Ja, das stimmt.
Teil 1:
Das SLC-Glas wurde für Jäger und Freizeitanwender entwickelt.
Beim Ansprechen eines Rehbockes, einer Gams, etc... ist es nicht so wichtig, ob die Farbe der Decke genau in dem vorhandenen Farbton wiedergegeben wird. Man schaut sich "nur" das Stück an. Trophäe, Körperbau, etc....
Der Mitteltrieb zum Fokussieren läßt schwerer bewegen, da sich das Stück meist länger auf demselben Platz befindet, bzw. wird eine unabsichtliche Verstellung, wenn er um den Hals hängt, verhindert.
Beim SLC ist nur ein breites Gelenk vorhanden, was dazu führt, daß das Glas mit einer Hand nur unzureichend gehalten werden kann und daher eine Zweihandbedienung notwendig ist.
Deshalb ist es billiger als das EL.
Das EL-Glas wurde vorallem für Vogelbeobachter entwickelt.
Es sollen genau die Farben wiedergegeben werden, welche das Gefieder des jeweiligen Vogels hat. Dient zur Unterscheidung bzw. Wiedererkennung eines Vogels.
Dazu müssen um einiges teurere Glassorten verwendet werden..
Der Mitteltrieb lässt sich sehr leicht drehen, da ein Vogelbeobachter die ganze Zeit am Einstellen ist.
Das EL hat zwei schmale Gelenke, wodurch es möglich ist, das Glas auch nur mit einer Hand sicher zu halten. Mit der zweiten Hand wird meist in einem Vögelbuch gesucht.
Daher ist es teurer als der SLC
Von der Transmission her, also wieviele Licht vorne reingeht und was davon hinten aus dem Gerät wieder rauskommt, in % angegeben, ist bei beiden gleich. Ein Unterschied ist nur mit Messgeräten zu erkennen. Jeder Unterschied kleiner ca.
8% (acht %) ist von 99% der Anwender nicht zu sehen!!!
Teil 2:
Was von diesem Licht jedoch ins Auge reingeht, daß ist eine andere Sache.
Dafür gelten folgende Regeln:
1:
Objektivdurchmesser dividiert durch die Vergösserung ist der Durchmesser des aus dem Gerät austretenden Lichtes.
Bei einem SLC 8x56 wäre dies: 56mm Objektivdurchmesser / 8-fache Vergrösserung = 7mm Austrittspupillendurchmesser
Zu Überprüfen, wenn man das Gerät ca. auf Armlänge von sich weghält und hinten auf die letzte Linse des Okulars schaut.
Dort sollte der Austrittsdurchmesser mit ein bisserl Übung zu sehen sein.
2:
Die Pupille eines jungen, ca. 20 Jährigen, öffnet sich im Dunkeln auf max. 8mm
Je älter wir aber werden, desto weniger funktioniert dies. Bei einem 60-Jährigen sind dies oft nur noch 4,5mm.
3:
Je grösser der Objektivdurchmesser, desto mehr Licht kann eingefangen werden.
Was heißt, daß ich mit z.B.: einem Gerät 4x28 (=7mm) im Dunkeln nicht genauso gut sehe, wie mit dem 8x56 (=7mm).
4:
Das Auge schalte in der Dämmerung von Zäpfchen auf Stäbchen um!!!
UmschaltungErgebnis:
Bi einem 20-er kann der gesamte Lichtstrahl von "7mm", siehe SLC 8x56, ins Auge eintreten und einen grossen Bereich der Netzhaut anstrahlen.
Bei einem 60-er kann der "7mm" Lichtstrahl nicht komplett eintreten, sondern nur der Teil, welcher kleiner "4,5mm" ist.
Dadurch wird auch nur ein kleinerer Bereich der Netzhaut angestrahlt.
Der "Rest" davon ist um die Puppile herum als "weisser Ring" zu sehen und somit für das Auge verloren
Schaut euch das mal bei einem Kumpel an, sieht man echt gut . Besonders unter Tage, wenn die Pupille klein ist.
Je mehr Netzhaut also beleuchtet wird, desto mehr Signale gehen auch ans Gehirn.
Ergo, der "Alte" sieht weniger im Dunkeln. Er könnte daher eine höhere Vergösserung nehmen z.B.: 12x56 (=4,6mm)
Es würde mehr Licht ins Auge reinkommen, aber trotzdem nicht mehr Netzhaut angestrahlt. Sondern nur ein bisserl heller. Den 20-er wird er aber niiiieeeeee einholen.
Ein Augenmediziner wird in meinem Beitrag sicher Fehler entdecken. Bitte dies zu entschuldigen, da ich kein Kollege bin.
madmax