Gekauft bei Grauwolf um 300,- ist zwar kein Bemmerl aber eigentlich schon eines der billigsten Geräte. RCBS kostet schon nochmal 150,- mehr.
Also das Hornady Gerät mal ausgepackt. Die Aufstellung geht ganz schnell. Pulverbehälter oben drauf, Waagschalenplatte und die Prüfgewichte, Stromkabel dran und schon gehts los.
Nöp, so schnell gehts net. Laut vielen Kundenmeinungen und auch Hornady selbst sollte man das Gerät erstmal für ne gute Viertel Stunde oder mehr eingeschalten lassen damit sich die Elektronik erwärmt hat. Gesagt, getan. Habs erstmal 20 Minuten eingeschalten lassen bevor ich begonnen habe.
Das mache ich übrigens auch schon lange mit meiner kleinen digitalen Waage die ich sonst fürs Pulver wiegen benutze, auch wenn ich die nur meist ein paar Minuten laufen hab lassen (Batteriebetrieb kein Netzstrom)
Was ich vorm laden auch noch getan habe, der "Strohhalm Trick".

McD oder Burger King Strohhalme passen mal net. Auch net dickere. Hatte jedenfalls kein passendes daheim. Hab einfach das Dickere in der Mitte einmal durchgeschnitten und so kann man den Durchmesser kleiner machen und in die Pulverröhre schieben. Jetzt hat man statt Gewindegänge eine glatte Oberfläche wo die Pulverkörndel rauskullern können.
Dann gings ans kalibrieren. Geht auch ganz schnell und leicht mittels zwei Prüfgewichter die dabei sind (einmal 10g einmal 50g) Muss man nach jedem einschalten machen.
Danach Pulverschale auf die Waage, Gewicht eingeben (auch wenn die Prüfgewichte in gramm sind, die Einheit in der Waage ist dann aber eh grain) und los gehts. Entweder manuell, in dem man jedesmal per Knopfdruck das Pulverfüllen starten muss, oder automatisch. Da muss man nur die Pulverschale draufstellen, und nach ein paar Sekunden startet das Füllen von selbst.
Pulver hab ich gleich mal das eher grobe VV N140 genommen. Dachte ich setz den Schwierigkeitsgrad gleich mal hoch an anstatt feine Pulver zu nehmen.

Zuerst war mir das Füllen am Schluss (tricklen) zu lahm. Es gibt dann noch ein paar Einstellungen im Menü. Zeit wo das schnelle Pulverfüllen ins langsame tricklen übergeht. Da sollte man etwas grosszügig sein damits keine "overloads" gibt. Und auch die Trickle Menge selbst kann man einstellen.
Wie gesagt, zuerst wars mir zu lahm, dann wars zu schnell, hatte viele overloads. Dann nach nochmaligem spielen mit den Einstellungen hatte ich die richtige gefunden. Nun liefs rund. War eher nur noch ganz selten der Fall dass zuviel Pulver rausviel.
Achja, wenn zuviel Pulver auf die Waage fällt piepst das Gerät und zeigt "overload" an. Dann muss man die Pulverschale leeren, den Fehler quittieren und dann erst kann man wieder füllen lassen. Ist eine gute Sicherheitsvorkehrung.
Zur Kontrolle der ausgeworfenen Ladungen hab ich die andere Waage hergenommen (Jennings). Siehe da, es passt. Jennings wie auch Hornady zeigten grossteils immer den gleichen Wert an, siehe Bild.

ab und an schwankt dann die Ladung auf der Jennings, entweder wars 39,95gr oder auch 40,05gr. Das ist auch die angegebene Toleranz von Hornady, nämlich 0,1gr.
Obs jetzt auf der Jennings passt oder der Hornady lässt sich aber nicht mehr sagen, da bräuchte man ne dritte waage. Ist aber für meinen Fall vergessenswert, ich bin mit den Werten sehr zufrieden, Benchrester bin ich keiner.
Fazit: ich will den automatischen Pulverfüller nicht mehr missen. Das nervige Füllen und trickeln per Hand war extrem Zeitraubend. Die 300,- Euro für die Hornady sinds mir wert!!

