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Fragen von Nichtjäger an Jäger.
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- Registriert: Fr 12. Sep 2014, 12:31
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
Tolle Idee so einen Thread zu erstellen, interessant zu lesen.
Eine Frage hätte ich noch:
Was ist denn ein Ausnahmebock? Den Begriff habe ich hier schon ein paar mal gelesen, habe auch Google bemüht aber leider nichts gefunden.
Eine Frage hätte ich noch:
Was ist denn ein Ausnahmebock? Den Begriff habe ich hier schon ein paar mal gelesen, habe auch Google bemüht aber leider nichts gefunden.
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
Flintenweib hat geschrieben:Tolle Idee so einen Thread zu erstellen, interessant zu lesen.
Eine Frage hätte ich noch:
Was ist denn ein Ausnahmebock? Den Begriff habe ich hier schon ein paar mal gelesen, habe auch Google bemüht aber leider nichts gefunden.
Ich gehe davon aus, dass damit ein außergewöhnlich starker Rehbock gemeint ist. Also einer mit sehr großem, schweren Geweih.
lg
9mm - .38 Special - .357 Mag. - .22 lfb. - .223 Rem. - 5,6x50R Mag. - 6,5x57R - 6,5-.284 Norma - .270 Win. - .300 BLK - .308 Win. - .30-06 Springfield - .30R Blaser - 20/76 - 16/70 - 12/76
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
Tobisch hat geschrieben:FLGs auf Schwarzwilddrückjagden, auf denen alles 15 m abgestellt ist, sind ein Hochrisiko - das sollte sich jeder Teilnehmer bewusst sein. Wer schon das brummende Geräusch eines vorbeifliegenden FLG s vernommen hat, weiß wovon ich schreibe.
Es ist nicht ein Problem der fehlenden Wirkung - auch 100+kg-Keiler fallen nur um - es ist das Abprallverhalten, das diese Geschoße so gefährlich macht.
WTO
Es gibt inzwischen schon FLG's aus Stahl z.b die DDupleks Monolith mit 32 gramm und einer V0 um die 500 m/s. welche sehr gute Präzision besitzen. Würden die das gleiche abprallverhalten zeigen? Die Wirkung dürfte jedenfalls ausreichend sein da damit in Lettland Braunbär gejagt wird.

Und die 32 gramm Rossa:
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
Das Abprallverhalten ändert sich nicht, nur ist die Gefahr noch größer.
Da Stahl wohl nicht deformiert oder Gewicht verliert ist auch der Gefährdungsradius
größer. Das Problem nichtdeformierender Solids ("massestabil") wurde wegen
eines bestimmten Geschosses gründlich untersucht. Die Folge war, dass dann eine
ko-Version mit leichtem Flachkopfgeschoss für Drückjagden angeboten wurde. Das sollte
das Ausschussrisiko verringern und die damit verbundene Hinterlandsgefährdung so gering
wie möglich halten. Ein Verkaufserfolg scheint es nicht geworden zu sein ....
WTO
Da Stahl wohl nicht deformiert oder Gewicht verliert ist auch der Gefährdungsradius
größer. Das Problem nichtdeformierender Solids ("massestabil") wurde wegen
eines bestimmten Geschosses gründlich untersucht. Die Folge war, dass dann eine
ko-Version mit leichtem Flachkopfgeschoss für Drückjagden angeboten wurde. Das sollte
das Ausschussrisiko verringern und die damit verbundene Hinterlandsgefährdung so gering
wie möglich halten. Ein Verkaufserfolg scheint es nicht geworden zu sein ....
WTO
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
Man muss auch sehen warum in manchen Ländern mit manchen Waffen oder Munitionssorten gejagt wird - oft hat das z.B. auch rechtliche Gründe, weil Gewehre mit gezogenen Läufen verboten sind. Da ist ein Flintenlaufgeschosse halt mangels Alternative die beste Wahl - das heisst aber nicht dass es keine besseren Alternative gäbe.
Abusus non tollit usum - Mißbrauch hebt den (ge)rechten Gebrauch nicht auf
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
So ist es, eine teilweise aufgezwungene gesetzliche Regelung oder das Fehlen geeigneterer Jagdwaffen.
WTO
WTO
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
Um FLGs (Flintenlaufgeschosse) für unbewanderte mal in einen technischen Kontext zu bringen:
Mitte des 19 Jahrhunderts, 1846 um genau zu sein, wurden für Vorderlader, also die Waffen wo man bei der Mündung nach jedem Schuss das Schwarzpulver und das Geschoss rein stopft, so genannte Minié Geschosse entwickelt.
Minié Geschosse sehen so aus:

