Das letzte Mal als im Spital war, war ich ziemlich schnell dran (Magenblutungen), wenns nicht um Leben oder Tod geht wartet man aber leider wirklich sehr lange. Ich bin aber trotz Sonderklasse mit einem alten Ostfrontkämpfer (der fürchterlich geschnarcht hat + Schlafapnoe der übelsten Sorte) in einem Zimmer ohne Bad/WC gelegen, gegenüber vom Schalter wo jedes Mal der Alarm ertönt wenn irgendein Kranker in der gesamten internen Abteilung aufs Knopferl drückt. Die drücken aber zum Glück eh alle nur höchst selten aufs Knopferl (20-30 Mal pro Nacht).
Als die Spitalsleute dann draufgekommen sind, dass ich privat versichert bin wolltens dass ich ihnen einen Zettel unterschreibe, dass das Zimmer Sonderklasse sei

. Hab dann gefragt wodurch sich dieses Sonderklassezimmer auszeichnet, ob ein fehlendes Bad/WC vielleicht doch ein Feature ist ? Die Dame hat sich dann vielmals entschuldigt, der Ostfrontkämpfer wurde tags darauf in ein Schlafapnoezentrum verlegt, und die Dame war schon wieder da, ein Sonderklassezimmer wäre jetzt frei, mit WC!
Ob ich da alleine bin hab ich sie gefragt, nein da liegt noch einer drin hats gesagt, ob das was kostet wollte ich wissen, natürlich hat sie erwidert, ist ja Sonderklasse! Hab sie dann nur noch gefragt ob sie hier, in meinem Gratiszimmer, noch andere Personen sieht, da hat sie auf einmal verstanden worauf ich hinaus wollte und ist verschwunden.
Die Krönung bzw. das absolute Highlight des Aufenthalts war dann eine Magenspiegelung, angeblich mit Sedierung, laut dem Ostfrontkämpfer wirklich nicht schlimm, laut Ärzten würde man kaum etwas mitkommen und sich nacher an nichts mehr erinnern.
Das Mundstück war hellblau, die Kamera deutlich zu groß und die Sedierung hat man offensichtlich vergessen bzw. irgendwas anderes gespritzt. Zu allem Überfluss hatte der Oberfoltermeister eine Anzulernende an seiner Seite, welche in der Kunst des Magenbegutachtens ausgebildet werden musste. Derselbigen hat er dann ausführlich jede noch so eigentlich unwichtige Stelle meines Magens und den aktuellen Zustand erklärt, "das hier müssten wir uns nicht ansehen, ich zeige es Ihnen aber trotzdem, blablalba..." wäre ja langweilig wenn man das bei jemandem macht der gerade friedlich mit einer Narkose schläft, der hätte dann ja garnichts davon!
Den Schlauch habe ich mir dann irgendwann selber entfernt als es mir zu bunt wurde, worauf auch klar war warum man vorher einen Zettel unterschreibt, dass Krankenhaus nicht für fehlende Zähne verantwortlich zu machen, der Kamerakopf dürfte jedenfalls größer sein als der Schlauch und man trifft ziemlich sicher ein paar Zähne wenn man sich das Teil selber mit der entsprechenden Geschwindigkeit rauszieht.
Folgende Dinge habe ich aber gelernt:
1) 2-3 Stk. Aspirin pro Tag können zu Magenblutungen und auch Löchern im Magen führen die dann operativ geschlossen werden müssen
2) Was für ein Ostfrontkämpfer nach einigen Jahren in Sibirien "nicht so schlimm" ist, ist für einen normalen Menschen mitunter vielleicht doch eher unangenehm.
3) Man sollte sich wirklich gut überlegen ob man ins Spital geht