Für die ca. 2500 9mm Para im Monat ist eine Mehrstationenpresse erforderlich. Eine 650er ist hierzu keine schlechte Wahl. Ich würde hier eine Presse ladefertig aufbauen und diese nur für dieses Kaliber benutzen. Vieleicht läuft dir eine gebrauchte 1050er über den Weg, dann könnte man sogar noch einen Bulletfeeder ohne andere Einschränkung anbauen. Bei einer 5-Stationenpresse mit Bulletfeeder muss man entweder auf die Powdercheckmatritze oder getrenntes Geschosssetzen und Crimpen verzichten. Mit der 650er ohne Buelletfeeder kannst du deinen Monatsverbrauch in 9mm in ca. 5 Stunden laden. Eine brauchbare Alternative wäre noch die Hornady Lock´nLoad. Wenn weitere KW-Kaliber dazu kommen und die Presse öfters umgebaut werden muss, würde ich aber zur Dillon greifen. Da wird es zwar teurer wenn es bequem sein soll (fertige Wechselköpfe), aber dafür geht der Umbau ratzfatz. Eine elektrische Hülsenzufuhr und der Rollerhandle sind aus meiner Sicht bei beiden Pressen seeeeeehr empfehlenswert. Die Tischerhöhung und die Piepserl für zur Neige gehende Zündhütchen und Pulver brauche ich nicht.
Die 44er würde ich bei einer Stückzahl bis zu 100 Patronen im Monat auf einer Einstationenpresse fertigen. Natürlich kannst du sie auf der 650er bequemer laden. Dazu musst du aber die Presse zuerst auf 44er Mag umbauen und anschiessend wieder auf 9 mm zurückrüsten. Wenn du ca. 300 Euro für einen fertig bestückten Werkzeugkopf und Conversion-Kit investierst dauert die Umbauerei ohne Hudeln eine gute halbe Stunde. In einer Stunde hast du die 100 Patronen auf der Einstationenpresse geladen.
Die 338er würde ich auf einer Einstationenpresse laden. Über 30-06 wird es auf Grund der Hülsenlänge unkomfortabel auf der 650er - falls die 338er Lapua-Magnum überhaupt reingeht. Ausserdem sollte man nach dem Kalibirieren die Länge der Hülse nachmessen. Die Grösse der Presse richtet sich nach der grössten Patrone, die du laden möchtest. Der Klassiker ist eine Rockchucker von RCBS. Wenn ich heute eine neue kaufen müsste, würde ich vermutlich zur Lee Classic-Cast greifen. Hier sind einige Details schöner gelöst. Eventuell käme für grössere Gewehrpatronen auch eine Redding Big Boss in Frage.
Die Frage nach den Schießkünsten hat folgenden Grund: Es macht keinen Sinn Hülsen auszuwiegen, Pulverladungen zu trickeln usw, wenn die gefertigten Patronen dann über die ganze Scheibe verteilt werden, weil der Schütze das Präzisionspotential nicht nutzen kann.