So sehen moderne FLG aus:


Wer sich jetzt über die Ähnlichkeit wundert, dem sei gesagt, FLGs sind nichts anderes als Minié Geschosse neu verpackt. Statt Schwarzpulver NC-Pulver, nicht mehr zum einzeln in die Flinte stopfen, sondern in netten Patronen verpackt, aber abgesehen davon immer noch der selbe Spaß.
Und es verhält sich wie mit Autos. Natürlich kann man mit einem Ford Modell A durch die Gegend fahren, aber für den Alltag macht ein modernes Fahrzeug sicherlich mehr Sinn...
Mitte des 19 Jahrhunderts, 1846 um genau zu sein, wurden für Vorderlader, also die Waffen wo man bei der Mündung nach jedem Schuss das Schwarzpulver und das Geschoss rein stopft, so genannte Minié Geschosse entwickelt.
Minié Geschosse sehen so aus:

So sehen moderne FLG aus:


Wer sich jetzt über die Ähnlichkeit wundert, dem sei gesagt, FLGs sind nichts anderes als Minié Geschosse neu verpackt. Statt Schwarzpulver NC-Pulver, nicht mehr zum einzeln in die Flinte stopfen, sondern in netten Patronen verpackt, aber abgesehen davon immer noch der selbe Spaß.
Und es verhält sich wie mit Autos. Natürlich kann man mit einem Ford Modell A durch die Gegend fahren, aber für den Alltag macht ein modernes Fahrzeug sicherlich mehr Sinn...
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
Danke für die kurzweilige Info @DerDaniel [emoji106]
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
DerDaniel hat geschrieben:Um FLGs (Flintenlaufgeschosse) für unbewanderte mal in einen technischen Kontext zu bringen:
Mitte des 19 Jahrhunderts, 1846 um genau zu sein, wurden für Vorderlader, also die Waffen wo man bei der Mündung nach jedem Schuss das Schwarzpulver und das Geschoss rein stopft, so genannte Minié Geschosse entwickelt.
Minié Geschosse sehen so aus:
So sehen moderne FLG aus:
Wer sich jetzt über die Ähnlichkeit wundert, dem sei gesagt, FLGs sind nichts anderes als Minié Geschosse neu verpackt. Statt Schwarzpulver NC-Pulver, nicht mehr zum einzeln in die Flinte stopfen, sondern in netten Patronen verpackt, aber abgesehen davon immer noch der selbe Spaß.
Und es verhält sich wie mit Autos. Natürlich kann man mit einem Ford Modell A durch die Gegend fahren, aber für den Alltag macht ein modernes Fahrzeug sicherlich mehr Sinn...
Eigentlich ist die Idee dahinter nicht dieselbe. Die Expansionsgeschosse für Vorderlader wurden erfunden, damit man sich das Schusspflaster ersparen kann, der Druck staucht die Rillen des Bleigeschosses, dass sich so in die Züge presst und zu besserer Präzision führt. Gebraucht wurde das deshalb, weil man bei Vorderladern keine Geschosse verwenden konnte, die einen größeren Durchmesser als der Lauf haben -eh klar, sonst kriegt man von Hand die Kugel nicht in den Lauf.
Der Gedanke von FLGs ist, dass man aus einem ungezogenen Lauf trotzdem recht präzise schießt, indem man das Geschoss mit "Zügen" versieht. Der Gedanke von FLG ist also, dass man den gleichen Effekt erreicht, wie beim verschießen von glatten Geschossen aus gezogenen Läufen, nur umgekehrt.
Mit den VL Expansionsgeschossen hat das - bis auf den Wunsch, durch Führung des Geschosses mittels Zügen präzisere Ergebnisse zu erzielen - eigentlich nichts gemein.
LG
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
Es ging mir mehr um die Technik des Geschosses bzw. dessen Form. ein ca. Kalibergroßer Bleibatzen mit weit vorne liegendem Masseschwerpunkt (durch Aushöhlen am Heck).
Du wirst übrigens ungefähr gleich viele FLGs mit wie ohne Rifling finden. Insofern ist das nur eine Spielart von vielen.
Du wirst übrigens ungefähr gleich viele FLGs mit wie ohne Rifling finden. Insofern ist das nur eine Spielart von vielen.
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
Und wennst eine .71 Rundkugel lädst dann hast eine moderne Muskete allerdings mit etwas mehr Präzision. Mit -laut diversen Berichten- umwerfender Zielwirkung.
Ich wünschte so eine Ladung gäbs hierzulande zu kaufen.
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- impact
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Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
lyhrenz hat geschrieben:
Der Gedanke von FLGs ist, dass man aus einem ungezogenen Lauf trotzdem recht präzise schießt, indem man das Geschoss mit "Zügen" versieht. Der Gedanke von FLG ist also, dass man den gleichen Effekt erreicht, wie beim verschießen von glatten Geschossen aus gezogenen Läufen, nur umgekehrt.
Mit den VL Expansionsgeschossen hat das - bis auf den Wunsch, durch Führung des Geschosses mittels Zügen präzisere Ergebnisse zu erzielen - eigentlich nichts gemein.
LG
Bin mir nicht sicher. Ich glaube dieses "zug/Rippen" Profil hat in erster Linie die Aufgabe, das Geschoss im Lauf zu führen, es aber Außen weich genug zu machen um bei der Verwendung von Chokes keine Gasdruckspitzen oder Beschädigungen des Chokes zu veruarsachen. In Rotation versetzt dieses Profil das Geschoss meines Wissens nach nicht, zumindest nicht genug um es ausreichend zu stabilisieren.
Flintenlaufgeschosse fliegen eigentlich hauptsächlich dadurch stabil, da ihr Schwerpunkt sehr weit vorne ist. Deswegen sind die auch hohl bzw oft mit dem Zwischenmittel verbunden, oder in Extremfällen sogar flügelstabilisiert.
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
Wir sollten langsam mal einen eigenen FLG Thread aufmachen.
Aber da es schon zwei mal angesprochen wurde: Das Rifling ist laut Brenneke selbst nicht dazu gedacht dem Geschoss einen drall zu verpassen, sondern wie von impact schon gesagt für den Choke.
Es gibt diverse YouTube Videos wo man die Dinger ohne Drall fliegen sieht...
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=uNIL0bChyPk[/youtube]

