Russen machten nur die absolut wichtigsten Teile genau. Alles andere überhaupt das Äußere wie die angesprochende rauhe Oberfläche war/ist eigentlich für die Funktion absolut unerheblich und wäre auch im angesicht der Zeitknappheit/Produktionsrückstand ein Verbrechen gewesen wenn man da noch auf die "Schönheit" geachtet hätte.

heimwerker hat geschrieben: Aber eine Frage: Warum sollte der Mauser bei Kälte nicht funktionieren? Bei 40° unter Null habe ich es mangels Möglichkeiten noch nicht getestet. Aber bis minus 20° kann ich aus eigener Erfahrung sagen, daß es keine Probleme damit gibt.

Die Fehlfunktionen der deutschen Waffen war auf das verwendete Öl zurückzuführen. Da dieses bei sehr kalten Temperaturen zu verklumpen begann und mithilfe den zu pass genauen Teilen der Funktion den Rest gab.

Aber das kappierte die deutsche Rüstung erst gegen Ende 1943 anfang 44... was man auch sehr schön an den Waffen sehen kann. Wo die Deutschen frästen da bogen die Russen. Bestes beispiel der Unterring oder Zubringer, die wurden aus den vollen Gefräst... :tipphead: erst 44ig wurden die Teile gebogen...




heimwerker hat geschrieben: Edit: Systemschrauben müssen ständig kontrolliert werden. Beim Mauser kann das nicht passieren, denn gibt eigene Sicherungsschrauben.

Aber ob das den Aufwand bei ein paar hundert tausend Waffen rechtfertigt.... und für den Fall der Fälle hat ja der russische Landser sein Schraubenzieherbajonett ;)

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