Beitrag
von nominus » Sa 24. Jan 2015, 14:15
Ja, ist schwierig in eine Jagd zu kommen.
Die gute Nachricht für alle ca. 30 Jährigen, denen spielt die Zeit in die Hände. Stichwort: umgedrehte Alterspyramide.
Es soll ja Forstbetriebe geben denen ab nächster Jagdperiode 70% der Jäger wegfallen. Die sind über 70 und haben den Rückzug angekündigt.
Ein Revier im Tiroler Oberland ist mir bekannt, da ist der überwiegende Anteil über 70. Der jüngste ist 50.
Faktum ist das Level des jagdlichen Wissens wird weiter sinken. Der durchschnittliche Jungjäger macht die Prüfung mit 40, ist ein (Wiener) Geld-Bobby und eher Trophäen fixiert. Mal abgesehen, dass dieser kaum Zeit hat die Jagd auszuüben. Was verständlich ist, wenn man nimmt wo die im Berufsleben stehen.
Die Frage wie schauen die Pacht/Abschussnehmer Preise aus.
Leithaberg / Umgebung Eisenstadt (Esterhazy) [Rehwild, Schwarzwild, Rotwild, Mufflon): 135€/ha
Piesting Tal [Rehwild, Wechselwild Rotwild und Gamswild]: 90€/ha
Wiener Wald (Purkersdorf, Gablitz, NÖ Seite) ÖBF [Rehwild, im Winter SW]: 45€/ha
Wiener Wald (Wien West, ÖBF) [Rehwild, im Winter SW]: 45€/ha
Raum Baden (westlich A2 in den Waldgebieten) [Rehwild, häufig SW, Wechselwild RoW]: ca. 50-60€/ha
S6 Seebenstein Richtung Semmering [im Talbereich] [Rehwild, gebietsweise hohe Bestände SW]: 20-30€/ha (wenn RoW dann ab 35€/ha)
In den Genossenschaftsgebieten (Bauer verpachtet an lokale Jägerschaft) in der Tendenz günstiger, aber auch wesentlich konservativer und kaum zum reinkommen. Im Dreieck Baden / Eisenstadt / Wiener Neustadt [gebietsweise gute Niederwildbestände, sonst eher leer, Rehwild solalla]: 10-15€/ha
Steiermark Bruck Richtung Tragöß (Rehwild, je nach Revier RoW und Gams): ab 30€/ha
Mein Erfahrung. Ausgescheine muss man mit mind. 1500€ veranschlagen. Es sei denn man ist Handwerker und kümmert sich um die Revierbetreung. Aufpassen, Revierbetreuung kann schnell in einem 1/2 Tagejob ausarten. Was man schießen darf beim Ausgehschein hängt stark von der jagdlichen Ausrichtung des Reviers ab.
Mal abgesehen vom Preis, der Zugang ist halt sehr schwierig zu den Revieren.
Es wird sich aber was ändern. Viele Jäger fallen in die nächsten Jahren raus (natürliche Auslese), die Frage ist ob die Plätze mit Anwälten, Doktoren und Kommerzialräten gefüllt werden können.
Was eine Möfgichkeit noch ist, Riegeljagden bei den deutschen Staatsforsten. Da nimmt man sich halt 2 Wochen frei und tingelt durch die Deutschenlanden. Recht unkompliziert und man kann sich vorab auf deren Internetseiten informieren.
Ein Freund von mir macht das, der hat seine Jagdausbübung komplett umgestellt. Der nimmt sich pro Jahr 2 Wochen Urlaub und geht dann jagen. Deutschland, Ungarn er meint es sei für ihm wesentlich unkomplizierter (vor allem wenn er einen Trophäenträger schießen möchte).
Ich hab zwar meine Gelegenheiten, aber wenn ich das Rad zurückdrehen würde.
Ich würd fischen gehen. Sitzfischen ist billig und selbst Fliegenfischen ist günstiger als Jagen.
Vor allem aber der Zugang zu guten Revieren ist einfacher.
Rechtschreibfehler sind Ausdruck künstlerischer Freiheit und geistiges Eigentum des Urhebers.