Aber da es schon zwei mal angesprochen wurde: Das Rifling ist laut Brenneke selbst nicht dazu gedacht dem Geschoss einen drall zu verpassen, sondern wie von impact schon gesagt für den Choke.
Es gibt diverse YouTube Videos wo man die Dinger ohne Drall fliegen sieht...
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=uNIL0bChyPk[/youtube]
Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
impact hat geschrieben:Bin mir nicht sicher. Ich glaube dieses "zug/Rippen" Profil hat in erster Linie die Aufgabe, das Geschoss im Lauf zu führen, es aber Außen weich genug zu machen um bei der Verwendung von Chokes keine Gasdruckspitzen oder Beschädigungen des Chokes zu veruarsachen. In Rotation versetzt dieses Profil das Geschoss meines Wissens nach nicht, zumindest nicht genug um es ausreichend zu stabilisieren.
Flintenlaufgeschosse fliegen eigentlich hauptsächlich dadurch stabil, da ihr Schwerpunkt sehr weit vorne ist. Deswegen sind die auch hohl bzw oft mit dem Zwischenmittel verbunden, oder in Extremfällen sogar flügelstabilisiert.
Ich weiss zumindest dass das FLG Rottweil Exact sich sehr schnell dreht, in meiner 20'' Flinte die ich damals hatte sah man an den Abriebspuren im Lauf dass sich das Geschoss sofort nach dem Laufkonus in den 21'' ca. eineinhalb mal drehte. Und die sind auch genau, auf 50m konnte ich damit 2cm Streukreise produzieren, also fast Loch in Loch mit Kimme und Korn. Das ist genauer als das was ich mit meinem Vorderladergewehr mit .69er Miniegeschosse schaffe.
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Re: Fragen von Nichtjäger an Jäger.
>Michael< hat geschrieben:
Ich weiss zumindest dass das FLG Rottweil Exact sich sehr schnell dreht, in meiner 20'' Flinte die ich damals hatte sah man an den Abriebspuren im Lauf dass sich das Geschoss sofort nach dem Laufkonus in den 21'' ca. eineinhalb mal drehte. Und die sind auch genau, auf 50m konnte ich damit 2cm Streukreise produzieren, also fast Loch in Loch mit Kimme und Korn. Das ist genauer als das was ich mit meinem Vorderladergewehr mit .69er Miniegeschosse schaffe.
Nice. Ich frag mich nur, ob das ausreichen würde das Geschoss zu stabilisieren, wenn es nicht hohl wäre oder ein Zwischenmittel Heck hätte, bzw wie zuverlässig das funktioniert. Ob da nicht das Laufbohrung-Geschossdurchmesser Verhältnis sehr gut zusammenpassen muss.
...ich hätt ja so gern eine Rem 870 mit gezogenem Lauf
